Er ist so etwas wie der Archetypus einer ganzen Ära von All-In-One-Lautsprechern und längst eine Ikone: der Zeppelin von Bowers & Wilkins. Das erste Modell kam im Jahr 2007 auf den Markt, als Apples iPod noch der mobile Musikplayer schlechthin war. Da drahtlose Musikwiedergabe zu dieser Zeit noch in den Anfängen steckte, besaß der Ur- B&W Zeppelin noch eine Docking-Halterung für den iPod.
2011 erschien mit dem Zeppelin Air die zweite Generation, die erstmals Apple AirPlay unterstützte und mit einer App (Share Play) gesteuert werden konnte. Das war quasi der erste streamingfähige Zeppelin. Er besaß aber weiterhin einen Haltearm mit iPod/iPhone-Anschluss. Im September 2012 stellte Apple mit dem iPhone 5 den Lightning Connector vor, woraufhin B&W in 2013 eine modifizierte Version des Zeppelin Air mit eben diesem Anschluss brachte. Damit erfolgte die Musikübertragung über den Anschluss erstmals digital.
In 2015 erblickte der Zeppelin Wireless das Licht der Welt, der erstmals ohne besagte Halterung für iDevices auskam, am grundlegenden Design aber nicht rüttelte.
Nach weiteren sechs erfolgreichen Jahren hat Bowers & Wilkins nun die vierte Generation präsentiert, die fortan auf jeden Namenszusatz verzichtet und wieder schlicht Zeppelin heißt.
B&W Zeppelin: Im Design unverändert zeitlos
Das wichtigste vorweg: Auch der Zeppelin anno 2021 behält seine Form nahezu unverändert bei und bleibt damit ein zeitlos elegantes All-In-One Musiksystem. Die optisch auffälligste Änderung betrifft die Auflage. Diese ähnelt ein wenig dem von Apple iMacs und Monitoren bekannten „Entenfuß“, welcher den Speaker um ein paar Zentimeter von seiner Standfläche anhebt und ihn schwebender erscheinen lässt. Um das zu betonen, ist in dem Fuß eine Ambiente-Beleuchtung eingebaut.
Auch bei der Treiberbestückung und den integrierten Verstärkern macht B&W im neuen Zeppelin keine Kompromisse. Jeweils weit links und rechts außen sitzt eine entkoppelte Hochtonkalotte, die aus der 600 Serie Anniversary Edition stammen. Gleich daneben sind 9 cm durchmessende „Fixed Suspension Transducer“ (FST) eingebaut, die sich auch in den Premium-Standlautsprechern von Bowers & Wilkins finden. Mittig angeordnet sitzt ein 15 cm durchmessender Subwoofer. Das Gehäuse arbeitet weiterhin mit einer Bassreflexabstimmung für einen möglichst tiefreichenden und sauberen Bass.

Alle Chassis werden von eigenen Endstufen angetrieben, die zusammen eine Systemleistung von 240 W liefern. Die wichtigsten technischen Details hat B&W in diesem Datenblatt zusammengefasst (PDF).
Ohne Streaming geht anno 2021 nichts
Aber was wäre ein B&W Zeppelin im Jahr 2021 ohne umfangreiche Streaming-Fähigkeiten? Natürlich beherrscht die neueste Version hier alle gängigen Spielarten. Für die Direktverbindung ist Bluetooth 5.0 mit aptX Adaptive und AAC an Bord. Außerdem unterstützt das Gerät für die Wiedergabe über das Heimnetz AirPlay 2. Und selbstverständlich versteht sich der neue Zeppelin bestens mit den wichtigsten Streamingdiensten wie Spotify (Connect), Qobuz, Tidal und Deezer, sowie Internetradio via Last.fm.
Gesteuert wird alles über die zugehörige Bowers & Wilkins Music App, oder dank Alexa-Integration per Sprachbefehl. Im Vorbeigehen helfen auch die an der Oberseite integrierten Tasten zur Lautstärke- und Titelsteuerung.
Die Software des Zeppelin kann per Firmware-Update auf dem neuesten Stand gehalten werden. Geplant ist bereits die Integration in B&Ws Formation-System. Dieses Upgrade soll voraussichtlich ab Frühjahr 2022 ermöglichen, das Gerät sowohl mit anderen neuen Zeppelin Lautsprechern als auch mit kabellosen Hi-Res-Lautsprechern der Bowers & Wilkins Formation Serie zu einem Multiroom-System zu verbinden.
Der neue B&W Zeppelin soll noch in diesem Monat zum Preis von 799 Euro in den Farben Pearl Grey (helle Ausführung) und Midnight Grey (dunkle Ausführung) bei ausgewählten Fachhändlern sowie auf der Bowers & Wilkins Website erhältlich sein. Der Preis ist damit zum Ur-Zeppelin um 200 und zum direkten Vorgänger Zeppelin Wireless um 100 Euro gestiegen. In Anbetracht der üblichen Preissteigerungsrate und den derzeitigen Problemen im internationalen Warentransport erscheint das noch moderat. Aber das werden wir natürlich genauer prüfen: Ein Testmuster ist bestellt. Weitere Informationen unter www.bowerswilkins.com
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