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Nubert nuGo! One
Der Nubert nuGo! One (Preis: 250 Euro) markiert einen neuen Ansatz für den Lautsprecher-Spezialisten. Man begibt sich auf das mobile Eis. Das aber sehr geschickt und nicht teuer... (Foto: S. Schickedanz)

Nubert goes Bluetooth: Nubert nuGo! One im Test

Das One-Box-System Nubert nuGo! One ist der kleinste Lautsprecher im Programm. Dennoch warf der 25 x 7,9 x 14,1 cm große Bluetooth-Lautsprecher lange Schatten voraus. Der Lautsprecher-Spezialist aus Schwäbisch Gmünd hatte schließlich einen Ruf zu verlieren. Und dass das Gerät nicht am Stammsitz, sondern in China gefertigt wird, hat die Sache für den ambitionierten Mittelständler sicher nicht einfacher gemacht.

Herausgekommen ist ein 1,6 Kilo schweres System, das so sauber verarbeitet ist, wie man es von Nubert kennt – und so stylisch ausschaut, wie man es bisher von Nubert nicht gewohnt war. Es ist nach IPX5 gegen Spritzwasser geschützt und dank Akku auch mobil. Doch mit seinem umlaufenden Stoffmantel möchte man es eigentlich nicht den Elementen der Wildnis aussetzen.

Dennoch kann der Nubert nuGo! One gerade im Urlaub zeigen, was er draufhat. Mit seinem DAB+ und UKW-Tuner eignet er sich fernab der Wohnung bestens als Nachrichtenquelle. Man kann aber auch ein Wiedergabegerät via 3,5-mm-Analog-Klinke anschließen. Nubert verspricht zudem rekordverdächtige 24 Stunden Laufzeit fernab der Steckdose, wo man das Gerät mit seinem mitgelieferten USB-Steckernetzteil aufladen kann.

Nubert nuGo! One: Schlichtheit zählt auch beim Bedienkonzept

Die reduzierten Bedienungselemente finden sich allesamt auf der Oberseite des nuGo! One. Es gibt einen Dreh- und Drücksteller und eine Taste zur Rückkehr aus dem jeweiligen Menü – ganz so, wie man es aus einigen Autos kennt. Der Teufel steckt beim Nubert allerdings im Detail. Hätte das 2,9-Zoll-OLED-Display eine Touch-Funktion, könnte alles so einfach sein. Das ist aber nicht der Fall. Deshalb gibt es einen entscheidenden Kniff. Drücken allein genügt nicht, um etwa die Quelle zu wechseln. Man muss den gut in der Hand liegenden Drehknopf drei Sekunden gedrückt halten, um weiterzukommen. Doch auch in den Menüs hakelt die Bedienung etwas, gerade am Anfang, wenn man mit dem nuGo! One noch nicht so vertraut ist. So kommt schnell der Wunsch nach einer Fernbedienung auf.

Was die Treiberbestückung im Kunststoffgehäuse betrifft, betritt Nubert mit dem nuGo! Neuland. Er vertraut auf zwei 6,5-cm-Breitbänder und einen Passiv-Radiator zur Unterstützung im Bass.

Nubert nuGo! One
Der nuGo! One hat ein OLED-Display, aber leider keine Touch-Funktion (Foto: S. Schickedanz)

Große Klasse im Hörtest

Klanglich orientiert sich der nuGo! One an Nuberts neutraler Linie. Und auch der versprochene Tiefgang von 60 Hz, der sich im Hördurchgang als glaubhaft erwies, schlägt die Brücke zu den HiFi-Boxen des Hauses. Während Stimmen zwar ausgewogen, aber etwas blass klangen, sorgte der Bass für einen Aha-Effekt. Kaum zu glauben, wie tief und dabei präzise der kleine Lautsprecher die unteren Oktaven wiedergab. Dabei überzeugten der trockene Punch und das für diese Gewichtsklasse unerreicht hohe Differenzierungsvermögen.

Die Höhen ergänzten das Klangbild recht unspektakulär aber passend dosiert. Selbst eine gewisse Räumlichkeit stellte sich trotz der geringen Basis-Breite des Zweikanal-Systems ein. Die Pegelfestigkeit kann sich ebenfalls sehen lassen. Was störte, war allerdings die kurze „Übersetzung“ des Lautstärkereglers. Man musste ewig kurbeln, um dem nuGo! One Dampf zu machen. Dabei erwies sich auch als Handicap, dass die Regelung im Gerät nicht mit dem Smartphone synchronisiert ist.

Die ausgewogene Wiedergabe richtet sich trotz Kick im Bass nicht an Party-Fans, sondern an Nubert-Nutzer, die ihren vertrauten Klang auch mal mit nach draußen oder in den Urlaub nehmen möchten. In diesem Zusammenhang sei die hohe Klang- und Empfangsqualität des DAB+ Tuners hervorgehoben. Auch der UKW-Tuner konnte zumindest in Sachen Rauscharmut überzeugen. Er bleibt klanglich aber gerade in der Spritzigkeit hinter dem Digital-Radio zurück.

Fazit Nubert nuGo! One

Nubert glückt mit dem nuGo! One der Einstieg in ein neues Segment, das er mit seinem high-fidelen Klang und der Vielfalt der zur Verfügung stehenden Programmquellen bereichert. Kleine Schwächen in der Bedienung kann man dadurch leicht verschmerzen.

Test-Ergebnis: 4,5

Nubert nuGo! One
2022/10
ÜBERRAGEND
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Ausgewogener Klang mit satten Bässen
Tuner für UKW und DAB+ an Bord
Lange Akkulaufzeit, Netzteil serienmäßig
Teilweise umständliche Bedienung

Vertrieb:
Nubert electronic GmbH
Nubertstraße 1
73529 Schwäbisch Gmünd
www.nubert.de

Paarpreis (Hersteller-Empfehlung):
Nubert nuGo! One: 250 Euro

Technische Daten

Nubert nuGo! One
Konzept:Mobiler Bluetooth-Lautsprecher
Leistung:2 x 20 Watt
Besonderheit:Drehregler
Eingänge:3,5-mm-Klinke, Bluetooth
Abmessungen (B x H x T):25 x 7,9 x 14,1 cm
Gewicht:
1,6 Kilogramm
Alle technischen Daten
Mit- und Gegenspieler:

Test Teufel Rockster Cross
Test Teufel Boomster

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Autor: Stefan Schickedanz

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Schneller testet keiner. Deutschlands einziger HiFi-Redakteur mit Rennfahrer-Genen betreut bei LowBeats den Bereich HiFi im Auto sowie die Themengebiete Mobile- und Smart-Audio.