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Transrotor Max von oben - Test Aufmacherbild
Den Transrotor kann man fast beliebig weit ausbauen. LowBeats hatte ihn in Vollausstattung (Foto: H. Biermann)

Test Transrotor Max: das Ausbau-Laufwerk

Wie würde die High-End-Welt wohl ohne Transrotor aussehen? Wir wollen uns das gar nicht vorstellen. Denn die Company hat Geschichte geschrieben, unser Leben bereichert. Seit über 40 Jahren existiert Transrotor schon und hat echte Ikonen der Vinyl-Zunft erschaffen. Wie den Transrotor AC. Oder wie den jetzt aktuellen Transrotor Max.

Transrotor AC
Der Transrotor AC – sicherlich einer der schönsten Plattenspieler dieser Welt – entstand Ende der 70er Jahre und erzielt heute noch stattliche Preise. Ein schönes Beispiel für Nachhaltigkeit (Foto: Springair)

Transrotor residiert in einer Idylle im Bergischen Land. Oben wohnt der Senior-Chef und Firmengründer, unter ihm, im weitläufigen Keller, entsteht die aktuelle Kollektion. Alles wird hier gefertigt. Transrotor hat immer dem Trend widerstanden, Bauteile in Fernost anzukaufen. Wer einmal das Glück hatte die Firma zu besuchen, durfte staunen über die hohen handwerklichen Ansprüche. Allein das Polieren der Metallteile in dieser Qualität ist eine hohe Kunst.

Westdeutsche Hifi Tage 2017: Räke Junior und Senior (Foto: R. Vogt)
Ein echtes Familienunternehmen: die Herren Räke Junior und Senior bereichern den Analog-Markt  immer wieder mit ihren traumhaft schönen Transrotor Laufwerken (Foto: R. Vogt)

Zu den Großtaten der jüngeren Vergangenheit zählt der mittlerweile legendäre Fat Bob. Der Name ist Programm: hier rotiert ein gewaltiger, wuchtiger Teller und bringt verführerische Energie in das audiophile Spiel.

Fat Bob von oben
Transrotor Fat Bob von oben (Foto: Transrotor)

Fat Bob hat nun ganz frisch einen kleinen Bruder bekommen – den Transrotor Max. Die Bauweise ist verwandt, auch hier schwingt sich ein immerhin sieben Kilo schwerer Teller aus dem vollen Aluminium zu seinen Runden auf. Was dabei verblüfft, ist der Preis. Knapp 3.000 Euro nimmt Transrotor für die Basisversion. Das ist – vor dem Hintergrund von Material, Verarbeitung und Anmutung – durchaus ein Kampfpreis.

Transrotor Max in der Basisversion
Der Transrotor Max in der Basisversion: mit 800S (Jelco) Tonarm und ohne Abtaster kostet er 2.850 Euro (Foto: Transrotor)

Der Preis jedoch kann deutlich ansteigen: bei Sonderwünschen, die umfassend angeboten werden. Wir beispielsweise haben eine ziemliche hohe Ausbaustufe des Max zum Test bestellt und kommen auf eine Gesamtsumme von 7.540 Euro.

Transrotor Max Achse
Die LowBeats Testversion des Max im Hörraum: Tonarm SME M2 9R, (links), Tonarm Transrotor 800S Silber und großes Netzteil Konstant M1 Reference (Foto: H. Biermann)

Die Idee dahinter war ganz einfach: der Transrotor Max erlaubt – anders als die ganz überwiegende Mehrheit aller Plattenspieler am Weltmarkt – den Anbau eines zweiten Tonarms. Großartig. Verschiedene Arme, verschiedene Tonabnehmer – eine gigantische Spielwiese eröffnet sich. Und wie bei LowBeats üblich, haben wir die Tonabnehmer zum Online-Vergleich in unserem Sound-Archiv namens Klang Orakel abgelegt. Aber wir haben auch all die anderen Varianten durchgehört und aufgenommen: Wie klingen die beiden Tonabnehmer, die beiden Tonarme und die beiden Netzteile in den unterschiedlichen Kombinationen? Der Transrotor Max brachte uns zum ausführlichsten Plattenspielertest der nun fast dreijährigen LowBeats Geschichte.

LowBeats Klang-Orakel Tonabnehmer
Im LowBeats Klang Orakel Tonabnehmer sind fast alle bei LowBeats getesteten Tonabnehmer direkt miteinander vergleichbar (Grafik: R. Biedermann)

Die Ausstattung der LowBeats Testversion des Transrotor Max in der Übersicht:

♦ Laufwerk ohne Tonarm: 2.050 Euro

♦ Tonarm Transrotor 800S Silber: 800 Euro Aufpreis

♦ Tonabnehmer Transrotor Uccello MM: 240 Euro Aufpreis

♦ Tonarmbasis 9 Zoll extra 620 Euro Aufpreis

♦ Tonarm SME M2 9 Zoll R: 2.070 Euro Aufpreis

♦ Tonabnehmer Transrotor Merlo Reference MC: 960 Euro Aufpreis

♦ Netzteil Konstant Eins: 350 Euro Aufpreis

♦ Netzteil Konstant M1 Reference: 800 Euro Aufpreis

♦ Gesamtpreis unseres Testmodells mit zwei Tonarmen: 7.540 Euro

Für den zweiten Tonarm braucht es natürlich eine zweite, stufenlos verstellbare Tonarmplattform mit dem 800S Silber Tonarm und dem Tonabnehmer „Uccello“. Den wiederum Transrotor nicht selber fertigt, sondern “nur” aufbohrt. Das jedoch in vielen Punkten: Basis ist das MM-System 1006 von Goldring, Transrotor verpasst ihm ein neues Gehäuse und eine neue Wicklung.

Auf der ersten Tonarmbasis waltet die Luxusausführung – hier prangt der SME M2 9-Zoll-Tonarm, für ihn allein ruft Transrotor einen Preis auf, der über dem “reinen” Max-Laufwerk selbst liegt – 2.070 Euro. An seiner Spitze spielt hier eines der besten MC-Systeme unter 1.000 Euro – ein Merlo Reference. Auch dieses System entstammt in der Basis von Goldring, doch Transrotor strickt die Vorgabe um. Auch hier wird anders gewickelt, Ziel ist ein linearerer Frequenzgang mit weniger Höhenbetonung, zudem wird stark selektiert.

Tonabnehmer Merlot Reference in Tonarm SME M2 9R
Eine exzellente Kombination: das Merlot Reference im SME M2 9R (Foto: H. Biermann)

König Kunde kann zudem zwischen zwei Upgrade-Netzteilen wählen: Das Konstant Eins ist schmuck verpackt in einer Aluminiumrundung, bedient wird über über einen massiven Drehschalter, der die komplette Haube einnimmt – sehr elegant.

Netzteil Konstant Eins
Das kleinere Netzteil Konstant Eins für 350 Euro (Foto: H. Biermann)

Etwas schmuckloser, dafür leistungsstärker ist das Konstant M1 Reference ausgelegt, ein Kraftwerk von den Ausmaßen eines Kinderschuhkartons, das direkt mit dem Motor gekoppelt wird.

Netzteil Konstant M1 Reference
Das größere und klanglich bessere Netzteil Konstant M1 Reference für 800 Euro (Foto: H. Biermann)

Der Motor nebenbei kann wahlweise in der Basisaussparung des Max betrieben werden – dann unsichtbar unter dem Teller. Oder eben extern, wenn die Stellfläche im Rack ausreicht. Für beide Optionen legt Transrotor zwei unterschiedlich große Riemen in die Verpackung.

Transrotor Max Motor innen
Die dezentere Variante mit dem Motor innerhalb des Chassis. Man kann ihn auch, das ist dann optisch eindrucksvoller, außerhalb des Chassis aufstellen. Für beide Varianten hat Transrotor einen  Riemen beigelegt (Foto: H. Biermann)

Apropos Verpackung: Hier betreibt Transrotor einen gewaltigen Aufwand, jedes Bauteil ist nicht nur umfassend geschützt, sondern auch logisch im Karton strukturiert. Das war für uns ein Fest, diesen Plattenspieler aufzubauen. Lego für Erwachsene.

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Autor: Andreas Günther

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Der begeisterte Operngänger und Vinyl-Hörer ist so etwas wie die Allzweckwaffe von LowBeats. Er widmet sich allen Gerätearten, recherchiert aber fast noch lieber im Bereich hochwertiger Musikaufnahmen.