Mit dem Focal Dimension griffen die französischen Lautsprecher-Spezialisten den Soundbar-Trend relativ spät, aber sehr nachhaltig auf. Der erste Soundbar von Focal kommt als modulare Lösung.
Der Dimension passt sich sehr smart den Bedürfnissen des Benutzers an. Der 6,5 cm schlanke Soundbar mit seinen fünf patentierten 10-cm-Breitband-Chassis lässt sich an der Wand unterm Bildschirm aufhängen und kostet rund 1.000 Euro.
Möchte man den Flatscreen dagegen auf einem Board stehend betreiben, mutiert das System durch Hinzufügen des Dimension Sub zum Sounddeck. Der Soundbar fügt sich durch Montage der mitgelieferten Füße harmonisch an das vorne angeschrägte Bassreflex-Gehäuse aus MDF an.
Mit seinen beiden elliptischen Tieftönern in vibrations-vermindernder Push-Push-Anordnung dient der Dimension Sub Flatscreens bis 50 Zoll als stabile Standfläche. Einzeln kostet diese passive Erweiterung 400 Euro, im Set mit dem Bar 1.300 Euro.
Die nötige Endstufen beherbergt übrigens der Bar, der allerdings zum Anschluss seiner Tiefton-Unterstützung nur primitive Feder-Klemmen auffährt. Auch die Fernbedienung ist nicht das Gelbe vom Ei für Haptik-Freaks, aber sie ist sehr übersichtlich.
Focal Dimension ist immer noch ganz vorn
Selbst die Kombination mit einem beliebigen Subwoofer von Focal oder Drittherstellern ist dank entsprechendem Cinch-Ausgang möglich. Das macht Sinn, um die Performance noch weiter auf die Spitze zu treiben oder als Bass-Booster für Anwendungen, wenn der Soundbar an der Wand hängt und daher nicht mit dem eigenen, für Tischaufstellung gedachten Subwoofer zusammenspielen kann.
In der Konnektivität lässt der aus einem Aluprofil gefertigte Focal Dimension kaum zu wünschen übrig. Als einer der ersten Nobel-Bars hat er immerhin HDMI-Anschlüsse (je ein Ein- und ein Ausgang) zu bieten.
Der HDMI-Ausgang dämmt mit ARC (Audio-Rückkanal) den Strippensalat ein. Bluetooth hat das über einen seitlichen Touchscreen steuerbare Gerät zwar nicht an Bord. Doch im Zubehörprogramm der Franzosen gibt es ein Bluetooth-Modul mit Apt-X-Übertragung.
Der Surround-Decoder verarbeitet wie allgemein üblich nur die Mehrkanal-Tonformate Dolby Digital und DTS. Eine Lip-Sync-Funktion erlaubt die zeitliche Anpassung zwischen Ton und Bild für lippensynchrone Dialogwiedergabe.
Der Dimension gefiel mir klanglich extrem gut. Kaum zu glauben, was er aus seinem flachen Gehäuse für einen satten, konturierten Bass zauberte. Auf der Rückseite kann man den Soundbar mit einer Raumanpassung über Schalter an die Aufstellung beziehungsweise Aufhängung anpassen, um optimalen Klang unter allen Bedingungen zu erzielen.
Die Vorstellung überzeugte auf der ganzen Linie: Breite Bühne, zackige Attacke sowie ein sattes Bassfundament. Letzteres gewann mit dem Subwoofer noch einmal deutlich an Substanz und Autorität, war aber selbst beim Solo des Soundbars schon sehr kräftig.
Die audiophile Abstimmung empfiehlt den Focal Dimension als Ersatz für die Stereo-Anlage und gleichzeitig als dramatische Aufwertung für TV-Ton. Seine Sprachverständlichkeit ist exzellent, die Bässe dürften gerade Benutzern mit empfindlichen Nerven beziehungsweise Nachbarn bereits ohne Subwoofer satt genug erscheinen.
Einzig die räumliche Darstellung von Surround-Filmen gehört nicht zu den Stärken des Dimension, der zwar eine breite Klangbühne schafft, aber wenig Gefühl von Tiefe erzeugt. Hier bleibt der B&W Panorama 2 nach wie vor Maß der Dinge, für reine Musikwiedergabe würde ich allerdings den puristischen Focal vorziehen.
Für Kino-Liebhaber, die es richtig krachen lassen wollen, empfehle ich die Kombination mit Dimension Sub, die den Focal vollends aus dem übrigen Angebot heraushebt und ihn für Action-lastige Programme zu einer Alternative zum ebenfalls mit einem zünftigen Subwoofer gesegneten Teufel Cinebar 52 THX macht. Wie der Focal Dimension im praktischen Einsatz klingt, können Sie im LowBeats Klang Orakel im Vergleich zu seinen Mitbewerbern direkt anhören.
Fazit
Der Focal Dimension ist unser klarer Klang-Favorit in beiden Preisklassen, egal, ob man ihn mit oder ohne Subwoofer vergleicht. Obwohl für einen Soundbar nicht mehr ganz neu (Erscheinungsjahr 2014) ist er immer noch der Maßstab für natürliche, emotionale Musikwiedergabe. Und sein Design bezirzt eh durch französischen Charme.
Focal Dimension | 2016/02 |
ÜBERRAGEND |
KlangPraxisVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Extrem offener, highfideler Klang |
| Sehr gute Sprachverständlichkeit |
| Stabiles Aluminium-Gehäuse |
| Kaum Surround-Möglichkeiten |
Vertrieb:
Focal Naim Deutschland GmbH
Hainbuchenweg 14–18
21224 Rosengarten
Telefon: +49 4105 7705-0
Telefax: +49 4105 7705-29
www.focal-naim.de
Preis:
Focal Dimension: 1.000/1.300 Euro (mit Subwoofer)
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