2 neue Streamer um 500 Euro: Cambridge Audio MXN10 und AXN10

Zwei neue Netzwerkspieler vom HiFi-Robin-Hood: Der Cambridge Audio MXN10 und der AXN10 sind genau das Richtige, um Ein- und Aufsteigeranlagen Streaming-fähig zu machen.

Apropos Cambridge. Die berühmte Universitätsstadt liegt knappe 30 Kilometer von Huntingdon entfernt und diese Kleinstadt ist so etwas wie das Silicon Valley des Highfidelity Großbritanniens. Nicht nur die erwähnte HiFi-Marke Cambridge Audio wurde hier aus der Taufe gehoben, auch Avid HiFi und Meridian ebenso wie Audiolab, Quad, Mission und Wharfedale. Die letztgenannten vier Unternehmen gehören mittlerweile längst den chinesischen Millionärszwillingen Michael und Bernard Chang (International Audio Group).

Auch Cambridge war kurz Mitglied der IAG-Familie ging aber bereits 1994 an die neugegründete „Audio Partnership“. Gemeinsam indes ist allen genannten Firmen, dass sie in England die Produkte austüfteln, produziert wird jedoch vor allem in China. Wer nun mit der Nase rümpft, unterschätzt den hohen Fertigungsgrad der Asiaten und übersieht die zum Teil über lange Zeit berühmt berüchtigte unterirdische Verarbeitungsqualität der Briten. Zugegeben ist das lange vorbei. Und doch: Die Boxenschmiede KEF (GP Acoustics) lässt etwa seit Mitte der 1990er-Jahre in China fertigen. In einem Interview mit LowBeats zum 60-jährigen Jubiläum von KEF sagte der Markenbotschafter des Lautsprecherhersteller, Johan Coorg, zum Umzug der Produktion nach Hong-Kong: „Es war ein großer Fortschritt. Der Skaleneffekt war gewaltig. Was passierte also? Etwa, dass komplette Produktionslinien verschifft, aber auch vervielfältigt wurden. Aber die größte Überraschung für alle war, dass der Ausschuss, die Fehlerquote sank.“

Zurück zu Cambridge Audio, „Designed & Engineered in Great Britain” und den neuen Netzwerkstreamern Cambridge MXN10 und AX10. Dazu die gewohnte Frage: Was können die? Was bringen die mit?

Cambridge hat sich bei den Streamern für zwei Gehäuseformate entschieden, einen „Lütten“ (plattdeutsch: Klein) und einen Großen. Der Lütte Cambridge MXN10 kommt im Kompaktformat und ist nur 21,5 cm breit, kann aber das gleiche, wie sein Bruder im Standard-HiFi-Format mit 43 cm Breite, der Cambridge AXN10. In beiden schlägt das digitale Herz eines brandaktuellen D/A-Wandlerchips von ESS, der Sabre ES9033Q. Der Zwei-Kanal-Wandler wurde erst 2021 vorgestellt und verarbeitet Ultra-HiRes-Musikstreams bis PCM 768 kHz und DSD bis zu DSD512.

Auch anschlussseitig herrscht Gleichstand: Netzwerkbuchse, Cinch-Ausgang sowie digitale Ausgänge und ein USB-Zugang bieten sowohl der Cambridge MXN10 als auch der Cambridge AX10. Beide bringen eine Vielzahl an Streamingprotokollen- und diensten mit. Nativ unterstützt werden Spotify, Qobuz, Deezer und Tidal. Mit an Bord sind weiterhin Apples Airplay 2, Googles Chromecast, Internetradio und Bluetooth in der Version 5.0. UPnP und Roon ready sind die Netzwerkspieler obendrein, ins WLAN funken können sie auch. Bedient werden wollen die Netzwerkspieler ausschließlich per „StreamMagic“-App (iOS und Android), ein Display ist nicht vorhanden. Die wenigsten Nutzer dürften es indes vermissen. Stattdessen gibt es bei beiden Geräten vier Speichertasten auf der Vorderseite, die sich mit Streams vom Internetradio belegen lassen. Als Gehäusefarbe steht nur „Lunar Grey“ zur Auswahl.

Preis und Verfügbarkeit

Der Cambridge MXN10 kostet 499,00 Euro, für den Cambridge AXN10 sind 599,00 Euro zu bezahlen. Beide Netzwerkspieler sind ab März 2023 im Fachhandel verfügbar. Mehr Infos: www.cambridgeaudio.com

Die technischen Daten

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