Die Firma Lautsprecher Teufel aus Berlin schnürte ein All-inklusive-Paket für waschechte Kinofans. Ihr Cinebar 52 schmückt sich sogar mit dem THX-Siegel. Das konnte im Bereich der Soundbars bisher nur sein Vorgänger Cinebar 51 THX von sich behaupten. Der befreite alle, die sich bei Action-Filmen einen mächtigen Punch von Spezialeffekten wünschten, von der Notwendigkeit, sich ein ganzes Arsenal von Lautsprechern ins Wohnzimmer zu stellen. Diese Tradition setzt der Teufel Cinebar 52 THX jetzt mit noch mehr Aufwand fort und das Ganze soll entsprechend nun noch besser klingen.
Für einen Listenpreis von 900 Euro bietet der Direktversender im Set einen richtig amtlichen Subwoofer mit 250-W-Endstufe (der Vorgänger musste mit 150 Watt auskommen), 25-cm-Tieftöner und einer unteren Grenzfrequenz von 35 Hz bei -3 Dezibel. Durch die Verwendung eines doppelten Bassreflexrohrs sollen auch bei hohen Lautstärken keine Strömungsgeräusche auftreten.
Soundbar mit amtlichem Subwoofer: Doch das Bass-Modul übernimmt in diesem Duo nur die Rolle der Muskeln. Das Gehirn sitzt in dem aus Aluminium gefertigten Soundbar selbst. Der kann Dolby Digital und DTS sowie Dolby Pro Logic und Pro Logic II decodieren. Dazu kommt Dolby Virtual Speaker, das auf dem perfekten Sitzplatz in der Mitte des Lautsprecher-Riegels schon beim Vorgänger verblüffende plastische Räumlichkeit erzeugte.
Über gleich vier 3D-Video-taugliche HDMI-Eingänge hält der Teufel Cinebar 52 THX Kontakt zum Rest des AV-Systems und erleichtert dem Benutzer dank HDMI-Ausgang mit ARC (Audio-Rückkanal) den Anschluss an den Fernseher. Diese CEC-konforme Anschluss-Batterie prädestiniert den Teufel-Bar zur Umschaltzentrale des gesamten AV-Systems, wie man es von separaten AV-Verstärkern kennt, schließlich kann er darüber hinaus auch noch vier Digital-Audio-Quellen via S/PDIF-Eingängen an sich binden. Das Display wanderte nach oben, was die Bedienung am Gerät verbessert – es war aber vom Hörplatz aus trotzdem nur mäßig ablesbar.
Die Schallwandler-Sektion vertraut auf vier 10-cm-Mitteltöner mit Zellulose-Membran plus zwei Aluminium-Hochtöner mit 2,5 cm Durchmesser. Da der Cinebar immerhin 14 cm hoch ist, kann es trotz Standfuß in vielen Sideboard-Situationen zu Problemen kommen, weil er einen Teil des Bildschirms verdeckt. Für solche Fälle bleibt die Wandaufhängung von TV und Soundbar, bei der der integrierte Wandhalter eine tragende Rolle spielt. Im Lieferumfang sind diverse Winkeladapter für diese spezielle Anwendungsform enthalten, damit es keine Probleme mit der Zuführung der Anschlusskabel gibt.
Der Cinebar 52 THX im Hörtest
Das durchdachte Konzept fand seine Entsprechung im äußerst ansprechenden Sound. Wenig überraschend zeigte der stattliche Subwoofer einschlagende Wirkung. Er stand für trockene, satte Bässe, wie man sie von Soundbars nur sehr selten geboten bekommt.
Auch die Plastizität gehört zum Besten, das wir von Bars kennen, gerade wenn man mit Dolby Virtual Speaker genau in der Mitte sitzt – ein einsames Vergnügen.
Dafür ließ der Teufel alle Anwesenden an seinen frischen Höhen teilhaben. Wenn es bei Action-Filmen zur Sache ging, schlug seine Stunde. Dann konnte er kraft spritziger Spielweise nebst mächtigem Bassfundament zuschlagen wie „The Rock“ in seinen zahllosen Abenteuern. Im Bass bewegte sich der Berliner in einer eigenen Klasse – qualitativ wie quantitativ. Kinofans dürften ihn lieben, denn der Cinebar war in der Lage, ein weiträumiges, plastisches akustisches Inferno zu entfachen, das Block Buster richtig laut und mit bester Fein- und Grobdynamik untermalen kann. Musik-Liebhaber sollten zumindest nicht auf Klassik stehen, denn da wirkte der THX-Bolide leicht deplatziert wie besagter Actionheld in Nadelstreifen. Er erschien dann wenig einfühlsam und verlieh beispielsweise Streichern einen leicht harschen Beigeschmack, wirkte zudem leicht gepresst, wenn Sinfonieorchester richtig loslegten. Wie der Teufel Cinebar 52 im praktischen Einsatz klingt, können Sie sich im LowBeats Klang Orakel im Vergleich zu seinen Mitbewerbern direkt anhören.
Das Klang Orakel ist ein Ton-Archiv, in dem wir Tonaufnahmen von den meisten, bei LowBeats getesteten Kopfhörern, Lautsprechern, Soundbars und Tonabnehmern – also alle Schallwandler – zum Vergleich archivieren, damit unsere Leser sofort eine Idee bekommen, wie was klingt. Dieses Archiv wächst wöchentlich und soll – so das Ziel – zum einem bedeutenden Instrument zur Beurteilung verschiedener Komponenten am Rechner werden.
Fazit
Teufel bietet mit dem Cinebar 52 THX eine Berliner Spezialität an. Der Bar mit der Lizenz zum Hollywood-konformen Heimkino-Feeling macht mächtig Spaß und bietet für seinen Preis ein Maximum an Klangqualität und Ausstattung. Mit seinem solide umgesetzten, großzügig dimensionierten Subwoofer ist er nicht nur der Hit der Klasse unter 1.000 Euro, sondern die vielleicht ambitionierteste Soundbar-Alternative zum diskreten 5.1-System.
Teufel Cinebar 52 THX | 2016/02 |
überragend |
KlangPraxisVerarbeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| Exzellente Basswiedergabe, fein aufgelöster Mittel-/Hochtonbereich |
| Überzeugende Räumlichkeit, speziell mit Dolby Virtual Speaker |
| 5-HDMI- und 4-Digital-Audio-Anschlüsse |
| Für Stereo-Musikwiedergabe nicht ganz neutrale Abstimmung |
Vertrieb:
Lautsprecher Teufel
Bikini Berlin
Budapester Str. 38-50
https://teufel.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
Teufel Cinebar 52 THX: 900 Euro
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