Die High End Messegesellschaft, die Organisatorin der alljährlichen und mittlerweile weltgrößten HiFi-Messe hatte für die HIGH END 2019 eine ziemlich gute Idee. Unter dem Motto “Sounds Clever” hat sie mehr als 20 Aussteller über die gesamte Messe dazu bewegt, auch mal was Günstiges zu spielen. Damit nicht der Eindruck entsteht, diese Messe sei ausschließlich eine Präsentationsplattform für das unbezahlbare HiFi… Das maximale Preislimit dieser Anlagen sollte bei 5.000 Euro liegen. Wir berichteten bereits darüber und finden die Idee so sexy, dass wir ebenfalls teilnehmen. In einer Hörkabine in Halle 1 (am Stand 17) kann sich jeder unsere Umsetzung der Idee anhören. Wir nennen das: LowBeats Sounds Clever.
Nun haben wir jeden Tag mit so vielen, teils auch sehr günstigen Komponenten zu tun – da sollte es doch nicht so schwer sein… Richtig. Aber zu einfach sollte die LowBeats Sounds Clever Geschichte dann doch nicht werden. Kollege Raphael Vogt brachte die Idee auf, die Anlage müsse mit Roon funktionieren. Roon ist ein sensationelles Archiv-Tool (und kann noch sehr viel mehr), aber wenn man Roon verwenden möchte, fallen schon einmal der überwiegende Teil von Verstärkern oder Aktivboxen am Weltmarkt aus.
Glücklicherweise haben wir die 3. Dimension, Münchens attraktivsten HiFi-Laden, in unserer Nachbarschaft. Die hatten gerade den Lumin M1 hereinbekommen und waren schlicht aus dem Häuschen, wie natürlich und geschmeidig dieser Vollverstärker spielen kann – wenn er die richtigen Lautsprecher angeschlossen bekommt. Nach einem längeren Hörtest bekam der M1 den Zuschlag, denn er ist zudem Roon-fähig.
Von da ab war es ein ständiges Hin & Her: Mal schlugen die Jungs aus der 3. Dimension jene Lautsprecher vor, dann konterten wir mit anderen Modellen. Am Ende einigten wir uns für die LowBeats Sounds Clever Anlage auf ein Modell, das zudem auch noch richtig chic ist: die Concept 40 von Q Acoustics. Anfangs hatten wir die schlanke Standbox gar nicht auf dem Schirm. Sie ist gar nicht mehr so neu und spielt vergleichsweise dezent. Doch zusammen mit dem M1 wie aus einem Guss und dann wird es – die richtige Musik vorausgesetzt – schlichtweg verzaubernd.
Damit die Musik entsprechend gut angeliefert wird, haben wir als HiRes-Signalquelle eine NAS, die HS-453DX NAS von QNAP ausgesucht. Die QNAPs sind in der Bedienung immer etwas eigen, klingen aber hervorragend. Allerdings mussten wir noch einige Tricks anwenden, um wirklich alles aus der HS-453DX herauszuholen; das entsprechende 12-Volt-Netzteil von SBooster sowie absorbierende Unterstellfüßchen von IsoAcoustics (Bronze) beruhigen die NAS und das Klangbild.
Fehlen noch die Kabel. Da fanden wir die besten Lautsprecherkabel fürs Geld bei Supra Cable: die Ply 3.4 kosten für die nötige Länge (2 x 4 Meter ) 240 Euro. Das ist für das klangliche Ergebnis in dieser Anlage wohl nur schwer zu toppen. Und weil die Stromzuleitungen und die 6-fach-Steckdose mit einem ähnlichen Preis/Leistungsverhältnis gesegnet sind, bedienten wir uns auch hier bei den Schweden.
Letztendlich ist die Auswahl für die LowBeats Sounds Clever Anlage in vielen Schritten gereift; ein schönes Cuvee aus Komponenten, die jede für sich nicht gar nicht so spektakulär klingen, aber im Team über sich hinauswachsen.
Stefan Ulrich, Verkäufer in der 3. Dimension und während der Messe der hauptverantwortliche Vorführer in der Kabine, ging nach dem letzten Tuning-Tag kopfschüttelnd aus dem kleinen LowBeats Hörraum: “Das glaubt doch keiner, wie gut das ist. Das klingt doch nach viel mehr als 5.000 Euro.”
Das meinen wir auch. Deshalb haben wir den Klang der LowBeats-Sounds-Clever-Anlage in unserem kleinen Redaktions-Hörraum schon mal “konserviert” – einfach mal ‘reinhören. Aber bitte mit Kopfhörer; es ist eine binaurale Aufnahme.
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Doch so stolz wir auf die kleine Kombi auch sind, wir werden wir nicht rund um die Uhr spielen, denn wir haben – so sind wir bei LowBeats nun einmal – noch mehr zu sagen.
So macht Raphael Vogt jeden Tag um 14 Uhr einen Roon-Workshop. Er hat zu Roon schon einen sehr erhellenden Beitrag geschrieben, aber der Vortrag ist fast noch interessanter, weil Kollege Vogt den komplexen Stoff mit großem Wissen und sehr unterhaltsam rüberbringt.
Genauso interessant ist der Vortrag von LowBeats Tonmeister Jürgen Schröder. Er findet ebenfalls in der Hörkabine (Halle 1, Stand 17) statt und führt den Workshop-Teilnehmer in die Welt von unserem Virtuellem Hörraum ein: Wie Lautsprecher, Soundbars, ja sogar Verstärker und Kabel in einem speziellen Verfahren (Patent pending) aufgenommen und online verglichen werden können. Es ist unsere Vision einer modernen Audio-Online-Präsentation. Die Workshops zum Virtuellem Hörraum gibt es zweimal am Tag: morgens um 11.00 und nachmittags um 15.00 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist leider eng begrenzt, deshalb ist eine frühe Anmeldung sinnvoll.