Manch badischem HiFi-Freund wird es schon aufgefallen sein: Die SG Akustik aus Karlsruhe ist umgezogen. Aber nicht irgendwo hin, sondern in eine Villa, dem sogenannten Schellbach-Haus in Baden Baden. Zum Einweihungs-Sommerfest waren wir zugegen und können nur festhalten: Der Ort ist wirklich prachtvoll und lädt zum langen, intensiven Hören ein. Das Sommerfest, das gleichzeitig auch Einweihungsfest war, gab uns die Gelegenheit zu einer Stippvisite und bot ganz nebenbei die Möglichkeit, für einen intensiven Vergleich von B&W 801 D4 vs. Signature Variante. Wie LowBeats Leser womöglich wissen, hatte B&W ja kürzlich eine nochmals feinere Signature-Version der 801 D4 und der 805 D4 vorgestellt – wir berichteten.
House of HiFi: das Schellbach-Haus
Zunächst einmal zum Ort des Geschehens. Die Villa liegt in der kleinen Fremersbergstraße 67A und ist – was die Bilder hoffentlich zeigen – ein äußerst nobler Ort, um anspruchsvoll HiFi vorzuführen.
SG Akustik beschreitet mit dem Haus Schellenbach einen Weg, den zuvor schon (in leicht abgemilderter Form) Volker Cnyrim in Neustadt (MT-HiFi), Linzbach in Bonn oder Wolfgang Linhard in Starnberg (Mysound) beschritten haben und der in der ATR-Villa Belverdere in Eltvile auf die Spitze getrieben wird. In Eltville allerdings ist kein normaler Publikumsverkehr vorgesehen. Der kluge Kollege Marco Dettweiler (FAZ) meinte ja schon vor einigen Monaten einen spürbaren Wandel bei der Präsentation teuren HiFis feststellen zu können. Und er kannte das Schellbach-Haus nicht einmal. Aber Dettweiler hat Recht: Nicht wenige Händler haben mittlerweile verstanden, dass teures HiFi auch in entsprechenden Umgebungen vorgeführt werden muss. Und da hat die SG Akustik mit Stefan Gellrich jetzt mal einen schönen Pflock eingerammt…

Zu der Villa gehört selbstredend ein großer Garten, in dem man in den Hörpausen wunderbar lustwandeln kann:
Der erste Vergleich B&W 801 D4 vs. Signature
Doch bei aller Faszination für die schöne Villa und den großen Park: Da gab es ja auch noch diesen Vergleich B&W 801 D4 gegen die nagelneue Signature, die mit zwei neuen Finish-Varianten, kleineren Anpassungen an der Weiche, einem neu entwickelten, mechanisch nochmals verbesserten Deckelteil, aber auch einem stattlichen Aufpreis von 12.000 Euro (Paarpreis also insgesamt 50.000 Euro) aufwartet.
Bei diesem Vergleich waren wir sehr dicht dran – auch, weil die SG Akustiker LowBeats-Autor Andreas Günther für die Vorführung gewinnen konnten. Der Mann hat nicht nur sehr tiefgehende Klassik-Kenntnisse, er kann auch gut hören. Und so konnten wir die Unterschiede von zwei Seiten beurteilen: er zwischen den Lautsprechern, ich im Auditorium.
Letztendlich war ich überrascht. Auf dem Papier war ja nicht so viel passiert. Und doch waren die Unterschiede gut hörbar. Die 801 Signature klingt in den Mitten etwas energiereicher und gleichzeitig feiner, insgesamt homogener und mit mehr Raumtiefe.
Kollege Günther spielte viele, sehr komplexe klassische Aufnahmen und da machte sich der Vorteil der Signature in den Mitten besonders bemerkbar: Es klang einfach schöner und richtiger. Dieser Vergleich war über den ganzen Tag gut besucht und so nutzte ich die Gelegenheit und fragte die Besucher (etliche waren sogar 801 D4-Besitzer) nach ihren Eindrücken. Die Meinung war einhellig: Die Vorteile der Signature sind eindeutig zu hören. Ob es den Aufpreis wert ist? Da gingen die Meinungen auseinander. Allerdings ist das neue Signature-Finish in “midnight blue” ein sehr starkes Argument für diese Sondermodelle…

Letztendlich war ich von dem Tag im Schellbach-Haus sehr angetan. Man fühlt sich hier einfach wohl, mit so viel feinem HiFi in den hübsch hergerichteten Räumen der Nobel-Villa. Da lohnt sich auch die Anreise von weiter weg. Infos unter www.sg-akustik.de
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