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Alle drei Exposure Vollverstärker im LowBeats HiFi-Hörraum
Alle drei Exposure Vollverstärker im LowBeats HiFi-Hörraum und nur für das Foto aufeinander gestellt: Während der Hörtests standen der 1010 S2 (oben), der 2010 S2D (Mitte und der 3010 S2D natürlich seperat. Der kleine 1010 S2 fällt optisch etwas aus dem Rahmen – nicht nur, weil unser Testmuster schwarz war, sondern weil er insgesamt etwas kleiner ist und eine andere Frontgestaltung hat. Klanglich sind alle drei auf ihre Art besonders musikalisch und eine echte Ergänzung zu vielen klanglich glatt geschliffenen Mainstream-Verstärkern. (Foto: H. Biermann)

Exposure Vollverstärker Generation S2 – die Übersicht

Die Exposure Audio Fernbedienung
Die relativ simple, aber funktionelle System-Fernbedienung liegt allen Exposure Verstärkern bei (Foto: Exposure)

Geräte wie die Exposure Vollverstärker Generation S2 sind selten geworden in unserer HiFi Welt. Verstärker, die einfach nur verstärken wollen: Kein eingebauter Streaming Client, kein Bluetooth, kein Schnickschnack. Für den 2010 S2D gibt es immerhin ein Phonomodul (plus 150 Euro). Und für den 3010 S2D ein Phono- (plus 300 Euro) sowie ein DSD-fähiges DAC-Modul (plus 400 Euro). Aber das lenkt alles nur von der ursprünglichen Exposure Idee ab, die da lautet: guter Klang, gute Verarbeitung, aber wenig Knöpfe.

Exposure wurde 1974 von John Farlowe gegründet und folgte, wie so viele andere HiFi-Firmen auch, dem Glaubenssatz, dass man es zu einem attraktiven Preis besser machen wolle als das, was es gab – im Grunde als Gegenentwurf zum Feature-überfrachteten japanischen HiFi. Später übernahm Tony Brady das Ruder und auch er verfolgt die in den Ursprungszeiten entwickelten technischen Schwerpunkte bis heute: möglichst kurze Signalwege, Netzteile mit hoher Stromlieferfähigkeit.

Damit hat diese durch und durch britischen Marke ihren Weg über 40 Jahre gemacht. Nicht nur, weil sie konsequent den Purismus gepredigt und umgesetzt hat, sondern, weil sie auch ihrem Klangideal treu geblieben ist: dynamisch, kernig und lebendig. Der Klang ist ein echtes Unterscheidungsmerkmal: Man kann ihn mögen oder nicht, aber Exposure empfinde ich als eine der wenigen Marken, deren Klangcharakter immer erkennbar geblieben ist.

Und auch das Konzept drum herum finde ich klasse: Will man mehr Ausstattung, muss man spezialisierte Zusatzgeräte kaufen. Wobei, auch das sei bemerkt, die Fullsize-Phonostufe 3010 S2 Phono (MM- und MC-geeignet) für 1.200 Euro ein überragend klingendes Angebot ist.

Die Exposure Vollverstärker Generation S2 besteht aus drei Modellen: den kleinen 1010 S2 (650 Euro), den mittleren 2010 S2D (1.250 Euro) und das Flaggschiff 3010 S2D für 2.200 Euro. Alle drei gibt es in den Ausführungen Schwarz und Silber – siehe Slideshow des 3010 S2D.

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Der Exposure 3010 S2D in Schwarz
Der Exposure 3010 S2D in Schwarz (Foto: Exposure)
Der Exposure 3010 S2D in Silber
Der Exposure 3010 S2D in Silber (Foto: Exposure)
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Für die Serien 2010 und 3010 bietet Exposure Stereo-Endstufen an, die denen des entsprechenden Vollverstärkers bis aufs Watt gleichen. Bei Exposure ist man von der Idee des Bi-Ampings absolut überzeugt – deshalb auch die Vorstufen-Ausgänge bei 2010 S2D und 3010 S2D. Teil der Exposure Idee ist auch die Produktion in UK.

Nur die kleine 10er Serie kommt aus Malaysia; alle anderen Geräte werden weitgehend per Hand in West Sussex hergestellt. Dass der 1010 S2 nicht im gleichen Werk wie die beiden Großen produziert wird, ist an mehreren Punkten festzustellen: bei den Abmessungen, der Frontgestaltung und auch bei der Gehäusequalität lassen sich durchaus Unterschiede erkennen… Und dennoch: Durch die Produktion in Malaysia schafft es Exposure, auch im kleinen 1010 S2 eine hohe Qualität der klangrelevanten Bauteile gewährleisten zu können – siehe Slide-Show.

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Alps Lautstärke-Poti der Exposure Vollverstärker Generation S2
Das sehr präzise, langzeitstabile und gar nicht günstige Lautstärke-Poti von Alps arbeitet in allen drei Verstärkern – auch im kleinen 1010 S2 (Foto: H. Biermann)
Relais im Exposure 2010 S2D
Die Eingänge werden bei allen drei Exposure Verstärkern per Relais umgeschaltet. Das setzt die Übergangswiderstände herab (Foto: H. Biermann)
Die Transistoren der Exposure Verstärker Generation S2
Bei den Transistoren der Exposure Verstärker handelt es sich um bipolare Typen (Foto: H. Biermann)
Die Boxenanschlüsse der Exposure Verstärker Generation S2
Für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich, in England aber schon seit vielen Jahrzehnten gern genommen: die innenliegenden Kunststoffbuchsen für Lautsprecher, die Kurzschlüsse an dieser Stelle unmöglich machen (Foto: Exposure)
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Den bekannten Alps Lautstärkeregler etwa findet man in allen drei Modellen der Exposure Vollverstärker Generation S2 – also auch im kleinen. Und alle drei arbeiten sowohl mit bewährten bipolaren Transistoren als auch mit einem insgesamt diskretem Aufbau; auf integrierte Schaltungen verzichtet man in Sussex standesgemäß.

Das alles steuert natürlich seinen Teil zum Klang bei. Mit der Ausstattung halten sich die Briten wie gesagt zurück – das ist Teil des Konzepts. Hier einmal alle Ausstattungsdetails und Rahmendaten in der Übersicht:

 Ausstattung Exposure 1010 S2 Exposure 2010 S2D Exposure 3010 S2D
 Leistung (Herstellerangabe) 2 x 50 Watt / 8 Ohm 2 x 75 Watt / 8 Ohm 2 x 110 Watt / 8 Ohm
 Eingänge 5 x Line (Cinch) 6 x Line (Cinch) 6 x Line (Cinch)
 Ausgänge 1 x Tape Out (Cinch) 1 x Tape Out, 1 x Pre-Out (Cinch) 1 x Tape Out, 2 x Pre-Out (Cinch)
 Abmessungen (H x B x T)
 90 x 420 x 300 mm 90 x 440 x 310 mm 114 x 440 x 300 mm
 Gewicht in Kilo
 5,0 7,0 12,0
 Preis in Euro 650 1.250 2.200

Doch Ausstattung ist ja nicht alles: gut klingen muss es. Und das können die Exposure Vollverstärker Generation S2 sehr überzeugend. 2010 S2 und 3010 S2D liegen dabei klanglich auf der von Exposure angestrebten, dynamisch-treibenden Seite; der 1010 S2 fällt mit seinem vergleichsweise weichem, vollem Klangcharakter etwas aus dem familiären Klangideal – was ihn für eine große Zahl von Musikhörern interessant machen sollte.

Jedenfalls konnten wir am Ende für die Exposure Vollverstärker Generation S2 fast nur Gutes bilanzieren und vergaben für den 1010 S2 = sehr gut, für den 2010 S2D = gut bis sehr gut und für den großen 3010 S2D = sehr gut.

Wie diese Beurteilungen zustande kamen, ist den Bewertungen in folgenden Einzeltests zu entnehmen…

Test Exposure 1010 S2: Feinster Klang für 650 Euro
Test Exposure 2010 S2D: Der Puristen-Verstärker
Test Exposure 3010 S2D: Hohe Dynamig und Agilität

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.