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Die Bluetooth-Box Dockin D Fine macht vor allem draußen eine super Figur. Sie kostet 140 Euro (Foto: E. Kafitz)

Test Dockin D Fine: der Outdoor-Spaßmacher

Die Bluetooth-Technologie setzte sich in den letzten Jahren schnell und fast überall durch. Und viele der aktuellen Bluetooth-Speaker sind klein, leicht und dank eingebautem Akku in der Lage, auch draußen für die angemessene Musikuntermalung zu sorgen. Unserem Outdoor Aktivsten Emil Kafitz schien zwar der Februar zum Testen eines Bluetooth-Lautsprechers etwas unpassend, seinen Spaß hatte er aber dennoch dabei, denn der adrette Dockin D Fine zeigt vor allem draußen Top-Qualitäten. Hier ist sein Bericht:

Das junge Berliner Unternehmen Dockin hat aktuell vier Produkte auf dem Markt: Seinen In-Ear-Kopfhörer D Move, einen kleinen und einen mittelgroßen Bluetooth-Lautsprecher (D Solid und D Tube) und eben den „großen“ Dockin D Fine.

Letzterer ist mit seinen Ausmaßen von 28,5 x 10 x 10,3 cm und seinem Gewicht von 1.93 kg zwar ein ganz schönes Schwergewicht, verspricht dafür aber „Highend Sound“ und eine Vielzahl an Features, so beispielsweise die Verbindung mit dem Smartphone über NFC oder die Nutzung des Lautsprechers als Power-Bank.

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Macht äußerlich einen rundum properen Eindruck: der Dockin D Fine (Foto: E. Kafitz)

Der mattschwarze Karton, in dem der Dockin D Fine geliefert wird, ist angenehm schlicht gestaltet. Auf der Oberseite prangt glänzend das Dockin Logo, auf der Rückseite finden sich die Eckdaten: 2-Wege-Stereo-Sound-System, 10 Stunden Akkulaufzeit, 4 aktive Treiber und 2 passive Radiatoren, 50 W Leistung – klingt doch soweit alles ganz gut.

Dockin D Fine Verpackung
Der D Fine macht schon beim Auspacken einen guten Eindruck (Foto: E. Kafitz)

Der kurze, auf Englisch verfasste Text der Bedienungsanleitung sagt einiges darüber aus, wie sich Dockin darstellen möchte: als junges, aufstrebendes, internationales Unternehmen, das jeden Kunden als „Familienmitglied“ begrüßt.

Dieses Image wird auch auf der Website von Dockin (www.dockin.de) präsentiert und – es funktioniert! Online werden Mitarbeiter von Dockin mit einem kurzen Text und einer Spotify-Playlist vorgestellt – eine klasse Idee, wie ich finde (meine Lieblings-Playlist ist übrigens die von Audio-Engineer Christoph Winklmeir von Fishhead Audio).

Aber letztlich geht es ja um das Produkt und nicht um die Firma. Neben dem Dockin D Fine selbst sind im Lieferumfang eine Transporttasche für den Lautsprecher, Lade- und Aux-Kabel enthalten.

Dockin D Fine Ausstattung
Das Ausstattungspaket des D Fine. Auffällig und durchaus besonders ist der schwarze Netzbeutel, der den D Fine angenehm mobil macht (Foto: E. Kafitz)

Der Dockin D Fine im Betrieb

Als Transporttasche ist ein kleiner Beutel aus einem polyesterähnlichem Netzstoff beigepackt, in den die Box genau hineinpasst. Mit zwei längenverstellbaren Gurten lässt sich der Dockin D Fine wie ein Rucksack auf dem Rücken tragen, durch die Netzmaschen kann man, selbst wenn man unterwegs ist, seine Umgebung noch mit Musik beschallen. Dies soll sich später noch als sehr praktisch erweisen, wenn man zum Beispiel mit Freunden unterwegs ist.

Auffällig ist das Ladekabel des Dockin D Fine: Anstatt auf einen Micro-USB-Eingang zu setzen, wie es mittlerweile der inoffizielle Standard ist, lädt man den D Fine mit einem DC 15 V Netzteil, welches an ein Laptop-Ladekabel erinnert. Störend ist das aber nicht – und angesichts der mit 50 Watt sehr hohen Leistung des Lautsprechers auch sinnvoll.

Nimmt man den Dockin D Fine zum ersten Mal in die Hand, kommt einem sofort ein Wort in den Sinn: robust. Das schwarze Gehäuse hat etwas Unkaputtbares an sich, das hohe Gewicht verstärkt diesen Eindruck. Der solide BT-Speaker ist fast komplett in Schwarz, an den Seiten in dunklem Grau gehalten. Verarbeitet sind Metall, Gummi und Kunststoff. Auf der Unterseite sorgen zwei Gumminoppen für den rutschfreien Stand.

Auch die linke und rechte Seite des D Fine sind mit Gummi gedämmt, sodass man den Lautsprecher auch aufrecht hinstellen kann, was gerade auf einem Schreibtisch sehr stilvoll wirkt. Auf der Vorderseite glänzt unaufdringlich das Dockin Logo, auf der rechten Seite sind unter einer Gummiabdeckung die Anschlüsse versteckt: Aux-in, ein USB-Anschluss für den Einsatz als Powerbank, der Anschluss für das Netzteil sowie ein Micro-USB-Eingang, der nicht zum Einsatz kommt und nur für Service-Zwecke vorhanden ist.

Anschlüsse
Es sind nicht viele Anschlüsse, mit denen der D Fine aufwartet. Aber für die Praxis reicht es (Foto: Dockin)

Auf der Oberseite der Box befinden sich vier runde, silberne Knöpfe, die multifunktional belegt sind. Mit dem linken kann ein Song zurückgesprungen und das Volumen verringert werden, mit dem zweiten von links das Volumen erhöht und ein Song geskippt werden. Der zweite Knopf von rechts trennt die Bluetooth-Verbindung, aktiviert den Pairing-Mode und startet oder stoppt einen Song. Mit dem rechten Knopf wird die Box ein- und ausgeschaltet. Rechts neben den Knöpfen befindet sich die NFC-Verbindungsstelle, die mit dem matt-weißen NFC-Logo markiert ist. Die Knöpfe haben nicht den optimalen Druckpunkt – das kann man sicherlich besser machen.

Bedienung
Die vier Bedien-Knöpfe sind mehrfach belegt (Foto: Dockin)

Die akustische Ausstattung des Dockin D Fine besteht aus zwei Mini-Hochtönern plus zwei Tiefmitteltönern plus zwei Passiv-Radiatoren zur Bass-Unterstützung. Das ist eine bei Bluetooth-Speakern dieser Klasse durchaus gängige Bestückung.

Dockin D Fine Aufbau
Die animierte Explosionsdarstellung zeigt zum einen die Solidität des Gehäuses, zum anderen die Passiv-Membranen auf der Rückseite (rechts), die für ein sattes Bassfundament sorgen (Foto: Dockin)

Die Leistung der eingebauten Class-D Endstufen gibt Dockin mit 50 Watt an. Das dürfte zwar etwas hoch gegriffen sein, dennoch war beim Hörtest mangelnde Leistung definitiv kein Thema.

Dockin D Fine Bestückung
Durch das Gitter kann man die Stereo-Bestückung des Dockin D Fine erkennen: pro Kanal einen 60 mm Tiefmitteltöner plus eine 15 mm durchmessende Hochtonkalotte. Doch bei dem geringen Abstand ist der Stereo-Effekt natürlich stark eingeschränkt (Foto: Dockin)

Beim Einschalten des Lautsprechers wird man von einer elektronischen Frauenstimme begrüßt, die auch sogleich ankündigt, der Pairing-Mode sei aktiviert. Die Verbindung per Bluetooth 4.0 mit meinem „Huawei P8“ funktioniert auf Anhieb, keine 20 Sekunden nach Erstaktivierung erklingt das erste Lied von meinem Handy auf dem Dockin D Fine.

Nutzt man ein Aux-Kabel, ist die Verbindung natürlich noch schneller hergestellt. Dafür sind über Kabel nicht mehr alle Funktionen verfügbar, einen Song anzuhalten, ist dann beispielsweise nicht mehr möglich. Dafür klappt die Bedienung des Lautsprechers per Knopfdruck im Bluetooth-Modus uneingeschränkt.

Indoor und Outdoor Hörtest

Und wie klingt der Dockin D Fine? Zunächst fällt auf: Die Umsetzung des Stereo-Prinzips funktioniert naturgemäß eher schlecht als recht, ist aber auch stark von der Positionierung des Lautsprechers abhängig.

Die angegebenen 50 Watt Musikleistung jedenfalls erfüllen ihren Zweck, die Box hat richtig Power. Bei voller Lautstärke wird es erstaunlich laut und die beiden passiven Radiatoren sorgen für einen satt-vollen Bass, der dem gesamten Sound Wärme verleiht.

Ähnlich wie bei vielen Boxen mit amerikanischer Abstimmung aber kommen die Mitten nicht ganz gegen Höhen und Bass an. Auf Zimmerlautstärke ist das noch nicht sonderlich auffällig, erhöht man aber die Lautstärke, wird die Differenz immer größer. So verschwimmen bei „Desert Rose“ von Sting bereits bei mittlerer Lautstärke die Percussion-Instrumente am Anfang – die Frauenstimme wirkt dagegen schon zu spitz und fast unnatürlich.

Verglichen mit dem LowBeats Redaktions-Favoriten JBL Flip 4, der äußerlich auch deutlich schlichter gemacht ist, punktet der Dockin D Fine vor allem im Bass und in puncto Maximalpegel. Aber in Bezug auf Neutralität und Natürlichkeit liegt der Amerikaner vorne.

Hinzu kommt, dass der Dockin D Fine, wenn gerade kein Signal anliegt und eigentlich Ruhe herrschen sollte, vernehmlich rauscht. Der elegante BT-Speaker ist eben kein High-End Lautsprecher fürs stille Kämmerlein – viel eher kann man mit ihm eine Seeparty mit Musik versorgen oder aber einen ganzen Partykeller bespielen. Dafür ist er optimal geeignet – auch, weil er nach IP55-Norm staub- und spritzwassergeschützt ist.

Nachdem ich mir zu Hause einen ersten Eindruck verschafft hatte, nahm ich den Dockin D Fine mit nach draußen und wie erhofft schlug er sich Outdoor viel besser als beim neutralen Indoor-Hörtest zu Hause.

Mit der Transporttasche kann man den Dockin D Fine problemlos überallhin mitnehmen. Leider ist gleich bei meinem ersten Ausflug die Befestigung eines Gurtes gerissen, woraufhin ich die Box nur noch über einer Schulter tragen konnte – das geht sicherlich auch hochwertiger.

Transportnetz
Der mitgelieferte Netzbeutel ist eine wirklich pfiffige Idee – wenn das gute Stück denn auch hält… (Foto: E. Kafitz)

Dafür kann man durch das Netz auch unterwegs ausgezeichnet Musik hören. Ist man dann an seinem Ziel angekommen, glänzt der Lautsprecher erst recht. Problemlos untermalte er verschiedene Situationen mit Musik und spielte sich dabei durch alle Genres, von Hip-Hop über Pop bis hin zu Singer/Songwriter und sogar Irish Music.

All dies meisterte die Box souverän, manches besser (durch den starken Bass ist Hip-Hop logischerweise gut geeignet), manches eher weniger gut (auf Irish Music ist er nicht gerade ausgelegt). Mir scheint der Dockin D Fine bewusst auf den Outdoor-Einsatz ausgelegt zu sein, denn hier traten die vorher beschriebenen, klanglichen Einschränkungen kaum noch in Erscheinung.

Die Akkulaufzeit fiel ebenfalls positiv auf. Anfangs bezweifelte ich, dass der Dockin D Fine mit einer Akkuladung 10 Stunden lang Musik spielen kann, wie Dockin verspricht. Doch tatsächlich kam ich bei mittlerer Lautstärkeeinstellung auf knapp 9 Stunden.

Das entsprach in der Testphase 3-4 Tagen, an denen ich mir keine Sorge um den Akku machen musste. Ist dieser fast leer, zeigt das eine unaufdringliche, rote LED-Leuchte links neben den Knöpfen an. Es gibt zwei dieser Leuchten, die beim Ladevorgang auch darüber informieren, wie weit dieser fortgeschritten ist. Mein Dockin D Fine war innerhalb von zwei Stunden wieder komplett aufgeladen.

Ist demgegenüber der Akku des Dockin D Fine noch voll, kann das eigene Smartphone davon profitieren. Die Powerbankfunktion ist einfach und praktisch: Das Smartphone per USB-Kabel mit der Box verbinden und schon wird der Ladevorgang gestartet. Die Box entlädt sich zwar entsprechend, aber wer auf seinem Smartphone noch 2% Akku hat, verzichtet in der Regel gerne auf eine Stunde Musikgenuss, um dafür sein Handy laden zu können. Ein gut durchdachtes, praktisches Feature!

Fazit

Unterm Strich ist der Dockin D Fine ein gut gemachter Bluetooth-Speaker, der – obwohl er ja wirklich sehr attraktiv gestaltet ist – seine Meriten eher draußen als drinnen zeigt. Wenn er auch keinen sonderlich ausgeglichenen Klang liefert, beeindruckt er doch durch gute Verarbeitung, gutes Design, einen erstaunlich hohen Maximalpegel und eine lange Akkulaufzeit.

Auch wegen Features wie der Powerbank-Funktion überwiegen die Vorteile – und lassen das Preis-Leistungs-Verhältnis des Dockin D Fine mit seinen rund 140 Euro am Ende doch als sehr gut erscheinen.

Dockin D Fine
2018/02
Test-Ergebnis: 4,0
SEHR GUT
Bewertungen
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Hoher Maximalpegel
Gute Verarbeitung
Lange Akku-Laufzeit
Etwas unausgewogener Klang

Vertrieb:
Ströer Products GmbH
Torstraße 49
10119 Berlin
www.dockin.de

Preis (Hersteller-Empfehlung)
Dockin D Fine: 140 Euro

Der Gegenspieler:

Test JBL Flip 4: Was kann der Bluetooth-Bestseller?

Autor: Special Guest