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beyerdynamic Amiron wireless scene
Bluetooth-Kopfhörer beyerdynamic Amiron wireless; 699 Euro (Foto: beyerdynamic)

Test Kopfhörer beyerdynamic Amiron wireless – Maßanzug für die Ohren

Neben guter Klangqualität wird Convenience für musikbegeisterte Kunden bei ihrer Kaufentscheidung zunehmend wichtiger. Kabelloser Betrieb, geringer Energieverbrauch und Sprachsteuerung rücken hierbei ebenso in den Fokus wie auch die Möglichkeit, ein Produkt zu personalisieren. Unter diesem Blickwinkel kann der neue Over-Ear-Kopfhörer beyerdynamic Amiron wireless geradezu als Archetyp eines zeitgeistigen Audioprodukts gelten. So verspricht er nicht nur exzellente Klangeigenschaften, vielmehr will er allen soeben genannten, smarten Kaufkriterien genügen.

Zuallererst stellt sich jedoch die Frage, welchen Anwenderkreis der beyerdynamic Amiron wireless eigentlich bedienen möchte. Wie der Name bereits verrät, basiert der Amiron wireless auf dem gleichnamigen, kabelgebundenen Modell. Und dieses wiederum trägt die technischen Gene, sprich die Tesla-Wandlertechnologie des exzellenten beyerdynamic DT 1990 Pro. Als ausgewachsene Vollformat-Hörer sind jedoch weder der Amiron noch der DT 1990 auf besonders kompakte Abmessungen und geringes Gewicht optimiert.

Gleiches gilt daher auch für den beyerdynamic Amiron wireless. So übernahm er von seinen Brüdern die großen Wandlergehäuse sowie das bequeme, allerdings nicht klappbare Kopfband. Ebenso wie diese, spielt auch er mit knapp 390 Gramm netto nicht gerade in der Leichtgewichtsklasse mobiler Kopfhörer. Entsprechend groß fällt sein mitgeliefertes, robustes Transportcase aus, das nicht wenig Platz im Reisegepäck beansprucht.

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Super geeignet für das gepflegte Hörerlebnis zuhause: beyerdynamic Amiron wireless (Foto: beyerdynamic)
beyerdynamic Amiron wireless head band
Der beyerdynamic Amiron wireless verwöhnt mit gediegener Verarbeitung „Made in Germany“: Im Bild das bequem sitzende, mit Alcantara bezogene Kopfband (Foto: beyerdynamic)
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Ausgestattet mit Case und einem zusätzlichen Anschlusskabel mit integriertem Mikrofon- und Fernbedienungs-Dongle zeigt sich der beyerdynamic Amiron wireless dabei durchaus reisetauglich. Mit seinem ausgewachsenen Format fühlt er sich jedoch wohler in den eigenen vier Wänden, wo er drahtlos oder kabelgebunden als hochwertiger Schallwandler mit Smartphone oder Tablet kommuniziert. Für dieses Anwendungsszenario spricht auch, dass der beyerdynamic Amiron wireless keine Noise Cancelling Funktion mitbringt. Stattdessen nimmt er auch beim Lauthören Rücksicht auf die Mitbewohner, da er dank seiner geschlossenen Bauweise nur wenig Schall ins Wohnumfeld emittiert.

Praktisches Feature: Damit man auch beim kabellosen Musikhören voll kommunikationsfähig bleibt und wichtige Anrufe entgegennehmen kann, besitzt der Amiron Wireless ein in die Hörerschale integriertes Sprech-Mikrofon.

beyerdynamic Amiron wireless: Personalisierung per App

Um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Der beyerdynamic Amiron wireless ist ein aptX-HD-fähiger Bluetooth-Hörer, der sich wie seine Mitbewerber über die Pairing-Funktion mit allen Bluetooth-fähigen Zuspielern verbinden lässt. Für den üblichen Betrieb sind also weder eine App noch Zubehör erforderlich. Entsprechend ist auch die Quickstart-Anleitung abgefasst, die man auf jeden Fall lesen sollte. Hierin finden sich alle verfügbaren Kommandos, die sich per Gestensteuerung an der rechten Hörkapsel ausführen lassen. Und das sind einige – das Aufrufen von Siri & Co inklusive.

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Über das seitliche Touchpad an der rechten Hörerschale lässt sich der beyerdynamic Amiron wireless samt Zuspieler nahezu vollständig bedienen (Foto: beyerdynamic)

Die beyerdynamic App namens MIY (kostenlos erhältlich für Android und iOS) kommt erst dann ins Spiel, geht es um die „Personalisierung“ des Amiron wireless. Personalisierung umschreibt seriös klingend, wenn Marketing-Strategen den menschlichen Narzissmus geschickt für sich arbeiten lassen. So entstehen Claims wie etwa „Deine Liga – Dein Kicker“, oder eben auch „Make It Yours“: der Wortlaut hinter dem Kürzel MIY.

Bei Kopfhörern ist Personalisierung jedoch durchaus angebracht. Schließlich weist das menschliche Ohr einige individuelle Eigenschaften auf (mehr darüber im Ratgeber Kopfhörer-Equalizer). Richtig umgesetzt, ist die Anpassung eines Kopfhörers an die Ohren seines Trägers daher grundsätzlich eine sinnvolle Angelegenheit.

Um hier auf der sicheren Seite zu sein, holte sich beyerdynamic mit dem Berliner Audiologie-Spezialisten Mimi Hearing Technologies einen kompetenten Partner ins Boot. Das Besondere an der Mimi-Technologie: Sie verspricht optimalen Musik-Hörgenuss für alle – also auch für Menschen mit alters-, berufs- oder gesundheitsbedingen Hörschwächen.

Die Personalisierung des beyerdynamic Amiron wireless geschieht dabei folgendermaßen: Zum Ermitteln der individuellen Hörfähigkeit führt der Anwender in der MIY-App zunächst einen rund sechs Minuten dauernden Hörtest durch. Anschließend wird das für beide Ohren separat ermittelte Korrektur-Profil in den Amiron wireless übertragen. Sein integrierter DSP führt die entsprechenden Änderungen im Audiosignal dann in Echtzeit durch.

beyerdynamic Amiron wireless mit Mimi – die Brille für die Ohren

Besitzern von Samsung-Smartphones dürfte das nicht unbekannt vorkommen: Schließlich bringen diese schon seit einigen Jahren eine ähnlich arbeitende Einrichtung namens Adapt Sound mit. Die Schlüsseltechnologie von Mimi verfolgt jedoch einen gehörphysiologisch aussagekräftigeren Ansatz. So lautet die Frage: Wie gut kann die zu testende Personen einzelne Töne wahrnehmen, wenn diese durch andere Geräusche maskiert werden?

Entnehmen lässt sich das aus der „Psychoakustischen Frequenztuningkurve“ oder ihrem inversen Äquivalent, der Mithörschwelle. Diese stellt dar, wie zielsicher das Gehör einer Testperson definierte Tonsignale aus einem sich spektral- und pegelmäßig veränderndem Störsumpf (zumeist bandbegrenztes Rauschen) herausfischen kann. Vorteil dieses Verfahrens: Es repräsentiert ziemlich genau die von den Nervenzellen im Innenohr ans Hörzentrum übermittelte Impulsfolgen – und beschreibt damit das effektive, dynamische Hörvermögen des Probanden.

Das Prozedere beim Mimi-Hörtest ist jedoch nicht ganz ohne Tücken. Daher empfehle ich, vor der Personalisierung des Hörers mit Mimi auf jeden Fall einige Hörtest-Proberunden zu absolvieren. Schließlich handelt es sich bei Mimi um ein dediziertes Medizinprodukt und wer will schon, durch fehlerhafte Testergebnisse verunsichert, den nächstbesten Ohrenarzt konsultieren?

Der beste Startpunkt für eine Expedition der nicht sehr informativen Webseiten von Mimi Hearing Technologies findet sich hier. Neben rudimentären, immerhin ausreichenden Informationen zur Testmethode findet man hier auch den Zugang zum Mimi-Hörtest. Dank einer Kooperation mit der Barmer Krankenkasse ist dieser noch bis Ende 2018 kostenlos verfügbar – sowohl online, als auch per Andoid- oder iOS-App.

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Mimi Hearing Test App Headphone Select
Mimi Hearing Test App: Zunächst heißt es mal, den richtigen Kopfhörer auszuwählen. Ist der nicht in der Liste, muss man hier die genaue Typenbezeichnung angeben (Screenshot: J. Schröder)
Mimi Hearing Test App Hearing Test Check Ambient Level
Mimi Hearing Test App: Vor dem Hörtest findet ein Umgebungslärm-Check statt. Der nutzt das im Hörer integrierte Mikrofon (Screenshot: J. Schröder)
Mimi Hearing Test App Headphone Calibration
Mimi Hearing Test App: Vor dem Hörtest muss eine Lautstärke-Anpassung erfolgen – nicht kalibrierte Hörer führen zu falschen Ergebnissen (Screenshot: J. Schröder)
Mimi Hearing Test App Hearing Test Start
Mimi Hearing Test App: Zum Starten des Hörtests muss die Schaltfläche auf dem Display aktiviert werden. Während des Hörtests ist hier auf kurze Reaktionszeiten zu achten, was wegen des fehlenden Druckpunkts nicht ganz einfach ist (Screenshot: J. Schröder)
Mimi Hearing Test App Hearing Test Ear Symmetry
Mimi Hearing Test App: Der Hörtest wertet nicht nur die frequenzabhängigen Hörschwellen, sondern auch die Symmetrie des Gehörs aus. (Screenshot: J. Schröder)
Mimi Hearing Test App WHO Ranking
Mimi Hearing Test App: Anhand der WHO-Rankingtabelle kann man nach erfolgtem Hörtest seine persönlichen Gehöreigenschaften einordnen (Screenshot: J. Schröder)
Mimi Hearing Test App Cocktail Party Test
Mimi Hearing Test App: Über das Entdecken-Menü lässt sich nach abgeschlossenem Schwellenhörtest zusätzlich die psychoakustische Frequenztuningkurve ermitteln. Der Test wertet dazu den Maskierungseffekt von schmalbandigem Rauschen auf das Nutzsignal aus. (Screenshot: J. Schröder)
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Zum schnellen Ein- und Überblick halte ich die Online-Variante für die am besten geeignete. Die iOS-App hingegen funktionierte zumindest bei mir nur sehr unzuverlässig. Mal überlagerte sich das Piepen der Intro-Sequenz mit dem eigentlichen Hörtestsignal; mal piepste es im linken Kanal, während es im rechten rauschte, mal zirpte oder spratzelte es in einem der beiden Kanäle, offensichtlich ausgelöst durch Aliasing-Produkte bei hohen Testfrequenzen. Eine einzige Katastrophe – selten habe ich soviel Zeit mit einer nicht funktionierenden App verschwendet.

Möglicherweise aus diesem Grund arbeitet die beyerdynamic MIY-App mit einer Light-Version des Mimi-Hörtests ohne die beschriebene, psychoakustische Frequenztuningkurve. Bei ihr gilt es vielmehr herauszuhören, ab welcher Lautstärke sich im Pegel und Frequenz verändernde Tonsignal-Bursts hörbar sind (Schwellenhörtest). Die Ja-Nein-Schwellen werden dabei separat beim Zunehmen als auch beim Abnehmen der Lautstärke ermittelt. Die Herausforderung hierbei: Den Test-Button auf dem Display beim Hörbarwerden des Testtons möglichst schnell antippen und solange aktiv halten, bis die leiser werdende Impulsfolge wieder unter die Hörbarkeitsschwelle fällt.

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beyerdynamic MIY App Hearing Test Mode
Die beyerdynamic MIY App nutzt lediglich den ersten Hörtestteil der Mimi Hearing Test App, den Schwellenwert-Hörtest. Auch bei ihr gilt es, möglichst reaktionsschnell die Display-Schaltfläche zu berühren (Screenshot: J. Schröder)
beyerdynamic MIY App personal profile Activate
beyerdynamic MIY App: Das nach dem Hörtest ermittelte Mimi-Korrekturprofil wird in den Amiron wireless geladen. Selbstverständlich lässt es sich deaktivieren. Der Grad der „Mimifizierung“ ist prozentual einstellbar (Screenshot: J. Schröder)
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Auch dieser Vorgang will einige Male geübt sein. Doch immerhin konnte ich damit reproduzierbare Resultate bei der Personalisierung erzielen. Mehr dazu im Kapitel Hörtest.

Nach welchen Algorithmen der DSP im beyerdynamic Amiron wireless das Musiksignal schlussendlich personalisiert, bleibt allerdings ein Mimi-Geheimnis. Nur so viel war zu erfahren: Herkömmliches Equalizing findet nicht statt; es würde eventuell bestehende Hörprobleme auf Dauer eher vergrößern. Über die Vorgehensweise lässt sich daher nur spekulieren – meine persönliche Vermutung: Adaptive, gehörphysiologisch gewichtete Signalkompression in denjenigen spektralen Bereichen, bei denen der Anwender schon bei geringer Maskierung das Nutzsignal schwer heraushören kann.

beyerdynamic Amiron wireless: Bedienung

Neben dem Mimi-Hörtest bietet die beyerdynamic MIY-App aber noch weitere Features. Recht clever ist zum einen die Tracking-Funktion. Ähnlich einem Datenlogger registriert diese beim Musikhören Dauer und Lautstärke des Signals. Daraus ermittelt Tracking den prozentualen, bereits „verbrauchten“ Anteil am empfohlenen musikalischen Tagespensum. Bei erreichten 100 Prozent sollte man den Ohren eine Pause gönnen – über die der Empfehlung zugrundeliegenden Grenzwerte klärt die MIY-App allerdings nicht auf.

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beyerdynamic Amiron wireless MIY App Tracking option
beyerdynamic MIY App: Über die Tracking Option lässt sich der tägliche Musikkonsum automatisch erfassen. Ausgewertet werden Lautstärke und Hördauer (Screenshot: J. Schröder)
beyerdynamic Amiron wireless MIY App personal sensitivity touch panel
beyerdynamic MIY App: Über die Touch-Option lässt sich die Ansprechempfindlichkeit der Sensorfläche personalisieren (Screenshot: J. Schröder)
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Ausgesprochen positiv überrascht war ich über die – ich nenne es mal – Multi-Source-Fähigkeit des beyerdynamic Amiron wireless im Bluetooth-Betrieb. So ist es möglich, vom Computer via Bluetooth Musik zu hören und dabei gleichzeitig vom Smartphone ebenfalls via Bluetooth die Funktionen der MIY-App zu nutzen. Ich hab’s ausprobiert: Das Zu- und Abschalten der Mimi-Personalisierung benötigte zwar einige Sekunden Reaktionszeit, verlief aber unterbrechungsfrei.

Eine weitere, praktische Beigabe der MIY-App: In einem separaten Menüeintrag erlaubt sie auch die persönliche Empfindlichkeits-Anpassung der für die Gestensteuerung zuständigen Sensorfläche.

Der Hörtest

Geschlossene Hörer zeichnen sich meist durch ein warmes, recht intimes Klangbild aus. Da macht aucht der beyerdynamic Amiron wireless keine Ausnahme. Seine Grundcharakteristik zielt eindeutig in die eher füllige, angenehme und kultivierte Richtung. Mit einer dezenten Betonung des unteren Grundtonbereichs in der 100-Hertz-Region schafft er dabei ein voluminöses Klangfundament, ohne dabei ins Dunkle zu verfallen.

Wie die meisten geschlossenen Hörer zeichnet sich auch der beyerdynamic Amiron wirelsss durch einen prallen, in den ganz tiefen Lagen jedoch nicht gnadenlos zupackenden Bass aus – obwohl er das Register sehr tiefer Frequenzen durchaus beherrscht. Nicht unerheblich zu seinem angenehmen Charakter trägt zudem die saubere, sehr geschmeidige Stimmenwiedergabe bei – sehr schön zu hören bei „Runnin‘ feat Georgia Anne Muldrow“ auf dem brandneuen Album Negro Swan von Blood Orange.

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Nicht wenige Kopfhörer erkaufen sich ihr im ersten Moment angenehm wirkendes Klangbild durch besondere Zurückhaltung im Präsenzbereich von 1,5 bis 4,5 Kilohertz. Auch der beyerdynamic Amiron wireless spielt hier definitiv nicht vordergründig. Dennoch gelingt ihm ein mehrheitsfähiger Kompromiss zwischen Unaufdringlichkeit und Artikulationsschärfe. An der nötigen Strahlkraft lässt es der beyerdynamic jedenfalls nicht vermissen. Atmosphärische Titel wie das wunderschöne „Vision“ vom neuen Album Dream Songs des Kanadiers Devon Welsh erklingen denn auch sehr ausdrucksstark.

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Wohlgemerkt – die vorangehenden Klangbeschreibungen gelten für den Betrieb des beyerdynamic Amiron wireless ohne die in der MIY-App verfügbare Mimi-Hörprofil-Personalisierung. Nach intensiver Auseinandersetzung mit Mimi und etlichen Hörtest-Durchgängen möchte ich mein erstelltes Mimi-Hörprofil mal als „absolut wasserdicht“, weil reproduzierbar bezeichnen. Dennoch kann ich in meinem Fall keineswegs von einer echten Klangverbesserung durch Mimi sprechen – eher ist das Gegenteil der Fall. Für mich lautet das Mimi-Credo: Tausche dynamische Agilität gegen höhere Durchschnittslautstärke und gesteigerte Konturenschärfe.

Es mag durchaus sein, dass dieses Rezept für Menschen mit Gehörproblemen oder „on the road“ bei Umgebungslärm aufgeht. Aber mein Ding ist’s nicht – bereits bei einer Mimi-Intensität von nur 20% klingt es für mich nach komprimierter „Presswurst“. Obendrein legt die Mimi-Personalisierung von Haus aus selbst bei geringster Korrektur schon mal um etwa 1 – 2 dB an Lautstärke zu. Das erschwert einen echten Klangvergleich, weil die Mehrheit der Zuhörer „lauter“ per se als besser interpretiert.

Fazit

Der beyerdynamic Amiron wireless zählt fraglos zu den derzeit luxuriösesten unter den kabellosen Kopfhörern. Materialauswahl, Mechanik und Tragekomfort sind – typisch für gehobene beyerdynamic-Modelle – mal wieder absolut erstklassig. Auch in klanglicher Hinsicht kann der beyerdynamic Amiron wireless überzeugen. Vollmundig in den tiefen Lagen und unaufdringlich, aber keineswegs hintergründig im Präsenzbereich ist er der ideale Hörer, um entspannt Musik zu genießen. Die zuverlässig funktionierende Gestensteuerung an der rechten Hörerschale sorgt dabei für den nötigen Komfort.

Inwieweit die Klang-Personalisierung mit Mimi über die beyerdynamic MIY-App eine klangliche Verbesserung erzielt, lässt sich aus meiner Sicht nicht allgemeingültig beantworten. Vielmehr hängt dies von der Hörfähigkeit seines Benutzers ab. Vereinfacht lässt sich wohl sagen: Je geringer die „Hörleistung“, desto positiver die Wirkung von Mimi. Was das klangliche Resultat angeht, könnte ich persönlich jedenfalls gut und gern auf Mimi verzichten. Dem beyerdynamic Amiron wireless jedenfalls schadet das nicht, ist er doch auch ohne Klang-Personalisierung ein exzellenter Hörer.

beyerdynamic Amiron wireless
2018/08
Test-Ergebnis: 4,5
Überragend
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Warmes, kultiviertes Klangbild
Hoher Tragekomfort
Robuste Mechanik und herausragende Verarbeitung
Umfangreiche Gestensteuerung

Vertrieb:
beyerdynamic GmbH & Co. KG
Theresienstr. 8
74072 Heilbronn
www.beyerdynamic.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
beyerdynamic Amiron Wireless: 699 Euro

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Autor: Jürgen Schröder

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Toningenieur, R&D-Spezialist und das (mess-)technische Gewissen von LowBeats. Kümmert sich am liebsten um Wissens-Themen, Musik und den spannenden Bereich zwischen Studio und HiFi.