Beim Start vor nun rund 14 Jahren haben Viele das Unterfangen belächelt. Die Unkenrufer gaben einer Open-Baffle-Architektur keine Zukunft, das sei historisch zu oft fehlgeschlagen. Doch Spatial Europe hat sich aus der Nische befreit – oder besser: klar definiert. Mit feiner Ästhetik, tollem Finish und Chassis, die es so kaum auf der Welt gibt. Und mit der Spatial Europe MC Series No. 4 Mk II machen die Ingolstädter den nächsten Schritt: die ach so aufstellungskritischen Dipole werden sehr viel unkritischer…
Gute Geschichten mit Happy End lieben wir alle. Hier kommt fast ein Märchen aus der High-End-Welt. Spatial Europe startete in Europa mit einer kleinen Präsentation bei den Norddeutschen HiFi-Tagen. So geschehen 2010. In jenem Jahr verkauften die Mannen aus Ingolstadt zehn Paare ihrer Mix-Modelle aus Horn und offenem Gehäuse. Heute hat sich der Absatz vervielfacht. Wäre es ein Börsenunternehmen, wir hätten damals investieren sollen. Hat der Firmenchef Robert Andorf ausgesorgt? Eher nicht, zudem plagt ihn der Hunger nach mehr.
Noch immer wirft er das Lasso aus, um spannende Freunde und Zulieferer zu finden. So hat er tief im Westen von Frankreich eine Manufaktur für Röhrenverstärker entdeckt. Die entsprechende Reportage dazu haben wir veröffentlicht. Hier kommen zwei High-End-Maniacs zusammen, eben Robert Andorf und der Entwickler Graeme Holland, Besitzer und Kopf der Marke Audion.
Wer die Reportage liest, könnte meinen, das sind zwei kauzige, unbeschwerte Herren, die gern gut essen und etwas aus der Zeit gefallen sind. Aber die Umsatzzahlen widersprechen dem. Es geht bergauf – nicht im brachialen Spätkapitalismus, sondern mit Hochachtung vor der Natur und nachhaltiger Produktion durch regionale Handwerker. Auch dies ein Alleinstellungsmerkmal von Spatial Audio. Da gibt es Schreiner, Feinmechaniker und einen ganz besonderen Veredler für Frontbespannungen. Alles ein paar Kilometer um Ingolstadt gelegen. Die Endmontage geschieht mitten in der Altstadt. Selbst auf ökologisch korrekte Transporthüllen aus ungebleichter Baumwolle achtet Robert Andorf. Auch das gehört sympathischerweise zur Spatial-Europe-Idee.
Spatial Europe MC Series No. 4 Mk II: die Technik
Und natürlich ein dauerhaftest Forschen und Arbeiten am besseren Klang. Den neusten Dipol-Wandler der Ingolstädter haben wir deutschlandweit als Erste in unserem Hörraum. Die No.4 MKII ist deutlich komplexer als ihre Vorgängerin. Das war ein reiner Zweiwegler, jetzt sitzen wir vor einer Drei-Wege-Konstruktion mit stattlichem 38 Zentimeter Bass in Kombination mit einem (ebenfalls stattlichen) 25 Zentimeter Koax-Treiber. Im Laufe der Zeit hat sich Andorf zum echten Koax-Experten entwickelt, seine Vorgaben machen aus bestehenden Basis-Treibern highendige Preziosen.
Als Mitteltonmembran des 25-Zentimeter-Koax fungiert eine klassische Papiermembran, aber eben mit einem Hochton-Horn im Zentrum. Aber kein normales Horn, sondern ein Kugelwellenhorn mit vergleichsweise breiter Abstrahlung. Die größte Besonderheit aber zeigt sich von hinten:
Andorf lässt sich nämlich eine Sonderversion des Koax fertigen – eine, bei der die Hochtonabdeckung nach hinten fehlt. So realisiert Andorf auch im Hochton einen Dipol-Strahler: Aus Harmoniegründen will er den gesamten Frequenzbereich nach vorn und nach hinten abgestrahlt haben.
Die Bassmembran besteht aus Papier, angetrieben von einer doppelten Schwingspule und im Zaum gehalten von einer harten, für die Open-Baffle-Architektur optimierten Sicke. Sie erlaubt einen Hub von – plus wie minus – neun Millimetern. Tieftöner für Dipole sind immer von ganz eigener Natur: Sie brauchen eine sehr viel höhere Güte als beispielsweise Bässe für Bassreflex-Boxen oder gar Hörner – eben, weil sie kein Gehäuse haben und sich die Bässe deshalb im Tiefsttonbereich mehr und mehr auslöschen. Durch die Auslöschungen strahlt ein Dipol den Bass nicht kugelförmig, sondern (von oben betrachtet) eher wie eine langgezogene Acht ab – mit dem Lautsprecher in der “Taille”. Man kann also mit einem Dipolbass die Raumresonanzen bewusst anregen oder genauso bewusst nicht anregen. Unterm Strich bleibt aber immer etwas weniger Bassenergie als bei klassischen Lautsprechern – Auslöschung bleibt Auslöschung.
Die geschickte Auswahl des Tieftöners und dessen technische Parameter ist deshalb beim Dipol besonders wichtig. Klassische Bässe würde in einer solchen Konstruktion kaum Tiefbass erzeugen – beziehungsweise nur an ganz bestimmten Punkten im Hörraum. Es ist der erkennbare (beziehungsweise hörbare) Fortschritt der No. 4 MK II, dass sie zwar immer noch mehr Aufmerksamkeit bei der Positionierung braucht als etwa eine geschlossene Box – Dipol ist eben Dipol. Aber die No.4 MK II ist bezüglich Basstiefe und -Wärme deutlich weniger aufstellungskritisch als ihre Vorgängerinnen.
Der Durchmesser des Basses liegt bei 38 Zentimetern. Seine Baugröße bestimmt auch die maximale Breite der Front (knapp 46 Zentimeter). Nicht von den Fotos auf dieser Seite täuschen lassen – hier sieht die No. 4 MKII massiv aus, doch sie kommt gerade mal auf einen wohnraumtauglichen Meter in der Höhe. Der Lautsprecher selbst ist eigentlich nur ein mehrschichtiges Brett von 7,6 Zentimeter Stärke, in dem kleine Kanäle für die Verkabelung eingefräst sind und an dessen unterem Ende ein Fuß mit der Frequenzweiche angedockt ist.
Optisch ist das immer eine Show: Man liebt oder man hasst dieses offensichtliche Stück HiFi. Nun gut, die Front kann man mit einer Bespannung versehen, aber die Rückseite muss nackt und ungeschützt bleiben.
Was zu der Frage führt, ob man diesen Lautsprecher besser mit oder ohne Schutz der vorderen Membranen hört. Klare Aussage von Chef Andorf und auch für uns nachvollziehbar: Da ist so viel Energie, dass das eigens entwickelte Baumwollgeflecht des örtlichen Zuschneiders nicht hörbar wird. Aber vielleicht eine ästhetische Frage, da Spatial seine Nummer vier auch mit Bespannungen unterschiedlicher Farben ausliefert.
Der Preis von 13.500 Euro versteht sich als Basis für ein Finish mit Keramiklack in schwarz oder weiß. Wer seltene Furniere wünscht, wird über die Vielfalt erstaunt sein, bei einem human bemessenen Aufpreis von 1200 Euro. Das ist fair.
Vieles, was das neueste Modell der Ingolstädter auszeichnet, liegt in der Frequenzweiche verborgen. Dabei ist die Weiche kein Geheimnisträger, sondern offen sichtbar, im Wortsinn: Sie liegt im nach hinten laufenden Fuß, abgedeckt durch einedarüberliegende Glasplatte. Wir sehen Klemmen von WBT, Spulen von Mundorf und Kondensatoren von Jantzen. Andorf kennt jedes Bauteil mit Vornamen; alles wurde von ihm und seiner Entwicklungs-Crew in monatelangen Hörsessions als überlegen detektiert.
Die komplette Innenverkabelung verstrickt Spatial mit eigenem Material. Ganz frisch fertigen die Bayern auch eigene Lautsprecherkabel, die innerhalb der Box verlegt werden. Diese können aber auch Endkunden kaufen – also für den Weg vom Verstärker zu den Klemmen, die doppelten drei Meter liegen bei 700 Euro. Abermals ein Zeichen von Fairness. Hier noch eine weitere Zugabe: Spatial empfiehlt eine Einspielzeit seiner Lautsprecher von einigen 100 Stunden. Das kann langatmig werden. Weshalb die Ingolstädter den Job auf Kundenwunsch selbst stemmen.
Praxis
Wer sich an dieser Stelle zurücklegen will und meint, alle Fragen wären beantwortet, der kennt die Klippen der Dipol-Bauart nicht. Zwei Punkte müssen noch geklärt werden: Wie sieht der Raum aus, welchen Verstärker brauche ich? Der Raum ist wahrscheinlich nicht verhandelbar. Was auch unseren Testaufbau ganz direkt betraf. Unser Hörraum ist auf Stringenz aber auch umfassende, definierte Bedämpfung ausgelegt. Nichts soll scheppern, hier messen wir auch auf perfekte Linearität. Doch die No. 4 MKII ist auf die Reflexionen von der Rückseite angewiesen angewiesen. Also darf hier keine Energie geschluckt werden.
Doch ein guter Händler kennt seine Sensibelchen und findet im Dialog mit dem neuen Besitzer zur bestmöglichen Lösung. Apropos Händler: Spatial Europe listet mittlerweile rund 30 Händler und Partner auf, Deutschland ist großformatig abgedeckt, allenfalls müsste man von Dresden oder Leipzig aus den Weg in die Hauptstadt finden.
Die No.4 MK II ist wie oben beschrieben etwas weniger sensibel bei der Aufstellung als Vorgänger-Modelle. Das heißt: Auch an Positionen, an denen beispielsweise die bereits getestete Spatial Europe No.7 noch etwas dünn geklungen hätte, überzeugt die No.4 MK II mit satten, vollen Bässen. Doch Dipole brauchen immer etwas mehr Platz nach hinten (weniger als einen Meter kann ich nicht empfehlen, gern aber mehr…) und viel Aufmerksamkeit bei der Einwinkelung. Da macht die neue Spatial Europe keine Ausnahme.
Auch die Frage nach dem richtigen Verstärker ist komplex. Jetzt nicht den Augen und den Vorurteilen vertrauen – die Chassis sind gewaltig, da braucht es doch sicher auch monströse Wattzahlen? Genau das Gegenteil soll der Fall sein. Andorf versichert, dass die No. 4 MKII hyperschnell und ebenso effektiv im Wirkungsgrad ist. Wir haben selbstverständlich nachgemessen und kamen auf einen Wirkungsgrad von 88,5 dB (bei 2,83 V/m). Das ist eh schon ein sehr guter Wert – für einen Dipol aber ein ganz exzellenter.
So könnten selbst wattschwache Single-Ended-Röhren perfekte Mitspieler sein. Spatial selbst hat mit dem eingangs erwähnten Entwickler Graeme Holland den Amp No. 3 erschaffen, mit zwei 300B Leistungsröhren des japanischen Kultmeisters Takatsuki. Diese sind unfassbar teuer und werden frei verdrahtet. Sie kommen immerhin auf acht Watt. Das kann funktionieren – im passenden Raum.
Doch wir wollten mehr Power und haben uns zunächst für den Amp No. 2 entschieden – ebenfalls von Audion, aber modular auf einer verwandten Basis aufgebaut. Bedeutet: Die Ingolstädter bieten ihn pur an, der Händler tritt in den Dialog mit dem Käufer, und gemeinsam lotet man das Setup aus. Weshalb Spatial die No. 2 nur ohne Röhren für 3.200 Euro anbietet – wie häufig habe ich in diesem Test schon „fair“ geschrieben? Entscheide ich mich für eine EL34 pro Kanal, dann liegen zwölf Watt an. Wähle ich zwei KT90, so erreichen die Lautsprecher 18 Watt. Besser, klar besser. Doch um die No.4 MK II auszureizen, brauche ich eigentlich um einiges mehr.
Die Impedanz-Messung lässt erahnen, warum sich der Audion Amp No.2 trotz perfekter Anpassung der Ausgangs-Übertrager bei höheren Pegeln schwerer tut:
Zu was die No.4 MK II aber in Sachen Schalldruck insgesamt fähig ist, belegen die Pegelmessungen:
Man muss sich ja immer vor Augen halten: Bei einem Dipol-Bass löschen sich die tiefen Frequenzen (abgestrahlt von der Vorder- und der Rückseite der Membran) gegenseitig aus. Um überhaupt einen schönen Bass zu erzeugen, muss also der obere Teil des Frequenzbandes deutlich abgesenkt werden. Dass die No.4 MK II dennoch 101 Dezibel Dauer- und sogar 113 Dezibel kurzfristigen Maximalpegel erzeugen kann, verdient unseren Respekt. Aber die Botschaft lautet auch: Mehr stabile Leistung von Verstärkerseite bringt hier auch mehr.
Der Hörtest
Audion Amp No. 2 mit EL34-Bestückung an der No.4 MK II: Genau in diesem Setup haben wir gelauscht. Ohne arrogant zu sein – ich habe in meinem Leben schon hunderte Lautsprecher gehört, 90 Prozent davon nach den klassischen dynamischen Spielregeln im geschlossenen oder Bassreflex-Gehäuse. Und nicht selten hört man bei ihnen das Dröhnverhalten des Lautsprechergehäuses.
Spatial Audio ist frei davon. Das macht die Company so liebenswert. Alles soll entspannt gelingen, die klassischen Spielregeln zum Aufbau und zur Ausrichtung bleiben unberührt. Etwas Freude am Experiment muss sein, aber der Lohn stellt sich schnell ein. So auch in einem ersten Testlauf. Holla – was für ein weiter Raum, ein Panorama, das ich so weit gesteckt selten bis nie gehört habe. Dazu der punchy Bass: auf den Punkt präzise. Manch andere Lautsprecher vollführen den Effekt auch, aber man erkennt schnell die Show – in der Mitte des Sweet Spots fehlt die Energie, es wird vage. Mächtig hingegen die No. 4 MKII. Das hat die pure Kraft eines Horns, den Peng auf den Hörplatz, dazu aber die Leichtigkeit wie bei einem Flächenstrahler. Zehn Minuten brauchte ich, dann schwelgte ich und verstand, warum die Verkaufszahlen von Spatial Europe nach oben zeigen. Das ist ein Lautsprecher, der emotional eine Welle aufbaut, die den Hörer auf dem Sofa im Rausch mitnimmt.
Dennoch verspüren wir den Lockruf zu mehr Pegel und zum alternativen Aufbau. Also den Wechsel des Motors. Der Vollverstärker No. 2 von Spatial musste zum Quervergleich der LowBeats Referenz-Kombi von Canor weichen. Ebenfalls auf Röhrenbasis, aber im ganz großen Setup von Vorverstärker (Hyperion P1) zu zwei mächtigen Monoblöcken (Virtus M1). Das ist natürlich ein dummer, gar hysterischer Wechsel. Das Canor-Trio kommt auf 40.000 Euro – also ein Unsinn gegenüber dem Anschaffungspreis der Spatial No. 4 MKII. Doch wir wollten den Grenzgang unter fachlicher Aufsicht. Kernfrage: Bringen mehr Watt auch mehr klanglichen Segen? Um es kurz zu machen: ja!
„Relax, don’t do it – When you want to go to it“. Die Textzeile kennt natürlich jeder, der in den 1980er Jahren aufgewachsen ist. Die Band hieß „Frankie Goes to Hollywood“. Vielleicht noch prägender war der Mann am Mischpult. Trevor Horn verband digitale Technologien mit den alten analogen Bandmaschinen. Hört man noch heute. Die CD ist zwar gut, aber die LP um Längen überlegen; wer Glück hat, der findet noch eine Maxi-Single bei 45 Umdrehungen auf dem Flohmarkt. Dann bricht der Klangorkan los. Bewusst auf hohem Pegel haben wir diesen Song über die Spatial gehört. Weil wir den Refrain mitgrölen wollen – vor allem aber, weil die Brachialdynamik schnell die Grenzen eines Lautsprechers aufzeigt. Die Feingeister geben auf, die Mittelklasse ächzt – nur die Harten kommen in den Garten. Und die Nummer Vier ist wirklich hart unterwegs. Primär faszinierte mich dieser ultimative Duck im Tiefbass. Da hören nicht nur die Trommelfelle mit, sondern auch die Lunge. Der Mix bietet alles auf, vom Grummeln bis zum damals populären Industrial-Sound mit hell-harten Metallplatten. Toll, wie die Spatial diesen Angriff parierte, als wäre es eine Petitesse. Da zeigt sich der Snob, der aber das nötige Geld und die nötige kulturelle Bildung hat.
Ja, dem ist so. Robert Andorf darf stolz sein auf seine perfekt angepassten Röhren-Amps, aber der Extra-Wumms, die höhere Messlatte in Sachen Souveränität ist ein wichtiger Baustein für Fans der Spatial-Marke, die einen Aufstieg wagen wollen. Was ja eine gute Botschaft ist: Dieser Lautsprecher unterdrückt nicht den audiophilen Spieltrieb, er fordert ihn geradezu heraus. Was auch für die Quellen gilt. Über die engen Grenzen der CD mag ich nicht mehr schimpfen, aber eine gute LP, ein frischer High-Res-Stream – da dreht die offene Lautsprecher-Architektur auf.
Und dann das: Island Records nimmt die Masterbänder von Tom Waits in die Hand und transferiert sie nach 24 Bit, im Maximum sogar bei 192 Kilohertz. Wer noch nie „Rain Dogs“ gehört hat – jetzt ist die Chance für die audiophile Erstbegegnung. Den Hit gibt es schon im ersten Track – „Singapure“. Tom Waits war nie besser, nie hungriger, er probiert in diesem Album alles aus. Mal trampelt er über die Bühne („Cementery Polka“), mal gibt er den alkoholisiert-seligen Barden („Anywhere I lay my Head“). Das ist berührend, das geht ans Herz und verlangt von den Lautsprechern Präzision, vor allen aber Liebe zur Musik und Intensität.
Genau das ist der Hafen, in dem die Spatial No. 4 MKII ankert. Man darf süchtig werden. Warum die Freigabe rauschhafter Stoffe durch den Gesundheitsminister warten, wenn man sie hier schon bekommen kann? Zwar teuer, aber das ist eine Investition in Freundschaft auf Jahre.
Fazit Spatial Europe MC Series No. 4 Mk II
Natürlich gibt es die Angst vor dem Neuen. Doch vielleicht sind wir auch nur bequem geworden, mit Scheuklappen an den Ohren. Zeit für Offenheit. Die No. 4 MK II von Spatial bringt eines nicht: Langeweile. Ganz sicher aber: schlackenfreien Bass, große Spielfreude, packende Räumlichkeit, höchste Intensität. Ich war am Bauch gekrault, intellektuell gefordert und emotional berührt.
Der Sog gelingt nicht durch Suggestion oder Zaubertrank, sondern nach unseren Messergebnissen auch in allen ehrlichen Maßstäben von High-End. Beim Verstärker lohnt das Experiment – hier ist nicht der Lautsprecher das kritische Element, sondern das Zusammenspiel mit dem Raum. Ich spüre den Drang, mir ein altes Steinhaus in Schottland zuzulegen, der Welt Adieu zu sagen – mit genau diesem Lautsprecher frei im Raum und einem Whisky in der Hand. Vielleicht schaut Tom Waits mal vorbei.
Bewertung
KlangPraxisVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Impulsiv-detailreicher, räumlicher Klang mit wunderbar straffem Bass |
| Tolle Verarbeitung, viele Oberflächen, geniale Optik |
| Hoher Wirkungsgrad, hoher Pegel |
| Braucht mehr Platz als klassische HiFi-Boxen, starke Bündelung |
Vertrieb:
Mach One Classics
Brunnhausgasse 2
85049 Ingolstadt
www.machone-classics.de
Paarpreis (Hersteller-Empfehlung):
Spatial Europe MC Series No. 4 Mk II: 13.500 Euro
Spatial Europe MC Series No. 4 Mk II Sonderfurniere: 14.700 Euro
Technische Daten
Spatial Europe MC Series No. 4 Mk II | |
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Konzept: | 3-Wege Dipol-Box mit Koax |
Bestückung: | TT: 1 x 38 cm Bass, MHT: 1 x 25 cm Koax |
Wirkungsgrad: | 88,5 dB (2,83 Volt / Meter) |
Maximalpegel (Dauer / kurzfristig): | 101 / 113 dB |
Mindest-Leistung für Max.-Pegel (Dauer): | >70 Watt |
Impedant-Minimum: | 2,6 Ohm (@48 Hertz) |
Abmessungen (H x B x T): | 102,0 x 45,7 x 7,6 (Schallwand) cm |
Gewicht: | 48,0 Kilogramm |
Alle technischen Daten |
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