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Test des mobilen Cassetten-Players FiiO CP13. Chic. Reduced to the Max. 13h Akkulaufeit. Preiswert: 119 Euro (Foto: R. Vogt)
Test des mobilen Cassetten-Players FiiO CP13. Elegant, Reduced to the Max plus 13h Stunden Akkulaufzeit. Preis: 129 Euro (Foto: R. Vogt)

Test: FiiO CP13 minimalistischer mobiler Cassetten-Player

Die gute, alte Cassette scheint sich als genauso langlebig zu erweisen wie Vinyl. Zugegeben: Der Markt ist deutlich kleiner, aber quicklebendig. Da ist es nur konsequent, dass FiiO jetzt einen, dem Ur-Walkman von Sony ziemlich ähnlichen, Cassetten-Player auf den Markt bringt. FiiO hatte zwar schon immer mobile Player wie den FiiO M15 oder der FiiO M9 im Programm, aber das sind halt rein digitale Geräte. Doch der FiiO CP13 ist ein komplett analoger, rein elektromechanischer Cassetten-Player, der auch noch schick aussieht, und der mit 129 Euro zudem erfreulich günstig ist…

Mobiler Cassettenplayer FiiO CP13: kaum größer als die Cassette selbst (Foto: R. Vogt)
Mobiler Cassettenplayer FiiO CP13: kaum größer als die Cassette selbst (Foto: R. Vogt)

Der im vergangenen Jahr getestete We Are Rewind aus Frankreich ist im Vergleich teurer, signifikant größer, kann aber aufnehmen und sogar Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher ansteuern. Die Entwickler von FiiO entschieden sich dagegen für das denkbar minimalistischste Konzept: Der CP13 ist kaum größer als eine Cassette – und mit nur 12,0 x 8,8 x 3,2 cm auch einer der kleinsten jemals gebauten Cassettenplayer.

Das geht heute wegen superflacher, effizienter Akkus, die es in den 80ern noch nicht gab. Zudem waren die damaligen Walkman & Co. echte Batterienfresser. Der FiiO hält mit einer Ladung 13 Stunden lang und damit auch eine lange Bahnfahrt oder Flug ohne Unterbrechung. Gut, Cassetten drehen und wechseln muss man zwischendrin.

FiiO als CP13: Technik und Messwerte

Äußerlich gibt sich der Player sehr gut verarbeitet. Da fühlt sich auch alles wie gute Metallqualität an. Nur die Spaltmaße der Klappe sind nicht ganz perfekt. Aber der Federmechanismus funktioniert gut und scheint auch die Cassetten gut zu führen. Die Qualität schlägt sich im Gewicht nieder: Mit 310 Gramm wiegt er etwa doppelt so viel wie ein großes Smartphone. Und der Blick unter die Haube zeigt Feinmechanik aus Kunststoff und Metall, die Präzision und Langlebigkeit ausstrahlt.

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Die rechte Seite trägt Lautstärkeregler, die USB-C Ladebuchse und Kopfhörerausgang (Foto: R. Vogt)
Die rechte Seite trägt Lautstärkeregler, die USB-C Ladebuchse und den Kopfhörerausgang (Foto: R. Vogt)
Rein mechanische Tasten für Stop, Spulen in beiden Richtungen und Wiedergabe (Foto: R. Vogt)
Rein mechanische Tasten für Stop, Spulen in beiden Richtungen und Wiedergabe (Foto: R. Vogt)
Rückseite mit geprägtem FiiO Logo (Foto: R. Vogt)
Rückseite mit geprägtem FiiO Logo (Foto: R. Vogt)
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An der Seite ist der Lautstärkeregler zu finden, welcher sich mit sanftem Widerstand geschmeidig stufenlos drehen lässt. Darunter steckt man das USB-C-Ladekabel (Lieferumfang) ein, für das ein Ladegerät (nicht im Lieferumfang) erforderlich ist. Den Kopfhörer wird wie gewohnt in eine 3,5mm Stereo-Klinkenbuchse eingestöpselt. Fertig.

Das rein mechanische Laufwerk mit einem Tonkopf und mechanischer automatischer Endabschaltung (weißer Keil) (Foto: R. Vogt)
Das rein mechanische Laufwerk mit einem Tonkopf und mechanischer automatischer Endabschaltung (weißer Keil); (Foto: R. Vogt)

Da der FiiO CP13 ein reiner Abspieler ist, reicht ihm ein einziger Tonkopf für die Wiedergabe. Die Mechanik wird über die ovalen Tasten mechanisch geführt und bei der Wiedergabe löst ein weißer Kunststoff-Keil am Bandende selbsttätig Stopp aus. Beim Spulen – immerhin in beide Richtungen möglich – muss man allerdings am Bandende selbst die Stopp-Taste drücken.

Da der FiiO ausschließlich Fremdaufnahmen wiedergibt, sind die Bandführung und die mechanische Grundjustage des Laufwerks natürlich besonders wichtig. Und beides scheinen die Chinesen gut im Griff zu haben. Mein Testgerät lief circa 0,8 Prozent zu schnell, was unauffällig ist. Beim Abspielen wickelt der CP13 auch extrem gleichmäßig. Lediglich beim schnellen Spulen zeigt das aufgewickelte Band eine kleine Unruhe. Bei Pegel und Bandzug scheint alles bestens: ein Sinus-Testton steht wie eine Eins auf dem Pegelmeter des NAK T-100 Analyzers.

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Bleibt der vielleicht wichtigste Aspekt für einen mobilen Player: Gleichlaufschwankungen, erst recht in Bewegung. Ruhig auf dem Tisch stehend blieben die Messwerte alle stets bei sehr guten 0,18% RMS – da leiert nix. Bewegt man den Player in eine Richtung – etwa auf und ab – wie beim Laufen, bleibt alles stabil und der Antrieb lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Nur wenn man den CP13 schnell in der Hand dreht, kommt der Gleichlauf ein wenig aus dem Tritt. Das aber in verträglichen Maßen, die den meisten Hörern nicht auffallen werden.

Frequenzgang des FiiO CP13 bei 0dB und -20dB: Tiefbass wurde bewusst um 6dB abgesenkt, leichte Grundton-Betonung und recht frühe, sanfte Höhenbegrenzung. ±10dB reicht der Frequenzgang von 16Hz bis 12kHz, was für solch ein Mobilgerät völlig in Ordnung geht (Foto: R. Vogt)
Frequenzgang des FiiO CP13 bei 0dB und -20dB: Der Tiefbass wurde bewusst um 6 dB abgesenkt, leichte Grundton-Betonung und recht frühe, sanfte Höhenbegrenzung. ±10 dB reicht der Frequenzgang von 16 Hz bis 12 kHz, was für solch ein Mobilgerät völlig in Ordnung geht (Foto: R. Vogt)

Etwas Besonderes ergab sich beim Frequenzgang. Der fällt jenseits der 5 kHz zunehmend ab und zwar mehr oder minder pegelunabhängig.

Die Messungen liefen alle mit einer frischen Sony Premium EF 60, wie wir sie zum 60-Jährigen Jubiläum der Compact Cassette getestet haben. Gut, alleredelste Brillanz erwartet niemand von einem “Walkman”. Aber die Kurven scheinen eher ein Filter als die Grenzen des Tonkopfs widerzuspiegeln. Darauf deutet auch die abgesenkte Basskurve hin. Hier liegt offensichtlich ein Shelving-Filter bei 80 Hertz mit -6 Dezibel Absenkung im Signalweg.

Leider ließ sich die Intension dahinter nicht ergründen. Soll das typische moderne Kopf- oder Ohrhörer, die oft etwas zu dick auftragen kompensieren? Oder etwas mehr Lautstärke erlauben ohne die erlaubten Gehörschutz-Vorschriften zu brechen? Im wirklich wichtigen Bereich von 100 bis 5.000 Hertz läuft der Frequenzgang perfekt, wie ein Brett.

FiiO CP13 treibt auch ausgewachsene Kopfhörer (Foto: R. Vogt)
FiiO CP13 treibt auch ausgewachsene Kopfhörer an (Foto: R. Vogt)

So klingt der FiiO CP13

Ich habe viele frische und alte Aufnahmen und diverse Kaufkassetten der letzten Jahrzehnte abgespielt und kann sagen, dass der FiiO angenehm tönt. Der Klang wirkt kernig und stets recht musikalisch, der gute Bandlauf und der fast erstaunlich stabile Azimuth erlauben eine konstant gute Kompatibilität mit allen Aufnahmen. Der abgesenkte Bass fällt hier kaum auf, den Höhen allerdings fehlt etwas der Glanz.

Da klang der We Are Rewind etwas brillanter, war dafür aber in allen anderen Parametern etwas schlechter. Für beide Geräte gilt: Optimal klingt es nur mit Typ I Bändern und ohne Dolby Rauschunterdrückung aufgenommen. Die 13 Stunden Akku-Laufzeit sind realistisch. Zu Beginn des Testens habe ich den CP13 geladen und in mehreren Stunden des Spielens und Messens nicht ansatzweise leer bekommen. Gehörschutz hin oder her: bei eher leisen Aufnahmen hätte ich mir etwas mehr erreichbare Lautstärke gewünscht. Auf der anderen Seite konnte der Rauschabstand mit 52 dB verblüffen. Das ist 4 dB besser als der We Are Rewind.

FiiO CP13: aktuell in diesem Himmelblau/Grau oder Schwarz/Weiß bestellbar (Foto: R. Vogt)
FiiO CP13: aktuell in diesem Himmelblau/Grau oder Schwarz/Weiß bestellbar (Foto: R. Vogt)

Fazit: Kompakte Coolness für Cassette unterwegs

Der FiiO CP13 ist eindeutig für den Einsatz unterwegs konzipiert. Ein voller Akku, Kopfhörer und ein Rucksack mit ein paar Cassetten und die unkomplizierte Musikberieselung bei Bahnfahrt, Flugreise oder Entspannung im Park sind gesichert. Hier gibt es keinerlei Schnickschnack: Cassette rein, Play drücken, Lautstärke einstellen. Genießen.

Zugegeben: Von einem so modernen Hersteller wie FiiO hätte ich mir einen Bluetooth-Ausgang für drahtlose Kopfhörer und Lautsprecher gewünscht – gibt es aber nicht. Doch der sehr gut verarbeitete Player ist kaum größer als die Cassette, zeigt sich klanglich neutral und kompatibel zu allen Cassetten – egal, ob selbst aufgenommen oder gekauft. Super ist auch der stabile Gleichlauf bei Bewegung. Für gerade mal 129 Euro würde ich sagen: perfekte Retro-Coolness mit hohem Nutzwert.

FiiO CP13
2024/03
Test-Ergebnis: 4,5
Überragend
Bewertungen
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Super Verarbeitung, gutes Laufwerk
Klingt angenehm musikalisch
Bis 13h Akkulaufzeit
kein Bluetooth-Ausgang

Vertrieb:

NT Global Distribution GmbH
Waller Heerstr. 104
28219 Bremen
www.fiio-shop.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
FiiO CP13 (Schwarz/Weiss): 129 Euro
FiiO CP13 (Sky Blue/Silber): 129 Euro

Technische Daten (Werksangaben)

FiiO Cp13
Ausgänge:Stereo-Mini-Klinke 3,5mm
Eingänge (Aufnahme):Keine
Akku:Fest verbaut, 1.800 mAh, 13h Betrieb
Abemssungen:120 mm x 88.3 mm x 31.8 mm
Gewicht:310 Gramm
Alle technischen Daten
Mit- und Gegenspieler:

Test „We Are Rewind“: das Walkman-Revival mit Cassetten-Recorder

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Zum 60-jährigen Jubiläum der Compact Cassette: 10 Leer-Cassetten im Vergleich

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Autor: Raphael Vogt

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Technischer Direktor bei LowBeats und einer der bekanntesten Heimkino-Experten der Republik. Sein besonderes Steckenpferd ist die perfekte Kalibrierung von Beamern.