Wenn es ein Hersteller verstanden hat, Plattenspieler mit Anspruch für wenig Geld anzubieten, dann ist es Pro-Ject. Man könnte sogar sagen, das österreichisch-tschechische Unternehmen habe entscheidenden Anteil an dem Wiederaufkommen der analogen Technik, weil Pro-Ject seit Beginn der 1990er Jahre unbeirrbar an günstigen Plattenspielern festhielt. Auf der HIGH END 2016 überrascht Pro-Ject gleich mit zwei erstaunlichen Neuheiten. Erstaunlich weshalb? Zum einen, weil der Pro-Ject VT-EL ein Vertreter der raren Senkrecht-Plattenspieler ist. Und zum anderen, weil der Pro-Ject The Classic aussieht wie ein Linn LP 12 der ersten Jahre, aber lediglich 1.000 Euro kostet. Und zwar inklusive Ortofon-Tonabnehmer.
Die LP12-Optik folgt der Funktion: Pro-Ject The Classic ist tatsächlich ein Subchassis-Laufwerk, dessen Chassis über verschiedene Gummi-Kugeln vom Untergrund entkoppelt ist. Man darf also die von Subchassis-Laufwerken bekannte Laufruhe erwarten. Uns jedenfalls erschien der Pro-Ject The Classic so attraktiv, dass wir umgehend ein Testmodell orderten.
Der zweite, fast noch erstaunlichere Plattenspieler ist der Pro-Ject VT-EL. Nicht, dass es sich hierbei um einen herausragend guten, audiophilen oder sonstwie highendigen Plattenspieler handelte – aber um einen der ganz wenigen, die senkrecht stehend oder an der Wand hängend spielen können.
Die Idee ist nicht ganz neu, aber von Pro-Ject wie üblich schlau und günstig umgesetzt. Allein die Frage, die der Auflagedruck des Tonarms auf die Platte bei senkrechter Spielweise umgesetzt wird, ist nicht trivial: Das Ganze wird über eine Feder eingestellt. Und natürlich ist der VT-EL ein Komplettangebot mit vormontiertem Ortofon-Abtaster.
Auf der Messe konnten wir den VT-EL nicht hören – da war er nur ausgestellt. Aber wir versuchen selbstredend, schnell ein Testmuster zu bekommen. Wenn er LPs mit auch optisch attraktivem Label abspielt, sieht das nämlich richtig klasse aus.
Mehr zum Thema auf LowBeats TV:
LowBeats packt aus: Pro-Ject The Classic
Und hier der Test:
Test Pro-Ject The Classic – ein LP für 1.000 Euro