Während der HIGH END finden ja auch immer sehr viele Events außerhalb der Messe statt. Ein Beispiel war die Präsentation der B&W 800 im Bayerischen Hof. Eine zweite der Wilson-Abend bei MY SOUND in Starnberg. MY SOUND ist der wohl schönste HiFi-Laden Deutschlands und kompromisslos auf perfekte Akustik getunt. Kein Wunder, dass David A. Wilson gern diesen sehr hübschen und klanglich optimalen Rahmen genutzt hat, seine neue Superbox, die Wilson Audio Alexx hier zu präsentieren. Und so geschah es. Am Messe-Freitag pilgerte alles, was national und international im Pressebereich Rang & Namen hat, nach Starnberg, wo MY SOUND Chef Wolfgang Linhard alle Demo-Räume perfekt in Szene gesetzt hatte.
Wilson selbst sieht die neue Alexx als Nachfolgerin der seinerzeit Maßstab-setzenden MAXX. Aber die Alexx ist komplexer und anspruchsvoller.
Folgt man dem Firmen-PR-Text, ist sie das Ergebnis der neuesten Wilson Forschungen in den Bereichen Gehäuse, Geometrie und Treiberentwicklung… Fakt ist, dass die komplexe Mechanik, die die Mittelhochtonmodule in die punktgenau richtige Achse für eine möglichst perfekte Gruppenlaufzeit versetzen soll, noch aufwändiger umgesetzt wurde als bei den Vorgänger-Modellen.
Der Mittelhochtonbereich besteht im Falle der Alexx aus drei Modulen, weil Wilson dazu überging, nicht nur den Bass, sondern auch den Mittenbereich durch zwei unterschiedlich große Treiber abzudecken: Der 17-Zentimeter Tiefmitteltöner stammt aus der Alexandria XLF, der 15 Zentimeter Treiber aus der Sabrina. Die Idee hinter dem Mix ist ein größerer Übertragungsbereich.
Das Konzept zwei unterschiedlichen Treiber für einen Bereich setzt Wilson bei der Alexx auch im Bass fort. Hier sind es ein 32 Zentimeter- und ein 27 Zentimeter-Tieftöner, die in Verbindung mit dem Bassreflexgehäuse aus extrem hartem Kunststein (X-Material) einen sensationellen Bass zaubern.
Die Ausführung des BR-Gehäuses verdient deshalb Beachtung, weil es ziemlich trickreich und flexibel ist: Man kann den Port nämlich entweder nach vorn oder nach hinten austreten lassen – je nach Raumakustik. Das ist wirklich praxisgerecht.
Nun zum Klang. Wolfgang Linhard hatte den Demoraum über Monate in einen akustisch nahzu perfekten Zustand versetzt – ohne dass man davon irgendetwas sehen kann.
Und Wilson-Botschafter (und Top-Aufsteller) Peter McGrath hatte die brandneuen Lautsprecher selbst in Position gebracht. Die Alexx, fraglos ein SEHR basspotenter Lautsprecher, fühlte sich jedenfalls pudelwohl und unterstrich das mit einem fulminant tiefen, gleichwohl extrem präzisen und informativen Tiefton.
Bei den zu solchen Anlässen gern gespielten Kodo-Aufnahmen hämmerte die Alexx die Bässe raus, dass auch die Gäste aus den Nachbarräumen kamen., um zu schauen, was zum Teufel hier eigentlich so echt klingt.
Eine derartige Klarheit, Präzision und Artikulation gepaart mit einer schier ungebremsten Dynamik über den gesamten Wiedergabebereich habe ich weder von Wilson noch von einem anderen HiFi-System je gehört.
Und dann diese Abbildung: Instrumente, Sänger – alles stand wie in Stein gemeißelt absolut klar kurz vor den Lautsprechern. Wie gesagt: Die sehr aufwändige Raumakustik bei MY SOUND spielt hier sicherlich keine kleine Rolle. Aber die Alexx bringt auch die besten Voraussetzungen für dieses überragende Gesamtergebnis mit.
Kann man das Erlebnis mit der Wilson Audio Alexx mit dem vergleichen, was auf der HIGH END spielte? Nein. Der Klangvergleich Messe versus MY SOUND ist nicht fair: Die Räume im Münchner M.O.C. klingen halt, wie Messeräume mit weichen RiGips-Wänden so klingen. Die Vorführräume bei MY SOUND in Starnberg sind hingegen ziemlich dicht am Perfekten.
Die Wilson Audio Alexx wird jetzt nach Europa ausgeliefert und kostet 129.000 Euro pro Paar. Weitere Informationen zur Wilson Audio Alexx: www.wilsonaudio.com oder www.my-sound.net.
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