Criterion ist so etwas wie der Inbegriff von T+A Lautsprechern. Kein Wunder also, dass die Westfalen zu ihrem 40. Jubiläum erneuert eine Criterion-Lautsprecherserie auflegen: die T+A Criterion CTL.
Die neue Linie besteht derzeit nur aus Standlautsprechern: Criterion S 2200 CTL (ab UVP 7.500 Euro pro Paar), Criterion S 2100 CTL (ab UVP 6.500 Euro) und Criterion S 2000 CTL (ab UVP 5.500 Euro). Dass es derzeit keine adäquaten Kompaktboxen aus dieser Serie gibt, hat einen konstruktiven Hintergrund: Jede dieser Criterions hat eine eingebauten Transmissionline, die den Tiefton deutlich verbessern soll. Und Transmissionlines brauchen erfahrungsgemäß eine gewisse Länge, sonst funktionieren sie gar nicht.
Transmissionlines also. T+A hat schon viel Erfahrungen mit diesen Schallleitungen sammeln können und so ist es kein Wunder, dass Lautsprecher-Entwickler Jochen Fabricius bei den neuen Criterions wieder darauf zurückgriff.
Doch die Basskonstruktion ist nicht die einzige Besonderheit bei T+A Criterion CTL. Natürlich wurden für die neue Serie maßgeschneiderte Treiber entwickelt. Tief- und Mitteltöner haben die bei T+A mittlerweile üblichen harten, geprägten Membranen aus Aluminiumfolie, Aluminiumkörbe mit schmalen Stegen (wegen möglich geringer Reflexionen), starke Magnete und überdimensionierte Schwingspulen für einen optimalen Antrieb.
Die imprägnierte Gewebekalotte bildet zusammen mit der geformten Schallwand (Organic Baffle) eine akustische Einheit, die T+A “CD” (Constant Directivity) genannt hat. Hinter dem Namen verbirgt sich ein geschickt gemachter Waveguide für den Hochtöner, der bereits beim Fräsen der Schallwand mitberücksichtigt wird.
Auf der HIGH END 2018 konnte ich in der T+A Vorführung zumindest einmal die große T+A Criterion S2200 CTL hören und war durchaus beeindruckt. Auffällig war der absolut saubere, sehr “schwarze” Bass, der die Aufnahmen ungewohnt lebendig und vielschichtig macht. Es ist immer wieder interessant, wie viel mehr Information man bekommt, wenn der Bass tief und sauber ist.
Ebenfalls auffällig war eine große Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit in gesamten Mittel- und Hochtonbereich, wie ich sie auch von größeren T+A Modellen in dieser Form nicht gewohnt war. Gitarren und Stimmen hatten etwas ungemein Klares, Aufgeräumtes und sehr Lebendig-Natürliches. Klasse.
Zugegeben: die S 2200 liefen auch an der zweiten großen Messeneuheit von T+A: den großen hybriden Super-Monoendstufen M40 HV für 39.000 Euro pro Paar. Bei Bedarf pumpen diese bis zu 1.000 allerfeinste Watt in die Lautsprecher-Schwingspulen und holen so alles aus der T+A Criterion CTL S2200 heraus. Aber ich bin mir sicher: das funktioniert auch mit preislich angemessenerer Elektronik bestens.
Die neuen Criterion Lautsprecher sind ab Sommer 2018 im Fachhandel erhältlich.
Der gesamte LowBeats Messe-Rundgang über die HIGH END 2018
Weitere Informationen zu Criterion und M40 HV unter: www.ta-hifi.com
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