Hegel H600: das neue Vollverstäker-Flaggschiff

Schon der H590 war ja eine Wucht. LowBeats hatte ihn 2018 im Test (siehe Test) und er vernaschte damals so ziemlich alles, was Rang & Namen hat. Allein schon mit seiner gigantischen Power. Verstärker, die 300 Watt (an 8 Ohm) leisten, gibt es im High End nur sehr wenige. Doch nun sind fünf Jahre ins Land gegangen und die Norweger kamen zu dem Schluss, dass das Verstärker-Flaggschiff modernisiert werden müsse. Der Neue heißt nun Hegel H600 und wurde in einigen Punkten deutlich aufgefrischt…

Das Neue am neuen Hegel H600

Laut Ankündigung gibt es ein neues Gehäusedesign. Das konnte ich nicht entdecken. Es wäre auch schade, würden die Norweger von dem ikonischen Design der Verstärker-Linie abrücken. Wohl aber sind noch ein paar Watt mehr hinzugekommen. Einige Rahmendaten: 303 Watt an 8 Ohm, ein Dämpfungsfaktor von 4000 und die Fähigkeit, auch Lautsprecher anzutreiben, deren Impedanz um 2 Ohm liegt, zeigt schon, was für ein Kraftwerk hier am Start ist. Es gibt nur ganz wenige Lautsprecher am Weltmarkt, die vom H600 nicht souverän auf Trab gebracht werden könnten.

Vieles wurde natürlich vom H590 übernommen. Auch der H600 folgt konsequent einem symmetrischen Dual-Mono-Aufbau und hat den extrem präzisen Lautstärkeregler der Referenz-Vorstufe P30A (UVP: 7.995 Euro) eingebaut. Wie auch die SoundEngine2, einem elektronischen (patentierten) Fehlerkorrektur-System, das quasi zur DNA der Norweger gehört.

Neu und leistungsfähiger ist auch der eingebaute D/A-Wandler, der nun mit einer Bandbreite von bis zu 24 Bit/384 kHz aufwartet. Wie heute bei besseren HiFi-Komponenten Usus, wird der DAC über ein großes, separates Netzteil gespeist. Weil dieses Zusatz-Kraftwerk durch eine dicke Stahlplatte abgeschirmt ist, können Störungen anderer elektrischer Komponenten innerhalb des Verstärkers vermieden werden.

Auch die Streaming-Engine soll neu sein. Doch wo hier der Fortschritt besteht, darüber ließ sich Hegel in seiner Ankündigung nicht aus. Aber ich war schon bei Hegel und weiß, dass die Entwickler extrem bodenständig sind und Veränderungen nur umsetzen, wenn sie wirklich etwas bringen.

In jedem Fall bietet das Streaming-Modul des Hegel H600 etliche Optionen. Es unterstützt UPnP-Streaming, Spotify Connect, Airplay 2, Tidal Connect und ist zudem Roon Ready. Und die neue Streaming-Engine ist offen für Updates. So soll der H600 immer auf dem neuesten Stand in Sachen Streaming bleiben. Auch zukünftige Verstärker-Updates sind auf diesem Weg geplant: Der H600 soll möglichst lange auf dem Stand der Technik bleiben

Trotz seiner eindeutig highendigen Auslegung bietet der H600 auch jede Menge Komfort. So sind beispielsweise die großen Drehregler mit einer Touch-Steuerung ausgestattet, was die Bedienung zum Erlebnis werden lässt. Alle digitalen Eingänge (außer USB) verfügen über eine Signalerkennung, die den H600 aufwecken und den richtigen Eingang aktivieren können. Zudem lässt sich die Lautstärke auf einen gewünschten Maximalpegel begrenzen. Auch können die meisten Eingänge als fester High-Level-Heimkino-Eingang eingestellt werden, so dass der H600 problemlos Teil einer ambitionierten Heimkino-Anlage sein kann.

Wie angedeutet, hatte wir den H590 im Test und kürten ihn zu einem der besten Verstärker dieser Oberklasse. Sollten die Norweger auch am Klang noch etwas getüftelt haben (wovon ich ausgehe), muss sich die Konkurrenz erneut ganz warm anziehen…

Preis & Verfügbarkeit

Der Hegel H600 ist ab September/Oktober im Fachhandel für 11.495 Euro haben. Weitere Informationen unter

Die technischen Daten

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