Lange Zeit war es ja doch vergleichsweise ruhig um die Vorzeige-High-End-Schmiede Mark Levinson und nicht wenige fragten sich, ob die Konzernmutter Harman denn mit ihrer Audio-Luxus-Sparte namens Harman Luxury Audio Group (unter anderem Mark Levinson, Lexikon, Revel) noch etwas bewegen will. Doch vor drei Jahren konnte ich auf der IFA ein Interview mit dem HK-Geschäftsführer Michael Mauser führen, in dem er eine echte Mark Levinson Offensive versprach. Es dauerte etwas länger als gedacht, aber nun scheint diese Offensive doch in Gang zu kommen. Harman jedenfalls ist auf der HIGH END 2016 und zeigt in Raum F 119 (Atrium 4) mit den Mark Levinson No 519, 526 und 536 drei echte Highlights, die glatt an alte Tage anknüpfen könnten.
Zum Beispiel der Mark Levinson No 519 Audio-Player, ein Universalplayer mit hochwertigem CD-Laufwerk, Netzwerk-Player und Streaming-Funktion, Bluetooth-Zuspielung, Internet-Radio, Kopfhörer-Verstärker sowie DA- und USB-Wandlung. Natürlich ist die DA-Wandlersektion auf dem neuesten Stand, mit symmetrischen 32-Bit Sabre Wandlern und Double-Speed-DSD-Verarbeitung sowie dem patentierten Clarify-Verfahren.
Wesentlicher Bestandteil des No 519 ist eine extrem hochwertige, eingebaute Lautstärke-Regelung, mit der die Endstufen auch direkt angetrieben werden können. Selbstredend gibt es eine solide Metall-Fernbedienung und eine App-Steuerung. Der Preis des Mark Levinson No 519 wird um die 20.000 Euro liegen.
Der zweite im Bunde ist der vollsymmetrische Doppel-Mono-Vorverstärker Mark Levinson No 526, ebenfalls mit modernstem Schaltungsdesign und volldiskretem Aufbau gesegnet. Die von Mark Levinson selbst entwickelte, ultrapräzise Lautstärkeregelung ist absolutes State Of The Art.
Serienmäßig besitzt er einen Kopfhörer-Anschluss, einen Subwoofer-Ausgang mit eingebauter Frequenzweiche, ein hochwertiges DA-Wandler-Modul mit USB und Double-Speed DSD-Funktion. Für Vinyl-Freunde hat er außerdem eine besonders hochwertige Phonostufe.
Und wie es nur bei den besten Phonovorstufen der Fall ist, kann der Nutzer Verstärkung, Kapazitäts- und Widerstands-Abschluss bequem per Fernbedienung vom Sofa aus wählen und einstellen. Der Preis des No 526 wird bei 16.800 Euro liegen.
Last but noch least im Dreierbunde sind die neuen Mono-Endstufen namens Mark Levinson No 536. Jeder dieser beiden Monos ist 100 kg schwer, leistet mehr als 400 Watt an 8 Ohm (800 Watt an 4 Ohm) und zeigt seine Laststabilität bis 1 Ohm. Auch diese Endstufen sind vollsymmetrisch aufgebaut, mit geringer Gegenkopplung und hoher Bandbreite.
Ihre gewaltigen Transformatoren sind geschirmt, vergossen und schwingungsfrei auf Butylgummi gelagert. Das Netzteil ist mit einer stattlichen Elko-Batterie mit 169.000 Mikrofarad pro Kanal ausgestattet und absolut unnachgiebig.
Jeder der 24 selektierten Endstufentransistoren pro Block hat – als neue Technologie – seinen eigenen 70 MHz Super-Treiber-Transistor, was die Bandbreite erhöht und die ohnehin niedrigen Verzerrungen nochmals schrumpfen lässt. Preis für das Paar No 536: 34.800 Euro.
Und just dieses Trio war auch auf der HIGH END 2016 zu sehen und zu hören. Die kräftigen Monos schoben ein Paar JBL Evererst 67.000 (Preis um 90.000 Euro) an. Diese Hochleistungs-High-End-Schalllwandler gehören zu den ganz wenigen Lautsprechern, die ich kenne, die absolut linear und absolut unverzerrt über 120 Dezibel Schalldruck bringen.
Wer das je gehört hat, wird es nicht vergessen – und womöglich länger davon träumen. Klanglich war die Harman-Demo sicherlich nicht die beste der Messe. Kaum Raumtiefe, wenig anspringende Dynamik. Denn natürlich mussten die Vorführer die ziemlich zivilen Messe-Pegel einhalten.
Aber man spürte förmlich, was in dieser Kette steckt. Etwa so, als wenn man in einem AMG getunten Mercedes SLR langsam über die Landstraße fährt.
Fast schien es, als würde die Everest 67.000 immer flüstern: “Mach mich lauter.” Doch der Vorführer konnte oder durfte das offensichtlich nicht hören …
Weitere Informationen zu Mark Levinson unter +49 89 479443 oder www.sunaudio.de.
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