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Quad Artera Play+ Display
Der Quad Artera Play unterscheidet sich nur in wenigen Punkten von seinem Nachfolger – ist jetzt aber im Abverkauf für unter 1.000 Euro zu haben... (Foto: Quad)

Kauftipp der Woche: Quad Artera Play

Vor nicht einmal vier Wochen hatten wir den Quad Artera Play+ (Preis: 1.500 Euro) im Test. Die DAC-Vorstufe mit eingebautem CD-Laufwerk hat bei uns viel Applaus eingeheimst. Bei der Recherche aber wurde deutlich, dass Quad bei der Neuauflage des ursprünglichen Quad Artera Play (also das Modell ohne „+“), nicht so sehr viel verändert hat. Technisch-akustisch eigentlich gar nichts – es kam lediglich ein Kopfhörer-Ausgang und die Bluetooth-Fähigkeit hinzu. Wer auf diese beiden Punkte verzichten kann, findet im Auslaufmodell eine exzellente Alternative, die bei SG Akustik für unter 1.000 Euro zu haben ist.

Das Konzept des Quad Artera Play

Der Artera ist eine der seltenen Hires-DAC-Vorstufen mit eingebautem CD-Player. LowBeats Tester Andreas Günther erkannte hier einen gelungenen Spagat zwischen der „16Bit und der 32Bit-Ära.“ Diese Kombination ist eine Spezialität der International Audio Group (IAG). Unter ihrem Konzerndach hat die IAG mit Audiolab einen weiteren Anbieter, der mit seinem 8300CD (aktuell: 8300 CDQ) das selbe Konzept anbietet. Man braucht nur eine Endstufe oder – noch besser und smarter – Aktivboxen und hat schon eine gleichermaßen vielseitige wie adrette HiFi-Schaltzentrale. Denn anders als die Audiolab Vorstufe mit 43 Zentimeter Basisbreite kommt der Quad Artera Play im wohnzimmerfreundlichen Midsize-Format von 32,0 x 10,5 x 32,0 cm (B x H x T) daher.

Quad Artera Play mit Quad Stereo
Der Quad Artera Play mit der Endstufe „Artera Stereo“. Die Endstufe ist mit 2 x 140 Watt sehr kraftvoll und passt auch klanglich bestens, verwässert aber den smarten Ansatz des kleinen CD-Vorstufe. Hier gehören eigentlich Aktivboxen dran…  (Foto: Quad)

Doch den kompletten Aufbau und die Fürs und Widers der Quad Vorstufe hier noch einmal vorzustellen, ist Unfug; ich möchte stattdessen auf den umfassenden Test des Kollegen Andreas Günther verweisen, der den Nachfolger mit dem „+“ ausgiebigst getestet und viele lobende Worte gefunden hat. Und wie gesagt: Die Modelle ähneln sich bis hin zu den Chipsätzen auf der Digitalplatine.

Kommen wir also auf die Dinge zu sprechen, mit denen der Quad Artera Play nicht aufwarten kann. Punkt Eins: der fehlende Kopfhörer-Ausgang. Mit der riesigen Auswahl der modernen Musik-Streaming-Dienste à la apple music, qobuz, spotifiy, TIDAL & Co (die man ja problemlos auch auf das Smartphone laden kann) ist der Kopfhörer-Ausgang am Verstärker womöglich nicht ganz so wichtig. Dass der Nachfolger jetzt mit einem Kopfhörer-Amp ausgestattet ist, würde ich eher als Versuch werten, dem „+“ im Namen etwas mehr Gewicht zu geben.

Punkt 2 ist die Bluetooth-Funktion. Ich selbst nutze fast schon reflexartig Bluetooth, um auf einfachste Art & Weise Musik ins Auto oder ins Büro zu bekommen. Aber wir haben in den letzten Tagen auch wieder sehr viel Versuche um die Qualität von Bluettooth gemacht: in der Regel ist es kabelgebundenen Lösungen doch weit unterlegen. Da fehlt es oft einfach an Lebendigkeit. Und ich weiß auch, dass der Hersteller einen gewissen Aufwand treiben muss, damit die Bluetooth-Funktion nicht die anderen Audio-Schaltungen beeinträchtigt. Unter audiophilen Gesichtspunkten hat daher der Vorgänger die besseren Voraussetzungen…

Dieser fehlende Bluetooth-Zugang schmerzt zwar den modern-urbanen User (und wurde von den Quad-Strategen ja offenkundig auch als notwendig eingestuft), aber hier kann sich ja jeder selbst prüfen, inwieweit ihm dieser Punkt wichtig und über 500 Euro wert ist.

Isotek premier netzkabel
Im BUndle mit Quad Artera Play: IsoTek Premier Stromkabel

Denn SG Akustik bietet den Quad Artera Play ja nicht nur deutlich unter Neupreis an, sondern legt auch noch ein sehr überzeugendes Stromkabel bei: das IsoTek Premier. Man findet dieses Stromkabel bei mehreren SGA-Angeboten, die Karlsruher scheinen es in größerem Stile eingekauft zu haben.

Und sie haben dabei ein gutes Händchen bewiesen. Beim Test des IsoTek Evo3 Aquarius habe ich das Premier ausgiebig unter die Lupe genommen und möchte an dieser Stelle etwas tun, was man eigentlich nicht macht – nämlich mich selbst aus dem Test zitieren:

„Erstes und nicht sonderlich erstaunliches Ergebnis: Ein gutes Netzkabel ist hörbar besser als eine 0-8-15-Standardstrippe. Und das IsoTek Premier ist ein richtig gutes Netzkabel und den klassischen Beipackstrippen in Bezug auf Definition, Natürlichkeit und Raumabbildung klar überlegen. Da könnte ich mir gut vorstellen, die ganze Anlage mit Permier zu verkabeln…“

Der höhere Druck, den das Premier ins Klangbild einfließen lässt, tut dem Artera Play recht gut und lässt ihn noch souveräner klingen. Wir hatten beim Test des Play+ leider keinen Vorgänger zur Hand. Doch sowohl die technischen Daten als auch der hiesige Vertrieb (IAD Audio) bestätigen unseren Verdacht: Es ist technisch/akustisch die gleiche Maschine, die dementsprechend auch gleich klingen wird. Vielleicht sogar dank des aufgemotzten Stromkabels und dank des fehlenden Bluetooth-Empfängers sogar noch etwas fulminanter und präziser…

Fazit Quad Artera Play

Kauftipp der Woche Quad Artera PlayDer Quad Artera Play+ hat das Handicap vieler Nachfolger, die sich nur unwesentlich von ihrem Vorgänger unterscheiden, aber im Vergleich zu diesem – weil neue Ware – auf einmal sehr viel teurer sind. Als die großen japanischen Marken in den 1990er Jahren fast im 6-Monats-Takt neue Geräte auf den Markt brachten, mussten wir nicht selten konstatieren: Der Vorgänger ist eher besser…

Ganz so drastisch ist der Fall von Quad Artera Play versus Artera Play+ nicht, weil es sich ja um fast identische Komponenten handelt, von denen die neuere dank Bluetooth und Kopfhörerausgang einen echten Mehrwert mitbringt und ihren Einstiegspreis von knapp 1.500 Euro in jedem Fall wert ist.

Aber. Man bekommt die gleiche Maschine auch für mehr als 500 Euro weniger. Dann ohne Bluetooth, aber mit fettem Stromkabel und mindestens genauso klangstark. So hat man als Musikfreund die Wahl. Wir halten dieses Angebot von SG Akustik für stärker. Deshalb ist es unser Kauftipp der Woche…

Quad Artera Play
2020/07
Test-Ergebnis: 4,6
überragend
Bewertungen

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Satt-transparenter, angenehm reifer Klang
Guter Verarbeitung, vielseitige Anschlussmöglichkeiten
Exzellente Preis/Leistungs-Realtion
Kein Bluetooth

Angebot:
SG Akustik HiFi-Studio
Amalienstraße 45
76133 Karlsruhe
0721 / 921 273-0
www.sg-akustik.de

Aktionspreis (zeitlich begrenzt):
Quad Artera Play: 968,88 Euro

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.