Die Vorbereitungen zur HIGH END 2021 im Mai liefen schon auf Hochtouren, das Hygiene-Konzept stand und auch der Charakter der weltgrößten HiFi-Messe hätte sich Corona-bedingt etwas geändert. Und doch wurde es den Verantwortlichen um Messeleiter Stefan Dreischärf offenkundig doch zu heikel. Denn wie sagte er kürzlich im (noch nicht veröffentlichten) LowBeats Interview: “Bei der Entscheidung, eine Messe zu veranstalten, geht es ja auch um die finanzielle Unversehrtheit unserer Aussteller. Fatal wäre, wenn sie durch eine nicht funktionierende Messe Schaden erleiden. Wir wissen, dass wir eine hohe Verantwortung tragen.”
Deshalb entschloss sich die Messeleitung nun, die HIGH END 201 auf den Zeitraum vom 9. bis 12. September 2021 zu verlegen. “Mit Sicherheit ein guter Termin” beschrieb die Presseabteilung diesen Schritt – und hat Recht. Denn tatsächlich erhöht sich dadurch die Planungssicherheit für alle Beteiligten. „Wir gewinnen vier Monate, die insbesondere unsere Kunden aus dem Ausland mehr Zeit verschaffen, um verlässlich planen zu können,“ so Dreischärf.
Ein weiterer Grund für etwas mehr Optimismus sind die jüngsten Nachrichten über vielversprechende Impfstoffe, die womöglich bald eingeführt werden können. Dreischärf: „Angesichts dieser positiven Perspektive spricht alles dafür, dass eine Immunisierung im Spätsommer 2021 deutlicher zu spüren sein wird als im Mai. Deshalb gehen wir davon aus, dass bis dahin internationale Reisen wieder nahezu uneingeschränkt möglich sein werden.“
Was hat die Verschiebung für Konsequenzen? So gibt es beispielsweise einen neuen Anmeldeschluss für Aussteller bis Ende März. Auch die neu ersonnene Zulieferermesse IPS – International Parts + Supply (belegt eine der vier Hallen des M.O.C.) wird parallel zur HIGH END 2021 veranstaltet und deshalb ebenfalls erst im September durchgeführt.
In den letzten Monaten hat der Veranstalter nach eigenen Aussagen intensiv an neuen Konzepten gearbeitet, damit Aussteller auch unter Pandemiebedingungen optimale Voraussetzungen haben und sich alle Beteiligten sicher fühlen. Dazu gehört auch die Profilschärfung der HIGH END in Richtung B2B. Auf gut deutsch heißt das: Der 9. und 10. September sind reine Fachhandelstage. Für den HiFi-Fan stehen nur noch der Samstag und der Sonntag zur Verfügung. So lassen sich die Besucherströme deutlich besser steuern – wesentlich für ein effizientes Hygiene-Konzept.
„Wir müssen davon ausgehen, dass uns die Infektionsschutzmaßnahmen auch im kommenden Jahr begleiten werden“, sagt Dreischärf. “Eine Rückkehr zu gewohnten Verhältnissen wird es also vorerst nicht geben.” Dennoch formuliert er die Hoffnung auf weniger strenge Auflagen im Messebetrieb und eine ungestörte Messe, sollte die Pandemie bis September 2021 erwartungsgemäß eingedämmt werden. Oder wie heißt es so schön in der Pressemeldung? “Das tragfähige und flexible Hygiene- und Infektionsschutzkonzept wird selbstverständlich aufrechterhalten und entsprechend der aktuellen Gegebenheiten angepasst…”
Aus LowBeats Sicht ist die Verschiebung ein kluger Schritt. Man hat mehr Zeit für Planung, neue Impfstoffe lassen einen gewissen Optimismus zu und der September ist sowieso ein guter Monat für HiFi-Messen: Es ist der Monat, bevor die Saison startet. Und die IFA, die früher mehr oder minder den gesamten September für solche Events mit sich belegt hatte, spielt für HiFi nur noch eine unbedeutende Rolle. Von unserer Seite gibt es für diese Entscheidung 5 Sterne!
Weitere Informationen zur High End unter www.highendsociety.de
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