Hierzulande zählt der amerikanische Spezialist Kimber Kable nicht zu den ältesten, jedoch bekanntesten Anbietern im highendigen Kabel-Bereich. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass die Kimber-typische Flechttechnik bereits in relativ preiswerten, zudem querschnittstarken Kabeln zum Einsatz gelangt. Das erlaubt Kimber-Qualitäten auch über größere Lauflängen bei erträglichen Kosten, weshalb sich beispielsweise die Typen 4PR und 8PR im Kabel-intensiven Heimkino-Bereich als Quasi-Standard etablieren konnten.

Keine Frage also, dass auch diese beiden Klassiker zum vorliegenden Test von insgesamt sechs Kimber-Lautsprecherkabeln gehören. Drei von ihnen beanspruchen darüber hinaus einen Sonderstatus: So sandte uns der hiesige Kimber-Vertrieb B & D Audio/Video ein 4TCAC gepaart mit einem 8VS als Kombinations-Kabel für den Bi-Wiring-Einsatz. Auch der Kimber-Klassiker 8PR kam als Split-Version, konfektioniert für Bi-Wiring-Anschluss. Diese Betriebsart verändert allerdings die Rahmenbedingungen für das Zusammenspiel von Kabel und Lautsprecher nicht unwesentlich, sodass wir diesem spannenden Thema alsbald einen eigenen Beitrag widmen.
Der Einfluss von Lautsprecherkabeln auf die klangliche Performance von Audio-Anlagen wird mittlerweile kaum mehr bestritten. Nach wie vor knifflig ist hingegen die messtechnisch tragfähige Dokumentation der zugrunde liegenden Ursachen. Hinzu kommt, dass elektrische Verluste bei Lautsprecherkabeln nicht bloß spezifisch ausfallen, sondern auch noch von deren jeweiliger Länge abhängen. Eine typbezogene, qualitative Beurteilung stellt daher eine echte Herausforderung dar.
Diesem Ziel sind wir mit unserer neuen Messmethode für Lautsprecherkabel ein gutes Stück nähergekommen. So sind die beiden wichtigen, in die Wertung eingehenden Messungen (Skin-Effekt; Peak-To-Average Ratio) nicht nur längenunabhängig, sondern korrelieren auch hervorragend mit den Hörtest-Beurteilungen. Und soviel sei an dieser Stelle schon mal verraten: Das hier vorgestellte Kimber-Kable-Sextett zeigte sich messtechnisch von allerbester Seite. Aber auch klanglich. Wie genau bei LowBeats die (gar nicht so simplen) Klangtests von LS-Kabeln durchgeführt werden, zeigt unser Ratgeber Hörvergleiche mit Lautsprecherkabeln.
Im Vergleichstest waren:
– Kimber Kable 4 PR: 227,36 Euro (Stereo-Set, Länge 3m)
– Kimber Kable 8 PR: 349,36 Euro (Stereo-Set, Länge 3m)
– Kimber Kable 8 VS: 451,36 Euro (Stereo-Set, Länge 3m)
– Kimber Kable 4 TCAC: 491,16 Euro (Stereo-Set, Länge 3m)
– Kimber Kable 12 VS: 671,16 Euro (Stereo-Set, Länge 3m)
– Kimber Kable Select 6063: 7.695 Euro (Stereo-Set, Länge 3m)
Kimber Kable – die Story
Alles begann Mitte der siebziger Jahre im letzten Jahrhundert mit der Disco-Welle. Die hatte einen wahren Boom an Groß-Diskotheken zur Folge, mit deren Installation Kimber-Mastermind Ray Kimber damals sein Einkommen bestritt. Spektakuläre Lichttechnik war hier natürlich ebenso gefragt wie allerbester Ton. Allerdings machte die gemeinsame Kabelführung beider Domänen durch massive Störeinstrahlung seitens der Lichttechnik erhebliche Probleme. Zwecks elektromagnetischer Schirmung verbannte Ray Kimber die Lautsprecherleitungen daher in Metallrohre – mit dem unerwarteten Nebeneffekt, dass die Tonqualität erheblich schlechter wurde. Wie man mittlerweile weiß, beruht dieser Effekt auf der Bildung von Wirbelströmen, die aus stromführenden Kabeln austretende elektromagnetische Felder in metallischer Umhüllung induzieren…
E-Technik-Profis wissen natürlich, dass isolierte, miteinander verdrillte Einzelleiter deutlich unempfindlicher auf externe, elektromagnetische Störfelder reagieren – was übrigens auch für die Anschlusslitzen bei Tonabnehmern gilt. Diesen Trick machte sich Ray Kimber zunutze, indem er die Hin- und Rückleiter von Lautsprecherkabeln ähnlich miteinander verflechten ließ wie das Schirmgeflecht von Mikrofon- und Kleinsignalkabeln. Zu allem Erstaunen bewirkten Kimbers Flechtkabel nicht nur die erhoffte Entstörung, sondern brachten auch noch eine merkliche Verbesserung der Klangqualität.

Von da ab war Ray Kimbers Weg vorgezeichnet. Anfangs tingelte er noch als “Einzelkämpfer” durch die HiFi-Studios der USA, um den klanglichen Zugewinn seiner Kabel vorzugsweise an Budget-Anlagen vorzuführen. Mit dieser Vorgehensweise erarbeitete er sich eine breite Fangemeinde, die dem damals weit verbreiteten “The fatter – the better”-Trend bei Lautsprecherkabeln überzeugt abschwor. Bestärkt durch diesen Erfolg gründete Ray Kimber im Jahre 1979 schließlich seine eigene Kabel-Company.
Kimber Kable – Tradition verflechtet
Kein Wunder also, dass sich Kimber-Kabel auch heute noch durch ihre typische Flechtkonstruktion auszeichnen. Wie die hier vorgestellten Testkandidaten zeigen, bietet diese Bauform zudem erstaunlichen Spielraum für qualitative Abstufungen untereinander. So führt das Kimber-Portfolio Lautsprecherkabel in immerhin sechs Qualitätsklassen. Diese unterscheiden sich primär durch die Leiter- und Isolationsmaterialien, die Leiterstruktur sowie deren Anzahl. Die teils recht komplexe Organisation des Leitergeflechts beruht dabei auf physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Deren Ziel ist, die elektromagnetische Interaktion der Leiter untereinander möglichst gering zu halten.
Im Mittelpunkt hierbei stehen vor allen Dingen eine niedrige Induktivität sowie Skin- und Proximity-Effekt. Diese Strategie bestätigte Ray Kimber auch in diesem kurzweiligen Interview, welches er vor einigen Jahren dem HiFi-Magazin Audio gab. Kernaussage: “Ein Lautsprecherkabel mit hoher Serieninduktion verwässert Ihnen die meisten, wenn nicht sogar alle Qualitäten in der Kette.” Auch nach Ansicht von LowBeats ist Längsinduktivität bei Lautsprecherkabeln ein Schlüsselparameter für gute klangliche Performance – wenn auch nicht der einzige.
Die Testkabel im einzelnen:
Kimber 4PR
Mit einem Mono-Meterpreis von knapp 16 Euro (unkonfektioniert) zählt das Kimber 4PR zu den günstigsten Lautsprecherkabeln überhaupt. Erhältlich sind durchgehende Längen von bis zu 50 Metern. Da sich das 4PR mit jeweils vier verflochtenen Hin- und Rückleitern noch recht einfach selbst konfektionieren lässt, eignet es sich sehr gut auch als Installationskabel.

Im LowBeats-Messlabor erwies sich bereits Kimbers Einstiegskabel der üblichen Zwillingslitze mit 2 x 2,5mm² Querschnitt in den klangrelevanten Kriterien deutlich überlegen. Das 4PR besitzt nicht nur eine niedrigere Induktivität, sondern auch deutlich geringere, durch Skin-Effekt bedinge Verluste. In Zahlen: Widerstandszunahme bei 40kHz von lediglich 7 % gegenüber 52 %). Auch hinsichtlich Impulsgenauigkeit (für E-Technik-Spezis: Peak-to-Average-Power Ratio) ließ das Kimber 4PR das 2 x 2,5mm²-Standardkabel klar hinter sich. Im praktischen Einsatz zeigt das 4PR insgesamt messbar weniger Verluste als die Standardstrippe – trotz des geringeren Querschnitts.

Technisch bestens aufgestellt, machte das Kimber 4PR auch im Hörtest seine Sache sehr gut. Im Vergleich zur ultrakurzen “idealen” Direktverbindung zwischen Monoblöcken und Lautsprechern (näheres hierzu in diesem Beitrag Lautsprecherkabel im Vergleich) zeigte sich, dass hier noch Luft nach oben war. Hier spielte das 4PR eine Winzigkeit “molliger”, weniger kraftvoll und mit leicht entschärften Transienten. Doch sein eigentlicher Konkurrent, also das Standardkabel mit 2 x 2,5mm² Querschnitt, konnte dem kleinen Kimber nicht annähernd das Wasser reichen: Es spielte undifferenzierter, “kantiger” und insgesamt deutlich weniger engagiert als das 4PR.
Kimber 8PR
Die Rechnung beim Kimber 8PR lautet ganz einfach: Doppelter Querschnitt – doppelter Preis. Beim LowBeats-Testmuster ging diese Rechnung zwar nicht ganz auf, da es für Bi-Wiring-Betrieb konfektioniert war – was es geringfügig teurer macht.

Als 2-in-1-(Split-)Kabel ließ sich das 8PR BW jedoch ohne Kompromisse auch zur “normalen” Verbindung verwenden – natürlich nur, wenn der Lautsprecher über ein Bi-Wiring-Terminal verfügt. Beim Anschluss gilt dann: Einfach die Brücken zwischen Tief- und Mittelhochton-Terminal belassen.
Wie schon das 4PR, konnte auch das Kimber 8PR im Messlabor auf ganzer Linie überzeugen. Besonders erwähnenswert hierbei ist der im Klassenvergleich mit dem Standardkabel von 2 x 4mm² erheblich geringere Einfluss des Skin-Effekts (in Zahlen: Widerstandszunahme bei 40kHz nur 7 % gegenüber 96 %). Der hohe Querschnitt bleibt demnach auch bei hohen Frequenzen nahezu vollständig erhalten, weshalb sich das Kimber 8PR sehr gut auch für längere Kabelstrecken eignet.

Im Hörtest ließ das Kimber 8PR seine direkte Verwandtschaft zum kleineren 4PR durchaus erkennen. Gleichwohl erwies es sich gegenüber dem 4PR insgesamt noch etwas kraft- und temperamentvoller. Natürlich war auch ein Unterschied zur direkten Verbindung zu erkennen: Hier zeigte das Kimber 8PR weniger Biss im Präsenzbereich und spielte auch untenherum etwas rundlicher. Unbestritten jedoch ist: In Sachen Preis-/Klang-Relation macht dem Kimber 8PR so schnell kein Kabel etwas vor.
Kimber 8VS
Das Schöne an Kimber-Kabeln ist, dass man bereits durch die Typenbezeichnung etwas über ihren Aufbau erfährt. Im Falle des 8VS heißt das: Jeweils 8 Hin-und Rückleiter in Varistrand-(VS-)Architektur. Dahinter verbirgt sich die Tatsache, dass VS-Leiter nicht wie bei 4PR / 8PR Einzeladern mit gleichstarkem-, sondern nach Goldenem Schnitt abgestuftem Querschnitt nutzen.

Messtechnisch zeigten sich tatsächlich Unterschiede zwischen den beiden 8er-Kabeln von Kimber: In vielen Bereichen sehr ähnlich, konnte sich das 8VS in der Disziplin Impulsgenauigkeit (Peak-to-Average-Power Ratio) ganz knapp behaupten. Mit ähnlich hohem Leiterquerschnitt wie das 8PR eignet sich das Kimber 8VS ebenfalls sehr gut als Langstreckenkabel. Klar, dass das 8VS bei vergleichbarem Aufbau in der Disziplin Skin-Effekt genauso gut abschnitt wie das 8PR (ebenfalls nur 7 % Widerstandszunahme bei 40kHz).

Trotz konstruktiv und messtechnisch enger Verwandtschaft zum 8PR zeigte das Kimber 8VS im Hörtest ein durchaus eigenständiges Profil. So wirkte es, verglichen mit der direkten Verbindung, insgesamt eine Nuance vordergründiger. Das störte jedoch keineswegs, weil die tonale Balance insgesamt stimmte. Auch kamen damit diffuse Schallanteile wie etwa Hallfahnen beeindruckend authentisch rüber. Die direkte Verbindung zeigte gegenüber dem Kimber 8VS jedoch einen Hauch mehr tonliches Volumen. Im Vergleich zum 8PR hingegen erspielte sich das konturierter und nuancierter darstellende Kimber 8VS jedoch leichte Vorteile.
Kimber 4TCAC

Varistrand-Kupferleiter; PTFE-(Teflon-)Isolation – mit diesem Aufbau hebt sich das 4TCAC von seinem Verwandten, dem 4PR ab. Auf den Anwendungsbereich übertragen heißt das: Konstruktiv aufwändiges Kabel mit hohem Anspruch – mit einem effektivem Leiterquerschnitt von etwa 2 x 2mm² optimal geeignet für nicht allzu lange Strecken bis etwa 4 Meter.
Im Aufbau sehr ähnlich dem 4PR, zeigte sich auch das Kimber 4TCAC messtechnisch bestens aufgestellt. Insgesamt lieferte es beinahe identische Werte, jedoch mit minimal besserer Impulsgenauigkeit.

Seinem hohen Anspruch wurde das Kimber 4TCAC im Hörtest durchaus gerecht. Charakteristisch waren seine superbe Durchzeichnung und ausgesprochen klare Mitten im spektralen Bereich weiblicher Gesangsstimmen oder Blasinstrumente. Damit wirkte es bisweilen sogar einen Tick “lauter” als die Direktverbindung. Mit knackscharfer Artikulation und impulsiver Dynamik zeigte sich das 4TCAC temperamentvoller als das querschnittgleiche 4PR. Die klangliche Wärme der Direktverbindung erreichte es dabei nicht ganz. Dennoch hinterließ das Kimber 4TCAC einen hervorragenden Klangeindruck. Nach unserer Erfahrung profitieren PTFE-isolierte Kabel wie das 4TCAC von einer gewissen Einspielzeit.
Kimber 12VS

Das 12VS erinnert irgendwie an 12-Zylinder-V-Motor – tatsächlich ist das Kimber 12VS der “dickste Brummer” nach klassischem Kimber-Strick- oder besser Flechtmuster. Es beweist dabei eindrucksvoll, dass Kabel mit hohem Querschnitt dennoch exzellente Messwerte vorweisen können, die für klangliche Agilität stehen – was eher die Ausnahme denn die Regel ist. Trotz des geringsten Widerstandsbelags im Testfeld (lediglich 20 Milliohm/Meter) nahm dieser bei hohen Frequenzen (40kHz) Skin-Effekt-bedingt nur um 10 % zu – eine erstaunliche Leistung. Damit erweist sich Kimbers 12VS als hervorragendes Langstreckenkabel auch über Distanzen von mehr als 5 Metern.

Gleicher Leiteraufbau – gleiches Isolationsmaterial: Wie zu erwarten, zeigte das Kimber 12VS im Hörtest ähnliche Eigenschaften wie das 8VS. Gemessen an der direkten Verbindung, besaß das 12VS gegenüber dem 8VS jedoch einen stabileren Unterbau. Dadurch spielte es in den tiefen Lagen etwas souveräner, körperhafter, was den Abstand zur Direktverbindung nochmals ein wenig schrumpfen ließ. Ursache für den verbleibenden Vorsprung der Referenz war deren noch etwas selbstverständlicher erscheinende Spielweise.
Kimber Select KS-6063
Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem noch mehr Einzelleiter, noch größerer Querschnitt, noch geringere Induktivität und noch intensivere Verflechtung keine klanglichen Fortschritte mehr erzielen. Genau hier setzt das Kimber Select KS-6063 an. Obwohl es alle Kimber-typischen Konstruktionsmerkmale aufweist wie etwa die geflochtene Leiterarchitektur, ergreift Kimber darüber hier noch weitergehende Maßnahmen als bei den anderen Testkandidaten.

Das KS-6063 ist also definitiv kein nochmals “aufgebohrtes” 12VS; ein “schneller, höher, weiter, besser” lässt sich daher auch in seinen Messwerten nicht ablesen. Dass diese allesamt im grünen Bereich liegen, ist aufgrund der Kimber-typischen Architektur ohnehin vorprogrammiert. Die im B & D-Konfigurator wählbare Konfektionslänge beträgt für das KS-6063 maximal 4 Meter, was angesichts seines Widerstandsbelags von 11 Milliohm/m tatsächlich der günstigste Wertebereich ist.

Besonderen Wert legte Ray Kimber beim KS-6063 auf das Vermeiden subtiler Effekte – beispielsweise Mikrovibration der Leiter. Diese können selbsterzeugt durch magnetische Kraftwirkung bei hohem Stromfluss sein, aber auch äußere Ursachen haben – wie etwa Luftschall. Hierbei geht es nicht nur um die Ruhigstellung der Leiter, sondern auch um das Vermeiden triboelektrischer Effekte, die an den Grenzflächen von Leiter und Isolation entstehen können. Untenstehende Grafik zeigt den recht komplexen Aufbau des KS-6063 mit zentralem Dämpfungselement und den ebenfalls verflochtenen Strängen zur Ableitung elektrostatischer Energie.

Im Hörtest war es für das Kimber Select KS 6063 tatsächlich ein Leichtes, sich an die Spitze des Testfeldes zu setzen. An die unangestrengte Dynamikentfaltung, seine Natürlichkeit und die Lockerheit, mit der es auch feinste Klangdetails aus dem Ärmel schüttelte, kam keines der anderen Testkabel heran. Der Vergleich mit der Direktverbindung demonstrierte dann auch eindrucksvoll, wie erstaunlich verlustfrei sich immerhin drei Meter Wegstrecke mittels hochwertigem Lautsprecherkabel überbrücken lassen. Einziger Unterschied: Im Hochtonbereich oberhalb etwa 10 Kilohertz zeigte sich die Direktverbindung noch einen Hauch luftiger als das 6063, was dessen Detailreichtum jedoch absolut nicht entwertete. Mit seiner rundum überzeugenden Vorstellung ist das Kimber Select KS 6063 bereits nominiert als LowBeats-Lautsprecherkabel-Referenz in seiner Preisklasse.
Fazit
Dieser Test lässt erkennen, dass der amerikanische Kabel-Spezialist seine Wurzeln im Pro-Audio-Bereich hat. Egal, ob dick oder dünn, günstig oder exklusiv – das “Basic Engineering” muss stimmen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist das mit 16 Euro pro Meter günstigste Kabel im Testsextett, das Kimber 4PR. Wie unsere Messungen eindeutig belegen, verursacht es deutlich weniger Verluste als ein vergleichbares Standardkabel von 2 x 2,5mm² Querschnitt. Sprich: Der Klang profitiert merklich.
Auf einer solch soliden Technik-Basis lässt sich prima aufbauen. So verläuft die Produktstaffelung der Kimber-Kabel denn auch nahezu linear: Doppelter Querschnitt kostet doppelt so viel, was gleiche Übertragungsqualität bei doppelter Kabellänge ermöglicht – oder aber bei gleicher Länge einem impedanzkritischen Lautsprecher zugutekommt. Bestes Beispiel hierfür ist das Kimber 8PR.
Bessere Leiter- oder Isolationsmaterialien reduzieren die Übertragungsverluste abermals, machen das Ganze aber auch etwas kostspieliger. Hierfür stehen die Kabel aus der Kimber VS- oder TCAC-Familie, die bei annähernd gleichen Querschnitten tatsächlich noch eine etwas bessere Performance liefern als die PR-Kabel der Basic Line.
Wie leistungsfähig das Kimber-Technikkonzept ist, zeigt schließlich das Edelkabel KS-6063: Den gleichen Grundprinzipien folgend wie alle anderen Kimber-Lautsprecherkabel, berücksichtigt es darüber hinaus auch subtilere Einflüsse wie triboelektrische Effekte oder Mikrovibrationen. Und das hört man erstaunlicherweise überraschend deutlich.
So wundert es nicht, dass dieses Testfeld eigentlich nur Gewinner kennt – darunter drei Highlights: Da wäre zum einen das Kimber 8PR, das den allermeisten, auch anspruchsvollen Anwendungsfällen gerecht wird. Oder das 4 TCAC. Herausragend aber ist das noch exklusivere Kimber KS-6063. Dieses kommt dem Idealzustand “kein Kabel” tatsächlich am nächsten, was ihm trotz seines gehobenen Preises eine klare Empfehlung einbringt.

Ein Hinweis noch in eigener Sache: Im Lauftext verlinken wir mehrfach auf die Website des deutschen Kimber-Vertriebs B & D Audio/Video. Als Interessent erhält man hier schnell eine Übersicht über die Preise der gewünschten Längen. Allerdings finden sich auf dieser Seite (nicht auf der US-amerikanischen!) etliche Aussagen, die eher das Ergebnis einer gut geölten Marketing-Maschine als eine Reflektion auf die gängigen Kabel-Realitäten sind – und meist im Gegensatz zu Erkenntnissen der LowBeats Redakteure stehen.
Zwei Beispiele:
Nach Aussage der Seite darf die Laufrichtung „nach ihrer Einspielzeit aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten zur Molekularstruktur von Kimber Ultra Pure Reinkupfer nie wieder verändert werden.“ Das ist eigenwillig, denn Ray Kimber war immer stolz darauf – weil er polierte Adern als Leiter nutzt – dass die Laufrichtung bei seinen Kabeln eben keine Rolle spielt.
Noch eigenwilliger: Die Autoren der Seite empfehlen allen Ernstes, zuerst das Kabel und erst danach den Lautsprecher zu kaufen. Wäre Kimber Kable ein soundiges Produkt, könnte man diesen Ansatz vielleicht noch nachvollziehen. Weil sich Kimber Kable aber gerade durch Neutralität auszeichnen, wird dieser Vorschlag durch die Qualität des Produktes selbst ad absurdum geführt…
Wie der Test beweist, ist Kimber Kable ist ein hervorragendes Kabelprodukt. Deshalb bitte nicht irreführen oder abschrecken lassen und solche Aussagen dort verorten, wo sie hingehören: ins blumige Marketing. Und wer schnörkellose technische Angaben zu Kimber-Kabeln sucht, wird auf der amerikanischen Webpräsenz von Kimber Kable fündig.
| Herausragend klangneutral und detailgetreu |
| Edle Verarbeitung |
| Auch für impedanzkritische Lautsprecher geeignet |
| Preislich anspruchsvoll |
Vertrieb:
B&D Audio/Video GmbH
Sachsenweg 4
67117 Limburgerhof
Deutschland
Tel.: 06237 / 800 851
Fax: 06237 / 800 849
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Preis (Hersteller-Empfehlung):
Kimber Selct KS-6063 – Stereo-Set, Länge 3m: 7.695 Euro
je weiterer Stereo-Meter: 1.600 Euro
| Ausgewogener, kraftvoll-konturierter Klangcharakter |
| Auch für sehr lange Kabelstrecken geeignet |
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Vertrieb:
B&D Audio/Video GmbH
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Deutschland
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Preis (Hersteller-Empfehlung):
Kimber Kable 12VS – Stereo-Set, Länge 3m: 671,16 Euro
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B&D Audio/Video GmbH
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Kimber Kable 8PR – Stereo-Set, Länge 3m: 349,36 Euro
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Bewertungen
KlangMesswerteGesamt |
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Preis (Hersteller-Empfehlung):
Kimber 4PR – Stereo-Set, Länge 3m: 227,36 Euro
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