Manchmal kommt einfach alles zusammen. Ehepaar König (Name von der Redakion geändert) hatte große Pläne bei der Kernsanierung ihrer Wohnung – nur waren die Pläne in Bezug auf das Wohnzimmer leider komplett gegenläufig. Frau König wollte unbeding freie Sicht auf die ihr kostbaren Bilder, Herr König wollte unbedingt seiner Heimkino-Leidenschaft frönen. Gar nicht so leicht, zumal ein moderner Kamin eine wirklich freie Gestaltung des Raumes gar nicht zuließ. Die beiden wandten sich an das HiFi-Forum Baiersdorf, das dank aufwändiger Planungs-Software zügig eine Möglichkeit fand, den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Es entstand das Fire Wall Cinema: eine anspruchsvolle AV-Lösung rund um den Kamin.

Der Kamin war wichtig. Ehepaar König wollte immer einen solchen Feuerplatz im Wohnzimmer und beim Neuaufbau der Wohnung entschieden sie sich für einen verglasten modernen Kaminofen, der allerdings auch die Orientierungsrichtung im Raum vorgab. Egal, ob man Musik hören, TV sehen oder die Feuerstelle einfach nur brennen sehen wollte – alles sollte in nur einer Blickrichtung geschehen. Aber ist ein Kamin mit elektronischen Geräten problemlos vereinbar?
Ja. Weil die HiFi-Forums-Leute früh in die Planung eingebunden wurden, arbeiteten alle Gewerke Hand in Hand; es musste nichts nachträglich eingebaut werden und jeder brachte seine Ideen ein. Und manches entstand auch noch in der Planung. Matthias Bouecke, der Head of Installation beim HiFi Forum, erzählt: Aus der Sitzbank wurde ein Möbel und aus dem Möbel wurde ein HiFi-Möbel…”

Eine Steinplatte jedenfalls kristallisierte sich schon früh als Basis-Lösung heraus. Sie ist der Blickfang und gleichzeitig das verbindende Element, das das echte und das elektronische Lagerfeuer nahtlos bei dieser Installation zusammenführt. Die Steinplatte ruht auf einer Möbel-Maßanfertigung, die die vom Ofen geschaffene Nische nutzt. Sie nimmt gleichzeitig die meisten AV-Geräte auf.
Die Komponenten des Fire Wall Cinema
Hier mal im Schweinsgalopp durch die Geräteliste: Die Zentrale ist ein Marantz SR7012 9.2-Kanal-Netzwerk-AV-Receiver mit HEOS Musikstreaming-Technologie, Dolby Atmos, DTS:X und Auro-3D. Der Blu ray-Player kommt von Samsung, der Sat-Receiver von Kathrein. Als zusätzliche Quelle dient ein Mediaserver Amazon FireTV mit 4K UltraHD Streaming-Client.

Wer genauer hinschaut, erkennt die Schlitze im maßgeschneideren Sockel. Sie dienen einerseits als Lüftung für die Endstufen, andererseits als Auslass für die beiden Bowers & Wilkins Subwoofer vom Typ ISW 3. Sie werden von einer Bowers & Wilkins SA-1000 Mono-Endstufe (1.000 Watt Class-D) angetrieben. Die hat ausreichend Leistung für einen wirklich beeindruckenden Bass und man sieht – nichts! Als Frontlautsprecher und Center sind jeweils ein Bowers & Wilkins CWM 8.5 (2-Wege-Wandeinbaulautsprecher) plan in der Wand verbaut. Je nach Aufnahme ist auch 3D-Sound möglich: Der kommt dann aus vier in der Decke eingebauten Pearl-Lautsprechern.
Läuft kein Film, ist das Fire Wall Cinema nicht zu sehen: freie Sicht auf die schönen Bilder. Aber wehe, wenn es losgelassen: Dann fährt die Leinwand herunter und der Beamer, der vorher fast unsichtbar in seinem kleinen Separee sitzt, sorgt für atemberaubend leuchende Farben. Bei der Leinwand ließ das HiFi Forum Herrn König keine große Auswahl: es musste schon das Beste sein: eine Stewart 2,5 x 1,4 Meter Luxus Model A Rahmenleinwand (Format 16:9) mit Firehawk G4 Tuch, ist in der Decke der Medien-Nische verbaut. Das Tuch ist extrem kontrastfähig, eine Anforderung, die aufgrund des hellen Zimmers nötig wurde.
Wenden wir einmal die Blickrichtung weg vom Kamin und von der Leinwand hin in die Gegenrichtung: Hier also sitzen die beiden Königs und genießen die Dinge, die ihnen wichtig sind. Nicht ganz einfach ist die akustische Situation durch den nach hinten offenen Raum.

Ein so elegant gestaltetes Wohnzimmer erlaubt nur wenig offensichtliche Raumakustik. Und trotzdem klingt es absolut überzeugend. Noch einmal Matthias Bouecke: “Ich kann es nicht oft genug sagen, dass wir bei dem Projekt Fire Wall Cinema echt Glück hatten, noch in der Planungsphase des Umbaus mit eingebunden zu werden. Wenn es immer so liefe, wäre unser Job echt einfacher. Und kürzer.”
Alles in allem brauchte das HiFi Forum Baierdorf nicht einmal sieben Tage, um alles zu installieren. Nachträglich dauert so etwas immer länger. Und noch eine Zahl, die Bouecke für uns addierte: Ziemlich genau 30.000 Euro kostet das AV-Equipment des Fire Wall Cinema
Um die Halligkeit aus dem Raum zu bekommen, haben die Profis vom HiFi Forum verschiedene Maßnahmen ergriffen. Die wichtigste ist wohl die gelochte Akustikdecke, die viel Mittenenergie aus dem Raum nimmt. Zusäzlich spielt der schlau gewählte Teppich genauso eine Rolle wie die speziellen Vorhänge. Und auch der Raumteiler vom Tischler hat eine raumakustische Funkion.
Aber Anlage und Akustik des Fire Wall Cinema sind so gut aufeinander abgestimmt, dass auch Bauherr König absolut überzeugt ist und sich noch immer auf jeden Film freut – am besten natürlich in 3D-Sound.
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