Die Marke Miller & Kreisel ist in Deutschland vorwiegend Insidern bekannt, hat aber dennoch eine bewegte Geschichte. 1973 wurde die Firma von Jonas Miller und Ken Kreisel als “M&K Sound” gegründet, um das damals supermoderne Mastering-Studio für die Produktion von Steely Dans Album Pretzel Logic mit Studiomonitoren auszustatten. Die damals sensationelle Revolution in Sachen Lautsprecher-Design: eine Satelliten-Subwoofer-Kombination mit dem erste Subwoofer mit Doppel-Bestückung. Fragt man heute Passanten, wer den Subwoofer erfunden hat, würden die meisten wohl “Bose” antworten, aber nein, diese Konzeption geht auf das M&K-Konto: Deren erste Sat/Sub-Kombo für uns Heimmusikanten erblickte 1976 unter dem Namen “David & Goliath” das Licht der Welt. Und 1977 bauten sie mit dem M&K Sound “Volkswoofer” (kein Scherz!) den ersten Subwoofer moderner Konzeption mit integrierter Endstufe und Frequenzweiche.

Dieses Konzept der Trennung lebt der Hersteller bis heute erfolgreich weiter. Und das immer noch parallel für Profis im Studio genauso wie für Endanwender zum häuslichen Musikgenuß. Wir von LowBeats wollten uns mal einen aktuellen Überblick verschaffen und haben drei Produkte zum Test bestellt, die einen Eindruck geben sollen, wohin bei Miller & Kreisel die Reise geht, sicher aber kein vollständiges Bild über das gesamte M&K Programm liefern können.
Bereits seit 1988 gibt es den fast schon als Markenbotschafter zu bezeichnenden Satellitenlautsprecher M&K S100 in bis heute stetig weiter entwickelten Evolutionsstufen. Der Nachfolger S150THX war zu Beginn der 90er Jahre einer der allerersten THX lizenzierten Lautsprecher überhaupt und sicher hat ihn praktisch jeder schon mal auf einem Foto aus einem Film- oder Musikstudio gesehen, denn sein markantes Gesicht ist mit drei Hochtönern und zwei Tief-/Mitteltönern bestückt. Zum Test hatten wir die aktive Profiversion MPS2510P mit dem “P” wie Powered für aktiv mit integrierter Elektronik.

Als passive Variante stand der größere Bruder M&K S300 mit technisch ähnlichem Konzept zur Verfügung, der ebenfalls zur vertikalen Bündelung zwei Mitteltöner und ein kleines Array aus drei Hochtönern verwendet und daher einen ähnlichen Formfaktor zeigt, nur alles etwas größer und eben neuer.

Aktuell bietet Miller & Kreisel zwei Subwoofer-Linien: Einserseits die heftigen Doppel-Woofer der X-Serie. Die sind genau richtig für all jene, die es mit dem Bass wirklich ernst meinen oder einen riesigen Raum füllen müssen. Andererseits die etwas zivilere V-Serie. LowBeats hatte mit dem M&K V12 das V-Flaggschiff zum Test.
Alle drei bei LowBeats getesteten M&K Produkte sind THX-lizenziert, was aber nicht heißen soll, dass sie nur für Actionfilme taugen. Vielmehr ist die Lizenz ein Garant für Dynamik und Verzerrungsarmut und damit eben auch für hervorragende Musikwiedergabe – schließlich ist Musik der emotionale Kern eines jeden Films und wenn die nicht gut klingt, ist es eben nur lauter Krach. Bei Miller & Kreisel aber haben wir die Werkzeuge der Profis vor uns, nicht zu Unrecht gehören Namen wie Dolby, DTS, Disney und Sony zu den M&K Sound Stammkunden. Hier die drei Testprobanten in der Übersicht:
Modell | M&K MPS2510P | M&K S300 | M&K V12 |
Kategorie | Aktiv-Monitor | Passiv Frontlautsprecher | Aktiv-Subwoofer |
THX Lizenz | THX Ultra2 | THX Ultra2 | THX Select2 |
Frequenzumfang | 80 Hz – 20 kHz ± 3 dB | 60 Hz – 22 kHz ±3dB | 20 – 200 Hz ±2dB |
Anzahl der Treiber | 2 x TMT, 3 x HT | 2 x TMT, 3 x HT | 1 x 30 cm Bass |
Abmessungen (H x B x T) | 31 .5 x 26 .5 x 42 cm | 39.5 x 34.0 x 33.0 cm | 46.5 x 36 x 40 cm |
Stückpreis | 2.800 Euro | 3.600 Euro | 1.500 Euro |
Schauen wir uns die einzelnen Lautsprecher genauer an. Hier geht es zu den Einzeltests:
Test THX-Monitore M&K MPS2510P
Test THX-Frontlautsprecher M&K S300
Test THX-Subwoofer M&K V12