Die Audio Group Denmark (AGD) ist vor allem durch ihre exorbitanten, edlen und kostspieligen Produkte der Marken Børresen (Lautsprecher), Aavik (Elektronik) und Ansuz (Kabel, Zubehör) bekannt geworden. Binnen weniger Jahre haben sich die Dänen damit in der High-End-Welt einen Ruf wie Donnerhall erarbeitet. Doch diese Aufmerksamkeit weckt auch Begehrlichkeiten nach bezahlbareren Lösungen aus dem Hause AGD. Hier kommt Axxess ins Spiel.
Axxess: der Einstieg
Um dem gerecht zu werden und um ihren Kundenkreis zu erweitern, ergänzte die AGD ihre Markenwelt im vergangenen Jahr um den Namen AXXESS, was leicht erkennbar ein Wortspiel des englischen Begriffes Access ist, was so viel wie Zugang oder Zugriff heißt. Das erste Produkt der Axxess-Marke war der Streaming-Vollverstärker Forté, den wir hier ausgiebig getestet haben. Der Forté bringt tatsächlich zahlreiche Qualitäten der teureren AGD-Produkte mit und überzeugte durchweg. Ein grandioser All-In-One Streaming-Amp. Aber eben nur der Anfang für Axxess.
Es war von vornherein geplant, die Marke Axxess deutlich weiter auszubauen. Während es bisher bei AGD eine strikte Trennung der Marken und Produkte gab (siehe erster Absatz), wird Axxess eher eine eigene, geschlossene Markenwelt, in der alle relevanten Produktgruppen unter demselben Namen laufen. So kommen jetzt gleich drei Produktgruppen hinzu.
Axxess Lautsprecher
Was braucht ein guter Streaming-Vollverstärker, um zu einem vollständigen System zu werden? Richtig. Lautsprecher natürlich. Davon präsentiert AGD zum Start gleich zwei Modelle: Den kompakten 2-Wege-Speaker L1, für den es auch passende Standfüße gibt sowie den zweieinhalb-Wege Standlautsprecher L3.
Beide Modelle sind auf den ersten Blick als Familienmitglieder der AGD-Macher um Michael Børresen und Lars Kristensen zu erkennen. Die beiden neuen Axxess-Lautsprechermodelle wurden beide vom Ingenieurteam unter der Leitung von Børresen himself und in Zusammenarbeit mit Flemming Erik Rasmussen (Design) entwickelt und entworfen. Ihre Entwicklung fand nach gleichen Kriterien – in Bezug auf Klang und Designphilosophie – statt, wie bei den Børresen-Lautsprechern.
Eine für Kenner gleich erkennbare Abweichung gibt es: Die Membran des neuen Bändchenhochtöners der Axxess-Speaker aus dem sehr leichten Material Kapton weicht technisch und optisch von den Bändchen der Børresen-Modelle ab. Die Tief-Mitteltöner verfügen äußerlich über dasselbe Carbon-Muster, wie die Treiber der Børresen X-Serie (siehe Test der X2). Im Axxess-Antriebssystem werden doppelte Kupferkappen an den Polringen eingesetzt, um einen hohen Fluss und eine geringe Induktion zu erreichen. Ebenfalls ein aus der X-Serie übernommenes Merkmal. Auch die Axxess-Treiber sind eine komplette Eigenentwicklung.
Das Gehäuse und die Schallwand der Axxess-Lautsprecher L1 und L3 bestehen aus einem Verbundwerkstoff auf natürlicher Basis. Die Oberfläche ist entweder in satiniertem Schwarz oder Weiß erhältlich.
Axxess Kabel
Noch ist die Kette nicht spielfähig. Ganz ohne Kabel geht es nicht. Deswegen wird die Axxess-Linie nun auch um die wichtigsten Verbinder ergänzt. Zum Start gibt es ein Stromkabel, ein Coax-Digitalkabel (wie bei AGD üblich immer mit BNC-Steckern), ein analoges Interconnect (Cinch) und passende Lautsprecherkabel.
Basierend auf dem Design- und Entwicklungserbe von Ansuz habe der Fokus hierfür auf Rauschunterdrückung und Resonanzkontrolle gelegen, so der Hersteller. Die Steckergehäuse der Axxess-Kabelserie sind aus einem mineralgefüllten Verbundmaterial gefertigt.
Für die Signalleiter, Erdungsverbindungen und die Abschirmung kommt versilbertes Kupfer zum Einsatz.
Axxess Noir – Das Tüpfelchen auf dem i
Mit Kabeln, Amp und Lautsprechern wäre die Axxess-Kette jetzt spielfertig. Fehlt nur noch das richtige Feintuning. Und hier beseitigen die Dänen auch meinen einzigen ernsthaften Kritikpunkt, den ich beim Test des Forté anzumerken hatte. Es gab bis dato nämlich keine preislich passenden Untersetzer für die speziell dafür ausgelegten Gerätefüße des Amps.
Die Axxess Noir schließen diese Lücke. Es handelt sich hierbei um genau das gleiche Prinzip wie bei den materialtechnisch extrem aufwändigen und entsprechend teuren Ansuz Darkz: Drei runde Scheiben, mit jeweils drei Kugeln zwischen den Lagen und eine spezielle Mittelsäule, welche die Lagen zusammenhält und verhindert, dass die Kugeln heraus kullern. Das in sich bewegliche Konstrukt ist eine sehr sorgfältig erhörte und erarbeitete Lösung, die weniger als Dämpfer, denn als Resonanzanpassung funktioniert. Die Axxess Noir sind die (noch) bezahlbare Antwort auf die Ansuz Darkz. Sie bestehen, ähnlich wie die Steckergehäuse der Axxess-Kabel, aus einem mit Mineralien gefüllten Verbundwerkstoff.
Preise und Verfügbarkeit
Alle neuen Axxess Produkte sind im Prinzip ab sofort erhältlich. Ihren ersten größeren Auftritt werden sie aber auf der High End in München haben. Hier alle Preise in der Übersicht:
Produktname: | Spezifikation | Preis in € |
Power Cable | 1-4 Meter | 350 – 600 |
Interconnect | RCA 1 oder 2 m | 240 – 300 |
Speaker Cables | Bananas, 3 oder 4 m | 750 – 900 |
Digital Interconnect | BNC 1 oder 2 m | 175 – 225 |
Noir | 4er-Set | 550 |
L1 | 2-Wege | 2.500 (Paar) |
Stand for L1 | Standfuß | 1.000 (Paar) |
L3 | 2,5-Wege | 5.000 (Paar) |
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