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Shunyata Altaira System Anschluss
Das Shunyata Altaira System leitet HF-Störungen aus den HiFi-Komponenten ab. Das macht es absolut überzeugend. Allerdings kostet schon die Basisversion gut 5.000 Euro (Foto: H. Biermann)

Test Shunyata Altaira System: mit der 2. Erde hört man besser

In den letzten drei Monaten hatte ich viel Gelegenheit und Muße, mich mit dem Thema Strom und Netz erneut mal wieder ausgiebig auseinanderzusetzen. Ich fand einige hervorragende Stromleitungen, die sich stark vom Gros des Angebotenen absetzen, ebenso zwei herausragende gute Stromfilter. Doch die absolute Krönung war das Shunyata Altaira System. Das verblüffte mich derart, dass ich es im Nachhinein noch zum überzeugendsten Konzept 2022 küren würde.

Worum geht es genau? Es geht um den lästigen Hochfrequenzmüll, der überall in unserer modernen, elektrischen Welt entsteht und die Performane von hochwertigem HiFi deutlich einschränken kann. Das genau ist das Thema von Caelin Gabriel. Der Mann, der früher für das US-Militär im Bereich Signal- und Stromleitungsstörungen forschte (und es mittlerweile auf zehn US-Patente bringt), hat seine Liebe zu HiFi angeblich während seiner Stationierung in Deutschland entdeckt – was ja irgendwie sympathisch ist. Gabriel weiß offenkundig alles über Hochfrequenzmüll und versucht mit seinen Shunyata-Kabeln genau diesen zu entsorgen. Oder zumindest kleinzuhalten.

Denn die langen Leitungen in der Wand, die Netzkabel und die Gehäuse können wie Antennen wirken, die Hochfrequenzsignale und elektrische Störungen aus der Umgebung aufnehmen. Hinzu kommt, dass (obwohl alle davon ausgehen, dass die Masse = NULL bedeutet), die Stromversorgung- und alle Gehäusemassen ein messbares Restrauschen aufweisen. Wer sich mit Leistungsanalysator oder Oszilloskop auskennt, wird schnell erhebliche Mengen von Radio-, Fernseh-, Mikrowellen-, WiFi- und Mobilfunk-HF aufspüren, die das Erdungssystem quasi „durchdringen“.

Das ist also der Fokus dieses Kabel-Spezialisten: Man spricht nicht viel über Querschnitt oder spezielle Legierungen. Die Kabel sollen möglichst keine Hochfrequenz einfangen, aber genauso wenig abstrahlen – basta! Das funktioniert – wer je ein Shunyata-Kabelsystem gehört hat – absolut überzeugend. Nun aber hat Gabriel das Gefechtsfeld mit seinem neuen Altaira System noch einmal deutlich ausgeweitet.

Caelin Gagriel
Militärisch ausgebildeter HF-Müll-Jäger: Shunyata Chef Caelin Gabriel (Foto: Shunyata)

Hinter Altaira steckt – grob vereinfacht gesagt – eine zweite Erdung der HiFi-Komponenten. „Alter Hut“, werden jetzt versierte Studio-Profis sagen. „Kennen wir doch.“ Und auch Brumm-gebeutelte Plattenspielerbesitzer haben sich vielfach mit dem Legen eines zweiten Kabels zwischen einem Metallteil des Plattenspielers und der Erde des Verstärkers beholfen. Doch wer Shunyata kennt, der ahnt, dass es hier einen einfachen Weg nicht geben kann…

Shunyatas Grant Samuelsen
Shunyata Vertriebsleiter Grant Samuelsen (links) beim Besuch. in der LowBeats Redaktion. Vorn recht LowBeats Tonmeister Jürgen Schröder (Foto: H. Biermann)

Die Besonderheiten des Shunyata Altaira Systems

Die Idee mag vergleichsweise simpel sein, die Shunyata-Umsetzung ist dagegen beliebig komplex. Das beginnt mit zwei sehr ähnlichen Kistchen, die beim Anheben erstaunlich viel Gewicht haben. Beide sind in etwa gleich aufgebaut, bieten je sechs Komponenten einen Erdungsanschluss und sind beide erfreulich solide gemacht. Der äußerlich einzige Unterschied: Die Anschlüsse des sogenannten „Chassis Ground Systems“ sind schwarz, die des sogenannten „Signal Ground Systems“ sind weiß. Beide kosten jeweils 3.700 Euro.

Shunyata Altaira System
Weiß und Schwarz: das Shunyata Chassis-Ground-System (oben) und das Signal-Ground-System (Foto: H. Biermann)

Innerlich soll es Unterschiede geben. Das Ground-Chassis-System ist sozusagen der Einsteiger für alle, die nur bis zu sechs Komponenten anschließen wollen/können. Hat man mehr zu erdende Komponenten (dazu gehören nach meinen Erfahrungen auch Metallteile von Racks und Lautsprecher – explizit die Modelle von Tannoy und Fyne Audio), schließ man einfach das Signal-Ground-Kästchen hinzu. Die Anschlüsse des sogenannten Signal-Ground-Systems sind ebenfalls gefiltert, aber aufgrund der minimal unterschiedlichen Einsatzbereiche halt mit anderen Filtern.

Doch mit was für Filtern? Wo liegen die Unterschiede? Wie immer im Strombereich bekommt man auch hier keine klare Antwort. „Macht nichts“, habe ich mir gedacht und die beiden Kisten einfach aufgeschraubt. Wobei „einfach“ hier der falsche Begriff ist, denn die Gehäuse sind komplex verschraubt und verklebt. Nachdem ich sie mit Mühe geöffnet hatte, war meine Enttäuschung groß: Alle sechs Filter sind in beiden Kästchen bis zur Halskrause mit einer festen Masse vergossen. Klanglich ist diese Beruhigung sicher von Vorteil. Für den Erkenntnisgewinn aber eben nicht…

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Shunyata Altaira System innen
Auch im Inneren macht das Altaira-System einen guten Eindruck. Aber es verbirgt halt geschickt, mit welchen Filtern es arbeitet (Foto: H. Biermann)
Shunyata Altaira System innen
Der Deckel ist innseitig mit verschiedenen Dämmplatten und Metallpapier-Reflektoren beklebt (Foto: H. Biermann)
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Ein Patent von Shunyata (US8658892B2) ist in diesem Zusammenhang interessant – und wohl auch eingesetzt. Caelin Gabriel hat eine koaxiale Röhre (also eine Röhre in der Röhre) entwickelt, die einen HF-Filter nach elektromagnetischem Prinzip darstellt. Wozu das gut ist? Man kann damit Rauschanteile herausfiltern und dabei auf die klassischen Spulen (Induktivitäten) und Kondensatoren (Kapazitäten) im Signalweg verzichten. Sollte das funktionieren (und das Patent wurde ja erteilt) wäre das natürlich den klassischen Methoden mit Spulen und Kondensatoren überlegen.

Gut. Wir gehen also davon aus, dass hinter jeder Erdungsklemme ein effizienter Filter sitzt. Und folgt man der Logik des Herr Gabriel, braucht natürlich jedes Gerät einen eigenen, gefilterten Erdungsanschluss. Das kann bei vielen Geräten schnell teuer werden – wie dieses Beispiel zeigt:

Shunyata Altaira System große Ausbaustufe
In diesem Beispiel würde man die Verstärker und Subwoofer am Chassis-Ground- und die Signalquellen am zwei Signal-Ground-Hubs anschließen. Und natürlich wäre dem Ganzen ein aufwändiger Stromfilter vorgeschaltet (Zeichnung: Shunyata)

Das Schaubild zeigt einen möglichen Aufbau, der allerdings mit den 3 x Altaira-Hub (= 11.100 Euro) ganz schön in Geld gehen würde. Das gilt allerdings nur für jene HiFi-Fans, die mit mehrteiligen Vorstufen und ganzen Batterien an Mono-Endstufen ihre Lautsprecher befeuern. Die meisten Musikfreunde werden mit den sechs Anschlüssen auskommen.

Auch gibt es in der Branche vereinzelt die ketzerische Haltung, man könne doch mehrere Geräte an eine Schraube klemmen. Das ist in jedem Fall besser als nichts. Aber man läuft natürlich Gefahr, die HF-Störungen, die man von einer Komponente abführen will, ungefiltert auf das andere angeschlossene Gerät überträgt. Es ist echt vertrackt: Je länger man sich damit auseinandersetzt, umso komplexer (und teurer) wird es.

Und da ich schon beim Thema „teuer“ bin: Echte Preistreiber in diesem System können die Kabel werden. Shunyata bietet hier fünf (!) verschiedene Erdungskabel-Qualitäten an:

Shunyata Altaira System Kabelqualität
Fünf Kabelqualitäten für den gleichen Zweck: Venom (250 Euro / 1 Meter + 25 Euro pro weitere 0,25 Meter), Delta (300 Euro / 1 Meter + 30 Euro pro weitere 0,25 Meter), Alpha (400 Euro / 1 Meter + 40 Euro pro weitere 0,25 Meter), Sigma (500 Euro / 1 Meter + 50 Euro pro weitere 0,25 Meter), Omega (250 Euro / 1,25 Meter + 80 Euro pro weitere 0,25 Meter)

Natürlich sollte man die Abstände zwischen den Komponenten und den Hubs möglichst kurzhalten. Aber selbst bei der Verwendung von Meterstücken und bei der Zweiterdung von nur vier Komponenten (das Kabel zur Steckdose kommt ja noch hinzu), sind wir bei der Verwendung des günstigsten Kabels (Venom) schon im Bereich von 5.000 Euro.

Hinzu kommen Adapter zur Verbindung der Geräte mit den Anschlüssen des Altaira-Systems. Nun kann man bei einem CD-Player oder Streamer lange nach einer Erdungsklemmen suchen – sie haben schlicht keine. Deshalb hat Shunyata ein halbes Dutzend von Kabel-Adaptern entwickelt, die man in die Eingänge stecken kann. Denn normalerweise ist jeder Eingang ebenfalls mit der Masse verbunden.

Shunyata Altaira Kabel-Adapter

Eine kleine Auswahl der Stecker-Adapter. Im Angebot finden sich zudem Stecker für XLR, USB-B, und einer mit Überwurfmutter. Das sollte schon etwas Passendes dabei sein (Foto: H. Biermann)

Diese speziellen Kabel-Adapter schlagen jeweils mit 250 Euro pro Stück zu Buche. Da bröckelt die Sympathie ein bisschen; das finde ich echt teuer.

Das Altaira-System in der Anlage

Einfach loslegen geht bei diesem System – wir sind in der Shunyata-Welt – natürlich nicht. Zunächst muss man sicherstellen, dass die Komponenten der Anlage auch für das Altaira-System geeignet sind. Explizit ausgenommen sind nämlich all jene mit schutzisoliertem Gehäuse. Man erkennt sie recht einfach daran, dass die Netzstecker nur zwei Pins haben. Zum Beispiel alle Yamaha-Geräte fallen darunter. Wer sich unsicher ist, fragt vor dem Kauf seinen Händler.

Yamaha Netzanschluss
Daran sind schutzisolierte Geräte sofort zu erkennen: Der Netzanschluss hat nur zwei Pins (Foto: Yamaha)

Natürlich passiert auch bei der Verbindung beispielsweise eines Yamaha-Verstärkers mit dem Shunyata-System erst einmal nichts und man bekommt auch keinen Schlag oder so etwas. Aber man unterläuft mit dieser zusätzlichen Verbindung das Schutzerde-Konzept dieser Geräte. Das sollte man besser nicht tun.

Wenn Sie alle Geräte mit schutzisoliertem Gehäuse ausgeschlossen haben (keine Bange: es ist die absolute Minderheit), nehmen Sie nun ein einfaches Widerstandsmessgerät (ein sogenanntes Ohm-Meter) zur Hand. Sollten Sie selbst keines in der Werkstatt haben, wird Ihnen der Händler sicher gern ein geeignetes leihen. Mit dem Messgerät finden Sie schnell heraus, welches der optimale Anschluss an das Shunyata Altaira System ist.

Ohm-Meter
So wird es gemacht: Messen Sie den Widerstand zwischen Erde und Gehäuse und/oder zwischen Erde und Ein-/Ausgang. Liegt der Messwert unter 1 Ohm, ist dieser Kontakt geeignet (Zeichnung: Shunyata)

Legen Sie das eine Kabel des Ohm-Meters an den Erdungsstift des AC-Eingangs und das andere Kabel an eine Metallschraube des Gehäuses. Das Gleiche machen Sie mit einem beliebigen Ein- oder Ausgang. Wenn das Ohm-Meter weniger als 1 Ohm anzeigt, ist diese Verbindung für die Erdung des Geräts geeignet. Ich sage es mal so: Sicherlich ist die Verbindung des Shunyata Hubs mit einer Schraube des Gehäuses die elektrisch bessere Lösung. Aber es sieht halt nicht so schön aus. Deshalb werden die meisten HiFi-Fans zur Ableitung der HF-Störungen wahrscheinlich lieber einen unbenutzten Ein- oder Ausgang des Geräts belegen.

Jetzt aber geht es los. Den von hinten gesehen linken Anschluss verbindet man mit der Erde einer Steckdose. Dafür gibt es bei Shunyata einen Spezial-Adapter (60 Euro), den man einfach, wie einen Stecker, in die Steckdose steckt. Dabei ist es völlig gleichgültig, wo diese Steckdose sitzt: Die Gefahr einer Brummschleife (wie sie manche HiFi-Fans beim Belegen verschiedener Steckdosen erleben) ist hier nicht gegeben. Im Gegenteil. Wer unter Brumm-Potenzialen durch weit auseinander liegenden Steckdosenbelegungen leidet, bekommt mit dem Shunyata Altaira System genau dieses: absolute Ruhe.

Shunyata Altaira Erdungs-Adapter
Der gelbe Stecker stellt den Kontakt zur Erde her (Foto: H. Biermann)

Nun verbindet man die Komponenten der Anlage mit den vorher ausgesuchten Kabeln beziehungsweise Adaptern. Ganz Schlaue werden jetzt sagen: Es geht doch nur um Spannungsableitung; da genügt doch ein simpler Klingeldraht.“ Hätte ich auch gedacht und habe das natürlich ausprobiert. Aber falsch: Mit dem Klingeldraht klang es signifikant schlechter, während sich mir ein Unterschied zwischen den mir zur Verfügung stehenden Venom-, Delta- und Alpha-Kabeln einfach nicht erschließen wollte. Vielleicht sind die größeren Kabel auf größeren Entfernungen effektiver. Im Meterbereich würde ich wegen des Preises eindeutig auf Venom plädieren.

Hörtest

Ich habe das Shunyata System an etlichen Anlagen ausprobiert und einigen Freunden ausgeliehen – die es prompt nicht wieder hergeben wollten. Das Ergebnis: Die Bässe werden straffer, präziser, schneller und einen Tick schwärzer. Das allein aber macht nicht ansatzweise den Charme dieses Konzepts aus. Denn zusätzlich wird das Klangbild viel klarer. Die Konturen sind feiner gezeichnet, die Raumtiefe nimmt zu und kleine Lästigkeiten, die das Klangbild wie verschiedene kleine Grauschleier vorher getrübt haben, sind auf einen Schlag weg.

Ich könnte hier endlos viel Musikbeispiele anführen, will mich aber auf dieses eine beschränken: Zu Beginn von „O Pastor“ von der portugiesischen Folk-Gruppe Madredeus spielen Akkordeon und Gitarre kaum differenzierbar. Nach kurzer Zeit setzt sich die glockenklare Stimme von Teresa Salgueiro darüber. Ein geniales Werk, Saudade-mäßig melancholisch wie sich das für ein Stück aus diesem Landstrich gehört.

Mit der gezeigten Testanlage (Bild) ohne Altaira hörte sich „O Pastor“ schon brutal gut an. Als ich aber alles fein verkabelt und angeschlossen hatte, lief mir – kaum hatte ich den Kopfhörer auf – ein Schauer über den Rücken: Wie viel genauer die Gitarre vom Akkordeon zu differenzieren war, wie viel ausdruckstärker diese glockenklare Stimme rüberkam. Das „ohne“ war gut, das „mit“ war ergreifend.

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Shunyata Altaira System Testaufbau
Wie immer, wenn es um das letzte Quäntchen geht, kommt T+As Kopfhörerverstärker HA200 und der große Kopfhörer Solitaire P zum Einsatz. Mit dabei das CD-Laufwerk NuPrime sowie der Stromfilter Isotek V5 Elektra, der unter dem Altaira Platz genommen hat (Foto: H. Biermann)
Shunyata Altaira System Testaufbau
Hinter der Bühne: Durch den Einsatz des Shunyata Altaira Systems kommen etliche Kabel hinzu. Da ist man schlau beraten, alle Kabel möglichst kurz zu halten, sonst wird es echt unübersichtlich… (Foto: H. Biermann)
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Manch HiFi-Freund kann mit dem überstrapazierten Begriff „einrasten“ etwas anfangen. Genau das passiert hier. Alles scheint etwas leichter, feiner und präziser zu sein. Und anders als die meisten Stromfilter raubt dieses System keine Dynamik. Im Gegenteil. Man hat den Eindruck, der Dynamik-Headroom wäre spürbar angewachsen. Ich finde dieses Konzept sensationell, weil es auch zeigt, was in den Komponenten alles steckt und wie viel Klangfreude uns der Hochfrequenzmüll kostet.

Das Bild zeigt auch den Isotek Stromfilter V5 Electra, der übrigens sehr gut funktioniert. Die Vorzüge des Shunyata-Systems sind mit und ohne Stromfilter und im gleichen Maßstab zu hören. Weder ersetzt ein guter Stromfilter das Altaira-System, noch können die Erdungs-Hubs einen guten Stromfilter oder -Conditioner ersetzen.

Nachdem ich den Isotek in die Testanlage mit eingebunden hatte, wurde die Klarheit einfach noch größer. An einer großen Kette mit dem Röhren-Amp Westend Audio Monaco, Gauder DARC 100 und Strom-Conditioner Audes ST 3000 erlebte ich genau das Gleiche. Der Conditioner macht das Klangbild ruhiger, dabei dynamischer und offener. Aber dieser spezielle, feine Strich der Konturen, diese Abwesenheit von Lästigkeiten, kam erst mit dem Shunyata-System.

Weil ich sowohl den Chassis- als auch den Signal-Hub zum Test hatte, hörte ich mir die beiden natürlich im Vergleich an: Ist da wegen der (angeblich) unterschiedlichen Filter ein Klangunterschied?

Hier wird es jetzt feinstofflich. An einer Kette, bestehend aus Vollverstärker McIntosh MA 7900 AC + SACD-Player Denon DCD A110 + Lautsprecher B&W 803 D4 konnte ich einfach keinen Unterschied ausmachen. An der Kopfhörer-Kette mit dem T+A HA200 indes meine ich, jedes Mal nach dem Umschalten auf den Signal-Hub, nochmals Vorteile in Richtung Feinzeichnung gehört zu haben. Aber die Unterschiede sind gering.

Fazit Shunyata Altaira System

Schon nach dem ersten Reinhören, wusste ich, dass dieses System fester Bestandteil der Referenzkette bleiben wird. Ich wollte nur noch „mit“ hören, weil der Unterschied zu „ohne“ einfach derb ist. Und man muss – im Gegensatz zu vielen Stromfiltern – auch gar nicht lang diskutieren: Den Einsatz des Systems hört jeder, und zwar sofort. Für anspruchsvolle Musikfreunde ist Altaira quasi Pflicht.

Und weil Shunyatas Altaira-Welt groß ist und mit dutzenden von Zubehörteilen daherkommt, ist der Anschluss an die bestehende Kette auch vergleichsweise simpel. Der einzige Schatten auf diesem genialen System ist sein Preis. In der Basis-Version mit Venom-Kabel im Meterbereich liegt man schon bei 5.000 Euro. Für HiFi-Fans, die einen Vollverstärker im 5.000 Euro-Bereich (oder teurer) und eine entsprechende Anlage drumherum haben, stimmt die Relation. Für jene, die viele Komponenten in der Anlage haben und deshalb mehrere Hubs (und womöglich größere Kabellängen) brauchen, wird die Sache schnell höher fünfstellig. Das finde ich dann eher schwierig.

 

Shunyata Altaira System
2023/01
Test-Ergebnis: 4,3
SEHR GUT
Bewertungen
Klanggewinn
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
Schärft das Klangbild, erhöht die Feindynamik
Verhindert Brummschleifen bei der Nutzung unterschiedlicher Steckdosen
Simpel zu bedienen, gut verarbeitet
Vor allem in höheren Ausbaustufen teuer

Vertrieb:
Audio Components Vertriebs GmbH
Leverkusenstraße 3
22761 Hamburg
www.audio-components.de

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Shunyata Chassis Ground System: 3.700 Euro
Shunyata Signal Ground System: 3.700 Euro
Erdungskabel: ab 250 Euro (1 Meter)
Erdungskabel-Steckeradapter: 250 Euro

Technische Daten

Shunyata Altaira System
Konzept:gefiltertes HF-Störung-Ableitungssystem
Gehäuse:Aluminium /Stahl
Anschlüsse:6
Besonderheiten:vergossene Filter
Abmessungen (B x H x T):35,8 x 8,6 x 17,5 cm
Gewicht:11,5 Kilo
Alle technischen Daten
Mit- und Gegenspieler:

Kombitest Kopfhörer mit -Amp: T+A Solitaire P und HA 200
Test McIntosh MA 7900 AC – Power & Passion
Test Standlautsprecher B&W 803 D4
Test SACD-Player Denon DCD-A110: Silberscheiben leben ewig

Autor: Holger Biermann

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Chefredakteur mit Faible für feinste Lautsprecher- und Verstärkertechnik, guten Wein und Reisen: aus seiner Feder stammen auch die meisten Messe- und Händler-Reports.