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Dagostino Momentum HD Front
An diesem Vorverstärker ist alles ultimativ: der D'Agostino Momentum HD für 50.000 Euro (Foto: Dagostino)

Dan D’Agostino Momentum HD – Premiere auf der HIGH END 2019

Da hat sich der Dan D’Agostino die Vorlage selbst gegeben: Letztes Jahr hat er die maßstabsetzenden (aber mit 250.000 Euro sündhaft teuren) Monoblöcke M400 vorgestellt. Und die brauchen natürlich einen adäquaten Vorverstärker: den D’Agostino Momentum HD. Den hat der Meister passend zur HIGH End 2019 fertig gestellt – feiert also in München seine Europa-Premiere – und wird bei Audio Reference (Atrium 3.1, Raum D111) zu sehen und zu hören sein.

D'Agostino Momentum HD
Nicht nur optisch ein Traum: der D’Agostino Momentum HD hat die Abmessungen 43,2 x 20,3 x 40,4 cm und wiegt 45 Kilo (Foto: Dagostino)

Der Preamp ist keine komplette Neuentwicklung – er basiert auf der Plattform des Momentum-Vorverstärkers, soll aber noch ein bisschen ultimativer sein. Worin genau die Verbesserungen der neuen HD-Generation stehen, war noch nicht herauszubekommen. „Verbesserungen in der Audio-Schaltung und in der Stromversorgung“ heißt es lapidar.

Aber selbst wenn gar nicht verändert worden wäre, wäre der D’Agostino Momentum HD ein großer Wurf. Wie die Momentum-Verstärker verwendet der Vorverstärker eine komplementäre symmetrische Schaltungstopologie für maximale Bandbreite und geringes Rauschen. Die Audio-Schaltung ist vollständig diskret ohne Operationsverstärker aufgebaut. Ein geradliniges Null-Feedback Design garantiert die höchste musikalische Klangqualität.

Die Lautstärkeeinstellung erfolgt über ein Widerstandsnetzwerk, das von einem optischen Controller gesteuert ist. Folgt man der Argumentation Dan D’Agostinos, ist das die sauberste und transparenteste Methode zur Pegelreglung. Eine völlig neue diskrete differentielle FET-Eingangsstufe verfügt über zwei Stromquellen und eine Eingangsimpedanz größer als 1 MΩ. Diese ultrahohe Eingangsimpedanz isoliert die Eingangsstufe und damit den gesamten Audiosignalpfad von externen Variablen.

Aufgebaut ist der D’Agostino Momentum HD in einer Art Doppelgehäuse – das hilft gegen jede Art von Einstreuung des großen Trafos. Und hier macht sich auch der Unterschied zum Vorgänger bemerkbar: Der Trafo ist noch einmal 33% größer als der des Vorgängers.  Neu ist auch die Bluetooth-Technologie der mitgelieferten Fernbedienung. Die Bluetooth-Antenne erweitert die Reichweite der Fernbedienung um den Faktor fünf und beseitigt die inhärenten Sichtlinieneinschränkungen üblicher IR-Fernbedienungen.

D'Agostino Momentum HD von hinten
Von hinten erkennt man die Zweiteilung des Gehäuses. Der D’Agostino Momentum HD bietet 6 Ein- und 2 Ausgänge  (Foto: Dagostino)

Eine neu entwickelte Ton- und Lautstärkeregelung vergrößert sowohl den Arbeitsbereich als auch die Präzision. Das Design des D’Agostino Momentum HD wurde angepasst und ergänzt so die Momentum M400 und S250 perfekt. Der VU-Meter auf der Vorderseite zeigt Lautstärkeeinstellung, Polarität und Stummschaltung. Die Bedientasten sind beleuchtet und zeigen den Eingang an. Für Besitzer des „alten“ Momentum-Vorverstärkers wird ein Upgrade angeboten.

Wie oben schon angedeutet, wird der D’Agostino Momentum HD erstmals in Europa auf der HIGH END 2019 bei Audio Reference (Atrium 3.1, Raum D111) zu sehen sein. Was er kostet? Der Preis ist standesgemäß: 50.000 Euro.

Aber wie man hört, hat Dan für die Messe noch ein ganz heißes Eisen im Feuer. Der Mann, der einst Krell gründete und nun nur noch in den ganz hohen Preisregionen unterwegs ist, stellte einen Vollverstärker für unter 20.000 Euro in Aussicht. Wahrscheinlich auch auf der HIGH END 2019 zu sehen. Vor dem Hintergrund seiner Arbeit wäre das ja fast schon ein Schnäppchen. Man darf gespannt sein!

Lesetipp:
Interview mit Entwickler-Legende Dan D’Agostino

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.