Dem regelmäßigen LowBeats-Leser ist es schon aufgefallen: Seit diesem Jahr verlinken wir bei allem, was Musik angeht, ob beim Testen oder als Rezension, fast immer zu Qobuz. Das hat seine Gründe.
Der französische Anbieter gehört seit 2008 gemeinsam mit Tidal zu denjenigen Anbietern, die Musik mindestens in CD-Qualität bieten, also 16 Bit mit 44,1 kHz Abtastrate ohne Datenreduktion. Letztere kommt bei beiden Anbietrern nur beim Streaming ins Mobilfunknetz zum Einsatz, um das Datenvolumen der Kunden nicht zu sprengen.
Sicher: Auch Apple, Amazon und Deezer bieten mittlerweile Musik in vergleichbarer Qualität an. Doch es hat in meinen Augen oft einen Beigeschmack: Wirklich sicher über die tatsächliche Qualität der Daten kann man sich beispielsweise bei Apple nicht sein, weil die Amerikaner nirgendwo anzeigen, was im Signalweg passiert.
Platzhirsch mit dem größten Angebot ist immer noch Spotify. Und wer Exotisches sucht, weil er etwa auf deutsche Truecrime-Audiobücher steht, der wird bei Qobuz nicht fündig. Doch mit über 100 Millionen Titeln insgesamt ist Qobuz (glaubwürdig) nach eigenen Angaben der größte Anbieter mit hochauflösenden Alben. Damit stehen die Franzosen weit vorn. Hinzu kommen über eine halbe Million Alben-Rezensionen und Künstlerporträts.
Engagierte Highend-Anbieter wie highresaudio.com bieten zwar ebenfalls beste Gourmetware, verfügen aber nur über eine vergleichsweise kleine Angebotsbreite. Es gibt viele Gründe sich Qobuz genauer anzuschauen. So sind die Franzosen gemeinsam mit Tidal der einzige Anbieter, der sich in Roon integrieren lässt, um so mit der eigenen Musiksammlung zu einer großen Gesamtbibliothek zu verschmelzen. Wer Qobuz separat verwendet, findet für alle Gerätegattungen und Betriebssysteme perfekt auf Musikliebhaber abgestimmte Apps inklusive Versionen die sich sogar per CarPlay oder Android Auto im eigenen Fahrzeug integrieren.
Angenehm: Bei Franzosen kaum zu vermuten, aber bei Qobuz spricht man Deutsch. Nicht nur die Menüs der Apps sprechen viele Sprachen, auch die Beschreibungen, Rezensionen und das eigene Musikmagazin stehen in Deutsch zur Verfügung. Zu fast allen Alben stehen Texte bereit, oft sogar PDFs der Booklets – und das nicht nur bei gekauften Alben, sondern ebenfalls auch beim Streaming.
Und das ist in Summe eine Empfehlung der Redaktion, weil das Angebot aus unserer Sicht auch noch preiswert ist. Im Jahres-Abo kommt man für das Streaming auf 12,50 Euro pro Monat. Zudem gibt es bei Qobuz keine Qualitätsabstufungen: Jeder kann in maximaler Qualität streamen, bis 24 Bit bei 192kHz. Wer gerne seine Lieblingsalben auf der eigenen Festplatte wissen möchte, nimmt das “Sublime”-Abo, mit dem sich dann verbilligt im Downloadstore einkaufen lässt.
Und eben auch die Downloads sind im Vergleich stets günstig – wie das Beispiel oben zeigt. Nur Weniges gibt es bei Amazon, hdtracks oder highresaudio.com in vergleichbarer Qualität günstiger. Und die Rabatte im Sublime-Abonement sind substanziell…
Qualität und Auflösung im Vergleich
Wer in Roon gleichzeitig Tidal und Qobuz angemeldet hat, kann schnell vergleichen, welche Qualität wo zu bekommen ist. Und nach meiner Erfahrung liegt Qobuz in praktisch allen Fällen vorn beziehungsweise wenigstens gleich auf. Dazu kommt: Bei Tidal hat man sich auf mit MQA manipulierte Dateien eingeschossen, die bis auf wenige Ausnahmen stets hochgerechnete Formate darstellen, die entgegen ihrem Namen (Master Quality Authenticated) eben nicht mehr dem vom Studio gelieferten Master entsprechen.
De Facto kommen in letzter Zeit fast nur noch hochauflösende Dateien auf Qobuz als Neuerscheinungen, zumindest bei Pop, Jazz und Klassik. Anders bei Tidal, wo viele neue Alben maximal CD-Niveau bieten. Für mich spricht für Tidal aktuell nur noch, dass sie auch Immersive-Alben in Dolby Atmos und Sony 360° bieten, was sonst nur noch Apple und Amazon im Programm haben.
Fazit: Qobuz bietet beste Klangqualität zu fairem Preis
Rein klanglich hat Qobuz bei den größeren Anbietern klar die Nase vorne. Die schiere Zahl echter hochauflösender Titel (alle im Preis mit inbegriffen), wirklich gut gemachte Apps für alle Plattformen inklusive Integration in CarPlay und Android Auto sowie die nahtlose Integration in Roon sprechen ebenfalls für die qualitätsbewussten Franzosen.
Hinzu kommt eine gute Transparenz der Signalqualitäten und gute deutsche Rezensionen. Die Abos und die Preisgestaltung im Downloadstore finde ich im Vergleich sehr fair auf das Gebotene. Wer seine Lieblingsalben auch gerne kauft, fährt mit dem Sublime-Abonnement nochmals preiswerter mit substanziellen Rabatten beim Download. Und nun komme ich wieder zum Einstieg in diesen Text: Deshalb zeigen auch die Musiklinks von LowBeats, wo es geht, immer zu Qobuz. Dann kann man gleich reinhören, einen Download erwerben oder mit dem Abo streamen. Mein nachdrücklicher Tipp: Selbst testen, der erste Monat kostet nichts.
Qobuz | 2023/07 |
ÜBERRAGEND |
Bewertungen
KlangPraxisRepertoireGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Größtes Angebot Hires-Streaming |
| Abo und Downloads preiswert |
| Sehr gute Apps, Roon-Integration |
| Deutsche Rezensionen & Magazin |
Vertrieb:
XANDRIE SA
45 rue de Delizy
93692 Pantin CEDEX
France
qobuz.com
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Streaming Abo Solo: ab 12,50 Euro
Streaming Abo Sublime: ab 16,67 Euro
Streaming Abo Duo: ab 17,50 Euro
Streaming Abo Family: ab 20,83 Euro