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Netzwerk-Player/Controller Elac Discovery DS-S101-G; 1.100 Euro (Foto: J. Schröder)

Test Netzwerkspieler/Controller Elac Discovery DS-S101-G

Bühne frei für den Elac Discovery DS-S101-G: Mit diesem schnuckeligen Gerät startet der Kieler Traditionshersteller sein Engagement in Sachen Netzwerk-Musikwiedergabe. „Discovery“ heißt denn auch die brandneue Produktfamilie um den DS-S101-G, die von Elac Zug um Zug erweitert wird. Der Name Discovery passt dabei wie die Faust aufs Auge – wie sich im Folgenden noch zeigen wird.
Der DS-S101-G bildet dabei die Zentrale in einem Discovery-Netzwerk: Er kann nicht nur auf „Network Attached Storage“(NAS-)-Festplatten oder USB-Medien gespeicherte Musik wiedergeben, sondern Musikbibliotheken auch verwalten. Das Rippen und Abspeichern von Medien hingegen überlässt der kleine Elac vollständig dem Benutzer. Die Bezeichnung „Netzwerkplayer/Controller“ ist daher eher der für ihn passende Begriff als „Musikserver“.

Elac Discovery DS-S101-G Front
HighTech im Kompaktformat: Der Elac Discovery DS-S101-G ist kaum größer als ein Radiowecker (Foto: J. Schröder)

Mit dieser Funktionalität hebt sich der DS-S101-G zunächst mal nicht von seinen Mitbewerbern ab – sehr wohl jedoch, wie er sie in der Praxis umsetzt. Statt den Leser wie bei Netzwerk-Spielern üblich an dieser Stelle mit einer nicht enden wollenden Liste aller gebotenen Features zu langweilen, möchte ich die Fähigkeiten des Elac anhand eines typischen Praxisbeispiels erklären. Jeder Musikfreund, der per Computer über einen längeren Zeitraum hinweg eine umfangreiche Anzahl von Titeln angehäuft hat, kennt das Problem: Hier mal einige CDs gerippt, dort mal ein paar Files heruntergeladen – klar, schon alles erkennbar getaggt, aber manchmal sind’s halt doch nur namenlose, durchnummerierte Titel, weil der Internet-Zugang gerade nicht aktiv war. Stellt man so etwas nun zur Wiedergabe in die Audirvana-Player-Bibliothek, ist das Chaos bereits vorprogrammiert. Kurzum: Wer nicht stets hochdiszipliniert hinterher ist, alle gerippten Alben konsequent zu taggen (…und wer ist das schon…?), „sieht“ von seiner Musiksammlung eigentlich stets nur Bruchteile. Es ist, als würde man seine Schallplattensammlung, verpackt in Umzugskartons, im Keller aufbewahren – und dann kommen irgendwann zwangsläufig solche Fragen auf wie „In welchem Karton war denn nochmal gleich das legendäre Beau-Brummels-Album Triangle?“.

Und hier kommt nun der Elac DS-S101-G ins Spiel. Der geht nämlich – bildhaft ausgedrückt – in den Keller, um hier Scheibe für Scheibe auszupacken und diese fein säuberlich auf eine Liste zu notieren – nicht nur den Karton, in dem sie lagern plus Titel-, Album- und Künstlernamen, sondern auch die Release-Daten oder andere beteiligte Musiker. Weil er all das mit einer gigantischen, betriebsinternen Masterliste gegencheckt, klappt das sogar häufig, wenn die Platten gar kein Cover mehr haben.
Nachdem diese Arbeit erledigt ist, werden all die gesammelten Daten in einer Geräte-internen Bibliothek abgespeichert – diese bildet sozusagen das „Inhaltsverzeichnis“ der Musiksammlung. Damit ist die Arbeit aber noch nicht zu Ende. Anhand der ermittelten Rahmendaten fahndet unser kleiner Helfer nämlich auch noch nach verfügbaren Songtexten, Infos zu beteiligten Künstlern oder Albumkritiken. Erfreulicherweise legt er dabei auch gleich selbsttätig Lesezeichen (Tags) zu Interpreten, Genre oder dazugehörigen Alben an.

Elac Discovery DS-S101-G: der Musik-Administrator

Übertragen in die reale Welt digitaler Musikarchive liest sich obiges Beispiel folgendermaßen: Nachdem Sie den Elac in Ihr Heimnetzwerk integriert und den Suchpfad für die Musik-Sektion Ihrer NAS-Festplatte in die Verwaltungssoftware eingegeben haben, nimmt der „Crawler“ seine Arbeit auf. Je nach Größe der Sammlung kann das Durchforsten und Indizieren mehrere Stunden dauern, allerdings lässt sich nach dem Erfassen der ersten Alben bereits mit dem Musikhören beginnen. Einen Computer braucht es zu all dem nicht – den nämlich hat der DS-S101-G bereits an Bord: Und er ist sogar ein recht leistungsfähiger, denn ohne ihn wären die vielfältigen Hintergrund-Aktivitäten des Elac gar nicht erst möglich.

Da wäre zum einen die Verwaltung der Bibliothek. Um nicht unnötig Speicherplatz zu verbraten, legt der Elac nicht wie beispielsweise iTunes einen separaten Ordner an, in dem alle Musikfiles versammelt sind. Stattdessen speichert er lediglich die Suchpfade zu den Ordnern mit den entsprechenden Inhalten – die Musikdaten bleiben also unangetastet an ihrem ursprünglichen „Wohnsitz“ erhalten. Um die Bibliothek immer auf dem aktuellen Stand zu halten, setzt das natürlich voraus, dass die verwalteten Ordner permanent überwacht und nach sich ändernden Inhalten abgefragt werden (watched folders) – nachträgliches Hinzufügen oder Löschen von Alben oder Titeln ist damit also problemlos möglich, und das sogar mit einer Echtzeit-Aktualisierung der Bibliothek. Nach derzeitigem Stand kann der DS-S101-G bis zu 15.000 Musiktitel verwalten. Das ist nicht allzu viel, wobei diese Anzahl jedoch eine von der Bedien-Software willkürlich vorgegebene Grenze darstellt. Von den technischen Voraussetzungen her wäre locker das Vier-bis Fünffache möglich, weshalb Elac denn auch aktuell mit Software-Lizenzgeber Roon Labs über eine Erweiterungslösung verhandelt.

Beim Durchforsten des Musikarchivs analysiert der Elac darüber hinaus jeden einzelnen Titel auf Momentan- und Maximalpegelwerte und legt diese ebenfalls in der Bibliothek ab. Das ermöglicht nicht nur die automatische Pegelanpassung der Tracks untereinander zum Vermeiden lästiger Lautstärkesprünge, sondern auch gezieltes Anfahren von Passagen innerhalb der einzelnen Titel per Mausklick in deren übersichtliche Wellenform-Darstellung. Die im Hintergrund ablaufende Pegelanalyse nimmt bei umfangreichen Sammlungen allerdings einige Zeit in Anspruch; bei meiner waren es rund 3 Tage.

Der Name „Discovery“ ist beim Elac DS-S101-G also tatsächlich Programm – freilich nicht nur, weil er vorhandene Musikarchive akribisch durchforstet. Vielmehr werden Sie Ihre Musiksammlung – so wie ich– völlig neu entdecken, wenn Sie die von ihm erstellte Bibliothek erstmals öffnen. Die nachfolgende Bildergalerie zeigt anhand einiger Impressionen, wie elegant, einfach zu bedienen und gleichzeitig informativ sich ein Musikarchiv auch ohne physische Medien präsentieren kann.

Selbstverständlich erlaubt der Elac Discovery DS-S101-G auch den Zugriff auf Musik-Streaming-Dienste (aktuell nur Tidal) sowie auf Webradio-Stationen.

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Elac Discovery DS-S101-G album view
In der Album-Übersicht zeigt der Elac nicht nur die Cover an, sondern kennzeichnet auch neu hinzugekommene durch eine blaue Banderole (Screenshot: J. Schröder)
Elac Discovery DS-S101-G album view 2
In der Album-Ansicht finden sich nicht nur alle dazugehörigen Titel, sondern durch Anklicken des Mikrofon-Symbols sogar die Texte (Screenshot: J. Schröder)
Elac Discovery DS-S101-G artist view
In der Album-Ansicht präsentiert der Elac auf Wunsch auch zusätzliche Infos zu Künstler und Produktion (Screenshot: J. Schröder)
Elac Discovery DS-S101-G focus view
Die Fokus-Funktion ermöglicht gezielte Suche nach entsprechenden Inhalten. Ein echtes Highlight ist das mögliche Eingrenzen des Erscheinungszeitraums (Screenshot: J. Schröder)
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Elac Discovery DS-S101-G: die Software

Ein solch ausgeklügeltes System lässt sich natürlich nicht über Nacht aus dem Hut zaubern – das ist Sache von Profis. Darum holte sich Elac mit dem Spezialisten Roon Labs denn auch einen äußerst kompetenten Partner ins Boot. Und hier kommt erneut der Name Discovery ins Spiel: Schließlich gehörte Elac mit zu den „Entdeckern“ der erst 2015 gegründeten Firma Roon Labs, hinter der sich kein geringerer als das langjährig erfahrene Meridian sooloos-Entwicklerteam verbirgt. Kein Wunder also, dass Elac bereits auf der letztjährigen High End erste Muster seines Musik-Streaming-Systems inoffiziell vorstellen konnte.

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Elac Discovery DS-S101-G play button
Das Starten der Wiedergabe und das Addieren von Titeln zu Playlists kann sogar auf entsprechenden Bildschirmen per Fingertipp erfolgen (Screenshot: J. Schröder)
Elac Discovery DS-S101-G webradio landing page
Erfolgt die Eingabe von Webradio-Stationen per TuneIn-Links, werden auch die dazugehörigen Logos übernommen (Screenshot: J. Schröder)
Elac Discovery DS-S101-G Settings dialog Options
Im Settings-Dialog lassen sich viele Eigenschaften der Software persönlichen Erfordernissen anpassen (Screenshot: J. Schröder)
Elac settings dialog
Das Storage-Menü verschafft Überblick über die angewählten File-Ordner und zeigt den aktuellen Füllstand der Bibliothek (Screenshot: J. Schröder)
Elac Firmware Update
Im About-Menü finden sich ausführliche Angaben zum aktuellen Stand der installierten Soft- und Firmware, die regelmäßige Updates erfahren (Screenshot: J. Schröder)
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Digital-Audiophile werden dem ebenfalls im letzten Jahr vorgestellten, zur Computer-Installation gedachten Roon-Softwareplayer möglicherweise schon begegnet sein: Der Elac Discovery DS-S101-G verwendet die entsprechende „Basisversion“ namens RoonEssentials, die im Vergleich zur mit knapp 500 Euro preislich recht exklusiven Software-Vollversion einige Einschränkungen aufweist: Wie schon erwähnt, ist die Anzahl der zu verwaltenden Titel auf 15.000 beschränkt, zudem kann sie keine DSD-Files abspielen, während die maximale PCM-Abtastrate auf 192 Kilohertz begrenzt ist. Auch integriert RoonEssentials als Musik-Streaming-Dienst bislang ausschließlich Tidal. Ein „Nachreichen“ dieser Features wäre jedoch als Software-Update durchaus möglich – man darf also gespannt sein, was die Zukunft bringt.

Fernbedienen lässt sich der Elac Discovery DS-S101-G entweder über die kostenlos downloadbare RoonEssentials-App (erhältlich für iOS und Android) oder über die ebenfalls kostenlose Computer-Version für Mac- und Windows-Rechner. Ein wenig erstaunt war ich ob der Tatsache, dass die iOS-App nur noch auf 64bit-Tablets läuft – und mein iPad 2 damit leider aus dem Rennen war. Ebenso gut, wenn auch mit etwas kleinerer Schrift, navigiert sich’s aber per iPhone.

Bei allen Meriten von RoonEssentials finden sich aber auch einige Schwachstellen: Zunächst mal, dass es bislang jedenfalls ausschließlich englischsprachig ist. Mich persönlich stört das nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das bei Vielen durchaus zur Kaufhürde werden kann. Nicht besonders elegant finde ich auch, dass man im Setup-Menü für die jeweils einzubindenden NAS-Ordner den Suchpfad manuell eingeben muss – auch wenn das sehr zuverlässig funktioniert, so man diesen denn kennt. Hier wäre die übliche Vorschlagsliste mit verfügbaren Netzwerk-Ordnern die klar bessere Lösung, worüber sich besonders die Netzwerk-Einsteiger freuen würden.
Die Software-Oberfläche selbst verdient dank ihrer vielen Tooltips durchaus das Prädikat selbsterklärend. Das ist auch gut so, denn leider gibt es bislang keine Bedienungsanleitung, weder online noch als downloadbares PDF. Zudem laufen die meisten Hilfe-Links zu den Optionen im Setup mit der Fehlermeldung „Error 404“ noch ins Leere – hier bleibt in der Tat also noch einiges zu tun, was jedoch kein Hexenwerk sein sollte.

Elac Discovery DS-S101-G: die Hardware

In seinem geradezu handschmeichlerisch verarbeiteten Aluminiumprofil-Gehäuse beherbergt der Elac Discovery DS-S101-G eine kompakte, doppelstöckige Baugruppe, die es in sich hat. Das Basisboard mit Stromversorgung und der Audio-Elektronik stammt vom kanadischen Spezialisten Sonavox, der sich vor allem mit seinen leistungsfähigen BASH-Verstärkermodulen einen Namen gemacht hat. Huckepack auf dem Motherboard ruht das Kommunikationsmodul. Es stammt vom israelischen Hersteller Variscite, spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung leistungsfähiger Einplatinen-Computer. Herzstück des Mini-Boards ist denn auch ein leistungsfähiger Quad-Core-Prozessor auf Cortex-A9-Basis von Freescale/NXP, umgeben von RAM-Bausteinen für die Bibliothek sowie einem speziellen Stromversorgungschip.

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board complete
Die hochintegrierte Elektronik des Elac findet auf einer kompakten Huckepack-Platine Platz (Foto: J. Schröder)
Quad-Core-Prozessor von Freescale/NXP aus der Cortex-A9-Baureihe
Herz der Kommunikationsplatine ist ein leistungsfähiger Quad-Core-Prozessor von Freescale/NXP aus der Cortex-A9-Baureihe (Foto: J. Schröder)
DS-S101-G Audio Circuit
Die beiden dank SMD-Bauweise ultrakompakten Audio-Stufen enthalten jeweils (unten) ihren eigenen DAC-Baustein (Foto: J. Schröder)
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Der Elac Discovery DS-S101-G kann simultan bis zu acht unabhängige Hörzonen mit jeweils unterschiedlichem Musikprogramm beliefern und verwalten – drei davon kabelgebunden direkt aus dem Gerät. Der Audio-Digitalausgang wird dabei unmittelbar aus dem Kommunikationsmodul gespeist: Daneben stehen noch zwei unabhängige, analoge Stereo-Ausgänge zur Verfügung, die jeweils mit einem eigenen D/A-Wandler bestückt sind (Cirrus Logic CS 4350). Um deren klangliche Performance nicht durch hochfrequente Störeinstrahlung zu beeinträchtigen, beheimatet der DS-S101-G kein internes Funkmodul. Vielmehr nutzt er zum Versorgen drahtloser Mediaplayer (das können AirPlay-, Roon-ready- oder Elac-zertifizierte Abspieler sein) die Antennen des Netzwerk-Routers – eine clevere Lösung. Anschluss ans Heim-Netzwerk findet der Elac dabei über ein klassisches Ethernet-Kabel – die immer noch zuverlässigste Methode für hohen Datentransfer. Desweiteren bietet der Elac noch einen USB-Host-Eingang zur direkten Musikwiedergabe von USB-Medien: Mit meiner kleinen, externen 2,5-Zoll-Festplatte wollte der jedoch nicht zusammenarbeiten – offenbar war ihr Strombedarf zu hoch.

Der Praxis- und Hörtest

In den zurückliegenden acht Jahren habe ich schon etliche Musikserver und Netzwerkplayer getestet. Dabei gab es nur ganz selten welche, die vergleichbar „responsive“ reagierten wie der kleine Elac. Hat der sich erst mal durchs Archiv geackert, ertönt die Musik beim Betätigen der Play-Taste im Nu – egal, op App- oder Software-gesteuert. Keine Aussetzer, keine Ladepausen – der DS-S101-G lief bei mir – nach anfänglichen Firmware-Updates – stets „solid as a rock“. Genau so soll es sein. Ich konnte sogar meine NAS-Platte mitsamt dem Elac in andere Netzwerke einbinden, trotzdem fand er den Speicher auch unter den geänderten Bedingungen auf Anhieb. Sowas wäre früher unmöglich gewesen – ein Zeichen, dass die verantwortliche Netzwerk-Elektronik in den letzten Jahren nochmals deutlich cleverer geworden ist.

Elac DS-S101-G backplate with terminals
Sämtliche Anschlüsse des Elac DS-S101-G befinden sich auf der Rückseite. Beim Digitalausgang hat man die Wahl zwischen optisch und koaxial. Beide sind jedoch derselben Audio-Zone zugeordnet (Foto: J. Schröder)

Weil der Elac Discovery DS-S101-G mehrere Zonen gleichzeitig versorgen kann – sowohl mit unterschiedlichem, wie auch dem gleichen Musikprogramm –, war ich natürlich neugierig, wie sich die integrierten D/A-Wandler im Vergleich zur direkten digitalen Anbindung per S/P-DIF-Kabel behaupten. Hierfür war der aktuell im Test befindliche D/A-Wandler-Preamp SPL Director mit seinen zusätzlichen Analogeingängen genau der richtige Partner. Und ja, es gab einen Unterschied: Per S/P-DiF über den D/A-Wandler des SPL  klang es nochmals eine Spur unmittelbarer, randschärfer – doch stellte der direkte Vergleich den beiden DACs im Elac ein sehr gutes Zeugnis aus, was ich dem kleinen Gerätchen in dieser Form kaum zugetraut hätte. Sie verrichteten ihre Arbeit schon beinahe charmant, lieferten dabei ein insgesamt etwas aufgehellteres Klangbild, das aber vom vielzitierten Digitalsound weit entfernt war. Wer keinen externen DAC besitzt, kann den Elac also über seine Analogausgänge ruhigen Gewissens direkt mit seinem Vollverstärker verbinden. Doch egal, ob digital oder analog angeschlossen: Positiv auffallend war die dem Klangbild innewohnende Ruhe und Stabilität – der kleine Elac spielte richtig schön fokussiert voll „auf den Punkt“.

Selbstverständlich bringt die RoonEssentials-Software auf dem DS-S101-G auch eine Lautstärkeeinstellung mit. Kompromisslose Naturen verwenden hierfür jedoch besser den Lautstärkesteller am dem Elac nachgeschalteten Preamp oder Vollverstärker, weil die Software-gesteuerte Pegelabsenkung in der Regel ohne Dithering direkt auf der Bit-Ebene wirkt. Bei reduziertem Pegel sind daher (geringe) Klangeinbußen zu erwarten. Das ist jedoch kein Elac-spezielles Phänomen, sondern trifft vielmehr für alle Software-baiserten Pegelsteller bei Netzwerkplayern zu.

Zum guten Schluss noch eine kleine, aber mitunter hörbare Feinheit: Am Digitalausgang gibt der Elac stets die native Abtastrate des gerade abgespielten Files aus. Eine Abtastratenwandlung findet also nicht statt, was für höchste Audioqualität auch wünschenswert ist. Das bedeutet natürlich, dass der Elac bei Playlists von Files mit unterschiedlichen Abtastraten zu Beginn des neuen Tracks die Ausgangs-Samplingfrequenz entsprechend umschalten muss. Falls die PLL des nachgeschalteten D/A-Wandlers nicht schnell genug einlockt, kann es daher vorkommen, dass der erste Ton des neuen Titel etwas angeschnitten wiedergegeben wird. Diese Erscheinung kann man dem Elac allerdings nicht anlasten, da sie in den Zuständigkeitsbereich des externen DACs fällt.

Fazit: der Volks-Netzwerk-Musikant

Mit den durchweg positiven Eigenschaften des Discovery DS-S101-G gelingt Elac im wahrsten Wortsinn ein glänzender Einstand in das Audio-Netzwerk-Segment. Seine sehr ansprechende Benutzeroberfläche schafft in der Tat eine völlig neue Perspektive auf die eigene Musiksammlung und wertet sie damit gehörig auf – allein schon dadurch ist der DS-S101-G seinen Preis wert. Zudem ist er vielfältig ausbaubar, arbeitet flott bei äußerst stabilem Betrieb und bietet schon bei üblichem Analoganschluss Klangqualität auf gehobenem Niveau. Wer immer schon seine vorhandene Anlage um einen leistungsfähigen, kompakten Netzwerker erweitern wollte, kommt mit dem Elac Discovery DS-S101-G also voll auf seine Kosten. Wünschen würde ich mir noch eine ausführlichere Dokumentation, sodass sich sein gesamtes Potenzial auch Netzwerk-Einsteigern sofort erschließt.

Elac Discovery DS-S101-G
2016/07
Test-Ergebnis: 4,5
Überragend
Bewertung

Bewertungen:

Klang:
Praxis:
Verarbeitung:

Gesamt:

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Intuitiv bedienbare, an der Musik orientierte Benutzeroberfläche
Zuverlässiger Betrieb und kurze Reaktionszeiten
Sehr gute Klangeigenschaften
Software nur englischsprachig

Vertrieb:
Elac Electroacustic GmbH
Rendsburger Landstrasse 215
24113 Kiel
www.elac.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Elac Discovery DS-S101-G: 1.100 Euro

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Autor: Jürgen Schröder

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Toningenieur, R&D-Spezialist und das (mess-)technische Gewissen von LowBeats. Kümmert sich am liebsten um Wissens-Themen, Musik und den spannenden Bereich zwischen Studio und HiFi.