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Soundbar Nubert nuPro AS-2500 mit Subwoofer nuSub XW-800 Slim (Foto: R. Vogt)
Soundbar Nubert nuPro AS-2500 mit Subwoofer nuSub XW-800 Slim (Foto: R. Vogt)

Test Nubert nuPro AS-2500 mit nuSub XW-800 Slim

Der Lautsprecher-Experte Nubert hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr auch zum Soundbar-Spezialisten gemausert. Und zwar mit einem besonderen Ansatz: Bei den günstigeren Soundbars verzichten die Schwaben auf aufwändige Mehrkanal-Fähigkeiten und bieten „nur“ gut klingendes Stereo. Dies Credo gilt auch für den neuesten Klangriegel namens Nubert nuPro AS-2500 – den wir im ausführlichen Test hatten.

Eine Soundbar hat das Dilemma schon eingebaut: Sie sollte optisch unauffällig, aber klanglich erwachsen sein. Letzteres erreicht man in klassischem HiFi oftmals mit 3-Wege-Lautsprechern. Entsprechend bauten die schwäbischen Entwickler genau das in eine superflache Form: Die Nubert nuPro AS-2500 verbirgt tatsächlich zwei sehr kompakte, echte 3-Wege-Systeme mit verblüffend geringer Bauhöhe. Da setzt die Physik in Sachen Tiefbass und Maximalpegel natürlich Grenzen – die Pegelfreunde mit dem bereits getesteten flachen Subwoofer nuSub XW-800 Slim aber elegant ausdehnen können…

Klingt besser: Soundbar Nubert nuPro AS-2500 ohne die Stoffbespannung (Foto: R. Vogt)
Sieht ein bisschen nackt aus, klingt aber noch einen Hauch besser: Soundbar Nubert nuPro AS-2500 ohne die Stoffbespannung (Foto: R. Vogt)

Damit ähnelt das Konzept der riesigen Nubert nuPro XS-8500 RC, die wir im April ’23 schon getestet hatten. Nur war die 8500er ein ausgewachsenes Klangmöbel. Die zierliche Nubert nuPro AS-2500 soll dagegen auch optisch den vielen kleinen, asiatischen Mitbewerber Paroli bieten.

Hochtonkalotte mit Schutzgitter und Konus-Mitteltöner des linken Kanals (Foto: R. Vogt)
Hochtonkalotte mit Schutzgitter und Konus-Mitteltöner des linken Kanals (Foto: R. Vogt)

Nimmt man die Frontbespannung ab, zeigen sich am äußeren Rand feine Kalottenhochtöner neben Mitteltönern mit Nomex-Membran und erstaunlich großer Sicke für weiten Hub.

Der Tieftöner sitzt unten und atmet seitlich eine unauffällige Bassreflexöffnung (Foto: R. Vogt)
Der Tieftöner sitzt unten und wird von der seitlich sitzenden, optisch unauffälligen Bassreflexöffnung unterstützt (Foto: R. Vogt)

Der dritte Frequenzbereich ist in Form zweier Tieftöner auf der Unterseite angebracht. Weil die Bässe eine Menge Luft bewegen müssen, braucht man zwingend die mitgelieferten, selbstklebenden Gummifüßchen, wenn man die Soundbar auf einem Möbel platziert. Durch die Füßchen ergibt sich ein ausreichender Spalt zum „Atmen“ für die Tieftontreiber. Den rückwärtigen Schall der Tieftöner nutzt Nubert durch zwei schmale Bassreflex-Schlitze an den Seiten der Soundbar.

Der Dreh/Drück-Knopf erlaubt alle Grundfunktionen (Foto: R. Vogt)
Der Dreh/Drück-Knopf ermöglicht die Anwahl sämtlicher Grundfunktionen (Foto: R. Vogt)

Bleibt die Stoffabdeckung auf der Soundbar, schimmern vom Bedienteil aus nur die LEDs durch. Durch deren kluge Anordnung und Farbauswahl lassen sich die eingestellten Eingänge, Lautstärke et cetera weiterhin gut erkennen und auch die Infrarot-Kontrolle mit der Fernbedienung schien mit dem Textil nicht beeinträchtigt. Nimmt man die Bespannung ab, lässt sich die nuPro auch mit dem großen Dreh/Drück-Regler gut bedienen.

Lichtspiel: Verblüffend anschaulich zeigt der Kreis der LEDs die Einstellungen (Foto: R. Vogt)
Lichtspiel: Verblüffend anschaulich zeigt der Kreis der LEDs die Einstellungen (Foto: R. Vogt)

Sehr pfiffig haben die schwäbischen Tüftler die Anzeige gelöst. Verschiedene Farben der im Rund angeordneten LEDs veranschaulichen recht plastisch, was man gerade einstellt: Lautstärke, Klang-Balance, Surround-Effekt und so weiter…

Soundbar Nubert nuPro AS-2500 mit handlicher Infrarot-Fernbedienung (Foto: R. Vogt)
Soundbar Nubert nuPro AS-2500 mit handlicher Infrarot-Fernbedienung (Foto: R. Vogt)

Der übersichtliche Handgeber für die Infrarot-Steuerung ist nun wirklich selbsterklärend. Auch die Elektronik machte im Test keinerlei Mucken und decodiert alles von PCM bis 96 Kilohertz mit 24 Bit sowie Dolby und DTS.

Subwoofer: besserer Klang dank Einmessung

Nubert Subwoofer nuSub XW-800 Slim darf flach stehen oder an der Wand hängen (Foto: R. Vogt)
Nubert Subwoofer nuSub XW-800 Slim darf flach stehen oder senkrecht an der Wand hängen (Foto: R. Vogt)

Wer mehr Potenzial aus der nuPro AS-2500 Soundbar holen möchte, kann beispielsweise den superflachen Subwoofer Nubert nuSub XW-800 Slim mit ins Boot nehmen. Bei Anschluss an die Soundbar, wird diese automatisch von der Tiefbassarbeit befreit und kann dadurch lauter und sauberer spielen. Insbesondere für diejenigen, die gern mal Actionfilme ansehen, ist dieser Extraschub für den LFE-Kanal absolut sinnvoll…

Unter/Rückseite des Nubert Subwoofer nuSub XW-800 Slim (Foto: R. Vogt)
Unter/Rückseite des Nubert Subwoofer nuSub XW-800 Slim (Foto: R. Vogt)

Der nuSub XW-800 Slim ist mit nur 14 Zentimetern Bauhöhe wirklich schlank und passt dank seiner Standkufen gut unters Sofa. Die Kufen verfügen zudem auch über Schlüsselloch-Öffnungen, um den Sub hochkant oder quer an die Wand zu hängen. Dazu passende Kabel mit Winkelsteckern liegen bei – das ist wirklich praktisch.

Mittels Einmessung per App lässt sich der Nubert nuSub XW-800 Slim klanglich deutlich besser an die Raumakustik anpassen. (Screenshots: F. Borowski)
Mittels Einmessung per App lässt sich der Nubert nuSub XW-800 Slim klanglich deutlich besser an die Raumakustik anpassen. (Screenshots: F. Borowski)

Es gibt noch einen entscheidenden Faktor, der für den Einsatz des nuSub XW-800 Slim mit der Soundbar spricht: Dieser ist nämlich per Nubert App zu steuern und lässt sich auf den Raum einmessen. „X-Room Calibration“ nennen die Schwaben diese Funktion, die das Mikrofon des Smartphones für die Messungen nutzt und mit der sich mögliches Dröhnen spürbar reduzieren lässt. Bei unseren Tests jedenfalls spielten Bar und Subwoofer nach der Einmessung dynamischer, signifikant sauberer und differenzierter. Der Bass reichte tiefer und das Gesamtsystem hatte einen erfreulich höheren Maximalpegel.

Der Funkadapter Nubert nuConnect trX benötigt USB-Strom und bekommt Signal via Cinch-Adapterkabel (Foto: R. Vogt)
Der Funkadapter Nubert nuConnect trX benötigt USB-Strom und bekommt das Signal via Cinch-Adapterkabel (Foto: R. Vogt)

Nun habenaber wohl die wenigsten Lust, ein Kabel von der Soundbar am Fernseher zum Subwoofer ziehen der, sagen wir mal, hinter der Couch platziert ist. Wie praktisch, dass dafür der nuSub XW-800 Slim einen Funkempfänger integriert hat. Bei der Nubert nuPro AS-2500 Soundbar kann man den passenden Sender mit dem Funkmodul Nubert nuConnect trX entsprechend nachrüsten. Die Soundbar hat für diesen Fall ein Fach in der Rückfront. Das trX wird mittels der mitgelieferten Kabel mit Strom und Signal versorgt: USB für Power und Stereo-zu-Mono-Adapter mit dem Subwoofersignal. Kleiner Schönheitsfehler dabei: Die Kabel zum nuConnect trX brauchen Platz und damit einen deutlichen Wandabstand. Kein Problem, wenn die Soundbar unter dem TV steht. An die Wand gehängt jedoch kann es knapp werden…

Funktioniert hat die Übertragung per Funk jedoch perfekt: gleicher Sound und Komfort wie per Kabel. Wer sich für die Funklösung entscheidet, für den bietet Nubert das Set aus nuPro AS-2500, nuSub XW-800 Slim und nuConnect trX im Paketpreis von 1.151 Euro an.

Der Hörtest:

Klanglich gibt es vor allem Gutes zu berichten. Die Nubert nuPro AS-2500 tönte schon allein vergleichsweise erwachsen und bot eine gute tonale Balance plus Auflösung in Stereo. Genau daraufhin wurde sie gezüchtet und leider kann sie auch nur Stereo – selbst, wenn sie Surround-Signale decodiert und dann (allerdings vorbildlich sauber) auf Stereo mischt.

Die Surroundmodi mit psychoakustischen Prozessor-Tricks spielten sehr „wolkig“, recht groß und zudem recht Sitzplatz-abhängig. Zudem verliert man in diesen Surround-Modi deutlich an Differenzierung und Durchhörbarkeit. Auch der Klang der Dialoganhebung konnte dann nur ansatzweise gefallen. Die Stimmen werden lauter, aber nasaler im Timbre. Das funktioniert im speziellen Fall gut als Notanker, aber nicht als Dauereinstellung.

Chic: der Subwoofer zeigt seine Bereitschaft und Betrieb per indirekter LED (Foto: R. Vogt)
Schick: der Subwoofer zeigt seine Bereitschaft und Betrieb per indirekter LED (Foto: R. Vogt)

Mit dem Subwoofer verbesserten sich das Fundament und die Dynamik erheblich. Per Kabel angeschlossen, spielte der nuSub XW-800 Slim aber vieeeeel zu vorlaut. ich musste den Pegelsteller fast auf den unteren Anschlag stellen, um einen ausgewogenen Bass auf dem Pegel-Niveau der Soundbar zu erreichen. Was aber nicht schlimm ist: Denn so ergibt sich eine stattliche Dynamik-Reserve und einen (gefühlt) um eine Oktave tieferen Bass. Und wie schon angedeutet: Die Einmessung per App mit X-Room Calibration ist hilfreich und verbesserte im Test die Struktur und Differenzierung im Bass signifikant. Der Subwoofer ist ein spürbarer Gewinn. Bei Musik gefällt er durch den qualitativ besseren und tieferen Bass und bei Filmwiedergabe macht die erweiterte Dynamikreserve das Erlebnis sehr viel packender. Eine lohnende Anschaffung.

Fazit: Nubert nuPro AS-2500 + nuSub XW-800 Slim

Schon für sic genommen ist die nuPro AS-2500 für unter 500 Euro eine imposante Klangverbesserung für jeden Fernseher. Sie klingt eben wie eine kleine HiFi-Anlage mit zwei kompakten 3-Wege-Lautsprechern. Genau das ist die nuPro AS-2500 ja auch. Wer die durch die Physik gesetzten Grenzen in Sachen Dynamik und erreichbarer Lautstärke ausdehnen möchte sollte in jedem Falle um einen Subwoofer ergänzen.

Und da drängt sich der flache Nubert nuSub XW-800 Slim förmlich auf. Mit 20-cm-Tieftöner bietet er tieferen und deutlich substanzielleren Bass und spielt dank Raumeinmessung erfreulich sauber.

Wer also auch beim Fernsehton auf gute Musikwiedergabe und Klangtreue steht, liegt beim gradlinig auf besten Stereo-Klang gezüchteten AS-2500 goldrichtig. Denn auf DSP-Trickserei verzichten die Schwaben fast vollständig. Und der nuSub XW-800 Slim ist eine echte Veredelung. Das passt.

Nubert
nuPro AS-2500
2024/02
Test-Ergebnis: 4,4
SEHR GUT
Bewertungen
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.

 

Klingt wie ausgewachsene Stereoanlage
Raumeinmessung X-Room Calibration (Subwoofer)
Dolby Audio und DTS
Kein Centerkanal

Vertrieb:
Nubert electronic GmbH
Nubertstraße 1
73529 Schwäbisch Gmünd
https://www.nubert.de

Preise (Hersteller-Empfehlung):
Nubert nuPro AS-2500: 495 Euro
Nubert nuSub XW-800 slim: 585 Euro
Nubert nuConnect trX: 119 Euro
Nubert nuPro AS-2500 Set mit nuSub XW-800 slim und nuConnect trX: 1.151 Euro

Flexibelstes und klanglich tolles Konzept
Raum-Einmessung per App möglich
Drahtlos ansteuerbar
Solides Gehäuse mit hochwertigem Finish

Die technischen Daten

Nubert nuPro AS-2500
Technisches Konzept:3-Wege 2.0-Kanal Aktiv-Soundbar mit Bassreflex
Bestückung:HT 2 x 25 mm, MT 4 x 66 mm, TT 2 x 90 mm
Eingänge:eARC mit CEC, Stereo-Cinch analog, Toslink, Cinch digital, Bluetooth mit aptX HD/Low Latency oder AAC
Ausgänge:
Subwoofer-Out Cinch
Decoding:Dolby Digital, DTS, PCM
Abmessungen
(B x H x T):
105 x 7,3 x 12,5 cm
105 x 8,1 x 12,5 cm (mit Füßen)
Gewicht:8,1 kg
Alle technischen Daten
Nubert nuSub XW-800 slim
Technisches Konzept:Wireless Aktiv-Subwoofer in Flachbauweise
Bass-Bestückung:1 x 22 cm
max. empf. Raumgröße
25 Quadratmeter
Leistung:250 Watt
Anschluss:RCA oder kabellos
Übertragungsbereich:
36 – 150 Hz (-3 dB)
Abmessungen (H x B x T):14 (mit Schienen) x 54 x 40 cm
Gewicht:11,5 Kilo
Alle technischen Daten
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Links zu weiteren Soundbar-Tests:

Bose Smart Soundbar 600 – 545 Euro
Winzig und schlank, spielt erstaunlich erwachsen. Musik auf dem Niveau eines guten Bluetooth-Speakers.

Klipsch Cinema 600 – 749 Euro
Sehr schlank, gute Dialog-Separation, kann unglaublich laut (über 100dB!). Gute, rockige Musikwiedergabe

Bluesound Pulse Soundbar+  – 1.099 Euro
Die feinfühligste Soundbar im Test, vollwertige HiFi-Anlage. Emotional fesselnd, weniger fürs Spektakuläre.

JBL BAR 1300 – 1.500 Euro
Der Alleskönner im Test mit echter Atmos-Wiedergabe mit separaten Surrounds, echten Atmos-Enabled Lautsprechern (Reflexion über Decke). Kann Musik und Film auf hohem Niveau gleichwertig.

Autor: Raphael Vogt

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Technischer Direktor bei LowBeats und einer der bekanntesten Heimkino-Experten der Republik. Sein besonderes Steckenpferd ist die perfekte Kalibrierung von Beamern.