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Loewe zeigte auf der IFA, wie man sich beim TV-Profi das Thema Smart-Audio vorstellt: die Music-Center-Studie Concept Berlin hat die Besucher begeistert (Foto: Loewe)

Loewe Concept Berlin: Smart-Audio vom TV-Profi

Anfang Juli diesen Jahres lud der Kronacher TV-Experte Loewe in München zu einem Presse-Frühstück, bei dem so ganz nebenbei die Konzernstrategie der nächsten Jahre übermittelt werden sollte. Ich hörte zwar die Worte, nur glauben konnte ich sie nicht so recht: Die Loewe Verantwortlichen wollen zukünftig ihr Geschäft nur noch zu 50% mit TVs machen; die andere Hälfte soll smartes Audio sein. Und damit sind wir beim Loewe Concept Berlin.

Nun ist der Markt randvoll mit smartem Audio und HiFi und Loewes bisherige Gehversuche im HiFi waren ja nur bedingt erfolgreich zu nennen. „Mal schauen, was auf uns zukommt“, dachte ich und erwartete erste Ideen Anfang nächsten Jahres. Aber falsch. Schon auf der IFA präsentierten die Kronacher die Modellstudie Loewe Concept Berlin, die zumindest mal den Weg weist, wo die Reise hingehen soll.

Loewe Concept Berlin Totale
Wie die Kompaktanlagen der 1960er und -70er Jahre: in leichter Pultform (Konsole) und recht breit. Aber die ganzen Medien wie etwa das eingebaute iPad müssen ja ihren Platz finden. Hübsch gelöst: die CD rotiert innerhalb des Plattentellers (Foto: Loewe)

Unter diesem Namen entstand eine Multiroom HiFi-Konsole, die an die Kompaktanlagen der 60er und 70er Jahre erinnert, aber natürlich auf allerneuestem Stand ist. Concept Berlin hat einen klassischen Plattenspieler eingebaut, in dessen Plattenteller aber zusätzlich ein CD-Laufwerk rotiert.

Loewe Concept Berlin
Ein CD-Laufwerk im Zentrum des Plattentellers. Der Plattenspieler ist der einzige analoge Part von Concept Berlin – aber ein für die Idee der Komplettanlage sehr wichtiger (Foto: H. Biermann)

Dazu beherrscht das Concept Berlin jede Art von Radio, ist per Bluetooth ansteuerbar, Multiroom-fähig und auch per Sprache anzusteuern – selbstverständlich ist Alexa abschaltbar. Um hier eine Idee zu geben: sollte das Loewe Concept Berlin tatsächlich umgesetzt werden, würde es um 5.000 Euro kosten.

Loewe Concept Berlin Alexa
Mit Alexa Sprachsteuerung, die aber abschaltbar ist (Foto: H. Biermann)

Für die Entwicklung und Umsetzung der zukünftigen Audio-Konzepte hat sich Loewe sinnvoll verstärkt und Jens Ohler zum „Head Of Product Management Audio“ gemacht. Ohler ist ein äußerst kreativer Geist und hat schon bei Harman und Teufel seine Produktentwicklungsspuren hinterlassen.

Jens Ohler ist ein bekannter Produktentwickler und seit Kurzem bei Loewe mit dem Aufbau der Audio-Sparte in Berlin betreut (Foto: H. Biermann)

Da werden also schon in Kürze besondere Audio-Komponenten bei Loewe entstehen. Und mit der Rückbesinnung auf Audio hat Loewe auch seine Herkunft wiederentdeckt: Das Audio-Zentrum wird in Berlin angesiedelt sein, wo Loewe 1923 gegründet wurde und wo das Unternehmen auf der IFA 1931 die weltweit erste kabellose Übertragung zeigte. Der Triumph damals war riesig. Es war nicht mehr und nicht weniger als die Grundlage für unser modernes Fernsehen.

Auch Loewes Auftritt auf der IFA 2018 war überraschend und lässt hoffen: nämlich, dass ein Großer der Branche sich ernsthaft der smarten, aber guten Audio-Wiedergabe widmet.

Weitere All-In-One-Komponenten:
Test Teac NR-7CD – alles drin
Test: All-in-One Resolution Audio Cantata Music Center
Test: T+A MP 8 – Multi Source Player mit Teamgeist
Test T+A CALA CDR – Komplettanlage neu definiert
Test Technics Ottava SC-C70: die All-in-One Schönheit
Test Naim Uniti Nova: der überlegene Streaming Amp

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.