Im weltweiten HiFi macht sich der Trend zum sehr Teuren und Absoluten breit. Aber es gibt eine Gegend in den USA, wo dieses Ultimative schon seit Langem zu Hause ist. Und zwar da, wo man es gar nicht vermuten würde: Im Mormonenstaat Utah und dem benachbarten Arizona. Und genau dort zog es uns hin: eine Reise zu Wilson Audio & Dan D’Agostino
Der Unterschied könnte nicht größer sein. In Utah stampfen wir durch den Schnee, in Arizona sitzen wir auf der Terrasse. Und doch liegen zwischen Salt Lake City und Phoenix nur eineinhalb Flugstunden. Wir sind in der gleichen Zeit unterwegs – und unter Freunden. Bei Wilson Audio sehen wir im großen Vorführraum die Elektronik von Dan D’Agostino. Umgekehrt: Dan D’Agostino befeuert mit seiner Elektronik daheim Lautsprecher von Wilson. Man achtet sich. Zudem hat man den gleichen Vertrieb in Deutschland: Mansour Mamaghani von Audio Reference hat diese Reise arrangiert. Ein mittlerer Kraftakt. Zwei Tage in Salt Lake City, drei Tage in Arizona, zwei Tage in der Luft. Das geht auf die Knochen. Aber die Fülle der Eindrücke haben diese Reise gelohnt.
Reise zu Wilson Audio & Dan D’Agostino: Teil Eins
Die beiden Firmen sind die Schwergewichte auf dem amerikanischen wie internationalen Markt. Im Wortsinn. Hier entstehen Boliden mit etlichen Zentnern. Das schleppt man nicht mal so mit einem guten Freund, da braucht es Hebebühnen und festen Untergrund. Ein kleines Zimmer in einem Altbau? Unmöglich. Besser wäre eine Villa mit Betonboden. Auch ein gut gefülltes Bankkonto ist nicht zu verachten. Es wird nicht nur finanzintensiv, sondern regelrecht teuer. Wir sind im sechsstelligen Bereich unterwegs. Während Dan D’Agostino eher wie eine Manufaktur tickt, so stellt sich Wilson Audio als moderne Kleinfabrik dar. Rund 60 Mitarbeiter sind für die Marke aktiv.
Daryl Wilson empfängt uns persönlich. Er ist der aktuelle Chef und Nachfolger seines Vaters Dave. Ein schweres Erbe. Denn Dave (1944 – 2018) war das Mastermind, der Gründer, eine Lichtgestalt des US-amerikanischen High End. Etwa so, wie es Dieter Burmester in Deutschland war. Viele unterstellten Daryl, die Fußstapfen sein doch wohl etwas groß. Sie haben sich geirrt. Ich habe auf der Reise einen sehr klugen Firmenlenker kennengelernt, der ja ganz von oben auf die HiFi-Welt schaut (Wilson ist immer noch unangefochten DIE Lautsprecher Top-Marke weltweit) , aber ohne jeden Dünkel nach vorn schaut und dabei offen ist für Meinung anderer. Es war keine Höflichkeit, als sich Daryl nach unserer Einschätzung zum Thema Aktiv-Speaker erkundigte. Er wollte es einfach wissen.
Und er hat durchaus den Schalk im Nacken. Als er uns in die Entwicklungsabteilung führte (in der immerhin sechs Leute nach neusten Verbessrungen forschen) rief er seinen Jungs verschmitzt zu, sie sollten doch jetzt besser die Bose-Website zumachen. Die deutsche Presse sei da. Das mache einen schlechten Eindruck…
Die Stimmung im Team ist — das hätte ich mir bei den Mormonen so nicht vorgestellt – echt locker. Es gibt rege genutzte Möglichkeiten, im Gang mit Kollegen Schach zu spielen. Das Brett hängt hängt als Magnetspiel an der Wand. So etwas habe ich noch in keiner Firma gesehen.
Natürlich hat Daryl mit seinem Einstig in das Management von Wilson die Firma verändert. In vielen Belangen. Er sagt sogar, er hätte den Lautsprechern einen lineareren Frequenzgang anerzogen. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob Vater Dave selig mehr auf Sound gezüchtete Entwicklungen machte. Ich kann es nur an dem festmachen, was ich meiner Reise hier erlebt habe: Wer jemals einer Wilson WAMM Master Chronosonic gegenüberstand, der wird um Luft ringen müssen. Ich selbst kratze in der Körperhöhe an der Zwei-Meter-Marke. Die WAMM überragt mich deutlich. Ich kenne keinen HiFi-Lautsprecher, der mehr Ehrfurcht erzwingt. Man versinkt davor regelrecht im Hörsofa.
Vater Dave hat noch zu Lebzeiten einen perfekten Hörraum an sein Privathaus gedockt. Sicherlich 60 Quadratmeter groß und schwimmend auf Holzpaneelen gelagert. Symmetrisch in den Außenmaßen aber bewusst asymmetrisch in der Dachkonstruktion. Vor der verstärkenden Elektronik steht das Beste, was sich ein High-End-Fan wünschen kann. Bis hin zu einer Bandmaschine von Studer.
Als David Wilson eher aus Unmut über die damals gebotene Qualität selbst anfing, Lautsprecher zu bauen, beschritt er noch sehr konventionelle Wege. Sein Watt/Puppy-System, quasi “die Mutter” sämtlicher Wilson Lautsprecher, bestand wie fast alle Schallwandler damals aus Pressholz. Das Museum bei Wilson gibt hier eine kleine Einsicht:
Aber irgendwann erkannte Dave Wilson die Überlegenheit des Kunststeins – und machte daraus eine wahre Wissenschaft. Heute arbeitet die Firma mit mindestens vier unterschiedlichen Kunststein-Materialien. Schon als wir in die Fertigung kamen, drückte uns Daryl vier unterschiedliche Stücke in die Hand: alle gleichgroß, aber alle unterschiedlich in Dämmung und Wichte. Man spürte schon beim in der Hand halten, dass die unterschiedlich klingen. Und so ist jede Wilson-Box eine Kombination aus jenen Kunststein-Varianten, die sich am besten eignen. Das besonders harte K-Material beispielsweise wird für fast alle Bassgehäuse eingesetzt.
Wer je einen Wilson-Lautsprecher gesehen oder angefasst hat, wird mir zustimmen, dass die Verarbeitungsqualität extrem dicht an “perfekt” ist. Das liegt an dem Geist, der hier herrscht. Jeder will das Beste schaffen. Und jeder Schritt wird abgezeichnet: Nachdem eine Komponente für die Weiterverwendung erstellt ist, zeichnet der entsprechende Mitarbeiter diesen Schritt mit seinem Namen ab. Da weiß man dann sofort, wo etwas schiefgelaufen ist. Und Daryl? Lauft öfter was schief? “So gut wie nie” antwortet der Firmenlenker mit großer Ernsthaftigkeit. Alles andere würde mich in diesem Umfeld auch verwundern.
Eine weitere Frage interessiert mich: Wie viele der Über-Lautsprecher WAMM verlassen denn pro Jahr die Fertigung? Oder ist das geheim? “Keineswegs” antwortet Daryl. Wir verkaufen jedes Jahr fünf oder sechs Paar. Damit sind wir ganz zufrieden. Du musst es ja auch so sehen: Eine WAMM bekommt der Kunde erst sechs Monate nach Bestellung – einfach, weil sie so aufwändig gemacht ist.”
Die Produktion der Gehäuse ist extrem arbeitsintensiv. Denn hier wird nichts zugekauft, hier gibt es kaum Holz, sondern vornehmlich Kunststoff, wie er auch in der Raumfahrt genutzt wird. Das sind Phenolharze mit Mineralien gemischt, Zauberstoffe, an die sich kaum ein anderer Hersteller wagt, weil die Verarbeitung so anspruchsvoll ist. Da steht beispielsweise eine Fräsmaschine im Zentrum der Fertigung. Mehrere Diamantbohrer erschaffen die Form der kommenden Lautsprecher-Kabinette. Ein paar Stunden Arbeitszeit – dann sind die Bohrer Alteisen und müssen ausgetauscht werden.
Hier braucht es nicht nur besondere Maschinen und wissende Mitarbeiter – auch der Verschleiß ist enorm. Eine Fertigungsebene scheut Wilson Audio hingegen. Man gibt seine Chassis in Auftrag und fertigt nicht selbst. Ich konnte es sehen – das sind Produkte vornehmlich von Scan Speak. Aber alle Treiber folgen den minutiösen Vorgaben der Entwicklungsleiter aus Utah.
Doch die Frequenzweichen baut man mit Freude und hohem Input selbst. Jede Spule wird vor Ort gewickelt, die Widerstände selbst vermessen und vergossen. Wie auch das Endergebnis (also die komplett Frequenzweiche) dann massiv vergossen wird. Da schwingt nichts. Der gesamte Parcours der Fertigung ist ohne Vergleich auf der Welt.
Welche Eindrücke nehmen wir aus der Factory mit? Zuerst ist da dieser American Spirit, der viel mehr in Perfektion und Qualität-Goldstandards agiert, als ich den Amis zugetraut hätte. Der Gang durch die Factory ließ mich jedenfalls das Hören der WAMM im Wilson’ schen Hörraum noch einmal mit einer ganz anderen Wahrnehmung erleben. Es ist nicht nur einfach groß, sondern auf seine Art absolut perfekt.
Und ich bin mit meiner Begeisterung nicht allein. Ein Foto erregte meine Aufmerksamkeit: Ein Herr in den gehobenen Lebensjahren lehnt sich über eine kompakte Wilson. Man erkennt ihn sofort. Das ist Sean Connery, der legendäre Schauspieler. Auch er outet sich hier als Wilson-Fan. Dave Wilson hatte ihm ein Pärchen geschenkt – natürlich mit der Seriennummer 007.
Daneben hängen an der Wand noch weitere Helden, vornehmlich Dirigenten. Die Wilson-Familie kennt sie alle: Riccardo Muti, Zubin Mehta, Franz Welser-Möst, on top noch ein persönliches Autogramm von Placido Domingo. Diese Ruhmeshalle zeigt allen Besuchern: hier wird Musik gelebt.
Doch nicht nur bei den Wilsons zu Hause. Daryl fährt mit uns nach Salt Lake City, direkt ins Conference Center. Das ist nicht einfach nur eine Stadthalle, das ist ein Universum. Das im Jahr 2000 fertig gestellte Gebäude hat eine Fläche von 1,4-Millionen-Quadratmetern – über mehrere Stockwerke verteilt. Dazu gehört eine Terrasse mit Blick auf den Salt Lake Temple und einen Garten auf dem Dach. Und noch ein paar Rahmendaten: Bis zu 21.000 Besucher finden Platz im Auditorium.
Die Bühne beherbergt eine Schönstein-Orgel mit über 7.000 Pfeifen, von denen einige zu den größten Orgelpfeifen überhaupt gehören. Das Konferenzzentrum ist auch Aufführungsort des weltberühmten Tabernakelchors und -orchesters am Temple Square. Und natürlich – wie konnte es anders sein – sind die über 20 Tonstudios im Conference Center komplett mit Wilson Speakern ausgestattet…
Nach so vielen intensiven Eindrücken ist man müde. Ein dreifacher Espresso wäre jetzt gut. Aber nichts da: Die Mormonen beherrschen Salt Lake City. Rund die Hälfte der Angestellten von Wilson folgen dieser Glaubensrichtung, auch Daryl gehört der Gemeinschaft an. Alkohol ist verboten, ebenso Tabak, aber eben auch Kaffee und Tee. Für den mitteleuropäischen Journalisten ist das etwas ungewohnt…
Reise zu Wilson Audio & Dan D’Agostino: Teil Zwei
Ein kurzer Flug und wir landen im nächsten Staat. Von Utah nach Arizona, von Wilson Audio zu Dan D’Agostino – es ist ein anderer Planet. Gleichwohl: Wunderbare Gastfreundschaft haben wir hier wie dort erlebt und Menschen kennengelernt, die das absolute Maximum suchen.
Doch kann Dan D’Agostino mit dem gewaltigen Wilson-Aufwand mithalten? Seine Company ist deutlich kompakter aufgestellt. Der Meister selbst wohnt nur ein paar Kilometer entfernt, aber tief in der Wüste. Hier recken sich die Kakteen in die Höhe, hier heulen die Kojoten in der Nacht. Die Manufaktur liegt direkt an der großen Straße Richtung Norden.
Dan D’Agostino ist, wie man dem Namen schon entnehmen könnte, italienischer Herkunft und ein Grandseigneur alter Schule mit allerbesten Manieren. Ich würde ihm jederzeit eine vollendet elegante Sohle auf dem Tanzparkett zutrauen. Das fällt dort, wo die USA noch fast so wild sind wie in den Western und wo Bullenreiten genauso selbstverständlich sind wie großkalibrige Schusswaffen zu Hause, besonders auf. Dazu ist Dan ist ein absolut liebenswürdiger Gastgeber, der es sich nicht nehmen ließ, uns persönlich zu bekochen. Einerseits Kobe-Beef, auf das er ungemein steht, aber auch – wie könnte es anders sein – echt leckere Pizza, für die er sich eigens einen Ofen in seine Outdoor-Küche hat bauen lassen.
Aber Dan hat sich angepasst. Sein Haus passt genauso in den Wilden Westen wie die ganze Firma: Alles ist hier einfach etwas größer. Abgeholt wurden wir im Ford F150, der bei uns locker als LKW durchginge, hier aber zu den eher normaleren Autos gehört.
Die Leute, die ich bei Dan D’Agostino in der Fertigung traf, hatten echt Lust auf diese Arbeit, auf diese Produkte, auf dieses Höchstmaß an Perfektion. Bemerkenswert ist auch der freundliche Umgangston, den wohl der Meister auch selbst setzt. Beispielsweise ist sein sechsköpfiges Entwicklungsteam überwiegend mit türkischstämmigen Menschen besetzt. Natürlich sind die Türken geniale Entwickler, aber es geht Dan auch um landsmannschaftliche Bande in seinem Team.
Dan selbst bezeichnet sich ja als Vollblut-Analoger. Er schätzt die Möglichkeiten des Digitalen, bleibt in seinen Verstärkern aber so weit wie möglich analog. Doch auch Dan weiß natürlich, dass man heute ohne Streaming nicht weit kommt. Deshalb kauft er die Digitaltechnik zu – noch. Sein sehr aufgewecktes Entwicklerteam schaut schon nach eigenen Möglichkeiten auf D’Agostino-Niveau…
Die Belegschaft ist treu, ebenso der Arbeitgeber – das sind Beziehungen auf lange Jahre, man schätzt sich gegenseitig. Der komplette Arbeitsprozess findet in einem großen Raum statt. Links die Platinen, rechts die Verwaltung, in der Mitte die Endabnahme. Genau hier wird Dan D’Agostino ein wenig lauter: Bitte Jungs, tretet ein paar Schritte zurück, das kann jetzt heiß und gefährlich werden.
Ein Mitarbeiter wirft den Computer an und steckt die Messfühler zu. Die große Relentless-Mono-Endstufe wird auf ihr Maximum getrieben. Der PC-Monitor zeigt absolute Linearität an. Dann wird eine fiktive Last angelegt und die Wattzahlen explodieren – 1600 Watt vermag dieser Koloss zu stemmen. Atemberaubend. Sagen wir es so: Hätte dieser Amp einen Fehler gehabt, dann wären wir alle tot – unfassbar die Sprengkraft. Die aber perfekt stabilisiert nur an die Lautsprecherklemmen gelangt. Ein weiterer Tipp: Diesen Amp nie selbst verrücken. Da sind sagenhafte 258 Kilogramm – zwei Sumoringer auf einem Platz von 82 Zentimeter in der Tiefe.
Bei Dan D’Agostino wird Qualität auch noch in Gewicht bemessen. Mehr als fünf Zentner für eine Mono-Endstufe sind dann auch schon fast rekordverdächtig. Kartons halten diese Wucht nicht. Dans Komponenten werden allesamt in maßgeschneiderten Holzkisten verschickt. Und auch hier die Frage: Wie viele dieser außergewöhnlichen Monos verlassen die Manufaktur pro Jahr? “Reiner Zufall, dass ich es weiß”, schmunzelt Dan. “Wir haben nämlich vor kurzem die hundertste Endstufe fertig gestellt und darauf angestoßen. 100 Endstufen in gut 3,5 Jahren bedeutet also etwa 15 Paar pro Jahr. Sie sind halt etwas ganz Besonderes.”
Make America sound big again? Nein. Die US-Künstler haben nie ihren Kontakt zum Absoluten verloren. Dan D’Agostino hat schon Jahre zuvor Gewaltiges für Krell geleistet. Man hat immer das Gefühl, auch im High-End wollen die US-Hersteller die ersten auf Mond und Mars sein. Limitierungen gibt es nicht. Bei einem Nobel-Automobilhersteller hieße es “das Beste oder nichts”. Dan D’Agostino spricht es nicht aus, aber genau das ist seine Haltung. Alle Bauteile kommen – wenn es irgend geht – aus den USA. Credo: Die Qualität seiner Produkte kann nur so gut sein wie die Bestandteile. Deshalb verbringt Dan einen Großteil seiner Arbeitszeit mit dem Besuch seiner Zulieferer. “Früher bei Krell “, sagt er, “habe ich teilweise hunderttausend Stück von diesem oder jenem Bauteil bestellen können. Da war die Qualität zwangsweise hoch. Heute bestelle ich natürlich sehr viel kleinere Chargen – und achte noch mehr darauf, dass alles perfekt ist. Die Sympathie zu diesen Menschen ist wichtig. Und Qualität, Qualität, Qualität.”
Nehmen wir beispielsweise das zentrale VU-Meter seiner Verstärker, das aussieht als sei es direkt aus der Kommandozentrale der Nautilus von Kapitän Nemo entliehen. “Bis ich die richtigen Zulieferer gefunden hatte…” stöhnte er bei der Erinnerung. Das Teil sieht edel aus, ist aber ein echter Brocken, der millimetergenau in einen massiven Block aus Aluminium eingeführt wird. Die ermittelten Werte des Anzeige-Instruments werden übrigens von einem Prozessor abgetastet, der aus der Raumfahrt kommt. Keine Fragen mehr, oder? Der Name seiner Verstärker lässt ahnen, wie wichtig ihm auch das letzte Quäntchen Qualität ist. „Relentless“ steht für „unerbittlich“ oder „erbarmungslos“. Genau das trifft den Spirit perfekt.
Zurück auf der Ranch und nach einem erneut sehr leckeren Mahl durften wir natürlich auch die Anlage hören, die wir in einer sehr ähnlichen Zusammenstellung wenige hundert Kilometer nördlich bei Dary Wilson schon gehört hatten: eine Kombination aus dem besten der beiden Häuser Wilson Audio und Dan D’Agostino. Und damit wären wir bei der Gretchenfrage, die Dan – Gentleman wie er ist – nie gestellt hätte: Wo haben wir die Kombi besser gehört? Im getunten Wohnzimmer von Wilson Audio oder auf der Ranch von Dan D’Agostino?
Ein Vergleich zwischen Birnen und Äpfeln. Bei der Wilson-Family war es schlicht perfekt, vielleicht sogar eine Spur über-perfekt. Das war regelrecht einschüchternd, wie weitgespannt da das Stereo-Panorama vor mir stand. Dazu die Ultra-Dynamik – das drückte mich tief in das Hörsofa, der Bass ließ die Füße beben, der pure Schalldruck lag auf der Lunge. Bei Dan hingegen wirkte alles entspannter. Noch immer gewaltig, aber genau das kleine, feine Moment lebensnäher. Kann sein, dass es an der großartigen Eiscreme lag, die er uns zuvor in der Wüste aufgetischt hatte. Kann aber auch sein, dass der Klang seiner Anlage einfach mehr seinem Wesen entspricht…
Bleibt die Frage: Muss ich in den wilden Westen, um dieses Erlebnis zu feiern? Glücklicherweise nicht. Auch der deutsche Vertrieb Audio Reference hat sich die Großkombi zugelegt und bietet bei Terminabsprache ein Hineinlauschen an. LowBeats Autor Frank Borowski hat den famosen Aufbau bereits erleben dürfen. Hier ist sein Bericht, inklusive einem herz-erwärmenden YouTube-Video.
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