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beyerdynamic T 5 p 2. Gen
beyerdynamic T 5 p 2. Generation, Preisempfehlung 990 Euro (Foto: J. Schröder)

Test mobiler Kopfhörer beyerdynamic T 5 p 2. Generation

Mit dem beyerdynamic T 5 p 2. Generation bringt der Heilbronner Kopfhörerspezialist nun die Neuauflage seines Topmodells in der Sparte mobile Hörer. Mobil bedeutet in diesem Falle jedoch nicht unbedingt „to go“: Mit hohem Kennschalldruckpegel und einer Kapselimpedanz von 32 Ohm harmoniert der T 5 p zwar elektrisch perfekt (auch) mit Smartphones; primär wendet er sich jedoch eher an anspruchsvolle Musikhörer, die mit iPad oder anderen hochwertigen Hi-Res-Playern fernab der Steckdose im Garten oder am Pool ungestört schönen Klängen lauschen möchten. Drum liegt dem neuen T 5 p denn auch erst gar kein spezielles Smartphone-Kabel mit integriertem Fernbedienungs- und Mikrofon-Dongle bei.

Stattdessen ist für 149 Euro ein drei Meter langes, symmetrisches Exemplar mit vierpoligem XLR-Stecker erhältlich: Das ermöglicht den Anschluss des T 5 p an besonders hochwertigen Kopfhörer-Amps mit symmetrischem Ausgang.

Das Leitermaterial besteht – ebenso wie beim mitgelieferten, 1,4 Meter langen Kabel – aus hochreinem, sogenanntem 7N-Kupfer (99,99999%), das in einem speziellen Verarbeitungsprozess (Ohno Continuous Casting = OCC) langsam und daher materialschonend auskühlen kann. Bereits an solchen Details lässt sich erkennen, dass beyerdynamic mit dem neuen T 5 p klanglich ganz hoch hinaus will.

Dafür haben die Heilbronner gegenüber dem Vorgängermodell in Sachen Technik denn auch einiges verändert: So soll eine zusätzlich Membran-Bedämpfung störenden Hochton-Resonanzen entgegenwirken.

Außerdem wurde die Geometrie der Schallwandelemente optimiert und deren einlagige Bauweise durch ein stabileres High-Tech-Compound-Material ersetzt: Das soll der klanglichen Präzision insgesamt zugutekommen.

Treu geblieben ist beyerdynamic beim neuen T 5 p natürlich seinen Wandlersystemen mit hauseigener Tesla-Technologie, die für hohe Dynamik und sehr guten Wirkungsgrad stehen.

Vom allerfeinsten ist auch die Verarbeitungsqualität des edlen Heilbronners: Der T 5 p 2. Generation tritt einmal mehr den Beweis an, dass beyerdynamic in dieser Disziplin unverhohlen Anspruch auf den Weltmeistertitel erhebt. Materialauswahl und Haptik sind schlichtweg perfekt: Beginnend beim handschmeichlerischen Kopfpolster bis hin zu den satt und zuverlässig einrastenden, soliden 3,5-Millimeter-Klinkensteckern an linker und rechter Ohrmuschel – der T 5 p verkörpert deutsche Wertarbeit im besten Sinne: Handmade in Heilbronn.

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Die Verarbeitungsqualität des neuen T 5 p ist bis ins Detail überragend. Hier die exakt rastende Kopfbügel-Einstellung (Foto: beyerdynamic)
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Die Wandlersysteme – hier der linke Kanal – sind leicht angewinkelt und nach vorn versetzt in die geschlossenen Gehäuse eingebaut. Das soll die Im-Kopf-Lokalisation reduzieren (Foto: beyerdynamic)
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Die extrem antriebsstarken Tesla-Wandlersysteme sind mit definiertem Versatz auf den neugestalteten, hochfesten Schallwand-Elementen montiert (Foto: beyerdynamic)
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Beide Wandlersysteme besitzen dreipolige, definiert einrastende Klinken-Armaturen: Das erlaubt den Betrieb an unterschiedlichen Anschlusskabeln (Foto: beyerdynamic)
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Das optional erhältliche, symmetrische Anschlusskabel mit 4-poligem XLR-Stecker ermöglicht den Betrieb des neuen T 5 p auch an Kopfhörer-Amps mit symmetrischen Ausgängen (Foto: beyerdynamic)
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Entsprechend hoch ist auch der Tragekomfort: Der neue T 5 p sitzt sehr angenehm und trägt sich daher trotz seines Gewichts von immerhin 350 Gramm ausgesprochen bequem.

Hörer mit geschlossen arbeitenden Wandlersystemen wie der T 5 p sollten für gute Basswiedergabe möglichst dicht sitzen: Das gelingt dem gediegenen Heilbronner mit definiertem, aber niemals störendem Anpressdruck, sodass er sich auch für längere Hörsessions bestens eignet.

So klingt der beyerdynamic T 5 p 2. Generation

Die Praxis bestätigt immer wieder, dass Kopfhörer ebenso wie Lautsprecher eine gewisse Einspielzeit zur klanglichen Stabilisierung benötigen. Das gilt besonders für komplexe Konstruktionen wie den T 5 p mit ihren High-Tech-Materialien wie mehrlagig laminierten Kunststoff-Folien und Spezialklebern.

Daher ließen wir den neuen Edel-Porti einige Tage lang mit wechselndem Musikprogramm zu seiner klanglich endgültigen Form heranreifen. Das war bestimmt keine vergeudete Zeit: So überzeugte der neue T 5 p im Hörtest spontan durch sein vollmundiges, dabei sehr leuchtkräftiges Klangbild.

Vom Charakter her enorm detailreich und sehr transparent, baute seine Darbietung auf einem kompakten, aber druckvollen Bassfundament auf: Am nötigen Volumen mangelte es ihm dabei definitiv nicht.

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Amplitudenfrequenzgang beyerdynamic T 5 p 2. Generation: Sehr tiefreichender Bass sowie leichte Senken bei 400 und 3000 Hertz. Sehr gute Kanalgleichheit (Diagramm: LowBeats)

Dank hervorragender Feindynamik und agiler, sehr durchsichtiger Abstimmung zeigte sich der neue beyerdynamic ausgesprochen spielfreudig: Sprudelnd detailreiche und dynamisch lebendige Tracks wie das untenstehende „La Calaca“ vom kalifornischen Produzenten David Block alias The Human Experience waren über den neuen T 5 p ein purer Genuss.

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Mit einem leichten Mitten-Kick in der 800-Hertz-Region zeigte der beyerdynamic dabei eine dezente Zuneigung zu weiblichen Stimmen, was denen aber keineswegs schadete.

So ließ es die amerikanische Future-Folk-Schönheit Ayla Nereo beim treibenden „Show Yourself“ (siehe unten) jedenfalls richtig abgehen – der Track groovte über den neuen T 5 p denn auch, was das Zeug hielt; egal, ob angeschlossen am Smartphone oder am hervorragenden DAC-Preamp Apogee Groove.

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Wie der neue beyerdynamic T 5 p klingt, können Sie sich unter diesem Link im LowBeats Klang-Orakel im Vergleich zu seinen Mitbewerbern direkt anhören.

Fazit: beyerdynamic T 5 p 2. Generation – großer Klang fernab der Steckdose

Mit dem neuen, exklusiven T 5 p hat beyerdynamic das Klangpotenzial seiner Tesla-Wandler zweifellos nochmals weiter vorangetrieben. Klanglich ist er dabei weniger auf unbedingte Linearität, sondern eher auf Musikalität, Atmosphäre und Spielspaß ausgelegt: Der T 5 p glänzt durch seine fulminante und außerordentlich transparente Abstimmung, die ihn jedes musikalische Genre souverän beherrschen lässt.

Knapp 1.000 Euro für einen mobilen Hörer sind sicherlich ambitioniert, doch seine klanglichen Fähigkeiten, aber auch die fantastische Verarbeitung machen den beyerdynamic T 5 p 2. Generation definitiv zum Luxus-Liner in seiner Klasse.

 

beyerdynamic T 5 p 2. Gen.
2016/03
Test-Ergebnis: 4,5
Überragend
Bewertung

Bewertungen:

Klang:
Praxis:
Verarbeitung:

Gesamt:

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Fulminanter, sehr transparenter Klang
sehr hoher Tragekomfort
herausragende Verarbeitung
kein echtes Smartphone-Kabel mit Mikrofon/Fernbedienung

Vertrieb:
beyerdynamic GmbH & Co. KG
Theresienstr. 8
74072 Heilbronn
www.beyerdynamic.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
beyerdynamic T 5 p 2. Generation: 990 Euro

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Autor: Jürgen Schröder

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Toningenieur, R&D-Spezialist und das (mess-)technische Gewissen von LowBeats. Kümmert sich am liebsten um Wissens-Themen, Musik und den spannenden Bereich zwischen Studio und HiFi.