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Yussuf Islam
Teil 1 unserer Box-Set-Übersicht zum Jahresende beschäftigt sich mit liebevoll gemachten Editionen von Beatles, Elvis, Springsteen... (Foto: C. Dick)

Beatles, Elvis, Springsteen & Co: die besten Box-Sets 2021, Teil 1

Stille Nacht? Mitnichten. Mit diesen zehn Top-Box-Sets und Editionen werden Musik- und HiFi-Fans nicht nur zu Weihnachten wach. Also: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit für funkelnde Gaben der Music-Labels aus den Tiefen ihrer Archive. Die Bandbreite reicht von remasterten Folk-Finessen über Geheim-Tipp-Westcoast sowie Stadion-Rock bis zu Alternative-Pop und prickelndem Cuba-Son. Darunter tummeln sich rare Live-Tracks, Demo- und Studio-Versionen oder seltene B-Seiten. Die besten Box-Sets 2021, Teil 1 befasst sich mit Editionen von den Beatles, Elvis, Yussuf Islam (Cat Stevens), Bruce Springsteen und Lucinda Williams

Die besten Box-Sets 2021: The Beatles „Let It Be – 50th Anniversary Edition“

Nach der Mega-Erfolgswelle, auf der die vier Liverpooler Pilzköpfe seit „Help!“ 1965 surften – sieht man mal von den beiden eher durchwachseneren Alben „Yesterday … And Today“ (1966) und, das muss auch mal gesagt werden, „Yellow Submarine“ (1969) ab – war es anno 1970 schwer nochmal einen drauf zu setzen. Abgesehen davon, dass „Let It Be“ als Nachfolger vom Ultra-Werk „Abbey Road“ das letzte Album der Fab Four werden sollte. Was bedeutet: Die Aufnahmen liefen nicht ganz ohne Stress und Nervosität ab – das offizielle Beatles-Ende war nah und wurde am 10. April 1970 auf einer Pressekonferenz verkündet. Dennoch: Die damals auf dem Original-Album enthaltenen Songs finalisieren die intensive Beatles-Ära würdig, wenn auch nicht phänomenal.

Beatles
Da werden Erinnerungen wach: Beatles „Let It Be“ – nur jetzt echt klasse remastered (Foto: C. Dick)

Nachdem aus dem Beatles-Nachlass über viele Jahre immer wieder verschiedene Wiederveröffentlichungs- und Sonder-Editionen aus den Archiven schwappten – zuletzt mit den Box-Sets zu den Alben „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, „The Beatles (White Album)“ und „Abbey Road“  – rundet dieses Oeuvre die opulente Reihe ab. Was ist drin? Kommt auf die Version an. Und derer gibt es einige: Die Box „50th Anniversary Super Deluxe“ vereint fünf CDs (57 Tracks) und eine Blu-ray mit einem neuen Stereomix in HiRes (24Bit-/96kHz), neuem 5.1-Surround-DTS- und Dolby-Atmos-Mix. Dazu gesellt sich ein 105-Seiten Hardcover-Buch. Ein Mega-Happen für Fans.

Die Aufnahmen zum Projekt starteten im Januar 1969 unter der Tonregie von Glyn Johns und Bill Preston als Keyboarder an Bord. Allein die 27 Studio-Jams, Probeaufnahmen oder Outtakes erlauben spannende, heitere bis schrullige Einblicke in den Studioalltag der Vier. Der Klang variiert angesichts der Vielfalt an unterschiedlichem Material naturgemäß, liegt aber noch auf ordentlichem HiFi-Niveau, kommt gut homogen ausbalanciert daher, jedoch mit eher zurückhaltendem Bass. Verantwortlich dafür zeichnet wieder der Sohn des Ex-Beatles-Produzenten George Martin, Giles Martin.

An dieser Stelle sei an eines der wohl glückselig machendsten Erfindungen im Kulturbereich erinnert, den Tonaufnahmen. Danke, den Herren Edouard-Leon Scott de Martinville (1860) und Thomas Edison (1877). Gerade so ein akustisches (und natürlich auch dank der Fotos optisches) Erbe macht klar, wie genial und wunderbar es ist, noch Jahrzehnte später Musikaufnahmen als „Konserve“ anzuhören. Und dies, dank modernster Studiotechnik, sogar teils besser klingend wie einst auf den ehemaligen Home-Musikequipments. Merci, thanks.

Hier ein paar Highlights der Zugaben-Abteilung:

„Morning Camera | Two Of Us „Take 4)“ gefällt mit witzigem Fun-&-Try-Geplänkel im Studio. „Let It Be/ Please Please Me / Let It Be (Take 10)“ kommt ebenso hautnah daher. Auf „Wake Up Little Susie / Me Mine (Take 11) schwingt sich Ringo fulminant hoch. Und „Across The Universe (unreleased Glyn Johns 1970 Mix) entführt in ungeahnte psychedelische Höhen. Und, interessant, dass es zu diesem Hit viele Takes gab: „Let It Be (Take 28)“. Gewitzt: „Without A Song (Jam) – Billy Preston With John And Ringo“. Hier sei erwähnt, dass Ringo Starr nach dem Beatles-Split einige Beatle-esque Solo-Alben abgeliefert hat. Netterweise hat der Pilzkopf-Drummer und Sänger in einem Interview mit mir 1992 zu seiner Klasse-Scheibe „Time Takes Time“ trotz Ermahnung der Plattenfirma doch nicht über die Beatles zu sprechen, ausgiebig über die Musik der Fab Four geredet, was spannende Einblicke ergab.

Beatles
Das Beatles Box-Set ist erschienen bei Apple Corps/ Capitol-Universal Music; Super Deluxe: 5 CDs/ 1 Blu-ray, 2 CDs; Deluxe: 2 CDs; 4 LPs (Halfspeed) + 12’’EP-Set; CD; LP (Halfspeed), Picture-Disc-LP (Foto: C. Dick)

 

Ist also die neue Beatles-Edition eine Jubiläumsausgabe for Fans only? Für die sowieso. Aber auch für HiFi-Freunde, die ein gutes Stück Musikgeschichte, opulent aufbereitet im Regal schätzen.

Die besten Box-Sets 2021: Elvis Presley „Back In Nashville“ (50th Anniversary Celebration Of The 1971 Nashville Sessions)

Elvis lebt. Und zwar teils sogar beinahe audiophil. Die spannende Box vereint 82 „unverfälschte Studio-Originalaufnahmen frei von Overdubs und Bearbeitungen“. Dazu später mehr. Das Nashville-Spätwerk des Megastars glänzt hier auf vier CDs mit vielen Song-Versionen mit Background-Begleitung und Extra-Vocals. Und natürlich im Mittelpunkt die des King. Der Musikkritiker Dave Marsh war einst sogar der Meining, Elvis Presley sei der „wahrscheinlich am meisten unterschätzte Sänger“. Nun gut. Da kann man angesichts anderer Größen durchaus geteilter Meinung sein. Eines zeigt diese feine Box jedoch allemal, und das auch dank der klasse Tontechnik: Dass mit solch sonorer Stimmbänderkunst und Ausdruckskraft wahrlich nur wenige gesegnet waren.

Elvis
Elvis Presley: Back In Nashville (50th Anniversary Celebration Of The 1971 Nashville Sessions ist erschienen bei Sony Music – als 4CD-Box-Set; 2 LPs (Foto: C. Dick)

Übrigens, cool: Das Unboxing der Edition „Elvis Back In Nashville“ mit Toningenieur und Grammy-Award-Gewinner Matt Ross-Spang sowie Graceland-Gastgeber Tom Brown gibt’s hier im Video zu sehen.

Die Box glänzt zudem mit Stilvielfalt. 18 Tracks schillern im Licht von Country und Folk und Pop mit Songs von Ewan McCroll, Gordon Lightfoot, Kris Kristofferson, Buffy Sainte-Marie und Bob Dylan.

Dazu gibt’s „The Piano Recordings“ mit Ivory Joe Hunter und Pop-Stücke wie „Padre“, „My Way“ oder „I’m Leavin’“. Dazu gesellen sich klassische und zeitgenössische Gospel- und Weihnachtslieder, aufgeteilt in sakrale und säkulare Festtagsmusik. Zudem gibt’s Rock’n’Roll mit Improvisationen von „Johnny B. Goode“ oder „Lady Madonna“ (!) plus Schwoof wie Dylans „Don’t Think Twice, (It’s Allright)“ und frische Versionen von „Early Morning Rain“ oder „Help Me Make It Through The Night“.

Elvis
Schönerweise gibt es die Elvis-Edition auch auf blaugefärbtem Vinyl (Foto: C. Dick)

 

Das Box-Set ist prima aufgemacht, mit klappbarem LP-großem Cover. Und der Klang überrascht bei vielen Stücken immer wieder: So farbecht, klar, prägnant und dynamisch sowie raumgreifend steht Elvis vor einem. Teils mit Gänsehautgefühl. Elvis lebt. Zumindest recht high-fidel…

Die besten Box-Sets 2021: Bruce Springsteen & The E Street Band: „The Legendary 1979 No Nukes Concerts“

Der „Boss“ in seinen frühen Tagen – und wie: Zusammen mit anderen MusikerInnen stemmte Rocker Springsteen 1979 die „MUSE Benefit Concerts“ im New Yorker Madison Square Garden. Ziel: Für eine sichere Energieversorgung ohne Kernkraft lautstark musikalisch zu demonstrieren (MUSE – „Musicians United For Safe Energy“). Die Hauptorganisatoren Jackson Browne, Graham Nash, Bonnie Raitt und John Hall traten ebenso auf wie beispielsweise die Doobie Brothers, James Taylor, Carly Simon oder Ry Cooder und Chaka Chan plus Tom Petty. Ein richtig starkes Konzert, das einst die Highlights auf drei LPs verteilte (Asylum Records, leider nur noch gebraucht auf Plattenbörsen oder eBay & Co zu bekommen). Bruce und seine E Street Band sind auf dem damaligen 3-LP-Sampler mit den zwei Tracks „Stay“ und dem Medley „Devil With The Blue Dress / Good Golly, Miss Molly / Jenny Take A Ride“ vertreten.

Bruce Springsteen
Die Edition ist erschienen bei Sony Music, 2 CDs/ 1 DVD; 2 CDs/ 1 Blu-ray; 2 LPs (Foto: C. Dick)

Doch nun gibt’s endlich das volle Programm: Auch dank dem langjährigen Springsteen-Teamkollegen Thom Zimny kamen die insgesamt 13 starken Stücke ins Masteringstudio von Koriphäe Bob Clearmountain. „Vor einigen Jahren begann ich das Filmmaterial von Bruce und seiner Band unter die Lupe zu nehmen. Und mir wurde schnell klar, dass dies die besten Live-Aufnahmen dieser Formation aus den legendären Siebzigern waren. Mein oberstes Ziel wurde es, das volle Potenzial dieses Materials ans Tageslicht zu bringen. Und nach mehr als 20 Jahren Zusammenarbeit mit Bruce als dessen hauptamtlicher Regisseur kann ich ohne Vorbehalt sagen, dass diese neu restaurierten und zusammengestellten und ebenso neu abgemischten 90 Minuten Film und Musik für Bruce und seine Band der Gold-Standard für eine ihrer kreativsten Phasen sind.“

Eine liebliche Lobeshymne, die inhaltlich jedoch mit einer vor Energie strotzenden, wahnsinnig spielfreudigen Band, einem Feuervogel-Derwisch-Springsteen mit fauchender Stimme und letztlich ekstatischen Rock-Songs erfüllt wird. Das 4:3-Bild geht angesichts des Alters in Ordnung, natürlich ohne den aktuellen HD- oder 4K-Standard, die Atmo zählt hier. Und die ist packend. Ähnliches gilt für den Klang, der klar, mit ganz gutem Raumgefühl und schön aufgefächert punktet, allerdings hätte mehr Basssubstanz gutgetan.

Zu den Highlights zählt eine frühe Live-Version des phänomenalen Stücks „The River“, das erst ein Jahr später (1980) auf dem gleichnamigen Album erscheinen sollte. Zudem begeistern „Sherry Darling“ oder die Neunminüter „Jungleland“, „Quarter To Three“ und „Detroit Medley“

 

Für Rockfans ist diese Springsteen-Edition wohl eines der (noch dazu preisgünstigsten) Hammer-Box-Sets der Saison: Mit zwei CDS, einer Blu-ray oder DVD plus 24-seitigem Booklet mit tollen Fotos, einem Vintage-Ticketumschlag plus Ticket-Replica.

Die besten Box-Sets 2021: Yusuf/ Cat Stevens „Teaser And The Firecat“ – 50th Anniversary Editions“

Vor einem halben Jahrhundert lauschten die Baby Boomer neben den seelenrührenden Sirup-Songs von Simon & Garfunkel vehement auch dem bärtigen Schönling mit schwedischer Mutter und griechischem Vater. Mit seiner Gitarre und der heiter-sonoren Stimme becircte Steven Demetre Georgiou alias Cat Stevens die halbe Welt. Oder mehr.

Natürlich gelten einige seiner Folk-Singer-Songwriter-Alben zu Recht als absolute Hochkaräter. Und so ist es schön und ein feiner Zug des heutigen Yusuf, dass er Schätze seiner Cat-Ära ausgrub und an die Ohren der Öffentlichkeit bringt. Nach dem opulenten Jubiläums-Boxset zu „Tea For The Tillerman“ kommt nun die 50er-Jahre-Feier-Edition zum Nachfolge-Album „Teaser And The Firecat“ aus dem Jahr 1971.

Yussuf Islam
Die Edition ist erschienen bei Island/ Universal Music und ist in den verschiedensten Ausformungen zu haben: 4 CDs/ 1 Blu-ray/ 2 LPs/ 7’’-Scheibe (Super Deluxe Edition Boxset); 4 CDs/ 1 Blu-ray (Super Deluxe Edition); 2 CDs (Deluxe Edition); 1 CD (50th Anniversary Remaster); 1 LP (50th Anniversary Remaster) (Foto: C. Dick)

Kenner wissen natürlich auswendig, welche Perlen unter den zehn Original-Songs schillern – allen voran das zartschmelzende „Morning Has Broken“ oder das packende „Peace Train“. Die Geburtstags-Editionen schütten darüber hinaus ein Füllhorn an akustischen Pralinen aus, darunter Sessions, Studio-Demos, Alternative-Mixe, Streicher-Mixe, Coverversionen, BBC-Radio- und Montreux-Auftritte. Dazu locken HiRes-Versionen in 24Bit/48kHz und Videoclips. Je nach Edition lassen sich so die persönlichen Herzenswünsche erfüllen. Denn bereits die Doppel-CD vereint immerhin 14 zusätzliche Tracks.

Das remasterte Original-Album glänzt mit schönem Raumgefühl und Luftigkeit, toller Auflösung und Feindynamik nebst stimmigen Klangfarben.

 

Neben den genannten Hit-Klassikern von Yusuf / Cat Stevens zählen auch packend rockige Nummern wie „Bitterblue“ und der zart-zerbrechliche Opener „The Wind“ zu den Highlights. Die vielfältigen Zugaben geben spannende bis heitere, meist beinahe intime Einblicke in den Studioalltag und liefern Bonussongs wie „Fisherman Song“ oder „I Want To Live In A Wigwam“. Prima auch die BBC-Sessions – und die Mountreux-Aufnahmen, die mit schöner Raum-Atmo glänzen, inklusive Publikumsgemurmel.

 

Die besten Box-Sets 2021: Lucinda Williams „Lu’s Jukebox Vol. 1 – 4″

In ihren frühen Jahren wurde die US-Singer-Songwriterin gerne mit Kollegen vom Schlage Bob Dylan oder Townes Van Zandt verglichen angesichts ihrer Originalität und Virtuosität im Spannungsfeld zwischen Folk, Country, Rock und Americana oder Indie-Folk. Als musikalische Influencer der heute 68-Jährigen zählen Größen wie Joan Baez oder eben Dylan sowie Leonard Cohen oder Joni Mitchell. Unter dem Titel „Lu’s Jukebox veröffentlicht die Sängerin aus Louisiana seit April eine Serie von Tribute-/Cover- und Themen-Alben mit deren Erlös sie Veranstaltungs-Venues unterstützt. Fünf Alben an der Zahl sind’s aktuell, nach der Nummer Fünf „Have Yourself A Rockin’ Little Christmas“ erscheint im Januar 2022 „Vol. 6: You Are Cordially Invited – A Tribute To The Rolling Stones.

„Wir wollten eigentlich schon lange eine Cover-Serie machen, hatten aber bei meinem Tourneeplan nie die Zeit dazu“, erklärt Lucinda. „Ich denke, der Silberstreif am Horizont war, dass ich in der Lage war, mich in die Songs einiger meiner Lieblingskünstler hineinzuversetzen – zu sehen, wie sie ticken. Meine Hoffnung für dieses Projekt ist, dass wir so vielen Veranstaltungsorten helfen können, wie wir können. Sie sind unser Zuhause, als Künstler. Wir müssen uns um sie kümmern, um der kommenden Live-Musik willen.“

Lucinda Williams
Lucinda Williams: Lu’s Jukebox Vol. 1 – 4 ist erschienen bei Highway 20 Music auf CD und LP (Foto: C. Dick)

Die „Jukebox“ ist also variabel und lässt sich je nach Gusto zu einer individuellen Edition zusammen stellen. Bislang lassen die ersten vier Alben aufhorchen. Allen gemeinsam zeichnet ein spielfreudiges Miteinander von Lucinda und Band, Fred Eltringham (Drums, Percussion), Steve Mackey (Bass), Stuart Mathis (Gitarre) und Joshua Grange (ebenfalls Gitarre und Keyboards sowie Pedal Steel und Banjo) aus. Die Aufnahmen der vier Alben fanden im „Room & Board Studio“ in Nashville statt. Der Klang variiert leicht, bewegt sich aber auf solidem HiFi-Niveau.

Den Anfang macht „Runnin’ Down A Dream: A Tribute To Tom Petty“. Hier glänzen 13 Coverversionen des viel zu früh verstorbenen Rockers mit der genialen Nölstimme. „Rebels“ betört mit einer coolen Phrasierung und locker-flockig spielenden Band – man spürt ein gutes Feeling im Band-Miteinander. In „I Won’t Back Down“ dominiert eine jubelnde Gitarre, in „Southern Accents“ gediegenes Slow-Motion mit Bass-Drum-Kicks.

„Southern Soul – From Memphis To Muscle Shoals & More“ vereint elf Genre-Highlights, beispielsweise von Joe South, Barbara Linda Ozen, Donald Maurice Bryant oder Dewey Lindon Oldham: Feine Bluesanleihen, Soul-Crème à la Cowboy Junkies oder zackig-pointierter Drive mit verfremdeten Vocals sind nur ein paar gekonnt gesetzte Facetten des Albums. Das Video zum Song „Ode To Billie Joe“ (geschrieben von Bobbie Gentry) zeigt den Verve und Spielfreude:

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„Bob’s Back Pages: A Night Of Bob Dylan Songs“ filtert ebenso elf Songs des Folk-Poeten heraus – keine Hit-Auswahl, was das Album noch sympathischer macht. Denn Stücke wie „It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry“ mit coolem Bass-Drive, „Everything Is Broken“ mit stampfendem Rhythmusgerüst oder „Political World“ mit seinem Fast-Forward-Modus und schönem Gitarreneinsatz machen mächtig an, ebenso wie der Schleicher Not Dark Yet“.

Wäre da noch „Funny How Time Slips Away“ – A Night Of 60’s Country Classics“ mit seinen 13 Tracks. „Apartment #9“ von Bobby Austin und Johnny Paycheck trabt behende los mit Gitarren-Girlanden Richtung Saloon, „Gentle On My Mind“ (John C. Hartford) beeindruckt als flotter Trab, vielleicht ins Monument Valley. „The End Of The World“ (Sylvia Dee und Arthur Kent) tanzt mit zackigen Drums in Saloon-/Ballroom-Ambiente. Und „Funny How Time Slips Away“ bringt blühende Blues-DNA auf hüpfende Rhythmen inklusive feinen Gitarrentupfern an die Ohren.

Lucinda Williams Lu’s Jukebox Vol. 1–4″
2021/12
Test-Ergebnis: 4,4
SEHR GUT
Bewertungen
Musik
Klang
Repertoirewert

Gesamt

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Autor: Claus Dick

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Musikfachmann seit Jahrzehnten, aber immer auch HiFi-Fan. Er findet zielsicher die best-klingenden Aufnahmen, die besten Remasterings und macht immer gern die Reportagen vor Ort.