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Audiolab 7000-Serie
Gelungenes Duo: Der neue Audiolab Verstärker 7000A (1.300 Euro) hier gemeinsam mit dem Streamer 7000N Play für 650 Euro (Foto: Audiolab)

Neue Audiolab 7000-Serie: Bestes HiFi-Bürgertum

Die britisch/chinesische HiFi-Schmiede Audiolab kommt mit der neuen 7000er Linie auf den Markt. Die Audiolab 7000-Serie soll sich in der Mittelklasse positionieren, bringt aber etliches aus der Oberklasse mit…

Oberklasse, da will man hin, Unterklasse will niemand sein und haben. Das heißt dann im HiFi ja auch Einsteigerklasse und die Oberklasse nennt sich High-End. Egal, wie man es bezeichnet, mit irgendwas geht es los. Angefangen haben wir alle mal. Interessanterweise waren es ausgerechnet die klassenbewussten Briten, die gutes „Einsteiger-HiFi“ ab Ende der 1970er-Jahre möglich gemacht hatten. Etwa mit dem NAD 3020 von Bjørn Erik Edvardsen, der Vollverstärker kam 1978 für sagenhafte 280 D-Mark auf den Markt. Oder der verschrobene Mission Cyrus One von 1984, der ohne Klangsteller auskommen musste, der keinen Balanceregler hatte und dessen Kopfhörerausgang sich auf der Rückseite befand. Das Gehäuse war aus Kunststoff gefertigt und er leistete gerade mal 2 x 25 Watt an 8 Ohm, und doch sprühte er vor Dynamik und lieferte eine ordentliche Basswiedergabe. Messwerte oder Komfort waren da zweitrangig. Sein damaliger Preis: 698 DM.

Andere Wege gingen 1982 der Maschinenbauingenieur Derek Scotland und der Physiker Philip Swift, als sie Audiolab aus der Taufe hoben. Ihr Ziel: Günstiges High-End am Markt zu etablieren. Im Oktober 1983 mündete dieses Vorhaben in ihr erstes Produkt, den Vollverstärker Audiolab 8000A. Für englische Verhältnisse war der fast üppig ausgestattet (unter anderem mit Klang- und Balancereglern, MM/MC-Umschalter), und er lieferte stabile 50 Watt an 8 Ohm. In Deutschland war zu dieser Zeit der Name Audiolab schon vergeben, so dass die Produkte aus Cambridge bis 1998 unter „Camtech“ verkauft wurden. Der Preis das Camtech V100: 1850 D-Mark. Die britische HiFi-Fachzeitschrift „What HiFi“ führt den Audiolab 8000A übrigens bis heute in der ewigen Liste der besten Verstärker aller Zeiten. Wir schweifen ab. Nun also das HiFi-Bürgertum, die neue Audiolab 7000 Serie. Was kann die, was bringt die mit?

Die neue Audiolab 7000-Serie

Audiolab 7000-Serie
Audiolab 7000-Serie: Oben thront der Verstärker. Der 7000A kommt mit eingebautem DAC von ESS – dem ES9038Q2M. In der Mitte steckt der Streamer, 7000 N Play, der via DTS Play-Fi App zu bedienen ist. Unten schließlich das CD-Laufwerk 7000CDT, das einen DAC benötigt, wie es praktischerweise im 7000A eingebaut ist (Foto: Audiolab)

Laut Hersteller soll die 7000er die „Brücke zwischen der erfolgreichen 6000-Reihe und der Referenzserie 9000 schlagen“. Die 7000-Serie besteht aus dem Vollverstärker 7000A, dem CD-Spieler 7000CDT und dem Streamer 7000N Play.  Tatsächlich bekommt, wie eingangs bereits erwähnt, die „Mittelklasse“ einiges von der „Oberklasse“ spendiert. So arbeiten sowohl im 7000A als auch im 9000A ein ESS ES9038 32-Bit DAC-Chip. Unterschied: In dem großen Modell kommt die PRO-Version des ES9038 zum Einsatz, ein achtfach-DAC, der im 7000er ist ein zweifach-DAC in der Version Q2M. An Leistung liefert der Audiolab 7000A 70 AB-Watt an 8 Ohm, der eigens entwickelte 250 VA-Ringkerntrafo sorgt für eine stabile Stromversorgung. Zudem ist der Verstärker ROON-zertifiziert und auch MQA-Signale werden verarbeitet, was bedeutet, dass auch Tidals „HiFi Plus“ unterstützt wird.

Audiolab 7000-Serie
Alles dran: Die Audiolab 7000-Serie ist Anschlusseitig gut gestaltet und gibt bei der notwendigen Verkabelung keinerlei Rätsel auf (Foto: Audiolab)

Das CD-Laufwerk Audiolab 7000CDT kommt, wie der Name schon verrät, ohne eigenen Wandler. Ist ja auch nicht notwendig, schließlich verfügt bereits der Amp über einen DAC. Vom großen 9000er-Bruder hat der CD-Player etwa den Read-Ahead-Buffer geerbt. Das klingt für eingeweihte HiFi-Enthusiasten möglicherweise nicht wirklich neu, diese Technik zum „vorauseilenden Auslesen und Speichern“ von Musiksignalen gab es auch schon bei den seligen Minidisk-Playern. Der Read-Ahead-Buffer von Audiolab ist jedoch auf der Höhe der Zeit und soll auch zerkratzte CDs abspielen, die herkömmliche Laufwerke nicht verarbeiten können. Das freut den Sammler, ein Test beim Händler sei empfohlen.

Audiolab 7000CDT
Auch in Schwarz lieferbar: Wie hier am CD-Laufwerk Audiolab 7000CDT dargestellt, sind alle Komponenten der 7000er-Serie auch in Schwarz zu haben (Foto: Audiolab)

Der Audiolab Streamer 7000N Play bereichert das Trio mit kabellosem Audiostreaming. Wie übrigens auch das CD-Laufwerk und der Amp verfügt der Streamer ebenfalls über ein ovales IPS-Farbdisplay. IPS-Panels haben den großen Vorteil, dass ihre Darstellung nicht so stark Blickwinkelabhängig ist. Man kann sich also auch gerne mal in der Ecke des heimischen Sofas lümmeln und trotzdem noch ablesen, wer da gerade durch die Anlage trällert. Der Audiolab Streamer 7000N Play beherrscht DTS Play-Fi und unterstützt somit den gesamten Streaming-Kosmos, der da mitkommt, wie etwa Spotify, Tidal, Deezer, Qobuz und Amazon Music. Internet-Radio ist natürlich auch dabei. Wer Apple-Music gebucht hat, freut sich zudem über die Airplay 2-Konnektivität. Bedient wird der Streamer über die DTS Play-Fi App. Es lebe das HiFi-Bürgertum!

Preis und Verfügbarkeit

Die neue Audiolab 7000-Serie ist ab sofort im Handel erhältlich, wahlweise in schwarzer oder silberner Gehäuseausführung. Preise: Der 7000A kostet 1.299,00 Euro, den 7000CDT gibt’s für 649,00 Euro und für den 7000N Play sind ebenfalls 649,00 Euro auf den Tisch zu legen. Weitere Informationen: https://www.audiolab-deutschland.de

Die technischen Daten

Audiolab 7000A
Technisches Konzept:Vollverstärker mit integriertem D/A-Wandler
Leistung:2 x 70 W (8 Ohm) / 2 x 110 W (4 Ohm) Klasse AB
Sampling-Frequenzen:Sampling Frequenz: Optisch/Koaxial: 44,1kHz-192kHz, PC USB: 44,1kHz-768kHz (PCM) / DSD64, DSD128, DSD256, DSD512
D/A-Wandler: ES9038Q2M
Frequenzgang:
20Hz-20kHz (+/-0.1dB)
Ein- und Ausgänge:Eingangssektion: 3 x Analog, 1 x Phono (MM), 1 x Endverstärker, 2 x SPDIF (Coax), 2 x SPDIF (optisch), 1x HDMI ARC, 1 x PC USB (USB B), 1 x Bluetooth (aptX/aptLL), 1 x 12V Trigger;
Ausgangssektion: 1 x PRE-Verstärker, 1 x Stereo-Lautsprecher, 1 x Kopfhörer, 1 x 12V-Trigger
Ausführung:silber/schwarz
Gewicht:8,4 kg
Alle technischen Daten
Audiolab 7000N Play
Technisches Konzept:Streamer
D/A-Wandler:ESS Sabre ES9038Q2M
Streaming-Dienste:Amazon Music, Spotify, TIDAL, KKBox, SiriusXM, Napster, Internet Radio, Deezer, iHeartRadio, PANDORA, Qobuz, QQ Music und andere
Max. Samplingfreq.192 kHz / 24 Bit
Digitalausgänge:
1x Koaxial, 1x Optisch, 1x RCA Line
Steuerung:über Android / iOS / Kindle Fire und Windows PC
Ausführung:schwarz/silber
Gewicht:5 kg
Alle technischen Daten
Audiolab 7000 CDT
Technisches
Konzept:
CD-Laufwerk
Unterstützte
CD-Formate:
CD/CD-R/CD-RW-kompatibel
USB-Wiedergabe: ja, unterstützt das Abspielen von MP3/WMA/WAV-Formaten
Unterstützte
Dateisysteme:
FAT12, FAT16 und FAT32 Format
Samling Rate:
44,1 kHz
Digitale Ausgänge:1 x Koaxial, 1 x Optisch
Ausführung:schwarz / silber
Gewicht:5,5 kg
Alle technischen Daten
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Autor: Andrew Weber