de
Harman/Kardon Go +Play
(Foto: S. Schickedanz)

Test Harman Kardon Go + Play: Alles am Griff

Das Design des Harman Kardon Go + Play schwankt irgendwo zwischen Kofferradio und Gießkanne. Zwischen allen runden, zylinderförmigen oder rechteckigen Bluetooth-Speakern sticht es auch mit seinen Abmessungen von einem halben Meter Breite heraus. Auch vom Gewicht her spielt es mit  3,4 Kilo in einer anderen Klasse als Bose, Canton oder Teufel.

Dabei ist das Design mit dem großen, umlaufenden Griff, der unter dem Gehäuse gleichzeitig als Standfuß dient, im Kern nicht mehr neu. Bereits das bisherige Go & Play hatte diese Grundform, bei der die Chassis allerdings unter Gittern auf der Front erkenntlich waren. Dagegen verbirgt jetzt ein durchgehender Stoffüberzug die Lautsprechertechnik.

Schick mit Stoff: Unter der neuen Hülle des in Schwarz oder Weiß erhältlichen Lautsprechers arbeiten vier Treiber (zwei Hoch- und zwei Tieftöner) für vollen Musikgenuss. Doch das Harman Kardon Go + Play will nicht nur unterhalten.

Sein Dual-Mikrofon-Konferenz-System mit aktiver Echo- und Rauschunterdrückung soll es auch als Gruppen-Freisprech-Anlage für Unternehmen interessant machen. An diesem Teil auf dem Konferenztisch hätten wir garantiert in der Gründerzeit von LowBeats unsere helle Freude gehabt.

Wie am JBL Charge 2 aus dem gleichen Mutterhaus kann man mit dem Go + Play nicht nur übers Handy telefonieren. Man kann sein Smartphone oder Tablet auch über die USB-Buchse laden.

So profitieren die kleinen Stromfresser von der Kapazität des Lithium-Ionen-Akkus, der ohne solche Parasiten bis zu 8 Stunden im Betrieb fernab der Steckdose durchhält.

Bedienfeld und Batterieanzeige
Das Harman Kardon Go + Play hat ein Bedienfeld und eine Batterieanzeige auf der Oberseite des robusten Kunststoffgehäuses (Foto: S. Schickedanz)

Von Quellen akzeptiert der Bluetooth-Lautsprecher Analog-Signale via 3,5-mm-Mini-Klinkenbuchse (eine Gummiklappe schützt sie wie die restlichen auf der Rückseite angebrachten Anschlüsse vor Spritzwasser) oder über Drahtlos-Streaming.

Bis zu 3 Bluetooth-Geräte lassen sich gleichzeitig verbinden und können abwechselnd Musik abspielen. Dabei fiel positiv auf, dass nach erfolgreichem Pairing mit der Streaming-Quelle ein Signal ertönt und die Lautstärke zwischen unserem iPhone und dem Lautsprecher dank Rückkanal synchron arbeiteten.

Ebenfalls praktisch ist die LED-Kette, die beim Laden am Netz auch im ausgeschalteten Zustand den Akkustand anzeigt.

Harman Kardon Go + Play: Zum Paar geschaffen

Wer eine breitere Abbildung bevorzugt oder größere Locations beschallen möchte, kann im Dual-Sound-Modus zwei Harman Kardon Go + Play als Wireless-Paar betreiben. 

USB-Anschluss
Das Harman Kardon Go + Play hat einen USB-Anschluss zum Laden von Smartphones und Tablets und noch eine Mikro-USB-Buchse zu Servicezwecken plus einen Analog-Mini-Klinken-Eingang. Eine Gummiklappe schützt die Anschlüsse vor Spritzwasser (Foto: S. Schickedanz)

Insgesamt wirkte das Go + Play sehr ausgereift und praxisgerecht. Auch der Klang kam an. Für diese Preisklasse erzeugte das Harman Kardon eine beachtliche Dynamik und verkraftete überraschend hohe Lautstärken.

Sein Klangvolumen reichte, um einen mittelgroßen Raum adäquat zu beschallen. Gegenüber den kompakten Mitbewerbern, die auf höchste Mobilität ausgelegt sind, wirkte das Go + Play erwachsener. Der Bass war nicht besonders tief, schaffte es aber spielend, die Briketts und „Cola-Dosen“ der Konkurrenz auf Distanz zu halten.

Die Mitten blieben in der Klarheit etwas hinter den sehr ordentlichen Höhen zurück, zeigten sich aber dennoch den meisten rucksacktauglichen Minis, die teilweise zum gleichen Preis angeboten werden, überlegen.

Das galt erst recht für die Größe der Abbildung. Das Timing überzeugte ebenfalls, sodass man getrost sagen kann, das Harman Kardon Go + Play bietet in jeder Hinsicht viel.

Fazit

Griff hin oder her: Von der Form, dem Gewicht und den Abmessungen empfiehlt sich das Harman Kardon Go + Play vor allem für Anwendungen im Haus oder im Garten.

Zum Mitnehmen in der Reisetasche ist es zu groß und zu schwer. Hierfür gibt es zum Beispiel das JBL Charge 3, dessen Vorgänger JBL Charge 2+ wir getestet haben.

Harman Kardon Go + Play
2016/11
Test-Ergebnis: 4,3
sehr gut
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Ausgewogener, differenzierter Klang mit gutem Bass
Kann Smartphones aufladen
Paarbetrieb mit zwei Go + Play möglich
Für den Mobil-Einsatz recht schwer

Vertrieb:
Harman Deutschland GmbH
Allee 18
74072 Heilbronn
Deutschland
www.harmankardon.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
300 Euro

Ähnliche Themen:

Test Bose Soundlink Mini II: Der Bluetooth-Klassiker
Test Bluetooth-Speaker Canton Musicbox XS
Test Teufel Bamster Pro – besser als Bose?

Mehr zu Harman:

Test Bluetooth-Lautsprecher JBL Charge 2+
Test Harman/Kardon Omni 20 WLAN
Dr. Sean Olive, Mastermind von Harman

Harman Automotive:

Test Smart fortwo mit JBL Sound-System
Test Mini Cooper mit Harman/Kardon HiFi-System

Autor: Stefan Schickedanz

Avatar-Foto
Schneller testet keiner. Deutschlands einziger HiFi-Redakteur mit Rennfahrer-Genen betreut bei LowBeats den Bereich HiFi im Auto sowie die Themengebiete Mobile- und Smart-Audio.