Rechtzeitig zur Weihnachtszeit lässt der schwäbische Lautsprecher-Spezialist Nubert eine weitere Katze aus dem Sack: die erfolgreiche Familie der 2-Kanal Soundbars bekommt Zuwachs. Und zwar stattlichen. Der Nubert nuPro AS-3500 ist 90 Zentimeter breit, ist Nubert-typisch solide aufgebaut und hat – ebenfalls ganz Nubert – zwei potente Subwoofer-Bässe im 17 cm Format auf der Unterseite eingebaut. Das nur einmal, um die Marschrichtung anzuzeigen.
Doch wieviel Grips im AS-3500 wirklich steckt und wie wichtig diese Soundbase für den schwäbischen Lautsprecher-Spezialisten als Technologieträger ist, wurde erst deutlich, als LowBeats Kollege Jürgen Schröder und ich das Nubert-Zentrum in der Gmünder Nubertstraße 1 besuchten. Der letzte Besuch war schon drei Jahre her und wir waren bass erstaunt, was sich hier alles bewegt hat. Mit dem neuen Geschäftsführer Bernd Jung scheint hier ein sehr frischer Geist zu wirken. Die Firma jedenfalls wächst und wächst, bleibt aber erfreulich offen.
Man nahm sich Zeit für uns. Einen ganzen Tag hatten wir die Gelegenheit, mit den Chefs und den Entwicklern zu fachsimpeln, unter die Topfdeckel zukünftiger Entwicklungen zu schauen und auch ein bisschen Neues zu probieren – womit wir wieder beim Soundbase-Thema wären. Weil die Corona-bedingte Schwächung der Lieferketten auch den schwäbischen Direktvermarkter trifft, wird die neue Soundbase wohl erst Ende Januar verfügbar sein. Der bislang einzige serienreife Nubert nuPro AS-3500 steht also in Schwäbisch Gmünd. Und wir nutzten den Termin natürlich, das gute Stück ausgiebig zu hören.
Die Ausstattung des Nubert nuPro AS-3500
Bei LowBeats hatten wir ja bereits den nuPro AS-250, den nuProAS-450 und den nuPro XS-7500 im Test. Doch der AS-3500 gilt als komplette Neuentwicklung auf Basis der neuen nuPro-X-Serie. Entwickelt wurde auch sie, um einerseits der TV-Ton deutlich zu verbessern, andererseits aber auch ganz klassisch (gut) Musik darüber hören zu können. Dementsprechend haben die Nubert-Entwickler alles eingebaut, was bei Ihnen derzeit en vogue ist:
- DSP Modi zur Bühnenverbreiterung
- Ein neuer DSP Modus namens Voice für kristallklare Sprachverständlichkeit
- Surrounddecoder für besseren Stereodownmix und maximale Kompatibilität für Streamingdienste
- Klangregelung für Bässe und Mid/High
- Aktivierbare adaptive Loudness
- HDMI-Eingang mit ARC-Funktion
Die Auflistung der Features liest sich recht normal – und doch ist es für die Schwaben ein großer Schritt. Erstmals, so ließ Nubert-Mann Meiler durchblicken, hat man mit dem Nubert nuPro AS-3500 einen “richtigen” Soundbar konzipiert. Bei allen Vorgängern orientierte man sich viel mehr an dem Klang klassischer Stereo-Aktivboxen. Aber so ein Einbox-System ist eine völlig andere Herausforderung – wie er lächelnd zugab: “Da haben wir noch einiges hinzugelernt…”
Ebenfalls ganz neu bei den Schwaben ist die Hinwendung zum virtuellen Heimkino: Der eingebaute DSP dieses Nubert-Speakers hat als erster den Algorismus für Dolby und DTS eingebaut und macht dementsprechend auf Wunsch auf so etwas wie Raumklang. Die Vorgänger waren eindeutig zweikanalig ausgelegt – und wurden ja auch unter dieser Maxime ausgesprochen erfolgreich. Beim AS-3500 verspricht die “Wide-Taste” deutlich mehr Raum.
Was aber bei Nubert immer höchste Priorität hat, ist die akustisch solide Basis. Auf der fußt natürlich auch der nuPro AS-3500. Die Nubert-Leute hatten netterweise mal die Bestandteile des AS-3500 ausgebaut. Zu sehen ist, dass dieser Klangriegel der 1.000 Euro-Klasse im Grunde drei Lautsprecher in einem Gehäuse beinhaltet: zwei Satellitenboxen für den linken und den rechten Kanal sowie einen Subwoofer.
Erfahrungsgemäß sind die Nubert Soundbars ungemein basskräftig; da bildet auch der neue nuPro AS-3500 keine Ausnahme. Nubert selbst gibt als untere Grenzfrequenz 37 Hertz an. Das ist stattlich. Für alle, denen es trotzdem nicht genug Bass sein kann, gibt es auf der Rückseite einen gefilterten Subwoofer-Ausgang, um Tiefbass-mäßig noch etwas nachzulegen…
Die Stereo-Abbildung ist bei einem Gehäuse von 90 cm erwartungsgemäß nicht so breit. Also kann man per eingebautem DSP eine virtuelle Raumverbreiterung einstellen. Das Ganze passiert über die mitgelieferte Fernbedienung. Über die Taste “Wide” verschafft man dem Klangbild mehr Räumlichkeit. Doch es ist beim AS-3500 genauso wie bei fast allen anderen Konstruktionen dieser Art: je mehr “Wide”, desto weniger Präzision in den Mitten. Aber die Funktion ist ja ein Luxus; man muss sie nicht nutzen. Den meisten wird eine höhere Sprachverständlichkeit beim TV-Ton wichtiger sein als der Meter mehr virtuelle Breite nach links und rechts.
Die Nubert nuPro AS-3500 Soundbase im Hör-Check
Da Kollege Schröder und ich schon etliche Nubert Aktiv-Speaker besprochen hatten, erwarteten wir die gleiche, überwältigende Bass-Performance. Aber nein. Der nuPro AS-3500 ist deutlich homogener abgestimmt. Durchaus basskräftig, aber nicht dominant. Ich persönlich empfinde das als großen Fortschritt. Denn wem der “neutrale” Klang nicht ausreicht, der kann ja über die diversen Additiv-Funktionen Bass hinzufügen.
So funktioniert beispielsweise auch die Loudness-Einrichtung tadellos: Bei ganz niedrigen Pegeln legt sie eine richtige Schippe Tief- und Grundton obendrauf, aber je höher der Pegel wird, desto mehr nimmt sie sich zurück. Genauso muss das sein.
Doch das entscheidende Stichwort ist schon gefallen: Homogenität. Der Nubert nuPro AS-3500 klingt erstaunlich Tiefbass-sauber, angenehm warm in den Mitten und dennoch recht offen und präzise. Das ist mal richtig gut. Wir hörten viel Peter Gabriel (Live) und der AS-3500 arbeitete die feinen Besonderheiten seiner Stimme sehr gut heraus. Unter den Soundbars der 1.000-Euro-Liga dürfte der Nubert damit wohl ziemlich weit vorne liegen.
Für alle, die Stimmen beim Film oder TV-Ton nicht so gut verstehen (oder wegen der Nachbarn im Flüster-Modus hören müssen), bietet der AS-3500 das sogenannte Voicing. Das erhöht den Pegel im Sprachbereich deutlich. Es klingt dann zwar nicht besser – im Gegenteil – dafür versteht man jedes auch nur gewisperte Wort. Auch dies ist eine schöne Zusatz-Funktion.
Zum Schluss kamen wir zur Parade-Disziplin eines jeden Nubert Soundbars: dem Hören mit gehobenem Pegel. Auch das meisterte der AS-3500 mit großer Bravour. Hier wurden schnell die Reserven deutlich, die zwei spezielle Subwoofer-Bässe bieten. Die Paukenschläge drückten postwendend auf unsere Zwerchfelle. Auch wenn die neue Nubert Soundbase vor allem mit einer überragenden Natürlichkeit besticht – auch der Effektklang mit viel Druck im Bass ist diesem Riegel sehr wohl eingebaut…
Technische Daten
Nubert NuPro AS-3500 | |
---|---|
Konzept: | Aktives Stereoboard für HiFi-/Multimedia-Anwendungen |
Bestückung: | 2 x Hochtöner mit 25 mm Seidengewebekalotte 2 x 12,0 cm Mitteltöner mit Polypropylenmembran 2 x 17,0 cm Tieftöner mit Polypropylen-Verbundmembran |
Leistung: | 4 x 60 Watt Musikleistung |
Übertragungsbereich: | 36 – 22.000 Hz bei -3 dB |
Eingänge: | HDMI, optisch, coaxial, analog und Bluetooth |
Bluetooth Standard: | 5.0 |
Bluetooth Codecs: | SBC, AAC, aptX, aptX HD, aptX Low Latency |
HDMI Standard | 2.1 |
Digitalformate: | PCM, Dolby Digital (AC3), DTS |
Abmessungen (B x H x T): | 90,0 x 16,0 x 34,0 cm |
Gewicht: | 20,3 Kilo |
Alle technischen Daten |
Verfügbar soll der neue Nubert Soundbar ab Mitte/Ende Januar sein. Eigentlich kostet der beeindruckende Klangriegel knapp 1.000 Euro. Aber derzeit gibt es einen Vorbesteller-Rabatt. Der liegt noch einmal 100 Euro günstiger.
Weitere Infos zum neuen nu-Pro unter: www.nubert.de.
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