Das Design bestimmt das Sein: Die KEF Muon ist sicherlich einer der außergewöhnlichsten Lautsprecher, der in Serie hergestellt wird. Der bekannte Designer Ross Lovegrove entwarf dieses Gehäuse, das nirgendwo auch nur eine Kante aufweist, aber gleichzeitig Platz für sechs 25 cm Tieftöner, einen 25 cm Tiefmitteltöner und einen Uni-Q für den Mittelhochtonbereich bietet und – so hört man – die Produzenten dieser Gehäuse regelmäßig in die Verzweiflung treibt, weil nicht nur die äußere Hülle, sondern auch die innere Segmentierung unendlich kompliziert ist. Das ist auch bei der aktuellen KEF Muon Mk 2 nicht besser.
Als die geschlossenen 4-Wegebox Muon 2007 vorgestellt wurde, war sie akustisch noch nicht ganz ausgereift. KEF hat sie im Folgenden peu à peu verbessert, dann aber vor etwa 1,5 Jahren einen größeren Schritt getan und die nun KEF Muon Mk 2 genannte Klangskulptur mit dem neuesten Uni-Q (aus der Blade), neuen Tieftönern und einer neuen Frequenzweiche ausgestattet.
Als ich kürzlich bei einem KEF Besuch im Stammwerk in Maidstone mit KEF Entwicklungsleiter Dr. Jack Oclee-Brown sprach, zeigte er sich rundum zufrieden mit der Performance der Muon MK 2. Das Problem war nur: Man konnte diesen Ausnahmelautsprecher (der pro Paar stolze 160.000 Euro kostet) in Deutschland nirgendwo hören.
Das hat sich nun geändert. Die HiFi-Spezialisten vom Würzburger Audioladen haben im historischen Gut Wöllried in der direkten Nähe von Würzburg eine angemessene Bleibe gefunden.
In den anspruchsvoll renovierten Räumen gibt es einen gut 100 Quadratmeter großen, lichten und atmosphärisch sehr angenehmen Raum, in dem die KEF Muon Mk 2 dauerhaft stehen (und spielen) wird und so Interessierten aus ganz Deutschland unter optimalen Bedingungen präsentiert werden kann. Der KEF Vertrieb GP Acoustics fand die Idee so überragend, dass er die Würzburger HiFi-Händler dabei tatkräftig unterstützt.
Für so besondere Lautsprecher wie die Muon Mk 2 ist genau das die Zukunft: eine edle Umgebung mit möglichst perfekter Raumakustik und mit herausragend guter Elektronik. Nach der Idee der Würzburger Audio-Laden-Betreiber wird die Muon MK 2 immer stehen bleiben, die Elektronik aber soll wechseln.
In diesem Zusammenhang ist schön, dass KEF jetzt die Muon nicht nur im spiegelnden Silber anbietet, sondern auch in den Blade Farben. Die Version, die zur Showroom-Eröffnung in Würzburg stand beziehungsweise steht, ist in edlem Mattschwarz gehalten. In Kombination mit dem kupferfarbenen Uni-Q sieht das hammermäßig aus.
Was die passende Elektronik angeht, nutzte der KEF Deutschlandvertrieb GP Acoustics seine guten Kontakte zu den norwegischen Highendern von Hegel, die schon seit Längerem im GP Acoustics Vertrieb sind, und stellte den KEF Muon Mk 2 einen Elektronik-Kette zur Seite, die es in sich hat.
Vor allem die vier Monoblöcke H30 (Preis pro Stück: 12.000 Euro), die – in klassisch analoger Bauweise – immerhin über 1 Kilowatt an 8 Ohm bereitstellen.
Den KEF Muon Mk 2 jedenfalls tat die offene Spielweise, die enorme Leistung und die Kontrolle der Hegel Monos gut: auf derart hohem Niveau hatte ich die Klangskulpturen noch nicht gehört. Da saß jeder Ton in der richtigen Klangfarbe und vor allem schwang auch jeder Ton sehr schnell wieder aus: alles klang absolut natürlich, Kolorierungen waren nicht zu hören.
Für Events dieser Art leistet sich KEF einen Markenbotschafter: Johan Coorg. Coorg ist ein fantastischer Vorführer, der immer wieder auch mit ungewöhnlicher Vorführmusik begeistert. Mich holte er nicht nur mit Al Di Meolas Gitarrenfeuerwerk “Mediterranean Sundance”, sondern am Ende seiner Demo auch noch mit “Yo Mama” von Frank Zappa (Album Sheik Yerbouti) ab.
Dieses Endlosstück aus dem Jahre 1979 mag ich sowieso. Aber über die Muon Mk 2 klang es so echt, so mitreißend, als säße man direkt neben der Gitarre des Herrn Z. Fantastisch. Überwältigend.
Derzeit ist zwar der Raum im Gut Wöllried der einzige Ort in Deutschland, wo man die große KEF hören kann. Aber ich habe den Eindruck, dass die KEF Muon Mk 2 hier einen guten Platz hat: optisch sowieso, aber auch akustisch.
Sie hier zu hören ist in jedem Fall ein Erlebnis, das es aber nur nach Anmeldung im Würzburger Audioladen gibt, am besten per Telefon: 0931-415391.
Obwohl der Raum im Gut Wöllried für die KEF Klangskulptur hergerichtet wurde, findet man hier natürlich auch noch andere Preziosen der Marke. Zum Beispiel die KEF LS 50 Wireless, die der Künstler Marcel Wanders in seiner Nocturne Edition gestaltet hat. Auch chic.
Weitere Informationen zur Muon unter www.gpa-eu.com.
Wem 160.000 Euro Anschaffungspreis für die Muon auf die Schnelle etwas zu steil sind, es gibt auch noch die handliche “Tischversion”:
Test Edel-Bluetooth-Speaker KEF Muo
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