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Der Breitbandlautsprecher Lange YOCTO (Foto: Lange Loudspeakers)

Breitband-Lautsprecher Lange YOCTO: Schweizer Präzisionsinstrumente zur Musikwiedergabe

Einen ordentlichen Lautsprecher in Kistenform selbst zu entwickeln, ist heutzutage kein Hexenwerk mehr. Mit spezieller Software lassen sich in Nullkommanichts alle grundlegend nötigen Berechnungen anstellen. Oder populär ausgedrückt: Es gibt eine App dafür. Wer jedoch die Grenzen des klanglich machbaren weiter verschieben will, muss nach wie vor viel Zeit, Geld und Hirnschmalz investieren. Und manchmal kommen dabei dann solch ungewöhnliche Lautsprecher wie die Lange YOCTO heraus.

Breitbandlautsprecher Lange YOCTO

Lange wer? Mir war das Unternehmen bis vor kurzem auch nicht bekannt, doch Greenhorns sind die Schweizer auf dem Gebiet der Akustik nicht. Bereits seit 1992 betätigen sich die Macher in der Entwicklung und Herstellung von Hochleistungslautsprechern mit Horn und Line-Arrays und der Herstellung von Lautsprecherkomponenten auf OEM-Basis. Nun aber hat Lange Loudspeakers auch High-End Lautsprecher für Endverbraucher im Portfolio. Die ersten Kreationen sind der YOCTO mit Breitband-Treiber und der Subwoofer TERA. Vor allem der YOCTO ist ein ziemlich ungewöhnliches Gewächs mit enormem Forschungs-, Fertigungs- und Entwicklungsaufwand, was stets meine Alarmsensoren für näher zu erforschendes HiFi aktiviert.

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Die Grundform des YOCTO ist nicht neu, der betriebene Aufwand jedoch enorm. (Foto: Lange)

Die YOCTO sehen auf den ersten Blick aus, wie die Mitteltonkammer eines B&W-Lautsprechers der 800-Serie. Ein tropfenförmiges, stromlinienförmiges Gebilde mit einer einzelnen Membran an der Front. Der Grundgedanke ist nicht ganz neu. Auch Hersteller wie Eclipse setzen schon lange auf diese Form, die geringstmögliche Beugungseffekte verspricht und auch andere unerwünschte Gehäuseeigenschaften weitgehend vermeidet, sowie Raumeinflüsse minimiert.

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Aufwändig konstruierter Breitband-Treiber mit nahezu perfektem Übergang ins Gehäuse zur Vermeidung von Kantenreflexionen. (Foto: Lange)
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Das Gehäuse des YOCTO ist aus einem massiven Block Alu gefräst (Fotos: Lange)
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Die Firma Lange geht die Sache aber besonders konsequent an. Das Gehäuse ist aus einem massiven Alu-Block gefräst, geschlossen und mit einer aufwändigen inneren Struktur zur Dämpfung versehen. Der ebenfalls zu großen Teilen CNC-gefertigte Treiber samt Membran ist kein Koaxial-Aufbau aus Hochtöner in der Mitte plus umgebendem Tief-/Mitteltöner (wie beispielsweise KEFs Uni-Q), sondern ein echter Breitbänder, womit auf eine Frequenzweiche im kritischen Hörbereich zwischen Mittel- und Hochton verzichtet werden kann.

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Der Breitbänder des YOCTO verspricht ein perfektes Abstrahlverhalten ohne engen Sweet Spot (Grafik: Lange)

Zwei-Wege Lautsprecher FEMTO und Subwoofer TERA

Da solche Breitband-Konzepte naturgemäß nie ganz den Spagat zwischen niedrigsten und höchsten Frequenzen schaffen können, ist der YOCTO mit voller Absicht per Hochpass auf etwa 100 Hz untere Grenzfrequenz limitiert und für das Zusammenspiel mit dem hauseigenen Subwoofer TERA ausgelegt. Oder besser für die Partnerschaft mit zwei TERAs. 

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Auch der Subwoofer TERA besitzt ein sehr dickwandiges Alugehäuse. (Foto: Lange)

Das ganze Konzept des YOCTO ist darauf ausgelegt, Gehäuseeinflüsse so weit wie möglich auszuschalten, maximal mögliche Homogenität in der Abstrahlung zu erreichen, sodass sich Hörer nicht zwingend in einem winzigen Sweet Spot befinden müssen, und um klangverschlechternde Einflüsse von Frequenzweichen im kritischen Hörbereich auszuschließen. Dabei soll es aber nicht an feinster Hochtonauflösung mangeln. Lange hat seine diesbezüglichen und umfangreichen Maßnahmen dafür recht genau dokumentiert.

Das gilt auch für den Subwoofer TERA. Der kommt zwar in konventioneller Kistenform daher, besitzt aber ebenfalls ein sehr massives Alu-Gehäuse und selbst entwickelte Treiber und Elektronik. Auch der TERA arbeitet mit einem geschlossenen Gehäuse.

In Kürze kommt noch ein weiterer und wieder ganz anderer Lautsprecher zum Portfolio dazu. Der FEMTO, ebenfalls mit komplett aus einem Alublock gefrästem Gehäuse, soll die konstruktionsbedingten Grenzen in der Ausgangsleistung des YOCTO umgehen und dafür nur geringe Kompromisse in Bezug auf Klangbühne, Präzision und resonanzfreie Wiedergabe machen. Der Sweet Spot des Hörers ist nicht ganz so weiträumig wie bei der YOCTO, wird aber durch einen niedrigen Crossover-Punkt, einen maßgeschneiderten Hochtontreiber und ein Horn ordentlich erweitert. FEMTO wird Bi-Amp-fähig sein und empfiehlt sich ebenfalls zur Kopplung mit zwei TERA Subwoofern. Außerdem soll das Angebot noch um zwei weitere, bislang nicht näher beschriebene Lautsprecher erweitert werden.

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Demnächst verfügbar: Der FEMTO bietet höhere Pegelreserven als der YOCTO. (Foto: Lange)
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Das einteilige Gehäuse des FEMTO aus Alu. Sogar der Chassis-Korb ist aus einem Block gefräst. (Fotos: Lange)
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Auf der High End wird Lange Loudspeakers zwar nicht vertreten sein, aber wer sich einen Live-Eindruck verschaffen möchte, für den ergibt sich am 20. – 21. August in Hamburg auf den Norddeutschen HiFi-Tagen eine Gelegenheit. Einen deutschen Vertriebspartner hat Lange auch schon gefunden: die Firma Axmann Audio.

Preise:

YOCTO: 8.900 Euro/Paar
TERA: 7.900 Euro/Stück
FEMTO: noch nicht bekannt

 

Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.