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Trinnov ST2-HiFi Front
Digitaler Vorverstärker Trinnov ST2-HiFi mit genialem Akustikprozessor, 5.890 Euro (Foto: R. Vogt)

Test Trinnov ST2-HiFi: die Raumkorrektur-Sensation

Erst vor fünf Jahren kam mit dem Trinnov ST2-HiFi das erste Produkt der Franzosen für uns Endanwender auf den Markt. Dabei war ihr Optimizer damals in bestimmten Kreisen des Professional Audio längst ein Standard. Der Akustikprozessor kann ein paar Dinge, von denen die meisten Mitbewerber zum Teil nur träumen können – oder die sie nur mit komplexer Hilfe aus dem Labor beherrschen. Nun bekam LowBeats die neueste Version dieser auf HiFi gezüchteten Prozessor-Vorstufe zum exklusiven Test.

Trinnov ST2-HiFi Front-Logo
Trinnov ST2-HiFi Front-Logo (Foto: R. Vogt)

Trinnov, der Name setzt sich als Kunstwort aus 3D-Innovation zusammen und ist eine Buyout-Gründung des berühmten Pariser Akustik- und Musik-Labors IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique), in dem auch Karl-Heinz Stockhausen und Pierre Boulez arbeiteten; Letzerer war von 1976–1992 sogar dessen Direktor.

Die Trinnov Gründer Arnaud Laborie, Sébastien Montoya und Rémy Bruno arbeiteten an der dreidimensionalen Akustik-Analyse und Wiedergabe, wofür Sie unter anderem 2002 einen Innovationspreis des Forschungsministeriums gewannen.

Wohl zu Recht: Heute baut kaum noch jemand einen Ü-Wagen oder eine Masteringsuite, in der nicht ein Trinnov Optimizer seinen Dienst verrichtet.

Trinnov ST2-HiFi von vorne
Die Front des Trinnov ST2-HiFi kennt nur zwei Funktionen: an & aus (Foto: R. Vogt)

Der Trinnov ST2-HiFi ist ein direkter Abkömmling des Studiogeräts und war anfänglich ohne Ingenieursstudium nur schwer handhabbar. Das aber hat sich im Laufe der Produktevolution sehr zum Positiven geändert und der ST2-HiFi ist immer noch der preisgünstigste Einstieg in die Trinnov-Welt.

Gegenüber der Studiomaschine liegt der Unterschied lediglich in der wesentlich hochwertigeren Verarbeitung, den Anschlüssen und natürlich an der für HiFi-Anwender angepassten Software.

Trinnov ST2-HiFi Rückseite
Die Rückseite mit digitalen und analogen Anschlüssen als Cinch und XLR (Foto: R. Vogt)

So stehen rückseitig nun symmetrische und unsymmetrische Anschlüsse mit Consumer-tauglichen Pegeln zur Verfügung, ausgeführt in Cinch- und XLR-Buchsen. Einige Funktionen aus der reinen Profiwelt sind noch in der Software versteckt, um beispielsweise via Digitaleingang eine Masterclock anzuschließen.

Auf der Rückseite auch gut zu erkennen ist das Anschlussfeld des integrierten PCs, der die gesamten Berechnungen übernimmt. Mit dem internen Computer hat man als Anwender allerdings keinerlei Berührung. Aber die Art und Komplexität der Berechnungen der Optimizer-Algorithmen wäre mit konventionellen DSPs signifikant teurer und aufwändiger, denn die sind nur für die Standard-Algorithmen ausgelegt und es mangelt ihnen beispielsweise an Speicherplatz.

Arnaud Laborie sagte mir einst, es wäre ein Board mit gut einem Dutzend SHARC DSPs von Analog Devices notwendig, um die Optimizer-Aufgaben im Minimalausbau zu erledigen – und der arbeitet, wie hier im Trinnov ST2-HiFi, mit vier Audiokanälen.

Die maximale Ausbaustufe des Optimizers aber verarbeitet 32 Kanäle. Dank der PC-Architektur skaliert man einfach den Prozessor und den RAM-Speicher von einem gemächlichen 2-Kern-Prozessor zu einem flotten 4-Kern-Prozessor – fertig.

Trinnov ST2-HiFi Anschlüsse PC-Sektion
Trinnov ST2-HiFi Anschlüsse PC-Sektion (Foto: R. Vogt)

Dazu erledigt der PC noch die Mensch-Maschine-Schnittstelle, sprich die gesamte Bedienung. Nun kann man im einfachsten Falle tatsächlich Maus, Tastatur und Monitor anschließen, letzteres wahlweise per VGA, DVI oder HDMI und man kann loslegen.

Gedacht ist aber die Bedienung per VNC (Virtual Network Computing). Das klingt zunächst kompliziert, ist aber pfiffig und praxisgerecht. VNC bildet praktisch eine drahtlose Verbindung für Maus, Tastatur und Monitor. VNC-Programme gibt es für alle Betriebssysteme und eben auch als Smartphone- und Tablet-App.

Trinnov ST2-HiFi Hauptmenü
Das Hauptmenü per VNC-App auf dem iPad (Foto: R. Vogt)

Damit bedient sich der Trinnov gerade so, als hätte er eine eigene App. Ich arbeitete für diesen Test mit der kostenlosen Moccha VNC App auf dem iPad. Die Bedienoberfläche ist so gestaltet, dass sie auch per Touchscreen nutzbar ist. In der Praxis handhabt sich das nicht anders als jede herstellerspezifische App.

Damit diese Kommunikation zu Stande kommt, muss der ST2-HiFi im lokalen Netzwerk eingebunden sein, was im Test per LAN-Kabel wie von selbst ging. Wer es drahtlos oder gar ohne Router braucht, für den liefert Trinnov optional einen WLAN-Dongle.

Die mechanische Verarbeitung des Geräts ist sehr Ingenieurs-mäßig akkurat und erinnert nicht an 2CV, sondern eher an die gut beleumundete französische Luft- und Raumfahrt-Technik: dicke Bleche, exakte Passungen, bündig versenkte Maschinenschrauben, pingelig verlegte und gebundene Kabelbäume. Highend, wie man es sich vorstellt.

 

Trinnov ST2-HiFi Kupferkontakt-Federn zwischen Gehäuse und Deckel
Trinnov ST2-HiFi Kupferkontakt-Federn zwischen Gehäuse und Deckel (Foto: R. Vogt)

Das geht hin bis zu solchen Details: Der dicke Blechdeckel ist außen und innen lackiert. Nur ist innen genau neben dem Falz eine Spur blanken Blechs einmal rings herum. Das ist genau die Kontaktfläche mit dem Gehäuse, das am oberen Falz auch unlackiert ist.

Und damit Gehäuse und Deckel auch wirklich einen perfekten Faradayschen Käfig zur Schirmung bilden, schließen an allen Seiten mehrere Kupferfedern den Kontakt.

Architektur des Trinnov ST2-HiFi

Ähnlich sorgfältig und durchdacht geht es unter dem Deckel mit dem elektrischen Aufbau weiter. Die Baugruppen sind alle räumlich und teilweise auch elektrisch voneinander getrennt im geräumigen Gehäuse positioniert.

Trinnov ST2-HiFi Innenansicht
Trinnov ST2-HiFi Innenansicht von hinten (Foto: R. Vogt)

Den größten Platz nimmt die Computersektion ein. Sie versorgt ein eigenes Schaltnetzteil. Über dem PC-Board sitzt ein riesiger, sehr langsam drehender Kühlventilator. Es gibt noch einen zweiten in der Außenwand zur Kühlung des kleinen Analogboards.

Beide Ventilatoren waren im praktischen Betrieb nicht hörbar und , nur wenn man mit dem Ohr wirklich an das Gehäuse ging, gerade noch wahrnehmbar; die meisten CD-Laufwerke sind deutlich lauter.

Weitere mechanische Teile gibt es nicht, der PC arbeitet mit Flash-Speichern statt einer magnetischen Festplatte.

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Trinnov ST2-HiFi Ringkerntrafo für Audio-Sektion
Trinnov ST2-HiFi Ringkerntrafo für Audio-Sektion (Foto: R. Vogt)
Trinnov ST2-HiFi Netzteil der Audiosektion
Trinnov ST2-HiFi Netzteil der Audiosektion (Foto: R. Vogt)
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Die gesamte Audiosektion besitzt ein eigenes, konventionelles Netzteil mit vergleichsweise riesigem Ringkerntrafo, der gegen mechanischen Brumm unter einer massiven Stahlplatte eingepresst wird.

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Trinnov ST2-HiFi Analog- und Digital-Audioboards
Trinnov ST2-HiFi Analog- und Digital-Audioboards (Foto: R. Vogt)
Trinnov ST2-HiFi 4-Kanal-D/A-Wandler BUrr Brown PCM4204
Trinnov ST2-HiFi 4-Kanal-D/A-Wandler Burr Brown PCM4204 (Foto: R. Vogt)
Trinnov ST2-HiFi Signalmatrix-Board
Trinnov ST2-HiFi Signalmatrix-Board (Foto: R. Vogt)
Trinnov ST2-HiFi DICE Jr. Chip zur Signalverteilung und Jitterreduktion
Trinnov ST2-HiFi DICE Jr. Chip zur Signalverteilung und Jitter-Reduktion (Foto: R. Vogt)
Trinnov ST2-HiFi internes Firewire-Interface
Trinnov ST2-HiFi internes Firewire-Interface (Foto: R. Vogt)
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Die zwei großen Platinen hinter den Audiobuchsen sind für die Kommunikation mit der Außenwelt zuständig. Die sparsam bestückte Platine links auf dem Bild sorgt für die digitalen Signale und entkoppelt die Innen- und die Außenwelt galvanisch mit zwei riesigen Übertragern aus der Profi-Netzwerktechnik des deutschen Herstellers Würth Elektronik.

Die große dunkelblaue Platine sorgt für den Übergang zwischen digitaler und analoger Welt und wandelt diesen mit dem Vierkanal-D/A-Chip PCM4204 von Burr Brown.

Die gesamte interne Verarbeitung geschieht bei Trinnov digital. Diese Kommunikation übernimmt ein Chip mit dem Namen DICE Junior.

Was putzig klingt, verarbeitet gleichzeitig bis zu 64 digitale Audiokanäle als Verteilermatrix und gilt als einer der besten Jitter-Unterdrücker auf dem Markt. Er sitzt als zentrales Bauteil auf der Signalmanagement-Platine.

Diese kommuniziert per schlichtem Firewire-Kabel mit der PC-Sektion, die dann die eigentliche Rechenarbeit übernimmt. Fertig berechnet kommt das digitale Signal durch die selbe Firewire-Verbindung wieder zurück in die Verteilermatrix, die Bits im DICE Junior erneut in Reih‘ und Glied gekämmt und dann an die Audioboards zur Ausgabe weiter gereicht.

Ausgangssignal: bis zu vier Kanäle

Wer bisher  – sorry, das ist alles recht komplex – aufmerksam gelesen und die Bilder betrachtet hat, wird bemerkt haben, dass die Maschine zwar als Stereo klassifiziert ist, aber vier Ausgangskanäle hat.

Hintergrund: Man kann den ST2-HiFi frei für bis zu vier Kanäle verwenden: einfaches Stereo, oder 2x Stereo (etwa für zwei verschiedene Lautsprecherpaare oder Räume), oder Stereo mit 2-Wege-Aktiv (Trinnov als Weiche), Stereo plus Bassmanagement mit einem oder zwei Subwoofern.

Selbst eine Anwendung in einer Surround-Anlage mit vier Kanälen rein/raus ist machbar. Auch kann man den Trinnov ST2-HiFi wie das Studiogerät als reinen Prozessor zwischen Vorstufe und Leistungsverstärker oder Aktivlautsprecher schalten oder ihn selbst als Vorverstärker verwenden.

Beim Testen habe ich ihn als Vorverstärker mit analogen und digitalen Signalen eingesetzt und seine analogen Ausgänge mit meinen Aktivlautsprechern (JBL LSR4328) und Subwoofer (Teufel Oncle Doc) verwendet.

Das einzige, was man im Vorverstärker-Einsatz manchmal vermisst, ist ein physischer Lautstärkeregler: Man muss halt immer die VNC-App auf dem Telephon oder Tablet parat haben.

Wer größeren Komfort sucht, der greife zum großen Bruder Trinnov Amethyst, der eine klassische Infrarotfernbedienung, Tasten und Lautstärkeregler am Gerät und einen integrierten Streamingplayer mitbringt.

Eine umfassende Beschreibung des eigentlichen Optimizers finden Sie in der LowBeats Technik-Wiki.

Der Trinnov ST2-HiFi in der Praxis

Wenn der Optimizer einmal konfiguriert und kalibriert ist, handhabt sich der Trinnov ST2-HiFi (fast) wie jeder andere Vorverstärker. Durch seine Abstammung fehlt es eben an Bedienelementen auf der Front, man bedient also alles per App – was an sich angenehm ist. Denn damit hat man eben immer noch einige Möglichkeiten mehr als nur die Quelle anzuwählen oder die Lautstärke zu regeln.

Trinnov ST2-HiFi Hauptmenü Presets-Auswahl
Trinnov ST2-HiFi Hauptmenü Presets-Auswahl (Foto: R. Vogt)

Das beginnt beim Startmenü mit der Auswahl der Presets. Fünf davon mit klanglich leicht variierender Charakteristik legt der Optimizer automatisch. Das „nullte“ Preset Builtin (eingebaut) ist ein neutraler Prozess ohne jede Korrektur.

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Trinnov ST2-HiFi Channels
Trinnov ST2-HiFi Kanalcheck und Finetuning (Foto: R. Vogt)
Grafischer Equalizer je Kanal und Eingang
Trinnov ST2-HiFi Grafischer Equalizer je Kanal und Eingang (Foto: R. Vogt)
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In der zweiten Ebene kann man die Ausgangskanäle testen und temporär nachtrimmen. Hier lassen sich in Channels Testrauschen generieren, Pegel, Verzögerung und Phase einstellen und einzelne Ausgänge stumm schalten. Und hier lässt sich auch ein Terzband-Equalizer einbinden und einstellen.

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Settings Menü
Trinnov ST2-HiFi Settings Menü (Foto: R. Vogt)
HiFi Presets
Die Verwaltung der bis zu 29 Presets. Sie lassen sich frei benennen, speichern und gegen löschen sichern (Foto: R. Vogt)
Systemtakt und Puffer
Clock gibt Information und Kontrolle über den Audiotakt und Puffer (Foto: R. Vogt)
Eingangs-Konfiguration
Das Verhalten und die Eigenschaften aller Eingänge lässt sich festlegen (Foto: R. Vogt)
Menü Power-On Defaults
Das Menü Power-On Defaults legt die Voreinstellungen beim Einschalten fest (Foto: R. Vogt)
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Umfangreicher ist das Settings Menü, in dem sich das weitergehende Verhalten der Eingänge, die Presets des Optimizers, die Audiotaktung und -Pufferung sowie die Voreinstellung des ST2-HiFi nach dem Einschalten festlegen. Damit lässt sich der Trinnov wirklich jeder persönlichen Vorliebe anpassen. Wer meistens die gleiche Quelle und Lautstärke hört, muss, einmal konfiguriert, gar nichts mehr bedienen: einschalten – fertig.

Die Höreindrücke: Dynamisch!

Um einen ersten Eindruck zu erhaschen, habe ich den Trinnov ST2-HiFi einfach in Werkseinstellung ohne jedes Processing (Preset Builtin) Stereo rein / Stereo raus auf meine Aktivlautsprecher gegeben und Hires-Dateien per digitaler Cinchleitung vom Oppo Blu-ray-Player abgespielt. Sofort fiel auf, mit welcher unbändigen Dynamik und Präzision der Franzose zu Werke ging. Alles klang irgendwie schlackenfrei und ungebremst, aber nicht vordergründig oder gar spitz. Im Gegenteil. Allenfalls ein wenig mehr Abbildung in die Raumtiefe hätte ich mir gewünscht, dafür waren in der Breite Instrumente und Stimmen so scharf abgebildet wie selten. Alles klang sehr mühelos und der unwillkürlich wippende Fuß attestierte eine gute Musikalität. So stelle ich mir den Klang eines guten Studiogerätes vor: präzise, feingliedrige Durchzeichnung, tonale Neutralität, aber mit ordentlicher Attacke in den Mitten und Kraft im Grundton. Und das ohne jede Sterilität. Hier bekommt man einfach Lust, Musik zu hören. Wenn es also im nächsten Schritt mit Optimizer noch besser klingt, liegt das nicht nur am Rechenzauber: Schon die Hardware ist fantastisch.

Um dem Prozessor richtig etwas zu tun zu geben, testete ich überwiegend in 2.1-Konfiguration mit Subwoofer. Denn so nahtlos und integral wie mit einem Trinnov bekommt man einen Subwoofer kaum anders eingebunden. Beim Durchprobieren der fünf automatisch generierten Optimizer Presets blieb ich immer wieder bei Natural und Neutral hängen. Ein guter Bekannter zu Besuch, der auch ein gutes audiophiles Ohr und Erfahrung hat, präferierte Precision. Bei Monitoring konnte man doch hier und da ein kleines Artefakt hören: Manch ein Phasing klang etwas künstlich. Aber diese Voreinstellung ist eben mehr zum Sezieren eines Klanges als zum Genuss gedacht.

 Mademoiselle Chante (Foto: Sony Music)
Patricia Kaas Mademoiselle Chante SACD (Foto: Sony Music)

Zur Feier des Tages probierte ich Einiges an französischer Musik. Die SACD-Version von Patricia Kaas‘ Mademoiselle Chante von 2004 wird mittlerweile zu absurden Sammlerpreisen gehandelt. Zu Recht, denn die per 24 Bit / 88 kHz wiedergegebenen remasterten Tracks wie „Chanson d’amour pas finie der zierlichen Französin mit dem tiefen, samtigen Timbre klingen fantastisch durchzeichnet, kompakt und dennoch dynamisch. Das Umschalten mit und ohne Optimizer kam mir dabei vor wie der Wechsel bei einer guten Kamera zwischen einem guten Zoom- und Festbrennweiten-Objektiv. Alles wird nochmals realistischer, kontrastreicher und irgendwie authentischer dargestellt, ohne dass man das auf einen einzigen Parameter eingrenzen könnte. Das galt erst recht für normale CDs wie das abgefahrene Album Paris des Trompeters Erik Truffaz mit auf volle Stereobasis-Breite vergrößerten Stimmen, einer entrückten Trompete und ständig komplexer werdenden Klangteppichen. Stets bildet der Trinnov kristallklar ab, baut physisch präsente Körper und lässt alles schön organisch fließen. Allenfalls ist die Raumtiefe ein wenig kürzer als bei manch konventionellem, audiophilem Amp. Die können aber selten solch eine greifbare und realistische Abbildung demonstrieren, unabhängig davon, ob es sich um eine Stimme, eine Triangel oder einen Konzertflügel handelt. Diese Ausgewogenheit ist wunderbar.

Fazit Trinnov ST2-HiFi: Plastisch, ausgewogen musikalisch

Der Trinnov ST2-HiFi ist die Einstiegsdroge in die Welt der Optimizer korrigierten Klangwelt, die irgendwie richtiger und authentischer klingt als praktisch alle anderen Lautsprecher- und Raumkorrekturen. Trotz der Komplexität der Technik sollte jeder, der nicht nur linke Hände besitzt, mit dem Gerät klarkommen. Einmal eingerichtet und kalibriert, ist die Handhabung im Alltag kinderleicht, nur manchmal wünscht man sich mehr als nur eine Powertaste auf der Front. Dennoch ist die Bedienung via VNC-App pfiffig gelöst. Qualitativ sind die analogen und digitalen Pfade im Trinnov ST2-HiFi ebenbürtig. Der Klangcharakter ist ausgewogen, ehrlich und in allen Lagen sehr plastisch, wobei die Musik schön fließt, die Füße wippen. Eine angenehme Brücke zwischen Profi- und Genießer-Welt.

Trinnov ST2-HiFi
2016/07
Test-Ergebnis: 4,5
überragend
Bewertungen:
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Klanglich präzise und musikalisch
Beste Lautsprecher/Raumkorrektur
Extrem detailliert konfigurierbar
Bedienung ausschließlich via App

Vertrieb:
MediaLantic
Martin-Hoffmann-Str. 11
12435 Berlin
www.medialantic.com

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Trinnov ST2-HiFi: 5.890 Euro
Trinnov V9: 655 Euro
(3D-Mikrofon)

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Autor: Raphael Vogt

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Technischer Direktor bei LowBeats und einer der bekanntesten Heimkino-Experten der Republik. Sein besonderes Steckenpferd ist die perfekte Kalibrierung von Beamern.