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Nubert nuPro X-6000 RC Aufmacher
Nubert hat seine X-6000 RC noch einmal aufgerüstet und mit einer pfiffigen Einmess-Automatik versehen, die allerdings auch Schwachstellen aufweist...(Foto: Nubert)

Test Nubert nuPro X-6000 RC: wie gut ist die Raumkorrektur?

Waren früher ganze Hi-Fi-Türme mit endlosem Kabelgewirr vonnöten, um dem Musikgenuss zu frönen, erlauben heute Aktivlautsprecher eine Reduktion der Komponenten auf das Wesentliche. Dank ihnen reicht nun ein Handy plus die TuneIn-App und ein Vertrag mit Streaming-Anbietern aus, um die große Vielfalt der angebotenen Musik ins heimische Wohnzimmer zu projizieren. Der schwäbische Lautsprecherspezialist Nubert hat hier mit „nuPro“ eine höchst überzeugende Serie im Angebot, die durch ihre jüngste „RC“ -Ausbaustufe noch richtig eins draufsatteln kann. Denn mit „RC“ kommt die Room Calibration in die Aktivboxen, welche die Schwierigkeiten mit Raumakustik und Aufstellung deutlich einfacher machen soll.  LowBeats Autor Michael Jansen hatte die brandneue Nubert nuPro X-6000 RC im Test und dabei vor allem die Raumkorrektur im Visier…

Nuberts nuPro-Serie startete bereits 2011. Da hatten die Aktiven außer viel Klang aber noch nicht viel im Gepäck. Doch die Serie entwickelte sich beständig weiter. Im September 2017 hatte LowBeats die gesamte Familie im Test (auch online im Virtuellen Hörraum zu vergleichen) und bilanzierte fast nur Bestes.

Der Vorgänger der hier getesteten Nubert nuPro X-6000 RC war eine recht große, dralle 3-Wege Box mit 25 cm Tieftöner – also das klassische Monitor-Format. Doch dieses Format scheint bei den Nubert Käufern nicht angekommen zu sein: Die Nachfolgerin X-6000 (beziehungsweise X-6000 RC) ist gertenschlank und passt bestens in das Interieur modern eingerichteter Wohnungen.

Nubert nuPro X-6000 RC Aufmacher2
Die Nubert nuPro X-6000 RC hat – gemessen an ihrem Tiefbass-Output – sehr dezente Abmessungen und darf dank RC an auch basskritischen Punkten im Raum stehen (Foto: Nubert)

Vor dem Hintergrund wachsender optischer Ansprüche – und dazu gehört auch die Position der Lautsprecher – ist eine Raumanpassung natürlich ein kluger Schachzug, den man sich von allen Aktivboxen-Anbietern wünschen möchte.

Nubert nuPro X-6000 RC: Das Konzept

Die 110,5 cm hohe und nur 18,5 cm breite 3-Wege Standbox beherbergt vier Chassis: Zwei 15 cm-Bässe mit Membranen aus einem Polypropylen-Verbundwerkstoff, ein Mitteltöner mit sehr ähnlichem Aufbau sowie eine Gewebekalotte mit 25 mm Durchmesser sorgen für den guten Ton.

Jeder Treiber wird von einer eigenen Class-D-Endstufe mit 120 Watt Nennleistung befeuert. Eine DSP-Weiche teilt jedem Verstärker respektive Chassis seinen Übertragungsbereich zu. Die Trennung der beiden Bässe zum Mitteltöner liegt bei 200 Hz, während die Übergabe zum Hochtöner bei 2200 Hz gewählt wurde. Getrennt wird mit einer Flankensteilheit von 6 respektive 12 dB/Oktave.

Nubert nuPro X-6000 RC black & white
Das Bild zeigt die hier getestete Nubert nuPro X-6000 RC (links) neben der großen Schwester X-8000 RC. Und es zeigt die beiden Finish-Varianten der neuen nuPro-Serie: Schleiflack Schwarz und Weiß (Foto: Nubert)

Das Gehäuse ist – wie üblich bei Nubert – sauber verarbeitet, solide aufgebaut und makellos lackiert. Damit Nuberts neue Aktive auch ohne Abdeckung chic aussieht, sind die Treiber von sanft geformten Kunststoffblenden umgeben, damit der Schallausbreitung keine Stolperkante in den Weg gelegt wird.

 

Nubert nuPro X-6000 RC unten
Standhaft: Die massiven Traversen sorgen für besseren Stand und den nötigen Abstand zum Boden, damit das Bassreflexrohr frei atmen kann (Foto: Nubert)

Ebenfalls einen sehr guten Eindruck machen die massiven Traversen mit bodenschonenden Gummis-Spikes. Sie erhöhen die Standfestigkeit der schlanken Säulen deutlich und sorgen zudem für den nötigen Bodenabstand, um der Downfiring-Bassreflexöffnung Luft zum Atmen zu geben.

Nubert nuPro X-6000 RC Tweeter
Gerade die nuPro-Serie lebt von einer sehr dezent-eleganten Formsprache. Gut zu sehen sind die gerundeten Kunststoffringe um die Treiber, die nicht nur die Schrauben abdecken, sondern auch weniger Angriffsfläche für Reflektionen bieten (Foto: Nubert)

Anschlussseitig hat die nuPro X-6000 RC genug zu bieten, um eine vollständige Anlage zu ersetzen: zwei analoge Eingänge (einen sogar im symmetrischen XLR-Format) plus fünf digitale Eingänge – zwei optische, zwei SPDIF elektrisch, einen symmetrisch im AES/EBU-Format sowie einen USB-Eingang etwa für die Zuspielung der Musik vom Computer. Die digitalen Eingänge verarbeiten auch hochauflösende Digitalkost mit bis zu 24 Bit und 192 kHz Auflösung.

Ausgänge stehen für einen Subwoofer und für die Verbindung von Master und Slave-Box bereit. Man kann die Kommunikation der beiden Boxen aber auch kabellos per eingebautem Funk herstellen.

Nubert nuPro X-6000 RC Anschluss
Kontaktfreudig: Neben einem analogen Eingang bieten mehrere digitale Eingänge inklusive einem im Profi-Sektor üblichen AES/EBU-Anschluss vielfältige Kontaktaufnahmen (Foto: Nubert)

Sofern einer der digitalen Toneingänge bedient wird, bleibt das Tonsignal vom Signalprozessor bis zum Verstärker auf der digitalen Ebene, erst das Tiefpassfilter am Verstärkerausgang sorgt für die Wandlung des Musiksignals in die analoge Welt. Analoge Signale werden mit Eintritt in die X-6000 RC erst einmal auf die digitale Ebene gewandelt. Eine nahezu rauschfreie Wiedergabe ist das Ergebnis.

Gesteuert wird die nuPro X-6000 RC über die mitgelieferte Fernbedienung, via Nubert-App oder auch am Lautsprecher selbst. Die drahtlose Zuspielung der Musik kann via neuem Bluetooth-Empfänger dank AAC- oder AptX-HD-Codecs mit hoher Streaming-Qualität erfolgen. Alternativ erlaubt natürlich auch ein zusätzlich erworbener Netzwerkplayer die drahtlose Einspielung. Ein HDMI-ARC-Adapter bietet zudem die Möglichkeit, via Fernbedienung des Fernsehers – sofern er ARC-fähig ist – die Lautstärke der Boxen zu regeln.

Nubert Fernbedienung
Gut, dass sie dabei ist: die Fernbedienung der X-6000 RC ist schlicht und funktionell. Die Nubert App kann natürlich mehr, aber man will ja nicht ständig sein Handy mit der Bedienung blockieren… (Foto: Nubert)

Nubert RC in der Theorie

Znächst die Frage: Wer braucht „RC“? Antwort: Theoretisch jeder. Denn Lautsprecher klingen immer nur so gut, wie der Raum, in dem sie spielen, es zulässt. Neben den allgemeinen Absorptionseigenschaften des Raums im Mittel- und Hochtonsektor ist vor allen Dingen der Bassbereich die Problemzone: Je nach Boxenposition und Hörplatz werden abhängig von den drei Raumdimensionen bestimmte Frequenzen betont und andere unterbelichtet wiedergegeben. Sogenannte Raumresonanzen oder auch Raummoden sind die Ursache für diesen Missstand.

In gewissen Grenzen lassen sich diese Unregelmäßigkeiten zwar auch durch passive akustische Elemente wie Bassabsorber oder Helmholtzresonatoren in den Griff bekommen, doch erfordern diese Maßnahmen grundsätzlich Messmöglichkeiten und die Bereitschaft, große Absorber in den Ecken zu installieren. Ist der Hörraum nicht zu hallig und auch nicht überbedämpft, reicht erfahrungsgemäß eine Korrektur dieser Resonanzüberhöhungen im Bass, um mit dem deutlich differenzierteren Tieftonbereich ein insgesamt stimmigeres Klangbild zu erreichen.

Und so ist die Room Calibration mehr ein Feature. Sie ist ein Tool, das die Lautsprecher auf den Hörplatz hin optimiert. Heißt: Die übliche Berg- und Talfahrt der am Hörplatz gemessenen Übertragungsfunktion soll im Bassbereich weitgehend glattgebügelt werden. Die Tiefenkorrektur der Schwaben errechnet nach der Messung im Bereich von 20-160 Hertz über 10 Stützstellen verteilt die notwendige Pegelabsenkung- und anhebung und korrigiert dann mit maximal Plus/Minus 6 Dezibel.

Nubert nuPro X-6000 RC Logo
Steht für die neue Raumanpassung der Nubert-Speaker: das RC-Logo (Logo: Nubert)

 

Nubert RC in der Praxis

Bevor man die „RC“ einstellen kann, müssen zunächst beide Boxen verkabelt und die Zuordnung der linken oder rechten Box als Master oder Slave eingestellt werden; theoretisch kann man die X-6000 RC ja auch als Einzelbox/Musiksystem spielen lassen. Wir aber wollten die Stereo-Wiedergabe und wählten für die Kommunikation der beiden Speaker untereinander zugunsten minimaler Verkabelung die drahtlose Variante. Hier fiel auf, dass beim Volume-Regler ohrenscheinlich eine kurze Latenzzeit vorhanden ist, bis der Slave-Speaker die Info vom Master verarbeitet hatte. Das Klangbild wanderte wie mit einem Balance-Regler nachgezogen von einer Box bis zur Mitte. Stellten wir die Kommunikation via Kabel sicher, war dieser Effekt nicht mehr so deutlich. Also ein leichtes Plus für die gute, alte Verkabelung zwischen den Speakern.

OLED Display
Das OLED-Display auf der Fronten der Nubert nuPro x-6000 RC hilft bei der Einrichtung. Im Betrieb gibt es Auskunft über die Lautstärkeeinstellung sowie über den verwendeten Eingang. Bei Bedarf lässt es sich dimmen oder gleich ausschalten (Foto: M.Jansen)

Gut gemacht ist dabei die denkbar einfache und schnelle Umsetzung der Messung sowie der Korrektur. Voraussetzung für die Einmessung sind die kostenlose Nubert-App X-Remote sowie ein Apple iPhone. Dabei verlassen sich die Schwaben auf die gute Qualität der iPhone-Mikrofone, die im zu korrigierenden Frequenzbereich keinerlei Schwächen zeigen. Wer kein iPhone besitzt, muss sich eins für das Einmess-Prozedere ausleihen – das sieht man bei Nubert ganz pragmatisch.

LowBeats Messungen
Alle Ergebnisse wurden bei LowBeats messtechnisch nachvollzogen (Foto: M. Jansen)

Nach der kinderleichten (geführten) Einmess-Prozedur via iPhone und einminütigem Rauschen waren wir natürlich gespannt, ob sich die messtechnische Veränderung auch in der Musik widerspiegelt. Dank dem Untermenü „Room Calibration“ konnte zwischen Grundeinstellung und bassbereinigtem Modus umgeschaltet werden.

Tatsächlich wirkt der Bass mit „Modenkiller“ etwas voller und satter als ohne. Die tiefen Töne eines gestrichenen Akustikbasses etwa bei Ray Brown und Laurion Almeida’s Mondscheinsonate klingen rabenschwarz, wenn es ganz hinunter ging und weitestgehend ohne Dröhneffekte in den oberen Basslagen.

Und natürlich haben wie den automatischen „RC“-Modus an verschiedenen Lautsprecher-Positionen laufen lassen und nachgemessen:

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Nubert nuPro X-6000 RC Hörplatz2
Per iPhone gemessene (orange) und korrigierte Übertragungsfunktion (grün) bei wandferner Aufstellung (Messung: M. Jansen)
Nubert nuPro X-6000 RC Hörplatz1 Korrektur
LowBeats Messung: orange Kurve vor und grüne Kurve nach Entzerrung bei wandferner Aufstellung (Messung: M. Jansen)
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Wie man in den Messungen sieht, sind auch nach der Korrektur bei dieser Boxen- und Hörplatzpositionierung die Raummoden weiterhin vorhanden. Das ist etwas irritierend. Lediglich unterhalb von 50 Hertz und etwa zwischen 75 und 100 Hertz wurde dank Einmessung etwas aufgefüllt. Dabei ist die Absenkung von Überhöhungen sehr viel einfacher als das Auffüllen von Frequenz-Tälern, weil dies in der Regel sehr viel Leistung schluckt.

Aber wahrscheinlich ist das Ergebnis dem etwas groben Raster von Nuberts Room Calibration geschuldet. Zur Erinnerung: „RC“ bietet im Bereich von 20-160 Hertz nur zehn Stützstellen und eine Pegelkorrektur von plus/minus 6 Dezibel. Gerade die Limitierung auf 10 Stützstellen ist häufig nicht fein genug, um eine dröhnende Raumresonanz passgenau zu „erwischen“. Deshalb wird das Ergebnis nicht immer optimal sein.

Mit dieser Erfahrung im Rücken probierten wir noch eine weitere Aufstellungsvariante. Standen die Boxen vorher nahezu mitten im knapp 50 Quadratmeter großen Raum, platzierten wir sie diesmal knapp vor die Rückwand. Auch dieses Mal beließ die Kalibrierung die Raummoden weitestgehend auf ihrem Niveau, doch gab es jetzt vor allem unterhalb 50 Hertz und um 100 Hertz einen deutlichen Pegelzugewinn von bis zu 5 dB.

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Nubert nuPro X-6000 RC Hörplatz2
Per iPhone gemessene (orange) und korrigierte Übertragungsfunktion (grün) am wandnahen Hörplatz (Messung: M. Jansen)
Nubert nuPro X-6000 RC Hörplatz2 KOrrektur
LowBeats Messung: orange Kurve vor und grüne Kurve nach Entzerrung bei wandnaher Aufstellung (Messung: M. Jansen)
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Auch hier war der Einfluss der Room Calculation also weniger gewichtig, als gedacht. Trotzdem brachte diese Variante unterm Strich den stimmigsten und habhaftesten Bass.

Allerdings mussten wir dafür noch einen kleinen Trick bemühen. Die Nubert App ist mit einem 5-bandigen graphischen Equalizer ausgestattet. Die Regler wirken jeweils zwei Oktaven breit, also man beeinflusst zum Beispiel mit dem Regler „1kHz“ auch noch Frequenzen um 500 Hertz sowie um 2000 Hertz.

Nubert nuPro X-6000 RC 5 Band EQ
Mit dem 5-Band-Equalizer lässt sich der Klang der Boxen recht gut auf den persönlichen Hörgeschmack einstellen (Screenshot: M. Jansen)

Zusätzlich zur Einmessung durch RC nahmen wir im Equalizer den Pegel um die 60 Hertz um zwei Dezibel zurück. Das machte alles etwas trockener und präziser. Dabei erlaubten wir uns den Luxus, den Hochpassfilter im Menüpunkt „Advanced“ auf 10 Hertz eingestellt zu belassen, um untenherum nichts zu verpassen. Hier muss auch niemand Angst vor zu tiefen Tönen bekommen: Wie der Hörtest zeigt, kommt die schlanke Nubert nuPro X-6000 RC nur ganz selten in einen Bereich, in dem sie überfordert scheint; selbst höchste Pegel mit sattem Bassgehalt nehmen die Standsäulen stoisch gelassen hin.

Nubert nuPro X-6000 RC: der Hörtest

Natürlich ist die Beurteilung eines Lautsprechers mit so weitreichenden Klangregel-Möglichkeiten etwsa schwierig. Also schalteten wir sowohl „RC“ als auch „EQ“ aus. Und siehe da: die Nubert nuPro X-6000 RC ist auch „ohne“ ein formidabler Schallwandler. Bei Diana Kralls „The Girl In The Other Room” oder auch bei “Temptation” macht der gezupfte Bass Ton für Ton ordentlich Druck, ohne zu dröhnen. Dianas Stimme hat diese anheimelnde Grundtonwärme und eine schöne Neutralität. Womöglich kennen Sie diese Aufnahme: Die Zischlaute auf der sehr präsent abgemischten Aufnahme haben schnell etwas Aggressives. Aber nicht mit der X-6000 RC. Die vermittelt hier Klarheit ohne Nervigkeit – und das schaffen nur wenige Lautsprecher.

Wer sich in der Nubert Welt auskennt, wird auch die neue X-6000 RC sofort als Mitglied erkennen: Der Bass ist eher ein wenig füllig – was aber viele Musikhörer gut finden. Ansonsten klingt die X-6000 tonal sehr ausgewogen mit einer leichten Senke im Präsenzbereich. Offenheit und Transparenz werden – wie immer bei Nubert – zu Gunsten von Allround-Qualitäten und Langzeit-Verträglichkeit nicht über die Maßen zelebriert. Dennoch spielt sie sich mit großer Agilität auch durch komplexe Aufnahmen mit vielen Mikro-Details.

Man habe, sagte Nubert Pressemann Rüdiger Steidle, im Vergleich zur ersten X-6000 „noch ewas Feinjustage auf der Weiche“ betrieben. Wir konnten den direkten Vergleich leider nicht machen, aber auch mir schien diese neue X-6000 noch etwas ausgewogener und geschmeidiger.

Interessant ist die räumliche Darstellung der x-6000 RC. Diese ist nämlich eher weitläufig mit einem weniger ausgeprägtem Fokus in der Mitte. So baut sich Hans Theessink bei „Shelter From The Storm“ recht groß und euindrücklich vor dem Hörer auf. Man erschrickt regelrecht, wenn nach einminütigem E-Gitarren-Vorspann der Gesang einsetzt – so authentisch, quasi greifbar plastisch klingt die rauchig sonore Stimme des Blues-Barden.

Aber die Nubert hat halt auch diese Weitläufigkeit. Beispiel „Kyrie“ aus  der Misa Criolla mit dem Star-Tenor José Carreras und einem Chor im Hintergrund. Diese Aufnahme gibt die räumliche Situation perfekt wieder. Auch hier punktet die nuPro X-6000 RC mit geschmeidiger Präsenz und einer sehr großzügigen Nachbildung des großen Saals.

Zu Hochform läuft die X-6000 RC auf, wenn es laut werden darf. Nach dem Durchgang mit Infected Musroom (Album: Converting Vegetarians II), war das Erstaunen groß, wie locker und brachial die äußerlich zarte Nubert diese rabenschwarzen Bässe in den Raum pumpt. Damit kann man übrigens auch jeden Besuch zu Hause ziemlich beeindrucken…

Nubert nuPro X-6000 RC: Fazit

Punkt Eins: Die adrette Nubert nuPro X-6000 RC ist ein echt gut gemachter Aktiv-Lautsprecher mit vielen sinnvollen Ausstattungs-Features zu einem sehr fairen Preis. Punkt Zwei: Klanglich ist sie ein Allrounder, der vor nichts Halt macht und das Zeug zu Everybodys Darling hat. Und sie hat – das sieht man ihr beileibe nicht an – Pegelmöglichkeiten, die weit über dem liegen, was passive Lautsprecher dieser Größenordnung zu leisten imstande sind.

Punkt Drei ist die neu integrierte Room Calculation. Das in die App eingebettete Programm macht die X-6000 durchaus besser und von der Aufstellung her unabhängiger. Allerdings ist hier auch noch einige Luft nach oben, weil es doch recht grob gerastert ist und man nur mit Glück alle relevanten Raumresonanzen trifft. Um den besten Klang zu erreichen, muss man daher RC plus Equalizer der App kombinieren. Das ist etwas umständlich, aber natürlich weitaus flexibler als das, was die meisten anderen Lautsprecher bieten.

Und damit komme ich zu Punkt Vier: Hätte ich zwei Wünsche frei, so würde ich mir nicht nur sehr viel mehr Messpunkte im RC-Programm wünschen, sondern auch noch einen parametrischen anstatt dem 5-bandigen graphischen Equalizer in der App. Somit wäre für die Klangtüftler unter uns weitere Feinarbeit hin zum Optimum möglich.

Nubert nuPro X-6000 RC
2020/06
Test-Ergebnis: 4,4
SEHR GUT
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Ausgewogen-neutraler Klang mit satten Bässen
Hohe Pegelreserven
Bluetooth-App mit Einmessautomatik und EQ
Einmessautomatik arbeitet recht grob

Vertrieb:
Nubert electronic GmbH
Goethestraße 69
73525 Schwäbisch Gmünd
www.nubert.de

Paarpreis (Hersteller-Empfehlung):
Nubert nuPro X-6000 RC: 2.730 Euro

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Autor: Special Guest