Die Firma Børresen ist noch recht jung, die Macher dahinter aber alte Hasen. In kürzester Zeit hat das Team um Chefentwickler Michael Børresen ein HiFi-Unternehmen geschaffen (siehe Firmenreportage), das mit den drei Marken Børresen, Aavik und Ansuz sowohl Lautsprecher, Elektronik als auch Zubehör (in der Namensreihenfolge) mit einem ziemlich umfangreichen Sortiment anbietet. Neu im Portfolio: die Børresen Z-Serie.
Børresen Z-Serie: 4 neue Modelle
Alle Produkte der Dänen können getrost als „Ultra-High-End“ bezeichnet werden. So kosteten schon die bislang kleinsten Speaker von Børresen, die Zwei-Wege Kompaktlautsprecher „01“, je nach Ausführung ab ca. 25.000 Euro. – Uff! Doch gerade diese Lautsprecher haben es mir persönlich angetan. So unverfälscht natürlich, fein, holografisch abbildende und „schnelle“, dynamische Lautsprecher habe ich nirgendwo sonst erlebt. Darum dienen mir die Standmodelle „02“ seit einiger Zeit als Absolutmaßstab, wenn es um die Beurteilung und Einstufung von Lautsprechern aller Art und Preisklassen geht.
Der Ansatz von Børresen war, erst mal eine technische Basis mit maximaler Leistung zu schaffen, bei der Aufwand und Kosten keine Rolle spielen. Danach top-down entwickeln, Technologie vereinfachen, günstiger machen, aber keine faulen Kompromisse in Sachen Klang und Qualität einbauen. Genau das ist jetzt im zweiten Schritt des Unternehmens mit der Vorstellung der Lautsprecher der Z-Serie geschehen.
Vier Modelle umfasst die Børresen Z-Serie zum Start in diesen Tagen: die Kompaktboxen Z1, die zweieinhalb-Wege Standlautsprecher Z2, die nächstgrößeren Standboxen Z3 und die Topmodelle Z5. Die Ähnlichkeiten zu den bisherigen 0er-Modellen sind unverkennbar, die Ausführung der Gehäuse im Detail aber doch sehr unterschiedlich. Dennoch zeichnet sich damit ein klares Markengesicht für Børresen-Lautsprecher ab.
Technisch gesehen sind auch die neuen Z-Modelle absolutes High-End. Dieselben fantastischen Planar-Bändchenhochtöner und kostspieligen Karbonfaser-Honeycomb-Sandwich-Membranen mit Titan-Schwingspulenträgern wie in den Topmodellen kommen zum Einsatz. Nur der Antrieb – das Magnetsystem – ist nicht ganz so aufwändig. Auch bei den Gehäusen musste einiges an Produktionskosten gespart werden. Halbe Sachen macht Børresen deswegen aber noch lange nicht. Welcher Hersteller entwickelt schon für eine einzelne Modellserie komplett neue Antriebssysteme?
Der Antrieb basiert wie bei der großen Serie auf Neodym-Magneten mit Kupferringen zur Fokussierung des Magnetfeldes auf das Zentrum der Schwingspule. Der Kupferring hilft zusätzlich dabei, die Induktivität deutlich zu senken. Anders als die einzigartige und exotische Lösung der 0-Serie sind die Antriebe hier nicht komplett eisenfrei. Doch im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben kommt immer noch deutlich weniger davon zum Einsatz. Mehr dazu im Testbericht der Børresen 01.
Die Preisspanne der Børresen Z-Serie reicht von rund 10.000 Euro für ein Pärchen Z1 bis etwa 40.000 Euro für die Z5. Also nach wie vor keine Lautsprecher für den Massenmarkt. Aber keiner kann sagen, die „kleinen“ Børresen wären nicht erheblich günstiger geworden. Die Z-Serie dürfte ihren teureren Vorbildern klanglich nur geringfügig nachstehen. In Anbetracht des großen Preisunterschiedes wird es für viele Interessenten daher wohl auch sinnvoller sein, beispielsweise eher in eine Z3 als in eine 01 zu investieren. Die Standlautsprecher bringen mit Sicherheit deutlich mehr Bass-Punch als die kompakten 01.
Børresen 0-Serie jetzt noch exotischer
Neuigkeiten gibt es auch in der 0-Serie. Die kann jetzt wahlweise in einer sogenannten „Silver Supreme“-Edition (kurz S-S) geordert werden. Normalerweise sorgen in dem ohnehin schon absurd aufwändigen, eisenfreien Antrieb der 0-Serie-Treiber mehrere dicke, massive Kupferringe für eine Fokussierung des Magnetflusses auf die Schwingspule.
In der S-S-Version werden diese gegen Ringe aus purem Silber ersetzt. Diese werden in einem 36 Stunden dauernden Prozess in einer „Magnetron Sputtering Unit“ an der Universität Aarhus mit mehreren Lagen aus Zirkonium, Wolfram und Aluminium-Titanium-Nitrid beschichtet. Die Silberringe werden einzeln und per Hand in einer eigens im Hauptwerk eingerichteten Edelmetallschmiede gegossen und für die Beschichtung vorbereitet. Der Hersteller verspricht damit eine nochmals wesentlich gesteigerte Effizienz der Antriebe.
Die Mehrkosten für die Silver-Supreme-Variante betragen, je nach Anzahl der Treiber in den Lautsprechern, mindestens exorbitante 13.300 bis etwa 40.000 Euro. Wahrlich, das Wort „Kompromiss“ scheint für diese Dänen nicht zu existieren.
Weitere Informationen zu den edlen Speakern unter https;//børresen-acoustics.com
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