Wer Piega sagt, muss auch Bändchenhochtöner sagen – beziehungsweise koaxiales Bändchen. Die Schweizer haben in jahrzehntelanger Feinarbeit nicht nur den exzellenten Hochtöner immer besser gemacht, sondern auch einen Mittelhochtöner entwickelt, der aufgrund seiner koaxialen Bauweise schlicht einzigartig ist. Und nun, mit der Piega Coax GEN2 (der neuen Oberklasse der Schweizer), wurde nun auch dieses außergewöhnliche Meisterstück noch einmal komplett überarbeitet. Als ich voriges Jahr bei Piega war, deutete Koax-Entwickler Mario Ballabio bereits die neueste Generation an – ohne aber genau zu sagen, welche Veränderungen er vorgenommen hat. Rechtzeitig zur HIGH END 2022 wurden die Schweizer mit den neuen Modellen fertig und damit liegen auch alle Informationen zu den neuen Koaxen vor.
Die Geschichte der Bändchen-Entwicklung bei Piega ist so nett, dass man sie alle Nase lang wieder erzählen muss. Piega-Mitbegründer Kurt Scheuch übergab die Sache schnell an Entwickler Aldo Ballabio. Der wiederum übergab den Job nach vielen Jahren an seinen Sohn Mario, der wiederum seine Tochter schult, damit sie den komplexen Aufbau des Koax nach seiner Ausstieg übernehmen kann. Das nennt man mal Familientradition…

Der neue Koax der Piega Coax GEN2 Serie
Bei fast jeder Weiterentwicklung im Lautsprecherbau geht es um weniger Verzerrungen und um mehr Fein- wie Grobdynamik. Ballabio versah bei der neuen Generation des Mittelhochton-Koax die massive Frontplatte mit zusätzlichen Querverstrebungen und konnte so den Hochtöner mit einem weiteren Neodym-Magneten verstärken und ihm so zu mehr Schalldruck verhelfen. Wobei man sagen muss, dass schon die erste Generation des Koax mit einem Schalldruck von jenseits der 95 dB (Watt/Meter) sehr effizient war…
Für die neuen Treiber blieb, so der Katalogtext von Piega, “vom Layout der Folie, der Magnetkonstruktion bis hin zur Bedämpfung der mechanischen Konstruktion – nichts unangetastet und jedes Element wurde auf den Prüfstein gestellt und neu abgestimmt.”
Beispielsweise bekamen die Koaxe der GEN2 eine Folie mit neu entwickelter Spezialbeschichtung, die den Frequenzgang linearisiert. Damit wird eine tiefere Ankopplung an den Tieftöner möglich. Was die Piega-Entwickler aber nicht ausreizen: Auch bei den Treibern der GEN2 liegt die Übergangsfrequenz bei 450 Hertz. Das garantiert eine hohe Verzerrungsarmut.

Aber natürlich bestehen die Lautsprecher der neuen Piega Coax GEN2 Serie nicht nur aus den Mittelhochtönern. Die bereits bewährten UHQD-Bässe bekamen ein neu gedachtes Gehäuse – natürlich aus einem nahtlosen Aluminium-Strangpressprofil. Bislang verwendete Piega das selbst entwickelte Tension Improve Module (TIM), mit dem die Schweizer das Lautsprechergehäuse auf der Innenseite unter eine kontrollierte Spannung setzte und damit Gehäuseschwingungen effizient unterdrücken konnte.
Das neue TIM2-Modul funktioniert ähnlich: Das Modul wird eng mit dem Gehäuse verbunden, die Gehäusewände unter Zug gesetzt. Dadurch, so Piega-Mann Ingo Trebing, “wird die Steifigkeit des Gehäuses noch einmal deutlich erhöht. Verbleibende Resonanzen werden durch viskoelastische Dämpfungsfolien weitestgehend eliminiert.”

Der optische Auftritt der neuen Coax GEN2 Linie ist Piega-typisch elegant und stammt aus dem Büro des Schweizer Designers Stefan Hürlemann. Hier alle Modelle in der Übersicht:
Modell | Coax 811 | Coax 611 | Coax 411 |
Bassbestückung | 2 x 22 cm + 2 x 22 cm passiv | 2 x 16 cm + 3 x 16 cm passiv | 1x 16 cm |
Koax | C 212 | C 112 | C 112 |
Übertragungsbereich: | 22 Hz – 50 kHz | 32 Hz – 50 kHz | 35 Hz – 50 kHz |
Abmessungen (H x B x T) | 124 x 29 x 42 cm | 117 x 21 x 31 cm | 45 x 21 x 31 cm |
Gewicht: | 63,0 Kilo | 45,0 Kilo | 25,0 Kilo |
Paarpreis: | 26.900 Euro | 14.900 Euro | 7.900 Euro |
Die Unterschiede liegen vor allem im Bassbereich, wo Piega – zumindest bei den Standboxen – jetzt auf zusätzliche Passiv-Membranen setzt. Das sieht natürlich gewaltig aus, wenn im Falle der Coax 611 gleich fünf Bassmembranen auf der Front untereinander sitzen. Auch die neuen Mittelhochton-Koax gibt es in unterschiedlicher Größe.
Zu den drei aufgeführten Stereoboxen hat Piega einen passenden Center entwickelt: den Center 211 für 4.900 Euro. Er ist bestückt mit dem neuen C112-Koax sowie mit zwei UHQD-Tieftönern der 16 cm Klasse. Der querformatige Lautsprecher ist tonal ähnlich abgestimmt und soll eine exzellente Sprachverständlichkeit haben.
Ursprünglich sollte LowBeats noch vor der HIGH END 2022 eine der neuen Piega Coax GEN2 Speaker zum Test bekommen. Doch wie es vor Messen meist so ist: es wird nicht alles wie gewünscht fertig. Doch wie man von Piega hört, wird auf der Messe in jedem Fall ein Paar Coax 811 stehen und spielen. Und wer sich eine besondere Vorführung leisten möchte, klickt auf diesen LINK. Damit kommt man zu einem Anmelde-Formular, das die Plätze für zwei Spezial-Vorführungen am Samstag (21.05.22) ermöglicht. LowBeats Autor Andreas Günther wird dann mit einer ganz exquisiten Musikauswahl die klanglichen Vorzüge der neuen Coax GEN2 (übrigens an der großen T+A HV-Kette) vorführen. Das ist sicherlich hörenswert…

Alle, die auf der HIGH END 2022 sein werden, finden die neuen Piega Coax GEN2 Speaker im Atrium 4, Raum E117. Weitere Informationen schon bald unter ww.piega.ch
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