Eine tolle Penthouse-Wohnung mit tollem Blick und einem Loft-artig großem Raum. Aber wie bekommt man hier einen anspruchsvollen Mehrkanalsystem inklusive Elektronik und Raumakustik unter? Ehepaar Fischer (Name von der Redaktion geändert) hatte mit dem Penthouse zwar die Wohnung ihrer Träume erstanden, war aber doch ein wenig verzweifelt, weil beide Musik- und Heimkino-begeistert sind und sie nicht so recht wussten, wie sie diese Ansprüche mit den Begebenheiten eines Lofts in Einklang bringen sollten. Sie wandten sich an das HiFi Forum Baiersdorf und dort ersann man TheWall – einen multifunktionalen Raumteiler.

Zum Hintergrund: TheWall wurde für einen 70 m² großen Bereich einer weit über 200 m² Penthouse-Wohnung entworfen. Ohne Schmälerung des Wohnwerts sollte hier ein Heimkino-System integriert werden, das aber auch audiophilen Musik-Anforderungen perfekt gerecht wird. Eine Herausforderung, bei der am Ende ein TheWall nicht reichen sollte – er brauchte noch ein Gegenstück.
Aber dieses Doppel war dann der Durchbruch: Das Ergebnis ist absolut überzeugend und ein schöner Beweis dafür, dass Heimkino und audiophiler Genuss nicht zwangsläufig das Wohnerlebnis negativ beeinflussen müssen. Im Grunde passierte bei den Fischers der Idealfall: TheWall (mit der Mehrkanal-Installation) und sein Counterpart werten die Wohnung erheblich auf.

Natürlich kam hier nichts von der Stange – solche Umgebungen lassen nur individuelle Konfiguration zu. Dies gilt für Möbel ebenso wie für HiFi- und Heimkino-Komponenten. Genau hier setzt die Lösung an. Das HiFi Forum Baiersdorf entwarf in Zusammenarbeit mit der Schreinerei Zweigewerk in Viereth-Trunstadt zwei Schrankwände, die den 70 m² großen Wohn-/ Essbereich des Penthouses geschickt aufteilen. TheWall ist dabei sozusagen die aktive Wand, eine Schaltzentrale, die der gesamten Technik Platz bietet. Und dann gibt es noch TheWall Part II, der die Rearspeaker, viel Akustik und die Medien beinhaltet.

Trotz der beiden Trennwände behielt dieser Wohnbereich seinen offenen Charakter, denn TheWall plus Gegenstück sind zwar stämmig gebaut, reichen aber nicht bis ganz an die Decke.
Die Funktion von TheWall
Der Raumteiler kann mehr, als man ihm auf den ersten Blick zutraut. Auf der einen Seite ist er Medienmöbel und mit einem 75 Zoll Samsung TV sowie der gesamten Elektronik für ein aufwändiges 5-Kanalset bestückt. Auf der Rückseite beherbergt er fest integriert die bequeme Ledersitzbank als Zentrum des Küchenbereichs.

Die andere Schrankwand fungiert als Raumteiler zum Arbeitszimmer und hat zum einen die verdeckt eingebauten Lautsprecher für die rückwertige Kino-Beschallung, zum anderen Platz für die Platten- und CD/Blu-ray-Sammlung eingebaut. Aber hier hat das HiFi Forum Baiersdorf auch viel Akustik untergebracht: Eine geschickte Mischung aus als Diffusion und Absorption verbessert die Akustik der (akustisch eigentlich rechtschwierigen) Loft enorm, weil sie für eine gleichmäßigere Verteilung der Reflexionen sorgt.

Die Elektronik und die Lautsprecher in TheWall
Ein Samsung 75 Zoll-TV sorgt für eindrucksvolle Bilder im Heimkino. Die Elektronik stammt überwiegend von Primare. Der BD32 MKII als Blu ray-Zuspieler, der A 30.7 als 7-Kanal-Endverstärker und der R32 als AV-Vorverstärker/-Decoder. Für die Einbau-Lautsprecher wurden Diamond-Modelle von Bowers & Wilkins gewählt. CWM 8.3 D für die Front und CWM 8.5 D für den Surroundsound.

Für den Schub unterhalb 100 Hertz sorgen zwei Subwoofer vom Typ ASW 610 XP S2, ebenfalls von B&W. Verbunden ist alles mit Kabeln von Audioquest – wenn alles schon so perfekt gemacht ist, sollte auch an den Kabeln nicht gespart werden.

Ergänzt wird dies von einer Sonos Multiroom-Lösung. Sie versorgt die einzelnen Bereiche im Wohn- und Essbereich, die Küche, das Bad und die Terrasse. Damit lässt sich für jeden Bereich die optimale Beschallung realisieren.

Der Klang
Die akustische Situation in er Loft ist immer schwierig, weil der Nachhall enorm ist. Für den Klang im Wohnbereich mussten die Experten vom HiFi Forum Baiersdorf also die gesamte Loft-Akustik mit einbeziehen. Und hier machte vor allem der Bereich um den Aufzug Ärger; von hier kam eine Menge störender Nachhall.
Die Lösung: eine Anzahl gut getarnter Absorber von Fast Audio wurde in der Umgebung des Aufzugs eingebracht und das reduzierte die Störer drastisch. Für den Hörbereich wurde der hintere Raumteiler zu einem Akustik-Multitalent, in dem Diffusoren und Absorber für ein ausgewogenes akustisches Klima sorgen. Der Nachhall aus dem offenen Bereich der Rest-Loft ist hier kaum noch hörbar.
Die Anlage selbst ist über jeden Zweifel erhaben. Wer die Einbau-Lautsprecher von B&W bislang noch nicht gehört hat, sollte das unbedingt nachholen. Die spielen so transparent und pulvertrocken – da weiß man gar nicht, ob die klassische Diamond-Linie wirklich besser ist. Denn der Einbau hat ja zweifelsfrei Vorteile: Weil die Lautsprecher plan verbaut sind, wirkt die Oberfläche von TheWall wie eine riesige Schallwand – was zu einer deutlich gesteigerten Energie im oberen Bass und im Mittelton führt. Das hat was und klingt überragend dynamisch.
Der Nachteil: Einbau-Lautsprecher erzeugen aus dem gleichen Grund meist nicht sehr viel Tiefenabbildung. Aber die Räumlichkeit erzeugt die Anlage der Fischers ja sowieso durch die 5-Kanal-Anordnung. Und beide Fischers sind echte Mehrkanal-Fans: klassisch Stereo wird in diesem Bereich fast nie gehört; selbst normale CD werden per Surround-Modus mehrkanalig abgespielt. Und in den anderen Bereichen wie Küche, Schlafzimmer und Bad gibt es Mono-Lösungen von Sonos.
Die Primare A 30.7 ist ja ein 7-Kanal-Endstufe, doch die Fischers nutzen nur 5 Kanäle, oder? Von wegen: Die beiden Front-Lautsprecher werden – ganz audiophil – im Bi-Amping-Modus angesteuert. Zusätzlich hat das HiFi Forum Baiersdorf zwei 10-Zoll-Subwoofer verbaut. Das ist dem Umstand geschuldet, dass TheWall sehr frei steht und die Subwoofer hier kaum Resonanzen anregen. Für die Sauberkeit hat dies große Vorteile. Aber man braucht dann halt mehr Membranfläche und mehr Leistung…
Die Elektronik von Primare passt hier wie die Faust aufs Auge. Die dänische Elektronik spielt sehr fein, fast dezent und ergänzt hier die sehr dynamisch-kernigen B&W-Einbau-Speaker.
Fazit TheWall
Die Umsetzung dieser TheWall-Lösung erforderte rund eineinhalb Jahre. Immens vorteilhaft und wichtig war die 3D-Planung. So konnten alle Anforderungen berücksichtigt und gleich visualisiert werden. Seitens der Auftraggeber kam eine ideale Aufgabenteilung hinzu: Herr Fischer steuerte die technischen Eckdaten bei, von Frau Fischer kamen die Vorschläge für die stilvolle Integration. Das Team vom HiFi Forum erledigte mit seinen Partnern von der Schreinerei Zweigewerk die perfekte Umsetzung: von der umfassenden Planung, über die Anfertigung der beiden Raumteiler-Wände, die Auswahl der Komponenten und deren Einbau bis hin zur kompletten Integration in die Penthouse-Wohnung.
Elektronik, Lautsprecher, Akustik sowie die akustische Planung schlugen mit knapp 30.000 Euro zu Buche. Die beiden Schrankwände mit der edlen Sitzmöglichkeit lagen hingegen bei einer knapp sechsstelligen Summe…
Mehr zum Thema Installation:
Red Carpet Cinema: Vom Keller zum Heimkino
Installation: das versteckte Heimkino mit Piega
Das Krell Heimkino: 3D-Klang mit B&W 802 D3