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iFi ZEN Stream Lifestyle 1
iFi hat einen echten Coup gelandet: die Streaming-Bridge ZEN Stream für 400 Euro (Foto: iFi Audio)

iFi Zen Stream: top ausgestattete Streaming Bridge zum Kampfpreis

Seit Anfang des Jahres geht es beim britischen HiFi- und Zubehörspezialisten iFi Audio Schlag auf Schlag. Etwa im Monatstakt wurden neue Produkte vorgestellt: iDSD Diablo, ZEN DAC Signature, DC Blocker und GND Defender, ZEN DAC V2, sowie clevere und nicht übertrieben teure Netzkabel mit integriertem AC iPurifier. Jedes für sich genommen sehr innovativ und klasse gemacht. Jetzt lassen die Briten mit der günstigen Streaming Bridge iFi ZEN Stream für 400 Euro die wohl dickste Bombe des Jahres platzen: eine Kampfansage an die Mitbewerber.

iFi ZEN Stream Lifestyle 1
iFi ZEN Stream: Schlichte Front, aber riesiger Funktionsumfang. (Foto: iFi Audio)

Der im Gehäusedesign des ZEN DAC und anderer Komponenten der ZEN-Serie aufgebaute ZEN Stream ist eine sogenannte Streaming Bridge. Das ist ein rein digitales Gerät für Netzwerk-Wiedergabe ohne eigenen DAC. Rein geht alles über den integrierten LAN-Ethernetanschluss oder drahtlos per WLAN (2,4 und 5 GHz); raus gehen die Musikdaten über S/PDIF (Coax) oder USB an externe DAC. Im iFi-Sortiment empfiehlt sich da natürlich der ZEN DAC, den wir ausführlich getestet haben. Aber selbstverständlich kann der Stream auch an Verstärker oder Aktivlautsprecher mit passendem Digitaleingang angeschlossen werden. Es gibt keine Analogeingänge oder -Ausgänge.

iFi ZEN Stream Rückseite
Anschlüsse (v.l.n.r.): WLAN-Antenne, Schalter „Exclusive Mode“, Coax Digital OUT, USB 3.0 Media IN und USB-Audio OUT, Service-Port, RJ45 Ethernet, DC IN. (Foto: iFi Audio)

Der iFi ZEN Stream bietet einen USB-Port zum Anschluss von Massenspeichern für die eigene Musiksammlung. Wer ein NAS hat, kann natürlich auch darüber Musik in den kleinen iFi-Streamer füttern.

Tidal Connect und Spotify sind in der sogenannten Connect-Variante eingebaut. Das heißt, einfach den ZEN Stream in der jeweiligen App als Ausgabegerät anwählen und los geht’s. Ansonsten versteht der Stream selbstverständlich UPnP/DLNA, beherrscht auch AirPlay und wird später per Update auch für Chromecast fit gemacht. Roon-Fans sind ebenfalls mit im Boot. Zwar zur Zeit nur im „Roon Tested“-Stadium, aber die vollwertige Roon Ready-Unterstützung ist schon in Arbeit.

Die eng bestückte und doppelseitige Hauptplatine des ZEN Stream. (Foto: iFi Audio)

Im Bauch des ZEN Stream steckt ein 4-Core 64 Bit ARM-Prozessor, der HiRes PCM bis 384 kHz und DSD256 verdaut. Die USB-Schnittstellen sind mit iFis selbst entwickelter Active Noise Cancellation II-Technologie optimiert und der Coax-Ausgang profitiert von iFis iPurifier-Schaltung. Beide Ports werden darüber hinaus von einer Femto-Clock auf minimalen Jitter getrimmt. Als Netzteil kommt natürlich auch keine Stangenware zum Einsatz, sondern das iPower-Netzteil aus eigener Entwicklung. Nachträgliche Aufrüstung mit noch hochwertigeren Netzteilen aus dem iFi-Fundus natürlich nicht ausgeschlossen.

Eine Besonderheit stellen die über einen versenkten Schalter an der Rückseite aktivierbaren „Exclusive Modes“ dar. Neben einem universellen Modus für alle Arten der Zuspielung gibt es vier Modi für die exklusive Nutzung mit entweder DLNA, NAA*, Roon oder Tidal Streaming.

(*Der ZEN Stream kann als NAA (Network Audio Adapter) in Verbindung mit der Software Sygnalist HQPlayer betrieben werden. Hierbei werden Audiodatenpakete, die über WLAN oder Ethernet-Kabel empfangen werden, ohne jegliche Verarbeitung direkt an den angeschlossenen DAC weitergeleitet.)

Wird einer dieser Betriebszustände gewählt, werden alle hierfür nicht benötigten Prozessor-Tasks deaktiviert. Das ist so ähnlich, als würde man im Betriebssystem seines Computers bis auf den Audiokern sämtliche Hintergrund-Tasks beenden. Durch die Minimierung der Prozessorlast wird Jitter reduziert.

iFi ZEN Stream und ZEN DAC
Der natürliche Spielpartner des iFi ZEN Stream ist der ZEN DAC, spielt aber auch mit jedem anderen DAC oder Digitalverstärker. (Foto: iFi Audio)

Der eigentliche Clou ist der Preis des ZEN Stream: Mit einem UVP von 399 Euro wildert er im Revier von RasPi-Bastellösungen, ist aber eine echte Plug-and-Play-Lösung und bietet audiophile Features wie die oben beschriebenen Exklusiv-Modi und optimierte Ausgänge. Vergleichbare Streaming Bridges, wie beispielsweise der Lindemann Limetree Bridge, sind meist deutlich teurer.

Die Fakten im Überblick:

  • 64-bit quad-core ARM Cortex CPU
  • 32-bit/384kHz PCM und DSD256 über WLAN und Ethernet LAN-Kabel
  • Direktstreaming aus Spotify/Tidal-Apps mit Spotify Connect und Tidal Connect
  • Roon, DLNA und NAA kompatibel
  • Integriertes Airplay und Chromecast (letzteres später per Update)
  • ‘Exclusive Mode’ – spezielle Betriebsmodi für DLNA, NAA, Roon, Tidal
  • USB und S/PDIF mit femto-precision GMT Clock gegen Jitter
  • Active Noise Cancellation und iPurifier-Technologie gegen Signalverzerrungen
  • Dual-band Wi-Fi (2.4GHz und 5GHz) nach 802.11a/b/g/n/ac

Der iFi ZEN Stream ist ab sofort für 399 Euro im Shop des deutschen iFi-Vertriebs WOD-Audio erhältlich.

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Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.