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Moon Audio 100D Close-up
Der Moon 100D war zu seiner Zeit ein angesagter, wunderbar audiophil klingender DAC der 500 Euro Klasse. Die SG Akustik in Karlsruhe verkauft den putzigen DAC jetzt für 149 Euro... (Foto: H. Biermann)

Kauftipp der Woche: D/A-Wandler Moon Audio 100D

Meine erste Begegnung mit dem putzigen Moon 100D hatte ich 2012. Schon damals galt er als nicht sonderlich hochgerüstet, aber als einer der audiophilsten D/A-Wandler der 500 Euro Klasse. Er spielte so, wie man es von Moon kennt: samtig-feinseidig und so gar nicht digital. Meine Begeisterung war so groß, dass ich den Kanadier für viele Jahre auf dem Schreibtisch behielt – zum Musikhören mit meinem Mac. Nun, das ist schon einige Zeit her. Aber die Karlsruher SG Akustik haucht dem sympathischen Winzling nun noch einmal Leben ein, indem sie den DAC für sehr günstige 149 Euro anbietet. Ein LowBeats Kauftipp, wie er im Buche steht.

Der Aufbau des Moon 100D

Den Charme, den der 100D bei seiner Markteinführung versprühte, hat er immer noch. Die Moon Entwickler aus dem kanadischen Quebec hatten ja die Schaltung in einem bezaubernd kleinen, durchaus gut gemachten Metallkästchen untergebracht; das 18 Volt-Netzteil war natürlich ausgelagert. Die Bedienung ist so einfach wie möglich. Die Funktionen werden über solide gemachte Drucktasten auf der Front eingestellt. Das fühlt sich auch gut an.

Der Moon 100D bietet drei Eingänge und die Möglichkeit, das eingehende Signal hochzurechnen. Heute geht da natürlich einiges mehr. Aber ganz ehrlich: Der klanglich wesentliche Sprung ist der von 44,1 KHz auf 88,2 oder der von 48 KHz (DAT-Format) auf 96 KHz. Es kann sein, dass der nächste Schritt noch etwas mehr bringt. Darüber hinaus aber werden die Meinungen über den Zugewinn zwiegespalten sein. Ich selbst ertappe mich oft dabei, von höchsten Datenraten auf das 88,2- oder 96 KHZ-Format zurückzuschalten: es klingt in der Regel authentischer.

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Moon Audio D100 Fronr
Der Moon 100D zeigt auf seiner Front, was er alles kann: Er hat drei Eingänge (SPDiF, Toslink; USB) und bietet die wichtigsten Upsampling-Frequenzen an (Foto: H. Biermann)
Moon Audio D100 rear
Drei Eingänge sind für den normalen Betrieb sicherlich ausreichend. Es gibt allerdings einen Makel: Der USB-Eingang ist auf maximal 16 Bit/48 KHz ausgelegt. HiRes-Audio über diesen Weg ist also ausgeschlossen (Foto: H. Biermann)
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Und damit sind wir wieder beim kleinen 100D. Dessen höchste Upsampling-Frequenz von 192 KHz ist selbst unter audiophilen Gesichtspunkten absolut ausreichend. Das gilt übrigens auch für seine drei Eingänge. Mehr braucht man selten.

Ein Blick unter die Haube zeigt, warum der 100D noch heute so viele Vergleiche gewinnen kann. Hier werkelt ein PCM1793 von Burr-Brown. Der Gute ist zwar schon über 15 Jahre alt, aber er hat zu Recht noch viele Fans. Denn: Gut ist, was gut klingt. Dafür muss es nicht brandneu sein.

Aber fast genauso wichtig ist der Umgang des 100D mit Jitter. Dafür hat der kleine Moon-Wandler einen weiteren Burr-Brown-Baustein im Eingang sitzen: den Burr Brown SRC4392.

Burr-Brown SRC4392
Kann extrem viel (Foto: H. Biermann)

Dieser Abtastratenwandler liest die Bits in einen Puffer ein und macht daraus einen komplett neuen Datenstrom mit – na klar – sehr niedrigen Jitterwerten. Und zwar unabhängig davon, wie gut oder schlecht die eingehenden Signale sind.

Wir hatten vor wenigen Wochen den Moon 430 HAD im Test. Er ist fraglos einer der bestklingenden Kopfhörer-Verstärker am Markt und machte noch einmal deutlich, wofür Moon auch in Digitalzeiten steht: für diesen stets audiophil-feinseidigen und sonoren Klang. Die Zeit mag ein wenig am Moon 100D vorbeigezogen sein, aber dieses Ideal verkörpert er immer noch vollumfänglich. Und ehrlich: Unter klanglichen Gesichtspunkten wüsste ich keinen Wandler unter 200 Euro, der hier mithalten könnte.

Damals in der Testphase hatte ich noch einen Pioneer CD-75, einem dieser genialen CD-Player mit richtigem CD-Plattenteller. Ein schier unverwüstliches Laufwerk. Der CD-Player-Bolide lebte mit dem Moon 100D noch einmal richtig auf. Sein Klang bekam diese Leichtigkeit, die zumindest ich mir immer vom Pioneer gewünscht hatte. Und hier sehe ich auch eines der Haupteinsatzgebiete des 100D: die Klangverbesserung alter digitaler Schätzchen. Voraussetzung ist natürlich, dass diese über einen Digitalausgang verfügen…

Fazit Moon D100

Kauftipp der WocheAls der Moon 100D auf den Markt kam, war er einer der klanglich besten Wandler seiner Klasse. Heute ist sein Kurs auf knapp über Viertel seines damaligen Preises gesenkt – und das macht ihn natürlich äußerst interessant…

Unser Kauftipp der Woche ist so eine Art Schnupper-Wandler: Für ganz kleines Geld kann man hier ausprobieren, um wie viel besser ein gut gemachter, externer Wandler im Vergleich zu den integrierten Lösungen vieler CD-Player, Setup-Boxes oder PCs ist.

Oder anders formuliert: 149 Euro sind ein Witz gemessen daran, wie gut dieser DAC klingt oder wie deutlich der D100 den Klang alter, solider CD-Player oder die Musik von PC & Co aufmöbelt. Unser Tipp lautet dementsprechend: kaufen!

Moon Audio 100D
2020/06
Test-Ergebnis: 4,5
überragend
Bewertungen
Klang-Potenzial
Wert-Beständigkeit
Preis/Leistung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Feinseidig warmer, entspannter Klang
Upsample-fähig bis 192 KHz
Einfachte Bedienung, 3 Eingänge
Solide Verarbeitung

Angebot:
SG Akustik HiFi-Studio
Amalienstraße 45
76133 Karlsruhe
www.sg-akustik.de

Aktionspreis (zeitlich begrenzt):
Moon 100 D: 149 Euro

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.