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Wenige Compact Cassetten werden noch neu hergestellt und noch weniger authentische Altbestände bekannter Marken sind noch verfügbar. LowBeats hat 10 Bandtypen, neu produzierte und New-Old-Stock ausfindig gemacht, gemessen und gehört! (Foto: R. Vogt)
Nur wenige Compact Cassetten werden heute noch neu hergestellt und noch weniger authentische Altbestände bekannter Marken sind überhaupt verfügbar. LowBeats hat 10 Bandtypen, neu produzierte und New-Old-Stock ausfindig gemacht, gemessen und gehört! (Foto: R. Vogt)

Zum 60-jährigen Jubiläum der Compact Cassette: 10 Leer-Cassetten im Vergleich

Die Compact Cassette ist jetzt 60 Jahre alt und aus dem alltäglichen Gebrauch weitgehend verschwunden. Doch wie mit Vielem, was früher große Sympathie genoss, entsteht auch um die Compact Cassette ein Revival und die Liebhaber holen die alten, bespielten Cassetten und die teils extrem aufwändigen Recorder wieder aus dem Keller. Zeit also für einen Test: Wir hatten alle noch verfügbaren, nämlich insgesamt 10 Leer-Cassetten im Vergleich.

Zum Hintergrund: Auf der Funkausstellung 1963 stellte Philips die Compact Cassette vor. Das Medium, primär zunächst wohl eher für Diktiergeräte gedacht, wurde schnell auch für die Musikwiedergabe entdeckt und revolutionierte das Musikhören fast aller Musikfreunde erheblich – man denke nur an die neue Mobilität durch Sonys Walkman & Co.

Das neue Medium wurde ein gigantischer Erfolg, obwohl es mit nur der halben Spurbreite eines Studio-Tonband und einer deutlich geringeren Laufgeschwindigkeit (4,76cm/s ) lief. Aber auch mit Cassettendecks ließ sich ein qualitativ hochwertiger Klang erzeugen – wie HiFi- und Highend-Cassettendecks seit etwa Mitte der 1970er Jahre bis heute beweisen: Ein gut eingemessener Cassettenrecorder mit guten Cassetten kann die gleichen Klangcharakter-Eigenschaften wie Masterbänder aufweisen, nur mit ein bisschen mehr Rauschen. Doch dagegen halfen die Rauschunterdrückungssysteme wie die von Dolby, DBX oder Telefunkens High Com. Die waren bei den großen Open-Reel-Maschinen eher selten.

Mit dem Erscheinen von MP3 kam die Cassette allmählich aus der Mode, ist aber in einem geschrumpften Markt für bespielte Bänder mit Hörspielen für Kinder und Junggebliebene durchaus noch lebendig.

Highend-Referenz-Cassettendeck Nakamichi Dragon, extra für den Test geserviced (Foto: R. Vogt)
Highend-Referenz-Cassettendeck Nakamichi Dragon, extra für den Test im Service überarbeitet (Foto: R. Vogt)

Aber wie gesagt: Die Cassette ist wieder im Aufwind. Welchen Wert gute Decks bei Sammlern heute haben, zeigen die steil nach oben steigenden Preise. Für prominente Vertreter dieser Gattung, etwa von Revox, Nakamichi oder Alpine werden durchweg vierstellige Eurobeträge aufgerufen. Und besondere Exemplare wie der Nakamichi 1000ZXL Limited Edition, dem wohl aufwändigsten Cassettendeck aller Zeiten, kosten in der Regel fünfstellig.

Zunehmend beliebt ist die Cassette auch bei jungen Musikern und Musik-Labeln, die den Sympathie-Faktor des analogen Aufnahme-Medium nutzen. Und nachdem sogar Roger Waters sein neues Album mit Retro-Musik auch auf dem Retromedium MC anbietet, dürfte jedem klar sein: Die Compact Cassette kommt wieder. Aufgrund der Nachfrage baut Analog Arts e.K. (Horch House) derzeit ein neues Kopierwerk für 1:1 Masterkopien auf MC…

Roger Waters "Dark Side Of The Moon Redux" kann man auch auf Cassette ordern (Foto: R. Waters)
Roger Waters „Dark Side Of The Moon Redux“ kann man auch auf Cassette ordern (Foto: tmstore.es/R. Waters)

Welche Cassetten gibt es noch?

Es gibt also viele Hinweise, dass das Medium noch quicklebendig ist. Aber dann müsste es doch auch noch Leer-Cassetten geben, oder? Wir machten uns auf die Suche und wurden nach einiger Zeit fündig. Derzeit gibt es noch zwei seriöse Hersteller für das eigentliche Bandmaterial. Für den Highend-Markt und den Studiobedarf gibt es da die Firma „Recording The Masters“ (RTM) an der französischen Atlantikküste. Die Franzosen produzieren mit alten Maschinen von Agfa und BASF/Emtec und stellen noch verschiedene Bandmaterialien her; dies primär für Open-Reel Spulenbandmaschinen für den Studiobedarf, sogar bis 1-Zoll Breite.

Der letzte echte RTM-Konkurrent ist ATR Magnetics aus den USA. Leider haben die Amerikaner, die als Einzige noch IEC Typ II Cassetten auf Kobalt-Basis herstellen, auf unsere Anfragen nicht reagiert. Der Vollständigkeit halber könnte man auch noch die „National Audio Company“ (NAC), ebenfalls Amerikaner, anführen. Die NAC erstellt primär Materialien für Hochgeschwindigkeits-Duplikation, die mit ihren Spezifikationen nur bedingt für die heimische Aufnahme taugen, also vorwiegend Kopierwerke beliefert. Die National Audio Company fertigt selbst Massenkopien im großen Stil.

Wenige Compact Cassetten werden noch neu hergestellt und noch weniger authentische Altbestände bekannter Marken sind noch verfügbar. LowBeats hat 10 Bandtypen, neu produzierte und New-Old-Stock ausfindig gemacht, gemessen und gehört! (Foto: R. Vogt)
10 Bandtypen, neu produzierte und New-Old-Stock haben es in den Test geschafft (Foto: R. Vogt)

Das ist also die Situation beim Bandmaterial. Aber auch Cassetten-Gehäuse sind ein Problem: Es gibt eigentlich nur noch einen ernstzunehmenden Hersteller, und zwar die Firma MUSICBOX S.R.L in Italien. Deren Gehäuse sind günstige Massenware, primär für Kopierwerke geschaffen. Hochwertige Mechaniken mit auf Metallachsen gelagerten Umlenkrollen oder gar Metallgehäuse gibt es gar nicht mehr.

Noch etwas stimmt traurig: Gutes, neuproduziertes Bandmaterial gibt es nur noch als Ferro-Oxyd (Fe2O3), also IEC Typ I. Typ II, also Chrom oder Kobalt Bandmaterialen. Diese werden quasi nicht mehr angeboten, da die verwendeten, giftigen Grundstoffe fast nirgendwo mehr verarbeitet werden dürfen und teilweise Einfuhrbeschränkungen unterliegen. Ganz ausgestorben sind Reineisen-Cassetten Typ IV, was schade ist, lieferten diese doch die beste Audioqualität und Langzeit-Stabilität der Aufnahmen. Hier gibt es nur noch homöopathische Restbestände zu Fantasiepreisen.

Und dann tummeln sich auch noch Fälscher in Bandkreisen: Auf meiner Suche nach heute noch erhältlichen Leercassetten erklärten mir gleich mehrere Vertriebe, dass es sich bei mindestens der Hälfte aller vermeintlichen Markencassetten, die man auf den großen Online-Marktplätzen bekommen kann, um Fälschungen von grausiger Qualität handelt. Also bitte Vorsicht bei „New Old Stock“ von Maxell, TDK, BASF, und anderen bekannten Leerbänder-Marken. Und selbst bei echten Altbeständen hängt es davon ab, wie die Cassetten über die Jahrzehnte gelagert wurden. Unter meinen letzten eigenen Leer-Cassetten habe ich Exemplare, die noch wie neu klingen. Aber auch welche, die lauter Dropouts und Pegelschwankungen zeigen und schwer genießbar sind. Das zeigt die Bandbreite.

10 Leer-Cassetten im Vergleich: der Testaufbau

Damit die LowBeats-Messungen und klanglichen Ergebnisse hieb- und stichfest werden, habe ich mein privates Nakamichi Dragon aus den späten 1980ern beim wohl renommiertesten und ältesten noch bestehenden Nakamichi-Service checken, reinigen und neu kalibrieren lassen. Phono Service Ehmler in Walldorf, südlich von Frankfurt, macht das seit 1981 und ist für Nakamichi-Liebhaber aus der ganzen Welt die Anlaufstelle für Restauration, Instandsetzung und oft letzte Hoffnung auf Ersatzteile. Hier einige Impressionen:

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Phono Service Ehmler: Der Cassettendeck-Fachmann für Sammler und Fans (Foto: R. Vogt)
Phono Service Ehmler: Der Cassettendeck-Fachmann für Sammler und Fans (Foto: R. Vogt)
Phono Service Ehmler: Chef in zweiter Generation Matthias Ehmler (Foto: R. Vogt)
Phono Service Ehmler: Chef in zweiter Generation Matthias Ehmler (Foto: R. Vogt)
Das Auslieferungs/Abholregalbei unserem Besuch: gleich drei Nakamichi ZXL1000, CR-7E, zwei Alpine AL90, ein Eumig FL1000u! (Foto: R. Vogt)
Das Auslieferungs/Abholregal bei unserem Besuch: gleich drei Nakamichi ZXL1000, CR-7E, zwei Alpine AL90, ein Eumig FL1000u! (Foto: R. Vogt)
Phono Service Ehmler: Zertifizierte Nakamichi Fachwerkstatt seit 1981 (Foto: R. Vogt)
Phono Service Ehmler: Zertifizierte Nakamichi Fachwerkstatt seit 1981 (Foto: R. Vogt)
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Auch Audio und stereoplay haben seit Mitte der 1980er bis zum Schluss ihre Cassetten-Tests im Labor mit einem Paar Nakamichi Dragon durchgeführt. Das sollte also immer noch eine stabile Basis darstellen.

10 Leer-Cassetten unterschiedlicher Machart konnte ich für den Vergleich ergattern. Das sind alles Exemplare, die sich in seriösen Quellen erwerben lassen, sei es beim Hersteller im Onlineshop, im Studiobedarf bei Music Store oder Thomann, und eben auch im Handel. Mit allen Anbietern hatte ich persönlichen Kontakt, die Testmuster wurden vom Anbieter gestellt.

– EQ-Professional C90, Stückpreis etwa 6 Euro
– GallunOptimal UR 90, Stückpreis etwa 5 Euro
– Maxell UR 60, Preis Stückpreis 5,50 Euro
– MediaRange C-90, Stückpreis etwa 8 Euro
– RTM Type One C60: Stückpreis 7 Euro
– RTM Type One C90: Stückpreis 9 Euro
– Sony EF 60, Preis Stückpreis 7 Euro
– Soundmaster MC90, Stückpreis etwa 3 Euro
– T.A.P.E. Muzik Chrom, Stückpreis ab 4,50 Euro
– T.A.P.E. Muzik Ferro, Stückpreis ab 2,50 Euro

Zum Vergleich habe ich aus Alt-Beständen je eine Typ I, Typ II und Typ IV Cassette mitgetestet und mitgemessen, sodass es am Ende 13 Probanden waren – also nicht wundern. Damit es gerecht zugeht, sind die Cassetten in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet. Die Messergebnisse sind am Ende in einer Tabelle zusammengefasst.

EQ-Professional C90

EQ-Professional Type I C90 (Foto: R. Vogt)
EQ-Professional Type I C90 (Foto: R. Vogt)

Die EQ-Professional C90 stammt von der britischen „Golding Products“ und wird in Deutschland über Neophon vertrieben. Sie ist sogar in Müller Drogeriemärkten erhältlich. Sie zeigt sich im klar transparenten, verschraubten Standardgehäuse. Das ist wichtig, damit man im Havariefall eines Bandsalates eine Chance für die Reparatur hat. Der Gleichlauf ist mäßig, aber der Azimuth und damit eine stabile Hochtonwiedergabe gehören zum Besten im Testfeld. Für eine IEC Typ I Cassette ist aber das niedrige und gleichzeitig unauffällige, weil gleichförmige Rauschen hervorzuheben. Das macht die EQ-Professional besonders interessant für Aufnahmen ohne Rauschunterdrückung. Subjektiv klingt sie sehr ausgewogen, mit der leichten Höhensenke minimal weniger brillant als das Original.

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EQ-Professional Type I C90 (Foto: R. Vogt)
EQ-Professional Type I C90: homogener Frequenzgang mit minimalem Höhenabfall von 1dB (Foto: R. Vogt)
EQ-Professional Type I C90 (Foto: R. Vogt)
EQ-Professional Type I C90: besonders im Mittelton von 1-5kHz sehr geringes Rauschen (Foto: R. Vogt)
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Klingt sehr ausgewogen
Sehr geringes Rauschen
Stabiler Azimuth
Mäßiger Gleichlauf

Vertrieb:

neophon
Torgauer Str. 7
40231 Düsseldorf
www.neophon.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
EQ-Professional C90: 29,95 Euro
5er-Pack

GallunOptimal UR 90

GallunOptimal UR 60 (Foto: R. Vogt)
GallunOptimal UR 60 (Foto: R. Vogt)

GallunOptimal ist die Eigenmarke der Bräunlich GmbH die bis in die frühen 2000er Jahre den Vertrieb für Maxell in Deutschland inne hatte. Einen genauen Lieferanten für die Cassetten wollte Herr Bräunlich nicht nennen, es dürfte sich um einen der besseren asiatischen Hersteller handeln. Mir wurde der Typ UR 90 empfohlen, das sei aktuell die beste Sorte. Sie kommt im verschraubten, transparenten Gehäuse mit schwarzem Innenteil. Im Test zeigte die GallunOptimal die geringsten Gleichlaufspitzen bei mäßiger Azimuth-Konstanz. Leider litt sie unter merklichen Pegelschwankungen, was bei Musik zwar weniger auffällt, in Kombination mit einer Rauschunterdrückung aber nachteilig wirkt. In Sachen Rauschen lag sie im Mittelfeld, fiel aber durch ein relativ raues Grundgeräusch auf. Sie klang ausgewogen und vielleicht etwas zaghafter als das Original bei harten Pegelsprüngen wie Snare oder Piano. Dafür glänzt sie wiederum mit einem günstigen Preis. Sie ist als 5er-Pack im Amazon-Shop des Herstellers zu bekommen.

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GallunOptimal UR 60 (Foto: R. Vogt)
GallunOptimal UR 90: geringer Höhenabfalls, aber schon ab 5kHz (Foto: R. Vogt)
GallunOptimal UR 90 (Foto: R. Vogt)
GallunOptimal UR 90: sehr homogenes Grundgeräusch (Foto: R. Vogt)
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Klingt angenehm rund
Geringste Gleichlaufspitzen im Test
Geschraubtes Gehäuse
Rauschen und Pegel etwas ungleichmäßig

Vertrieb:
Bräunlich GmbH
Am Heideberg 26
06886 Lutherstadt Wittenberg
www.braeunlich-gmbh.com

Preis (Hersteller-Empfehlung):
GallunOptimal UR 90: 14,30 Euro
5er-Pack

Maxell XLII 60

Maxell XL II 60 (Foto: R. Vogt)
Maxell XL II 60 (Foto: R. Vogt)

Nicht mehr erhältlich, aus meinem privaten Bestand: Zum Vergleich mit den neu produzierten Bändern habe ich je Bandtyp eine (noch verpackte) Cassette aus dem eigenen Bestand geopfert. So lässt sich sehen, wie sich gealterte Bänder aus der Hochzeit der Cassette heute schlagen. Die Maxell XLII glänzte im Test mit dem unauffälligsten Rauschen und den geringsten Verzerrungen. Das prädestinierte diese Sorte für Aufnahmen ohne Rauschunterdrückung. Klanglich knackig-ausgewogen und nahe am Original, machte sich aber im Hochtonbereich das Alter durch gelegentliche Dropouts bemerkbar.

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Maxell XL II 60 (Foto: R. Vogt)
Maxell XL II 60: sehr homogener Frequenzgang, nur etwas Höhenabfall bei sehr hohen Pegeln (Foto: R. Vogt)
Maxell XLII 60 (Foto: R. Vogt)
Maxell XLII 60: subjektiv extrem wenig Rauschen durch die Senke im Mitteltonbereich (Foto: R. Vogt)
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Keine Bewertung, da nicht mehr erhältlich.

Maxell UR 60

Maxell UR 60 (Foto: R. Vogt)
Maxell UR 60 (Foto: R. Vogt)

„New Old Stock“, also Neuware aus altem Lagerbestand, heißt das Zauberwort für Cassetten aus guten Altbeständen. Dummerweise wird damit eine Menge Schindluder getrieben und seriöse Quellen für authentische Produkte sind rar. Eine solche ist der Online-Vertrieb „test-tape.com“ aus Hamburg. Der Chef Peter Ivanov beliefert primär Tonstudios Bandmaterial aller Formate und kann sich schlechte oder auch nur schwankende Qualität bei den Bändern nicht leisten. So werden stichprobenartig Exemplare jeder Charge getestet und gemessen. Derzeit kann er zwei Cassettentypen liefern. Die Maxell UR 60 zeichnet sich durch ungewöhnlich geringes Rauschen und die niedrigsten Verzerrungen im Test aus. Der Gleichlauf lag im Mittelfeld, aber der Azimuth und damit die Hochtonwiedergabe sind hervorragend. Den Höhen fehlt vielleicht ein Hauch Textur, ansonsten klang die Maxell UR 60 verdammt nahe am Original und bietet sich durch die für eine Typ-I-Cassette ungewöhnlich große Dynamik für Aufnahmen ohne Rauschunterdrückung an.

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Maxell UR 60 (Foto: R. Vogt)
Maxell UR 60: extrem linear bis 15kHz (Foto: R. Vogt)
Maxell UR 60 (Foto: R. Vogt)
Maxell UR 60: die leichte Senke im Mittelton mindert subjektiv den Rauschgrund erheblich (Foto: R. Vogt)
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Klingt nahe Original, etwas raue Höhen
Ungewöhnlich geringes Rauschen
Geringer Klirr, guter Gleichlauf
Sehr gute Azimuth-Konstanz

Vertrieb:
EOS Technologies GmbH
Notkestr. 99
22607 Hamburg
www.test-tape.com

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Maxell UR 60: 5,50 Euro
ab 10 Stk.: je 4,50 Euro

MediaRange C-90

MediaRange C-90 (Foto: R. Vogt)
MediaRange C-90 (Foto: R. Vogt)

MediaRange bietet ein breites Sortiment an beschreibbaren Medien und Zubehör für Büros an. Und eben auch die Music-Cassette mit dem schlichten Namen C-90, der üblicherweise die Spiellänge angibt. Man bekommt sie entsprechend über den Onlinehandel, insbesondere bei Office-Fachhändlern. Es handelt sich ganz offensichtlich um ein asiatisches Standardband mit gutem Standard-Gehäuse, die Mechanik überzeugt mit verschraubtem Gehäuse. Ohne Bias-Einmessung wird man hier jedoch keine guten Aufnahmen bekommen. Das Rauschen liegt im Mittelfeld des Testfelds, ist aber auffällig mit Nebengeräuschen. Verzerrungen und Azimuth sind gut. Korrekt eingemessen klingt die MediaRange C-90 ein wenig matt, aber ausgewogen. Der Einsatz einer Rauschunterdrückung ist ratsam.

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MediaRange C-90 (Foto: R. Vogt)
MediaRange C-90: Minimale Höhensenke jenseits 5kHz mindert etwas den „Glanz“ in Aufnahmen (Foto: R. Vogt)
MediaRange C-90 (Foto: R. Vogt)
MediaRange C-90: sehr lineares, relativ starkes Rauschen (Foto: R. Vogt)
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Klingt ausgewogen, etwas matt
Gleichlauf und Azimuth gut
Benötigt deutliche Bias-Einstellung
Vernehmliches, unruhiges Rauschen

Vertrieb:
MediaRange GmbH
Zum Quellenpark 29
D-65812 Bad Soden a.Ts
www.mediarange.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
MediaRange C-90: ca. 8 Euro
pro Stück

RTM Type One C60 + RTM Type One C90

RTM Type One C60 (Foto: R. Vogt)
RTM Type One C60 (Foto: R. Vogt)

Wie schon erwähnt, konnte Recording The Masters, kurz RTM, den Maschinenpark von Agfa und BASF/Emtec zur Herstellung hochwertiger Tonbänder übernehmen und produziert seit über 10 Jahren die wichtigsten Bandtypen für Studiobandmaschinen, die noch in größerem Maßstab im Einsatz sind. Entsprechend sind die Qualitätsansprüche. Allerdings: Ein Cassettenmaterial ist eigentlich nicht im Sortiment. In den RTM Type One Cassetten steckt der Lizenznachbau des Studiobands SM 900 von BASF, welches der Cassetten-Norm des IEC Typ I sehr nahekommt. Entsprechend homogen fallen die Daten der Cassette aus: Eigentlich sind alle gemessenen Daten sehr ordentlich. Weder stechen Gleichlauf noch Verzerrungen hervor, der Azimuth ist recht gut, aber der Frequenzgangs super ausgewogen. Das Gehäuse ist transparent und geschraubt. Nicht nur Designelement, sondern auch der Verbesserung der Bandführung dienlich, ist die schwarze „Bridge“ in der das Band geführt wird. Direkt vor der Aufnahme merkt man das nicht besonders leise, aber sehr gleichförmige und daher trotzdem unauffällige Rauschen. Wäre dieses Rauschen nicht, könnte man Bandaufnahme und Original praktisch nicht unterscheiden. Die RTM klingt schlicht perfekt, hat eigentlich im besten Sinne des Wortes gar keinen eigenen Charakter. Bei dynamischem Material ist sicher der Einsatz von Dolby & Co. angesagt, insgesamt dank der homogenen Eigenschaften aber unkritisch.

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RTM Type One C60 (Foto: R. Vogt)
RTM Type One C60: sehr linearer Frequenzgang mit kaum merkbarer Präsenzbetonung, selbst bei 0dB noch linear bis über 10kHz (Foto: R. Vogt)
RTM Type One C60 (Foto: R. Vogt)
RTM Type One C60: sehr lineares, homoges Rauschen (Foto: R. Vogt)
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RTM Type One C90

RTM Type One C90 (Foto: R. Vogt)
RTM Type One C90 (Foto: R. Vogt)

Was für die RTM Type One C60 gilt, gilt auch für die RTM Type One C90. Sie verwendet das gleiche transparente, geschraubte Gehäuse mit der separaten Bridge und das gleiche Bandmaterial aus dem Studio Master 900 nach BASF-Formel. Allerdings verringert sich die Dicke des Trägermaterials von 12μm auf 8μm und die Magnetschicht wächst von 4,7μm auf 5μm. Als Folge verbessern sich alle Messwerte gegenüber der 60er minimal. Klanglich geben sich die zwei Varianten nichts. Auf einem gut eingemessenen Recorder sind Original und Aufnahme – wenn überhaupt – nur am leichten, aber homogenen Grundrauschen voneinander zu unterscheiden. Wenn mir das vor 30 Jahren einer für eine IEC Typ I Cassette versprochen hätte, den hätte ich für bekloppt erklärt. Erhältlich sind die RTM Cassetten bei Studio-Anbietern wie Music Store, Thomann und anderen sowie vielen Online-Vermarktern. Achtung: teilweise werden noch die Vorgänger-Bandtypen RTM Fox verkauft, über deren Qualität ich nichts sagen kann.

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RTM Type One C90 (Foto: R. Vogt)
RTM Type One C90 (Foto: R. Vogt)
RTM Type One C90 (Foto: R. Vogt)
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Klingt sensationell gut, quasi 1:1 zum Original
Geschraubtes Gehäuse, separater Bandführung
Sehr linearer Frequenzgang
Relativ starkesr aber, unauffälliges Rauschen

Vertrieb:
RTM Industries SAS
53 rue Division Leclerc
50300, Avranches, France
www.recordingthemasters.com

Preis (Hersteller-Empfehlung):
RTM Type One C60: ca. 7 Euro
RTM Type One C90: ca. 9 Euro
Stück

Sony EF 60

Sony Premium EF 60 (Foto: R. Vogt)
Sony Premium EF 60 (Foto: R. Vogt)

Bei der Sony EF 60 handelt es sich wie bei der Maxell UR C-60 um geprüftes New-Old-Stock-Material von test-tape.com. Die Altbestände werden chargenweise geprüft und sogar gemessen. Peter Ivanov vom Vertrieb legt den Fokus für seine Studiokunden dabei primär auf perfekte Pegelkonstanz. Fast alles andere kann man nämlich bei der Kalibrierung des zu verwendenden Cassettendecks gut kompensieren. Pegelschwankungen oder gar Dropouts dagegen nicht. Die Sony EF 60 hat ein schlichtes, aber geschraubtes Gehäuse. Das Band zeichnen geringe Verzerrungen und verblüffend niedriges Grundrauschen aus. Nur der Gleichlauf war etwas unterdurchschnittlich in der Spitze. Klanglich fällt dem geübten Ohr eine minimale Präsenzbetonung auf, die sich auch im Frequenzgang zeigt. Das sonst homogene und ausgewogene Klangbild lässt vielleicht ein wenig Raumtiefe vermissen, gefällt aber durch das im Vergleich auffällig leise, tonal recht helle Grundrauschen. Spätestens mit Dolby B ist das Sony-Band erst beim intensiven Hinhören vom Original zu unterscheiden.

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Sony Premium EF 60 (Foto: R. Vogt)
Sony Premium EF 60 (Foto: R. Vogt)
Sony Premium EF 60 (Foto: R. Vogt)
Sony Premium EF 60 (Foto: R. Vogt)
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Klingt ausgewogen, minimale Präsenzbetonung
Ungewöhnlich geringes Rauschen
Geringer Klirr, guter Azimuth
Etwas unruhiger Gleichlauf

Vertrieb:
EOS Technologies GmbH
Notkestr. 99
22607 Hamburg
www.test-tape.com

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Sony EF 60: 6,90Euro
Ab 10 Stk.: 5,59 Euro

Soundmaster MC90 (Foto: R. Vogt)
Soundmaster MC90 (Foto: R. Vogt)

Soundmaster ist die Handelsmarke der Wörlein GmbH, die unter anderem ein riesiges Programm von Ghettoblastern, Küchenradios und Kompaktanlagen im Retrostyle im Programm haben. Darunter auch einen Panasonic-Henkelmann-Nachbau mit Cassettenrecorder, Multiband-Radio, klassischer Teleskopantenne, USB und Bluetooth. Für den und andere Recorder im breiten Programm brauchte Wörlein eine günstige Leercassette, die nun als Soundmaster MC90 gehandelt wird. Sie führt immerhin die Umlenkrollen auf Metallachsen und glänzt tatsächlich mit hervorragendem Gleichlauf. Trotzdem zeigt sie keinen stabilen Azimuth, das Bandmaterial liegt in allen magnetischen Parametern weit ab der Norm und leidet unter spürbaren Pegelschwankungen. Zum Rauschen kommen leise Knistergeräusche und der Klirr ist selbst bei weiträumiger Bias-Einstellung nicht unter 2% zu bekommen. Der Frequenzgang zeigt eine deutliche Präsenzbetonung und Bassschwäche. Das ist für Märchenkassetten oder Hörbücher okay. Ernsthafte Musikaufnahmen würde ich damit nicht durchführen.

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Soundmaster MC90 (Foto: R. Vogt)
Soundmaster MC90 (Foto: R. Vogt)
Soundmaster MC90 (Foto: R. Vogt)
Soundmaster MC90 (Foto: R. Vogt)
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Geschraubtes Gehäuse
Umlenkrollen auf Metallachse, d.h. guter Gleichlauf
Empfindlichkeit/Bias fern jeder Norm
Präsenzbetontes, schlankes Klangbild

Vertrieb:
Wörlein GmbH
Gewerbestr. 12
90556 Cadolzburg
www.soundmaster.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Soundmaster MC90: 14,95 Euro
5er-Pack

T.A.P.E. Muzik Chrom

T.A.P.E. Muzik Chrom (Foto: R. Vogt)
T.A.P.E. Muzik Chrom (Foto: R. Vogt)

T.A.P.E. Muzik ist ein Kopierwerk in Leipzig, das netterweise Leercassetten auch in Ministückzahlen nach Wunsch anfertigen. Ebenfalls klasse: T.A.P.E. Muzik hat noch einen Vorrat New-Old-Stock Chrom-Bänder, also IEC Typ II. Der hat prinzipbedingt ein geringeres Rauschen und damit mehr Dynamik, insbesondere beim Aufnehmen ohne Rauschunterdrückung. Mit -56dB-A bietet die T.A.P.E. Muzik Chrom den zweitbesten Rauschabstand im Test und ist bis +5dB aussteuerbar. Beim Konfektionieren hat man im Onlineshop eine riesige Auswahl an Gehäuse- und Bauteilfarben, inklusive transparent oder Leuchtfarben. Selbst die Bandlänge kann man frei bestellen. Die Chrom-Cassette beispielsweise wird mit entsprechenden Vertiefungen neben der Löschlasche für die automatische Bandtypenerkennung vieler Cassettendecks geliefert. Neben über 60dB realer Dynamik zeichneten sich beide T.A.P.E. Muzik Cassettentypen mit den besten Gleichlaufeigenschaften im Test aus. Klanglich sind sie ausgewogen, vielleicht einen Hauch dunkler als die meisten anderen Typen. Und leider gab es manchmal (wenn auch unauffällige) Dropouts. In Summe: ein Super-Tape fürs Geld. Und der Knaller ist: Man kann die Tapes individuell stylen und in jeder Länge von 10-90 Minuten Spiellänge bestellen.

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T.A.P.E. Muzik Chrom (Foto: R. Vogt)
T.A.P.E. Muzik Chrom (Foto: R. Vogt)
T.A.P.E. Muzik Chrom (Foto: R. Vogt)
T.A.P.E. Muzik Chrom (Foto: R. Vogt)
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Klingt ausgewogen
Sehr guter Rauschabstand
Individuelle Spiellänge & Design
Minimale Dropouts

Vertrieb:
T.A.P.E. MUZIK
Menckestraße 20
04155 Leipzig
www.tapemuzik.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
T.A.P.E. Muzik Chrom: ca. 4,50-6,50 Euro
Stück, Minimum 5 Stk.

T.A.P.E. Muzik Ferro

T.A.P.E. Muzik Ferro (Foto: R. Vogt)
T.A.P.E. Muzik Ferro (Foto: R. Vogt)

Aus derselben Quelle wie die T.A.P.E. Muzik Chrom kommt die T.A.P.E. Muzik Ferro mit Fe2O3-Band nach IEC Typ I Standard. Auch die Ferro lässt sich beim Leipziger Kopierwerk als Leer-Cassette in jeder Länge zwischen 10 bis 90 Minuten konfektionieren. Auchdas Gehäuse sowie die Spulenfarben oder Transparenzen sind frei kombinierbar. In C-90 und schlicht Weiß gibt es auch fertige 5er Packs. Auch sonst: Mindestbestellmenge: 5 Stück. Wer das Typ I Bandmaterial herstellt, wollte man mir nicht sagen, außer dass es aus aktueller Produktion stammt. Egal: Gehäuse und Band bieten gute Qualität, mit überdurchschnittlich gutem Gleichlauf, gutmütigen Typ-I-Eigenschaften und sehr ausgewogenem Frequenzgang. So klang die T.A.P.E. Muzik Ferro dann auch  nahe am Original. Ihr gleichförmiges, wenngleich etwas körniges Rauschen war mit Dolby leicht in den Griff zu bekommen. Eine Top-Cassette, zumal individuell zu gestalten.

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T.A.P.E. Muzik Ferro (Foto: R. Vogt)
T.A.P.E. Muzik Ferro (Foto: R. Vogt)
T.A.P.E. Muzik Ferro (Foto: R. Vogt)
T.A.P.E. Muzik Ferro (Foto: R. Vogt)
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Klanglich sehr ausgewogen
Bester Gleichlauf im Test
Individuelle Spiellänge & Design
Bestes Preis/Leistungsverhältnis

Vertrieb:
T.A.P.E. MUZIK
Menckestraße 20
04155 Leipzig
www.tapemuzik.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
T.A.P.E. Muzik Ferro: ca. 2,50-3,50 Euro
Stück, Minimum 5 Stk.

TDK DS-X 90

TDK DS-X90 (Foto: R. Vogt)
TDK DS-X90 (Foto: R. Vogt)

Auch die TDK DS-X 90 stammt aus meinem privaten Bestand und wurde vor ein paar Wochen für den Test des neuen Walkman We Are Rewind erstmals ausgepackt und verwendet. Sie ist schon ewig nicht mehr erhältlich und diente hier als Referenz für gute, solide IEC Typ I Cassetten. Wie auch die Maxell UR 60 (weiter vorn im Test) zeigte sie deutlich weniger Rauschen als die aktuell produzierten, vergleichbaren Bandmaterialien mit über 50dB-A Rauschabstand. Klanglich liegt die eher schlicht verarbeitete Cassette aber vorne. Die lässt sich kaum vom Original unterscheiden, nur ein Hauch von Unruhe blieb bemerkbar. Trotzdem: keine Bewertung, da nicht mehr erhältlich.

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TDK DS-X90 (Foto: R. Vogt)
TDK DS-X90 (Foto: R. Vogt)
TDK DS-X90 (Foto: R. Vogt)
TDK DS-X90 (Foto: R. Vogt)
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That’s MG90

That's MG90 (Foto: R. Vogt)
That’s MG90 (Foto: R. Vogt)

Die japanische Marke That’s kennt heute kaum noch jemand, die Cassetten galten aber ab Ende der 1980er Jahre als sehr gut. Das gilt vor allem für die That’s MG90, die als einzige Metall-/Reineisen-Cassette diesen Vergleich bereicherte. Sie zeigte die geringsten Verzerrungen und ein gutmütiges Rauschverhalten, das sehr unauffällig und eher dunkel klang. Schade, dass niemand mehr Typ-IV-Bandmaterialien herstellt, denn rein klanglich war dies die beste Cassette im Test. Ich behaupte: im Doppelblindtest wird es sehr schwierig, Aufnahme und Original auseinander zu halten. Kein Wunder, dass heute für gebrauchte Metallcassetten wahre Mondpreise gezahlt werden. Aber auch hier gilt: Keine Bewertung, da schon lange nicht mehr erhältlich. Und ehrlich gesagt: Die besten aktuell produzierten Typ I Cassetten klingen kaum schlechter, rauschen nur etwas mehr…

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That's MG90 (Foto: R. Vogt)
That’s MG90 (Foto: R. Vogt)
That's MG90 (Foto: R. Vogt)
That’s MG90 (Foto: R. Vogt)
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10 Leer-Cassetten im Vergleich: Übersicht der Messwerte

Die Zusammenfassung der Messwerte (Legende nach der Tabelle):

Marke/TypIEC TypTHD
0dB
3%THDW&F
RMS
W&F
Peak
AzimuthNoise
EQ-Professional
C90
I0,71%+6dB0,042%0,105%*****-49dB-A
GallunOptimal
UR 90
I0,75%+6dB0,031%0,050%***-47dB-A
Maxel XLII 60II0,50%+6dB0,033%0,055%***-56dB-A
Maxell UR 60I0,60%+6dB0,045%0,095%*****-51dB-A
MediaRange C-90I0,77%+6dB0,032%0,090%****-46dB-A
RTM Type One
C60
I0,80%+6dB0,035%0,095%*****-47dB-A
RTM Type One
C90
I0,78%+6dB0,029%0,080%*****-47dB-A
Sony EF C60I0,62%+6dB0,045%0,125%****-50dB-A
Soundmaster
MC90
I2,00%+2dB0,035%0,055%***-47dB-A
T.A.P.E. Muzik
Ferro
I0,70%+6dB0,030%0,050%****-47dB-A
T.A.P.E. Muzik
Chrom
II1,10%+5dB0,032%0,051%*****-55dB-A
TDK DS-X 90I0,65%+6dB0,032%0,055%****-51dB-A
That’s MG90IV0,50%+6dB0,029%0,077%*****-52dB-A

Grün = beste Werte, Rot = schlechteste Werte
THD (Total Harmonic Distortion) = Gesamtverzerrungen
3%THD = Aussteuerungsgrenze bei 3% Verzerrungen
W&F RMS (Wow & Flutter) = gemittelte Gleichlaufschwankungen
W&F Peak = Maximale Gleichlaufschwankungen
Azimuth = Phasendifferenz im Hochton
Noise = Nach Gehörkurve bewerteter Rauschabstand
Anmerkung: Bezugspegel sind 200nWb/m (Dolby Pegel)

Fazit 10 Leer-Cassetten im Vergleich

Es ist wirklich kniffelig geworden, gute Cassetten fürs Aufnehmen zu bekommen. Dennoch: Ein gutes Deck mit Einmessung für Pegel und Bias vorausgesetzt, lassen sich mit den Schmalspur-Bändern trotz geringer Bandgeschwindigkeit Aufnahmen in einer Qualität festhalten, die vom Original nur schwer zu unterscheiden sind. Wie schon bei großen Bandmaschinen klingen auch die Cassetten meist sehr musikalisch, haben Atem und Seele. Insbesondere die RTM Type One und die EQ-Professional sind als neu produzierte Bänder wirklich zu empfehlen.

Ebenfalls richtig gut und zudem individuell in Design und Spielzeit gestaltbar klingen die T.A.P.E. Muzik Bänder: das Ferro ist gar der Preis/Leistungs-Knaller im Test. Wer es besonders rauscharm braucht, fährt mit den geprüften New-Old-Stock Produkten von Maxell und Sony am besten. Das gilt natürlich nur, solange der Vorrat reicht. Hier noch einmal alle Bewertungen in der Slideshow – dieses Mal nach Ergebnis:

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Soundmaster MC90, Preis etwa 3 Euro
MediaRange C-90, Preis etwa 8 Euro
GallunOptimal UR 90, Preis etwa 5 Euro
T.A.P.E. Muzik Chrom, Preis ab 4,50 Euro
T.A.P.E. Muzik Ferro, Preis ab 2,50 Euro
EQ-Professional C90, Preis etwa 6 Euro
Maxell UR 60, Preis etwa 5,50 Euro
RTM Type One C60: ca. 7 Euro, Type One C60: ca. 9 Euro
Sony EF 60, Preis etwa 7 Euro
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Autor: Raphael Vogt

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Technischer Direktor bei LowBeats und einer der bekanntesten Heimkino-Experten der Republik. Sein besonderes Steckenpferd ist die perfekte Kalibrierung von Beamern.