Es klingt fast wie eine Schnapsidee-Diskussion am Stammtisch: Welches HDMI-Kabelprinzip klingt besser – das klassische Kupferkabel oder Lichtwellenleiter? Der Hintergrund ist allerdings ein ernster, denn HDMI bringt aus audiophiler Sicht ein schweres Erbe aus der Computertechnik mit: Als DVI-Urahn kann es praktisch nichts mit Audio anfangen; es musste stets nur den kurzen Weg von der Grafikkarte zum Monitor überbrücken. Ein HDMI-Kabel hat da heute ganz andere Aufgaben. Leider geht vieles davon auf Kosten der Klangqualität…
Ohne hier nun zu viel über Theorie und Physik zu schwadronieren, lässt sich festhalten: HDMI klingt an praktisch allen Geräten gegenüber anderen digitalen Übertragungen am schlechtesten. Denn das Audiosignal reist praktisch huckepack auf dem Video-Datenstrom, dem sich alles unterordnen muss. Die dafür notwendigen Bandbreiten liegen am Rande dessen, was sich mit Technik im Haushalt übertragen lässt. Ist heute ein 1-Gigabit-pro-Sekunde-Internet-Anschluss das höchste der Gefühle (=1.000Mbps!), müssen selbst einfache HDMI-High-Speed zertifizierte Kabel für Full-HD schon wenigstens 13Gbps und für 4K mit 60 Bildern pro Sekunde 18Gbps übertragen. Der neue HDMI 2.1 Standard für 4K/120Fps oder 8K/60Fps muss gar 48Gbps transportieren können.
Diese Anforderungen kratzen an der Grenze dessen, was sich überhaupt mit Kupfer bewältigen lässt. Das bedeutet aber auch, dass die Signal-Stör-Abstände sehr bescheiden sind. Und das wiederum induziert auf der Wiedergabeseite Jitter, der sich immer klanglich negativ auswirkt.
Das gilt selbst für Signale, die decodiert und erneut gepuffert werden müssen – wie etwa Dolby und DTS. Dabei sind die Signale in aller Regel rein mathematisch makellos, aber selbst nach der Digital-Analog-Wandlung bleiben der Jitter und die damit entstandenen Zeitfehler erhalten. Und dem Ohr ist es salopp gesagt egal, ob die klanglichen Einbußen auf der Spannungsachse (Bits) oder Zeitachse (Abtastrate + Jitter) entstehen.
Vergleicht man dieselbe Quelle – etwa einen guten Blu-ray-Spieler – entweder via SPDIF-Kabel (Toslink oder Cinch) oder via HDMI, verliert der Hördurchgang per HDMI bei identischem Signal klanglich stets an Plastizität, Räumlichkeit und wirkt oft etwas lebloser; im Extremfall klingt alles steril. Hier macht sich der Einfluss des Jitters bemerkbar. Das mag bei den in die TVs integrierten Minilautsprecherchen keine Rolle spielen, wer aber fein aufgelösten Filmton oder gar hochauflösendes Audio für Musikwiedergabe in einem highendigen Heimkino genießen möchte, der hört das sofort. Und es macht emotional einen erheblichen Unterschied.
Was aber, wenn man die rausch-induzierende Kabellänge auf wenige Zentimeter kürzen und eine perfekte Impedanzanpassung für minimale Übertragungsverluste erzeugen könnte? Das wäre optimal. Und genau das passiert in Licht-Wellen-Leiter Kabeln, kurz LWL genannt. Zur Erinnerung: LWLs liefern die Inhalte unseres Internets mit unfassbaren Transferraten durch ganze Ozeane und Kontinente.
Hier könnten die mittlerweile erfreulich günstig gewordenen HDMI-Hybridkabel wie das in-akustik Profi HDMI 2.1 LWL zum echten Problemlöser werden. “Hybrid” deshalb, weil diese Kabel nur das Audio- und Video-Signal per LWL übertragen. Parallel liefern Kupferdrähte die Versorgungspannung, Steuersignale (CEC – Consumer Electronic Control) und die Verschlüsselung (HDCP – High Definition Content Protection).
Was genau passiert in einem solchen Kabel? Im Stecker der Quelle werden die elektrischen Signale für Audio und Video in Lichtpulse umgesetzt. Die laufen per Glasfaser parallel mit den Kupferstrippen für Strom, Steuerung und Verschlüsselung zum Stecker der Senke am anderen Ende. Hier sitzt dann die Elektronik, die das Lichtsignal wieder in ein elektrisches Signal konvertiert und mit den Signalen der Kupferleitung zusammenführt. Die Elektronik speist sich dabei von der 5V-Schaltspannung des Quellgerätes, die immer in HDMI dabei sind.
Der Vorteil dieses hybriden Ansatzes: Das Audio/Video-Signal ist in allen Parametern optimal elektrisch angepasst und so sauber wie es das sendende Gerät verlassen hat. Vor allem: Die nur wenige Zentimeter lange galvanische Übertragung besitzt perfekte Parameter in Sachen Pegel und Impedanz. So lassen sich eben auch große Distanzen mit maximaler Bandbreite überwinden. Im Falle des in-akustik Kabels bekommt man Längen von 1 Meter bis 100 Meter in vielen gängigen Abstufungen. Einzige Einschränkung: eARC funktioniert nur bis 30 Meter und ARC bis 50 Meter. Das dürfte kaum jemanden beschränken: wessen TV steht so weit vom AV-Receiver entfernt!?
Kupferkabel oder Lichtwellenleiter: Wie unterschiedlich klingen die HDMI-Kabel?
Solche Versuche lassen sich fast nur mit viel Umstecken bewältigen. Wir verwendeten hier zwei AV-Prozessoren: den Trinnov Altitude 32 als auch den Marantz AV8802A. Erstes Ergebnis: Wirklich billige und alte Strippen fallen sofort auf. Sie klingen im Vergleich zu SPDIF unaufgeräumt und leblos. Sehr lange Kabel fielen ebenfalls tendenziell negativ auf.
Deutlich besser indes war das hochwertige Beipackkabel von Oppo. Darüber siedelte sich das Oehlbach Carb Connect II in 1,7 Meter Länge an. Dasselbe Kabel in 5,10 Meter spielte bereits weniger sauber, obwohl es die versprochene Bandbreite von 18Gbps auch problemlos bewältigte.
Die von uns verwendete 3-Meter-Variante des in-akustik Profi HDMI 2.1 LWL aber behielt in allen Durchgängen die Oberhand: Es klang schlicht am saubersten und natürlichsten, auch wenn der Abstand zum kurzen Oehlbach nicht riesig war. Allerdings kann das LWL-Kabel bereits 48Gbps übertragen – und das in praktisch jeder Länge. Auch spielt bei den hybriden Kabeltypen die Länge für die Signalqualität keine relevante Rolle: Audio und Video sind auch bei dem zehnmal so langen 30 Meter-Kabel genauso gut.
Einer der renommiertesten Experten zu dem Thema ist Holger Wachsmann, Leiter der Kabel-Entwicklung bei in-akustik. Für LowBeats gab Holger Wachsmann ein Interview – und Einblicke in die Welt der Licht-Wellen-Leiter:
Fazit: HDMI per Lichtwellenleiter klar besser
Audiophile Wunder darf man von keiner HDMI-Strecke erwarten. Und dennoch bleibt es die beste, weil einzige praktikable Lösung, um hochauflösende Audiosignale mit mehr als zwei Kanälen zwischen Geräten auszutauschen. Die Summe der gelieferten Informationen von bis zu 7.1 Kanälen mit einer Auflösung von 24Bit /192kHz oder gar immersive Audio Informationen via Auro-3D oder Atmos liefern ein Gesamterlebnis, das weit jenseits von Stereo via CD liegt.
Daher mein Rat: Wer ein neues HDMI-Kabel braucht, der sollte gleich ein Lichtwellenleiter-Hybridkabel wie beispielsweise das in-akustik Profi HDMI 2.1 LWL nehmen. Das garantiert bei allen Audio- und Videoauflösungen beste Signalqualität und eine grundsätzlich sichere Funktion. Also: ein ganz allgemeines Plädoyer pro HDMI-Kabel mit LWL-Technik. Und ein ganz spezielles Plädoyer für das in-akustik Profi HDMI 2.1 LWL.
Weitere Informationen zum in-akustik Profi HDMI 2.1 LWL auf der Herstellerseite:
in-akustik Profi HDMI 2.1 LWL
Technik-Wissen zu Jitter, inklusive Klangbeispiele:
Tech-Wiki Jitter – kurz und bündig
Hintergrund: Jitter entmystifiziert
in-akustik Profi HDMI 2.1 LWL | 2021/06 |
überragend |
Bewertungen
KlangPraxisVerarabeitungGesamt |
Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse. |
| HDMI 2.1 bis 48Gbps |
| Verarbeitung, Metallstecker |
| Beste Bild- und Tonübertragung |
| fixe Signalrichtung |
Vertrieb:
in-akustik GmbH & Co. KG
Untermatten 12 – 14
79282 Ballrechten-Dottingen
www.in-akustik.de
Preis (Hersteller-Empfehlung):
in-akustik Profi HDMI 2.1 LWL
1m: 264 Euro
2m: 275 Euro
3m: 286 Euro
5m: 307 Euro
8m: 339 Euro
10m: 360 Euro
15m: 402 Euro
20m: 445 Euro
30m: 529 Euro
50m: 688 Euro
75m: 794 Euro
100m: 847 Euro