Erstaunlich wenig Aufsehen gibt es dieses Jahr um den 100. Geburtstag von BMW, wo die Bayern doch eigentlich nicht für Understatements bekannt sind. Aber das Technikmuseum Speyer hat ihn nicht vergessen und feiert in einer Sondershow “100 Jahre BMW – Faszination Bayerische Motoren Werke”. Die große Ausstellung in der riesigen Weltraumhalle gleich neben dem Spaceshuttle “Buran” steht unter dem Motto “100 Meisterstücke”. LowBeats war bei der Eröffnung dabei und begeistert: so viele schöne Exponate! Die Besucher waren offenkundig der gleichen Meinung. Das Technikmuseum Speyer jedenfalls wurde vom Interesse förmlich überrannt und es kam, was kommen musste: Die Sonderausstellung wurde bis zum 10. September 2017 verlängert. Noch einmal zur Erinnerung: Das Museum öffnet täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Der Besuch der Sonderausstellung ist im regulären Eintrittspreis des Museums enthalten. Ein Besuch in Speyer lohnt also in vielerlei Hinsicht – derzeit vor allem aber wegen der vielen schönen BMWs…
Vor eben einem Jahrhundert begann die Geschichte der Bayerischen Motorenwerke mit einem eher wenig zuverlässigen aber kräftigen Flugzeugmotor, der noch einiger Entwicklung bedurfte. Karl Rapp und Gustav Otto gründeten am 07.03.1916 die Bayerischen Flugzeug-Werke AG (BFW). Seit 1917 tragen alle Produkte das bis heute bekannte Markenemblem.
1923 begann mit dem ersten Motorrad BMW R32 eine neue Ära, der Fahrzeugbau. Ein großer Schritt für einen Hersteller, der bis dahin nur Motoren baute. Die Motorräder aber wurden zu einer bis heute andauernden Erfolgsgeschichte.
1928 erweiterte BMW sein Portfolio erneut durch den Erwerb der Fahrzeugfabrik Eisenach samt derem damals bekanntem Markennamen “Dixi”. Aus Dixi wurde zunächst EMW mit weiß-roten Rauten, in Abwandlung dann das spätere BMW Emblem und schließlich das bis heute verwendete weiß-blau rautierte.
In den Nachkriegsjahren bot BMW bei den Automobilen zunächst Exklusives mit edlen Sport- und Luxuswagen. Das begann mit der Wiederaufnahme der Produktion des bereits seit den 30er Jahren gebauten BMW 327 und gipfelte schließlich in der Design-Ikone BMW 307.
Doch auch einen echten Volkswagen boten die Bayern an, die Isetta. Das eigenwillige Konzept mit dem Fronteinstieg war sogar international erfolgreich, die Briten etwa kennen die Isetta mit Rechtslenkung umgangssprachlich als “German Bubble Car”. Kaum ein anderes Fahrzeug steht heute derart symbolhaft für das Wirtschaftswunder.
In den 60er und 70er Jahren begann BMW seinen sportlichen Charakter zu bilden, auch wenn man mit dem BMW 327 schon in den 30er Jahren sehr erfolgreich Siege einfuhr. Beispielhaft sei nur der BMW 2002 Turbo zu nennen, der erste Serien-PKW mit Abgas-Turbolader und 1974 mit Fahrleistungen als Limousine, die sonst nur reinrassige Sportwagen bieten konnten. Hinzu kam ein breites Rennsport-Engagement. 1978 erschien schließlich das erste M-Modell, der BMW M1
Bis heute lebt die bayerische Automarke von sportlichen Fahrzeugen in fast allen Klassen und produziert fast am laufenden Band Klassiker der Automobilbaukunst.
Weitere Informationen zur Ausstellung auf der Website des Technikmuseums Speyer.
Aber auch am 13.+14. Mai 2017 ist Speyer wieder eine Reise wert. Dann nämlich ist Brazzeltag in Speyer, das heißt: Oldtimer und andere Musemsstücke in Action! Hier ein paar Eindrücke vom Brazzeltag 2015.
Übrigens: Auch in Stuttgart konnte man unlängst in Oldtimern schwelgen, auf der Retro Classics 2017.