Die Messe ging noch gar nicht richtig los und schon stolperte ich quasi über einen Lautsprecher, den ich nicht erwartet hatte: Die große Schwester der Heco Direkt, die wahrscheinlich Heco Direkt 38 heißen wird. “38” deshalb, weil sie einen im HiFi mittlerweile extrem seltenen 38 Zentimeter Bass eingebaut hat.
Verglichen mit der kleineren Heco Direkt handelt es sich bei der Direkt 38 um eine waschechte Dreiwegebox, die vom Volumen her die gar nicht so kleine Schwester um mehr als das Doppelt toppt. Das heißt: dieser Lautsprecher ist wirklich groß. Auch sie folgt dem Konzept der sehr breiten Schallwand (ich habe es nicht messen können, aber es sind weit mehr als 60 Zentimeter), dafür fällt sie aber weniger tief aus.
Der Hochtöner ist bekannt, Mittel- und Tieftöner sind neu entwickelt – natürlich, nach alter Väter Sitte, mit luftgetrockneten Papiermembranen. Ob die Abstimmung, die auf der HIGH END 2016 zu hören war, tatsächlich die finale ist, war noch nicht ganz sicher. Sicher indes ist, dass dieser Lautsprecher extrem dynamisch und mit viel Energie spielt.
Die Abbildung nach hinten war nicht ganz so stark ausgeprägt, aber der Druck beispielsweise auf der Jazz-Aufnahme (Miles Davis Kind of Blue) umwerfend. Die Trompete von Miles kam ungemein ausdrucksstark, jedes Anblasgeräusch war zu hören.
Die Abbildung war sehr körperhaft. Und der Bass natürlich mit einem Nachdruck und einer Souveränität gesegnet, wie sie dann eben doch nur sehr große Treiber bringen. Mir gefiel das richtig gut. Aber zugegeben: Ich bin ja auch großer Freund der “kleinen” Direkt …
Angekündigt ist die Heco Direkt 38 für den Sommer 2016.
Die Heco Direkt 38 ist zwar ziemlich groß, bleibt aber preislich – Heco-typisch – auf dem Teppich. 7.000 Euro wird ein Pärchen – ‘tschuldigung, bei der Größe heißt es wohl eher “Paar” – kosten. Das ist günstig. Im HiFi kenne ich derzeit keinen Lautsprecher mit 38er Bass unter 10.000 Euro. Und dass auch die Direkt 38 höchstwahrscheinlich liebend gern mit Röhren zusammenspielt, macht sie nur noch interessanter.
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