Mit der Magico S3 MK II schaffen sich die Kalifornier wieder einmal die ärgste Konkurrenz selbst. Die S3 Klasse war ja von Beginn an gedacht, die Magico-Aluminium Lautsprecher irgendwie erschwinglich zu machen, indem das Gehäuse zwar immer noch aus zentimeterdickem Alu aufbaut, aber dank der Konstruktion aus zwei vorgefertigten Schalenhälften doch günstiger ist als die aus vielen Einzelteilen gefertigten Q-Modelle. Die S3, eine Dreiwegekonstruktion im geschlossenen Gehäuse, war dabei immer so etwas wie das Vernunftmodell – deutlich potenter als die sehr schlanke S1 und moderater als die stattliche S5.
Das Verhältnis bleibt auch mit der Generation Mk II so. Allerdings ist Magico Chef Alon Wolf mit der Magico S3 MK II ein derart guter Wurf gelungen, dass man als Zuhörer dier Augen beziehungsweise die Ohren reibt und zwangsweise die Frage stellen muss: Braucht man denn so etwas wie eine Q3 noch, wenn es eine S3 MK II für nicht einmal zwei Drittel des Preises gibt? Bei LowBeats würden wir die Frage verneinen, müssen aber einwenden, dass wir tatsächlich noch nicht beide Modelle gegeneinander gehört haben.
Allerdings wissen wir, was Wolf an der Magico S3 MK II verbessert hat. Vor allem die Treiber. Die seit vielen Jahren bewährten Nanotech-Membranen schickt er für einen weiteren Veredelungsprozess nach Japan, wo sie mit einer hauchdünnen Schicht aus Graphen überzogen werden. Eine nochmals höhere Steifigkeit und eine bessere Bedämpfung ist die Folge.
Einen genauso großen Anteil aber dürfte auch der neue Magico Hochtöner haben: eine Berylliumkalotte, die ebenfalls mit einer hauchdünnen Schicht überzogen ist – die ist allerdings aus Kunstdiamant.
Auch profitiert die Magico S3 MK II vom Projektlautsprecher M3, der kurz zuvor fertig wurde und den Wolf etwas offener und forscher abgestimmt hatte als seine bisherigen Lautsprecher. Das Ergebnis scheint ihm gefallen zu haben, denn auch die neue S3 verblüfft mit einem Detailreichtum, einer Natürlichkeit und Musikalität, die einfach umwerfend ist.
Die erste Magico S3 MK II ging nach Starnberg zu MY SOUND, wo ich sie auch einige Stunden hören konnte und nur festhalten kann: Das ist ganz große Lautsprecherkunst. Zumal die neue S3 auch äußerlich wirklich gewonnen hat.
Mit 38.900 Euro pro Paar ist sie natürlich alles andere als ein Schnäppchen. Aber in einer HiFi-Welt, in der für obskurste Konstruktionen gern einmal Preise jenseits der 100.000 Euro aufgerufen werden, ist dieser Lautsprecher geradezu reell, denn er kann alles herausragend gut – und in Bereichen wie Natürlichkeit und tonaler Neutralität versetzt er sogar die Maßstäbe.
Auf der High End 2017 ist dieser Ausnahmelautsprecher in einem akustisch perfektionierten Raum zu hören: in A4.1 F108.
Weitere Informationen zur neuen Magico unter www.my-sound.net
Mehr zum Thema Magico:
Magico A3 – Top High End zum Sonderpreis
Magico M3 bei MY SOUND
Subwoofer Magico S-Sub: bässer geht´s nicht